Julia Reich
Ärztin
Dr. Nicolas Gumpert
Facharzt für Orthopädie
Lumedis HNO Frankfurt wird nicht am Standort
Kaiserstr. 14
60311 Frankfurt am Main
entstehen.
Halssschmerzen sind ein weitverbreitetes Symptom mit einer vielzahl an Ursachen. Hier ist es besonders wichtig zu differenzieren ob es sich um eine gefährliche Ursache wie einen Tumor handelt oder etwa doch nur eine harmlose Erkältung dahinter steckt. Deshalb gilt es bei länger bestehenden Halsschmerzen, diese ärztlich abklären zu lassen .
Dieser Artikel wurde durch Julia Reich zuletzt aktualisiert.
Julia Reich ist Assistenzärztin für HNO an der Uniklinik Frankfurt.
Sie veröffentlicht viele für laienverständliche Artikel zu den verschiedenen Erkrankungen der HNO bei Lumedis.
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Bitte beachten Sie das Lumedis aktuell noch keine Behandlungen im Bereich das Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde durchführt.
Halsschmerzen sind schmerzhafte Empfindungen im Hals-, Mund- und Rachenraum. Meist liegt eine Entzündung des dortigen Gewebes vor, die die Nervenzellen sensibilisiert und dort zu Schmerzreizen führt.
Halsschmerzen treten bei vielen Erkrankungen als Haupt- oder Begleitsymptom auf und sind daher sehr unspezifisch.
Die Ursachen für Halsschmerzen sind sehr vielfältig. Einige Beispiele sind:
Neben den Halsschmerzen treten häufig weitere Symptome auf. Diese Begleitsymptome hängen von der jeweiligen Erkrankung ab.
Am häufigsten treten Halsschmerzen als Folge einer bakteriellen oder viralen Infektion auf. Patienten, die an einem Atemwegsinfekt erkrankt sind, leiden häufig zusätzlich unter:
Bei Infektionen und vielen anderen Erkrankungen kann es auch kommen zu:
Häufig sind auch die Lymphknoten vergrößert. Dies wird auch als Lymphadenopathie bezeichnet und kann mit verschiedenen Erkrankungen einhergehen.
Mehr zum Thema der Lymphadenopathie finden Sie in unseren Artikeln: Geschwollene Lymphknoten am Hals und Hausmittel gegen geschwollene Lymphknoten
Das Kratzen im Hals beschreibt ein unangenehmes Gefühl im Halsbereich. Häufig ist eine beginnende oder sehr milde Infektion die Ursache.Das Gewebe ist meist nur leicht geschwollen und gerötet.
Halskratzen ist von Halsschmerzen zu unterscheiden, die meist erst bei schwereren Erkrankungen auftreten.
Schluckbeschwerden passieren, wenn der normale Schluckvorgang gestört ist (Dysphagie) oder Schmerzen verursacht (Odynophagie). Dies kann die Nahrungsaufnahme hindern und den Patienten kurzzeitig unterernähren.
Ein großes Risiko besteht darin, dass Mageninhalt oder Speisereste in die Luftröhre geraten und dadurch eine Lungenentzündung (Pneumonie) verursachen können.
Viele Patienten empfinden dieses Symptom als sehr belastend und können es nur bedingt aushalten.
Wenn die Schmerzen im Mund aufgrund von Entzündungen verursacht werden, können spezielle Cremes in der Apotheke erworben werden, um die schmerzhaften Stellen beim Essen und Schlucken zu betäuben. Meistens wird Lidocain als Lokalanästhetikum hinzugefügt.
Der Bereich des Halses ist mit der Nase und dem Mittelohr verbunden. Dadurch können Infekte im Mund- und Rachenraum auch auf die Nase und das Mittelohr übergreifen. Es kommt manchmal vor, dass eine Entzündung im Mittelohr entsteht und das Gewebe anschwellen lässt, was Schmerzreize auslösen kann. Die Folge sind Schmerzen, die um das Ohr herum auftreten. Diese sind schwer zu behandeln und erfordern normalerweise Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, um eine Verbesserung zu erreichen.
Bei einer Heiserkeit entstehen Schwierigkeiten beim Sprechen. Meistens sind die Stimmlippen geschwollen. Durch diese Schwellung können die Stimmlippen nicht wie üblich schwingen und somit den Grundton nicht erzeugen. Daher klingt die Stimme rau und kratzig und kann nicht in der vollen Intensität und Lautstärke verwendet werden.
Wenn eine Heiserkeit vorliegt, sollte die Stimme so weit wie möglich geschont werden, um eine Überreizung der Stimmlippen zu vermeiden. Dies kann zu Stimmlippenpolypen oder Tumorbildung beitragen.
Wichtig ist bei einer länger bestehenden Heiserkeit als vier Wochen, diese ärztlich abklären zu lassen um ein tumoröses Geschehen auf Stimmlippenebene auszuschließen.
Der Kopf- und Halsbereich enthält viele Lymphbahnen, die zum Brustkorb abfließen und ins Blut übergehen. Entlang dieser Bahnen befinden sich zahlreiche kleinere Lymphknoten, die Bakterien, Viren, Pilze und Krebszellen abwehren. Eine Infektion oder das Fortschreiten von Krebs im Kopf- und Halsbereich führt dazu, dass diese Lymphknoten anschwellen und durch eine Fingerpalpation tastbar werden. Gelegentlich können diese Lymphknoten auch schmerzen.
Wenn eine Schwellung über mehrere Monate anhält, sollte sie unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden um gefährliche Ursachen wie etwa eine Krebserkrankung auszuschließen.
Mehr zu Lymphknotenveränderungen finden Sie in unseren Artikeln: Geschwollene Lymphknoten am Hals, Hausmittel gegen geschwollene Lymphknoten
Neben Halsschmerzen können auch Kopfschmerzen auftreten. Diese können entweder dauerhaft vorhanden sein, immer mal wieder oder bei Bewegung auftreten.
Es kann auch im Laufe des Tages zu Veränderungen kommen sowie völlig beschwerdefreie Intervalle geben.
Der Schmerzreiz geht von der äußeren Hirnhaut (Dura mater) aus, die sehr gut mit Schmerzfasern durchzogen ist. Sind diese aufgrund einer Entzündung oder Infektion angeschwollen, so führt dies zum klassischen Kopfschmerz. Meist hilft auch hier die Gabe von Nicht-Opioid-Schmerzmitteln wie Ibuprofen.
Die Diagnose von Halsschmerzen erfolgt in aller Regel durch eine typische Patientenanamnese. So kann der Arzt die Verdachtsdiagnose äußern anhand der Beschreibung:
Anschließend erfolgt ein ausfürhliche körperliche Untersuchung des Mund- und Rachenraum. Ebenso ist es sehr wichtig, auch die Lymphknoten im Kopf- und Halsbereich zu untersuchen.
Zudem kann eine Laryngoskopie durchgeführt werden, um den Mund-Rachenraum genauer zu betrachten. Bei der Laryngoskopie wird ein felxibeles Endeskop mit Kamera durch die Nase des Patienten eingeführt, um das Gewebe des Nasenrachenraums und des Halses bis auf Stimmlippeneben genauer zu untersuchen.
Zunächst sollten Sie versuchen, Halsschmerzen mit hausgemachten Mitteln zu lindern oder zu beseitigen. Dazu können Sie:
Wenn dies nicht ausreicht, sollten Sie auf Schmerzmittel (NSAR) wie Ibuprofen oder Paracetamol zurückgreifen.
Wenn die Symptome nicht ausreichend behandelt werden oder keine Besserung eintritt, sollte man einen Arzt aufsuchen. Der Arzt kann gegebenenfalls andere Medikamente und stärkere Schmerzmittel verschreiben, um die gewünschte Verbesserung zu erzielen. Ebenso kann der Arzt eine ausführliche Diagnostk anführen um die genaue Ursache der Halsschmerzen herauszufinden und so eine optimal angepasste Therapie einleiten
Neben Hausmitteln und natürlichen Präparaten können auch Schmerzmittel (NSARs) eingenommen werden. Hierzu gehören beispielsweise Ibuprofen oder Paracetamol, welche wie folgt:
In den meisten Fällen sind diese Medikamente bereits ausreichend, um eine deutliche Verbesserung der Symptome zu erzielen. Falls dies nicht der Fall ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Wenn ein bakterieller Infekt vermutet wird, kann der Arzt ein Antibiotikum verabreichen, das die Entzündung schnell eindämmen sollte.
Wenn die Schmerzen auch nach der Einnahme von NSARs unerträglich sind, kann der Arzt auf stärkere Schmerzmittel zurückgreifen.
Antibiotika dienen dazu, das Wachstum und die Ausbreitung von Bakterien zu hemmen. Wenn der Verdacht besteht, dass ein viraler Erreger vorliegt, sind Antibiotika kontraindiziert. Eine Einnahme wäre nicht sinnvoll und zielführend.
In den meisten Fällen bedarf es bei bakteriellen Infektionen keiner Therapie mit Antibiotika. Diese Infektionen klingen meist von selbst innerhalb weniger Tage ab, ohne dass Antibiotika benötigt werden. Nur bei schwerem Befall oder unerträglichen Symptomen kann hier die Verabreichung von Antibiotika sinnvoll sein.
Wenn sich Bakterien ansammeln und einen Abszess verursachen, sollte dieser entleert werden und eine gezielte Antibiotikatherapie durchgeführt werden.
Viele Menschen schwören auf Lutschtabletten bei Halsschmerzen. Außerdem spenden sie Feuchtigkeit und fördern den Speichelfluss, was das Gewebe besser heilen lässt und Schmerzen reduziert.
Viele Lutschtabletten enthalten Stoffe, die Schmerzrezeptoren blockieren und so die Beschwerden lindern. Außerdem spenden sie Feuchtigkeit und fördern den Speichelfluss.
Zusätzlich sind spezielle Stoffe enthalten, die Entzündungen hemmen und somit das Abklingen der Beschwerden unterstützen.
Neben Tee und Lutschpastillen gibt es weitere Hausmittel gegen Halsschmerzen:
Es ist wichtig, dass der Betreffende sich ausruht und nicht durch körperliche Anstrengung zusätzlich belastet wird.
Durch einen Schal kann der Hals auch innerhalb der Wohnung gewärmt werden.
Dampfinhalation und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme können den Heilungsprozess unterstützen, indem das Gewebe in der Kehle befeuchtet wird und der Körper ausreichend mit Flüssigkeit versorgt wird.
Tee ist ein gutes Hausmittel, um den Hals zu wärmen. Bestimmte Teesorten enthalten zusätzlich pflanzliche Stoffe, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken, besonders empfehelnswert sind:
Auch Ingwerstücke, Orangen- oder Zitronensaft bzw. -scheiben haben eine positive Wirkung.
Auch Eis kann bei Halsschmerzen helfen. Die Kälte wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass der gesamte Körper nicht friert, da der geschwächte Körper dadurch noch mehr leiden kann.
Das Eis kann mithilfe von Eiswürfeln oder Eiskompressen am Hals angebracht werden und so eine kühlende und schmerzlindernde Wirkung entfalten. Auch der Verzehr von kalten Nahrungsmitteln kann Abhilfe schaffen.
Ingwer ist ein wichtiger Bestandteil der pflanzlichen Heilkunde. In Ingwer sind spezielle Substanzen enthalten, die das Immunsystem unterstützen und Entzündungen lindern. Zudem verbessert Ingwer die Durchblutung und kann Übelkeit reduzieren, die gelegentlich als Begleitsymptom auftritt.
Ingwer kann entweder mit Saft genossen oder dem Tee beigemischt werden. Das heiße Wasser des Tees löst die Substanzen aus den Ingwerstücken.
Zusätzlich zu Ingwer kann man auch auf eine Zwiebel zurückgreifen. Die in der Zwiebel enthaltenen Stoffe wirken schleimlösend und entzündungshemmend. Dadurch kann die Symptomatik verbessert und die Genesung beschleunigt werden.
Der Genuss oder das Einatmen von Zwiebeln regt die Nase an und führt zu einer verbesserten Atmung durch eine Erweiterung der Atemwege.
Bei Halsschmerzen kann man versuchen, mit einer Flüssigkeit oder Mundspülung zu gurgeln, das hält die Schleimhäute feucht und spült Infektionserreger weg.
Dadurch wird die Keimbelastung reduziert und eine Besserung herbeigeführt.
Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die Mundspülungen oder das Wasser nicht verschluckt werden, um eine Lungenentzündung zu vermeiden.
Wenn die Schmerzen akut sind oder schnell behandelt werden müssen, sollten nicht-opioide Schmerzmittel (NSARs) und warme Getränke verwendet werden. NSARs wie Ibuprofen oder Paracetamol wirken innerhalb weniger Minuten nach der Einnahme und führen zu einer schnellen Verbesserung.
Tee kann durch seine wärmende Wirkung oft sofortige Besserung der Symptome verschaffen.
Das Ziel ist nicht, die Infektion oder Erkrankung zu beseitigen, sondern die unangenehmen Symptome zu lindern.
Die meisten Halsschmerzen sollten innerhalb weniger Tage (ungefähr einer Woche) besser werden oder sogar verschwinden.
Wenn die Schmerzen sich nicht bessern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und weitere Hausmittel ausprobieren.
Es könnte sein, dass die Ursache nicht auf eine selbstlimitierende Infektion zurückzuführen ist, sondern auf etwas anderes, das medizinisch behandelt werden sollte. Der Arzt kann auch weitere Medikamente und stärkere Schmerzmittel verschreiben, um Linderung zu verschaffen.
In der Regel treten Halsschmerzen in der akuten Phase einer Entzündung auf. Diese Phase kann einige Stunden oder Tage bei einer Infektion anhalten.
Wenn die Infektion abklingt, verschwinden die Halsschmerzen von selbst. Meistens dauern Halsschmerzen nicht länger als 5-7 Tage an. Wenn dies nicht der Fall ist, könnten andere Ursachen vorliegen und sollten ärztlich abgeklärt werden.
Bei anderen Gründen, wie zum Beispiel Tumoren oder Fehlbildungen im Körper, können Symptome für Wochen oder sogar Monate anhalten und verschwinden erst, wenn die Ursache behoben ist. Manchmal kann eine Operation notwendig sein.
Bei neuaufgetretenen Halsschmerzen werden Sie in der Regel für eine Woche krankgeschrieben. Wahrscheinlich handelt es sich um eine akute Atemwegsinfektion. Wenn Sie sich nach dieser Zeit immer noch nicht in der Lage fühlen zu arbeiten, kann Ihre Arbeitsunfähigkeit nach erneutem Praxisbesuch verlängert werden.
Denken Sie auch an Ihre Kollegen und versuchen Sie, sie nicht anzustecken.
Wenn die Erkrankung oder die Symptome für den Patienten nicht mehr auszuhalten sind, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Der Arzt kann dann mit einer erweiterten Medikamentengabe schnelle Abhilfe schaffen und das Leiden mindern.
Ein weiterer Grund für einen Arztbesuch ist, wenn die Halsschmerzen länger als zwei Wochen andauern und sich keine Verbesserung zeigt. A
ußerdem sollte ein Arzt konsultiert werden, wenn weiße Beläge auf den Mandeln auftauchen oder eine Atemnot besteht.
Suchen Sie Ihren Arzt auch dann auf, wenn Sie eine einseitige Vergrößerung am Hals feststellen, die in der Regel in wenigen Wochen oder Tagen gewachsen ist.