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Fachärzte für Orthopädie
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für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin
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Die Gelenkblockade ist eine häufige und schmerzhafte Erkrankung die durch Verspannungen und Fehlbelastungen ausgelöst werden kann. Wichtig ist eine zielgerichtete und zügige konservative Behandlung um das Entstehen von Folgeschäden zu verhindern.
Wir von Lumedis haben uns auf die Behandlung der Gelenkblockaden im gesmaten Körper spezialisiert und stehen Ihnen beratend zur Seite. Vereinbaren Sie einfach einen Termin bei uns.
Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.
Unter einer Gelenkblockade versteht man eine, durch unterschiedliche Ursachen ausgelöste, Einschränkung in der Bewegung und der Mobilität von bestimmten Gelenken mit daraus resultierenden Behandlungsindikationen und auch Beschwerden.
Die häufigste Ursache für Gelenkblockaden sind akut verhärtete Muskeln im Bereich des Gelenks, die durch eine ruckartige Bewegung verhärten und so den Bewegungsradius des Gelenkes deutlich einschränken. Schnelles Heben, schnelles Herumdrehen oder den Kopf zu schnell drehen führt sehr häufig zu Muskelverhärtungen im Bereich von Gelenken mit daraus resultierenden Einschränkungen in der Bewegung.
Auch können Abnutzungserscheinungen in den Gelenken dazu führen, dass es zu einer unsymmetrischen Belastung kommt und aus diesem Grund eine Gelenkblockade resultiert. Durch die unsymmetrische Belastung werden bestimmte Muskeln neben dem Gelenk stärker belastet als andere, was dazu beiträgt dass die Gelenke nicht mehr in der gewohnten Ausbreitung bewegt werden können.
Eine Arthrose als bekannteste Abnutzungserscheinungen von Gelenken wird neben den akuten Schmerzen und Bewegungsbeeinträchtigung ebenfalls zu regelmäßig auftretenden Gelenkblockaden führen.
Von Gelenkblockaden sind Gelenke am häufigsten betroffen, die im Alltag regelmäßig bei der Bewegung eingesetzt werden und die einen hohen mechanischen Radius haben. Zu nennen wäre das Kniegelenk aber auch die Hüfte und der untere Rücken sind sehr häufig von einer Gelenkblockade betroffen.
Die häufigste Blockade eines Gelenkes ist höchstwahrscheinlich das Iliosakralgelenk, welche sich zwischen unterem Rücken und Hüfte befindet. Da die Hüfte ebenfalls sehr aktiv in der Bewegung eingebunden ist und zudem auch noch hohe Kräfte aushalten muss, gibt es ein erhöhtes Risiko an einer Blockade des Hüftgelenkes zu erkranken.
Eine ISG Blockade ist eines der häufigsten Krankheitsbilder. Die meisten Menschen, vor allem mit orthopädischen Problemen, hatten schon mal eine Blockade dieses Gelenks.
Das Iliosakralgelenk befindet sich zwischen unterem Rücken und Hüfte. Es ist durch die tägliche Belastung einer hohen Kraft ausgesetzt. Muskeln an den Seiten verstärken das Gelenk.
Durch eine ruckartige Bewegung kommt es zu einer meist einseitigen muskulären Verhärtung im Bereich des Iliosakralgelenkes, was dann zu einer so genannten ISG Blockade führt. Dabei kann das Gelenk nicht mehr so, wie gewohnt, bewegt werden. Die umgebenden Muskeln sind so stark verhärtet, dass sie einen stärkeren Bewegungsradius nicht zulassen.
Anatomie vom Becken
Die Rippen ummanteln den Oberkörper schützend und sind gelenkig mit dem Brustkorb verbunden. Zwischen den Rippen und auf den Rippen verlaufen zahlreiche Muskeln, die ebenfalls bei ruckartigen Bewegungen verhärten können. In diesem Fall würde sich eine Rippenblockade darstellen, die ebenfalls zu deutlichen Schmerzen führen würde.
Auch die Wirbel der Wirbelsäule sind mit Muskeln ummantelt. Diese gewährleisten die Beweglichkeit des gesamten Körpers im Bereich der Wirbelsäule. Unsymmetrische Belastung, zum Beispiel durch Beinlängendifferenzen oder aber durch ruckartige Bewegungen führen dazu, dass sich Muskeln entlang der Wirbelsäule einseitig verhärten, was dann zu so genannten Wirbelblockade führen würde. Das Ergebnis sind deutlich eingeschränkte Beweglichkeiten in der Wirbelsäule und auch starke Schmerzen.
MRT der LWS (T2, seitlich)
Das häufigster Symptom einer Gelenkblockade ist sicherlich der bewegungsabhängige Schmerz im Bereich der Muskeln nahe des Gelenkes. Die Muskeln sind stark verhärtet und druckschmerzhaft, der Schmerz kann bei Bewegung sofort ausgelöst werden. Dass das sich daraus ergebende Symptom ist die Bewegungsbeeinträchtigung.
Die Patienten gehen fast immer in eine begleitende Schonhaltung, die den Schmerzen aber auch der eingeschränkten Mobilität des Gelenks geschuldet ist. Manchmal können die Muskelverhärtungen auch auf vorbeiführende Nerven drücken, was dann zur Folge hat, dass auch neurologische Ausfälle im Bereich der Blockade auftreten können. Zu nennen wären Kribbeln oder Taubheitsgefühl im Bereich des verhärteten Muskel.
Die Schmerzen, die durch eine Gelenkblockade ausgelöst werden, werden als stechend und ziehend angegeben. Sie können fast immer durch Bewegung ausgelöst werden, in bestimmten ruhenden Positionen klingen sie ab oder verschwinden komplett.
Die Patienten berichten meistens über stark einschießende Schmerzen, die sie dann in eine entsprechende Schonhaltung gehen lassen. Die Schmerzen finden fast immer im Bereich des betroffenen Gelenkes statt, manchmal können die Schmerzen aber auch in umliegende Bereiche projiziert werden.
Die Diagnosestellung wird meistens mit der so genannten Anamnese begonnen. Hierbei wird der Patient gefragt, seit wann die Beschwerden vorhanden sind, in welchem Bereich sie vorhanden sind und ob der Patient sich zuvor verhoben hat oder ob er einen Unfall hatte.
Daran schließt sich die körperliche Untersuchung an, bei der der Behandler das betroffene Gelenk betastet und den Patienten bittet, bestimmte Bewegungen in diesem Gelenk durchzuführen. Hierbei will er rausfinden, bei welchen Bewegungen die Schmerzen ausgelöst werden können. Der Behandler betastet des Weiteren die betroffenen Muskeln und stellt bei einer Muskelblockade sehr schnell eine deutliche Verhärtung in dem Bereich des Muskels fest.
Zudem stehen noch einige bildgebende Verfahren zur Verfügung, die zu Diagnostik einer Gelenkblockade eingesetzt werden können.
Ein MRT von einem Gelenk wird immer dann benötigt, wenn zuvor durchgeführte Bildgebungen wie Ultraschall oder Röntgen keinen anhaltenden Befund erbracht haben und die Beschwerden weiter vorhanden sind oder wenn man die Vermutung auf einen Bandscheibenvorfall oder neurologische Beteiligung hat.
Um zu beurteilen, ob ein bestimmter Muskel auf einen Nerv drückt und dadurch neurologische Beschwerden ausgelöst werden, muss ebenfalls ein MRT durchgeführt werden. Hier kann man nicht nur Knochen, Ödeme, Blutgefäße und auch Nerven sehen, auch einen Einblick in das Weichteilgewebe lässt ein MRT zu.
Die Behandlung einer Gelenkblockade wird fast ausschließlich konservativ durchgeführt. Wärmende Maßnahmen wie Rotlicht oder Wärmflasche auf dem betroffenen Bereich führen dazu, dass die Muskeln sich erweichen und so den Zug und Druck vom betroffenen Gelenk reduziert werden.
Oftmals kommen auch dehnende und physiotherapeutische Behandlungen zum Einsatz, die die verhärteten und verkürzten Muskeln entsprechend wieder lockerer und beweglicher machen sollen.
Auch entzündungshemmende Medikamente oder Gele wie Ibuprofen oder Diclofenac kommen bei einer Behandlung einer Gelenkblockade erfolgreich zum Einsatz. Das Gel sollte man ein- bis dreimal am Tag auf den betroffenen Bereich auftragen, wenn man sich für eine medikamentöse Einnahme entscheidet sollten die Tabletten ein- bis dreimal am Tag maximal für eine Woche eingenommen werden.
Wichtig ist auch die zeitnahe Mobilisierung und die Reduktion der ruhenden und schonenden Zeit. So sollte das entsprechende Gelenk nie zu lange immobil gehalten werden und sobald die Schmerzen etwas besser sind die gewohnte Bewegung wie Gehen, Stehen oder Laufen durchgeführt werden.
Bei der Mobilisierung von Gelenken und Muskeln kommt es zu einer Symmetrisierung und zu einer gleichzeitigen Lockerung der Muskeln, die sodann die blockierten Gelenke wieder freigeben. Bei der sogenannten Chirotherapie oder manuellen Therapie werden die betroffenen Gelenke entsprechend gedehnt und Blockaden gelockert, damit der Patient zeitnah wieder in ein muskuläres Gleichgewicht kommt.
Der Wärme kommt bei der Behandlung eine Gelenkblockade eine tragende Bedeutung zu. Sie sorgt dafür, dass die Muskeln sich erweichen und lockerer werden und dadurch den Druck und den Zug auf das betroffene Gelenk reduzieren. Als Wärmebehandlung kann man Wärmelampen, Wärmekissen oder auch Wärmflaschen nutzen, die man mehrmals täglich 10 Minuten auf den schmerzenden Bereich legen sollte.
Auch gibt es einige muskelentspannende Medikamente, die man allerdings sehr ungern bei der Behandlung von Gelenkblockaden einsetzt, da diese Medikamente entsprechende Nebenwirkungen wie Schwindel oder Müdigkeit haben.
Zu nennen wären Orthoton als muskelentspannendes Medikament, welches man als Tablette mehrmals täglich einsetzen kann. Muskelentspannende Medikamente sollten nur dann eingesetzt werden, wenn zuvor durchgeführte entzündungshemmende und physikalische Therapien keine Besserung der Beschwerden erbracht haben. Auch sollten diese Medikamente nur für einen Zeitraum von bis zu einer Woche eingesetzt werden.
Kommt es durch die Gelenkblockade zu einer so starken Beeinträchtigung über längere Zeit, dass die Patienten sich kaum bewegen können und starke Schmerzen haben, kann darüber nachgedacht werden eine muskelentspannende Injektion in den Muskel durchzuführen. Hier kommen meistens Cortison-Schmerzmittel-Gemische zum Einsatz, die eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung haben.
Die Injektion in den Muskel kann auch nochmals bei schlechtem Ansprechen wiederholt werden. Als eine Dauermedikation gilt aber die Injektion bei einer Gelenkblockade nicht.
Auch gibt es einige Übungen, die man bei einer Gelenkblockade anwenden kann. Man unterscheidet muskeldehnende von muskelaufbauenden Übungen.
Die dehnenden Übungen sorgen dafür, dass sich die verhärteten und verkürzten Muskeln wieder entspannen und es so zu einer Reduktion des Zugs und Drucks auf die Gelenke kommt. Je nach Gelenk kann man unterschiedliche Übungen anwenden.
Bei einer ISG Blockade kann man sich z.B. auf den Rücken legen, das rechte Bein ist angestellt und sollte dann auf die linke Seite abgekippt werden, während versucht werden sollte, mit dem Becken auf dem Boden zu bleiben Die rechte Hand wandert dann auf dem Boden so weit es geht zur linken Seite, um eine Dehnungserhöhung zu erreichen. Diese Position sollte circa 10 Sekunden gehalten und danach ein Seitenwechsel durchgeführt werden.
Insgesamt sollten links und rechts circa zehn Wiederholungen durchgeführt werden. Diese Übungen kann man bei einer akuten Blockade des Iliosakralgelenkes aber auch zur Vorbeugung bei immer wiederkehrenden Blockaden durchführen.
Muskeln sind von Faszien umgeben, die sie schützen und beweglicher halten sollen. Diese Faszien können verkleben, was dann auch zu einer erhöhten Reibung, Muskelverhärtung und begleitenden Gelenkblockaden führen kann. Durch ein entsprechendes Faszientraining kann man versuchen, die Faszien zu lösen und die Muskeln gleichzeitig zu dehnen.
Hier gibt es auch sogenannten Faszienrollen, die hier erfolgreich zum Einsatz kommen können. Hierbei würde man über den verhärteten Muskelbereich 4-5 mal mit der Faszienrolle herrüberrollen. Dabei sollte ein entsprechender gleichbleibender Druck auf den Muskel gewählt werden. Man wird schon nach wenigen Minuten eine deutliche Lockerung der Muskeln spüren.
Die Anwendung der Faszienrolle zur Lockerung der Muskeln kann bei einer akuten Gelenkblockade aber auch vorbeugend bei immer wieder kehrenden Gelenkblockaden zum Einsatz kommen.
Auch weitere Dehnübungen können z.B bei einer Gelenkblockade des Iliosakralgelenks zur Anwendung kommen. Eine wäre, sich gerade hinzustellen und dann versuchen, nach vorn gebeugt mit den Fingerspitzen den Boden zu berühren. Wenn man nicht ganz nach unten kommt sollte man die Position nehmen, bis ein entsprechender Schmerz einem von einer Fortführung der Bewegung abhält. Diese Position sollte man dann einige Sekunden halten und dann eine gerade Position wieder einnehmen. Die Übung sollte 3-5 mal wiederholt werden.
Auch sollte man muskeldehnende und muskelaufbauende sowie auch Faszienübungen kombinieren, um eine bessere Wirkung an der Gelenkblockade zu erreichen.
Die Dauer, bis eine Gelenkblockade ausgeheilt ist, ist davon abhängig, wie stark die Blockade ist, welches Gelenk betroffen ist und welche Behandlung erfolgt. Bei schweren Gelenkblockaden kann es zu einer mehrwöchigen Behandlungsnotwendigkeit kommen, bis das entsprechende Gelenk beschwerdefrei wieder eingesetzt werden kann. Bei leichten Gelenkblockaden kann es bereits innerhalb von ein bis drei Tagen wieder zu einem vollen Einsatz des Gelenkes kommen.
Wie lang man bei einer Gelenkblockade krankgeschrieben ist hängt davon ab, wie stark die Gelenkblockade ist und welcher beruflichen Tätigkeit man nachgeht.
Sitzende Tätigkeiten sollten bei einer Gelenkblockade des Iliosakralgelenk ebensowenig dauerhaft durchgeführt werden wie schwer körperliche Arbeit. Bei leichten Gelenkblockaden kann eine Krankmeldung von einigen Tagen bis maximal einer Woche notwendig werden, bei schweren Gelenkblockaden in der Wirbelsäule und bei körperlich schwerer Arbeit wird es manchmal notwendig, mehrere Wochen von der Arbeit fernzubleiben, um eine entsprechende Entlastung der Gelenke und der Muskeln zu erreichen.
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