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Kortisonspritzen sind eine weit verbreitete Behandlungsmöglichkeit, die vor allem bei orthopädischen Erkrankungen eingesetzt wird, um möglichst schnell eine Besserung der Beschwerden zu erreichen.
Wir von Lumedis wenden Kortisonspritzen nach sorgfältiger Prüfung an, um z.B. Entzündungen und Schmerzen schnellstmöglich zu bekämpfen.
Dieser Artikel wurde durch Dr. Nicolas Gumpert veröffentlicht.
Dr. Nicolas Gumpert ist Facharzt für Orthopädie und regelmäßig als Gast im Hessischen Rundfunk eingeladen.
Daneben steht er vielen Printmedien wie Welt, Sportbild und DPA regelmäßig als Interviewpartner zur Verfügung.
Weiterhin betreibt veröffentlicht er Informationen für laienverständliche Medizin seit vielen Jahren.
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Unter einer Kortisonspritze versteht man eine Applikationsmaßnahme, bei der man mit einer Nadel das Medikament Kortison in einen Muskel, an eine Sehne, in die Haut, in ein Blutgefäß oder direkt in ein Gelenk injizieren kann.
Vor allem in der Orthopädie aber auch bei Hausärzten werden Kortisonspritzen dann verabreicht, wenn es sich um entzündliche Veränderungen der Weichteile, Muskeln oder auch Gelenke mit damit verbundenen Schmerzen handelt.
Kortison ist ein äußerst potent wirkender Entzündungshemmer und führt relativ schnell zu einer Schmerzreduktion durch eine Abheilung der Entzündung. Die häufigste Ursache, weshalb in der ambulanten Medizin Kortison als Spritze appliziert wird, sind nach wie vor noch die Rückenschmerzen. Meistens werden kortisonhaltige Präparate dann auch mit einem Schmerzmittel zusammen appliziert, um die schmerzlindernde Wirkung noch zu beschleunigen.
Allergische Reaktionen aller Art stellen oftmals einen Notfall dar, der ein schnelles, auch medikamentöses Handeln, notwendig macht. Hierzu bekommt der Patient dann in der Regel in die Vene entweder Kortison pur oder als Infusion gemischt mit einer Natrium Chloriodlösung injiziert.
Im Falle einer Infusion würde man das Einlaufen auf ca. 10-20 Minuten einstellen. Bei den gefährlichen anaphylaktischen Reaktionen, bei denen nach dem Verzehr von Lebensmittel mit einer allergischen Reaktion reagiert wird, wird das Kortison meistens pur in die Vene appliziert.
Der akute Asthmaanfall stellt ebenfalls einen allergischen Notfall dar, bei dem sehr schnell reagiert werden muss. Hier wird ebenfalls eine Kortisoninfusion dem Patienten verabreicht oder aber eine Kortisonspritze pur in die Vene gespritzt. Neben der entzündungshemmenden Wirkung des Kortison weist das Medikament auch eine bronchienerweiternde Wirkung auf, was dann zur Folge hat, dass der Patient sehr zeitnah wieder besser atmen kann.
Unter degenerativen Veränderungen versteht man meistens Abnutzungserscheinungen der Gelenke mit daraus resultierenden Schmerzen. In der Regel treten die Schmerzen bei der Bewegung auf und nicht selten kommt es auch, gerade im Bereich der Gelenke, zu einer ödematösen Schwellung.
Hier kommt Kortison als Spritze ebenfalls zum Einsatz. Mittlerweile werden Kortisonspritzen auch relativ häufig direkt in das Gelenk gegeben, um eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung schnell anzuregen.
Einen Hexenschuss hatten wahrscheinlich schon die meistens Menschen. Dabei handelt es sich um eine plötzlich auftretende und in der Regel durch eine ruckartige Bewegung ausgelöste Verhärtung einer Muskelpartie des Rückens mit starken Schmerzen und Bewegungsbeeinträchtigungen.
Manchmal kann es sogar vorkommen, dass bestimmte Bewegungen überhaupt nicht mehr durchgeführt werden können.
In diesem Fall führt eine muskuläre Kortisonspritze oder besser noch direkt an den betroffene Nervenwurzel zu einer schnellen Besserung. Auch hier wird die Kortisonspritze meistens mit einem Schmerzmittel kombiniert.
Die aktivierte Arthose ist eine entzündliche, akute Veränderung, meistens eines abgenutzten Gelenkes mit Schmerzen, vor allem bei Bewegung, sowie auch meistens begleitenden Schwellungen in diesem Bereich.
Bei der akuten aktivierten Arthrose kann es sinnvoll sein, eine Kortisonspritze direkt in das betroffene Gelenk zu platzieren. Unter sterilen Bedingungen und unter äußerster Vorsicht wird das Medikament in den Gelenkspalt eingebracht. Es verbleibt dort für einige Tage und wirkt dort, bevor es vom Körper eliminiert wird.
Bei einem Bandscheibenvorfall kommt es zu einem Heraustreten oder Verrutschen einer Bandscheibe in der Wirbelsäule. Da die Bandscheiben eine puffernde Wirkung haben bedeutet ein Herausrutschen der Bandscheibe, dass die Wirbelkörper aufeinanderreiben und so Schmerzen verursachen.
Hier kommt ebenfalls des öfteren eine Kortisonspritze zum Einsatz. Sie wird dicht neben der beschädigten Bandscheibe eingebracht und kann diese zwar nicht wieder in die ursprüngliche Position zurückbringen, allerdings kann es durch das Kortison zur Abschwellung kommen, was dann zu einer Verbesserung der Schmerzen führt.
Der Gichtanfall ist eine akute Entzündungsreaktion von Gelenken der Finger, Knie oder Ellenbogen mit Schwellung, Rötung und Bewegungsbeeinträchtigung.
Der Gichtanfall wird durch einen starken Harnsäureanstieg im Körper verursacht, die Standardbehandlung ist neben einer zukünftigen Harnstoffkontrolle auch eine entzündungshemmende Behandlung, meistens mit Diclofenac oder Ibuprofen als Tablette.
Bei einem akuten Gichtanfall, der durch diese Maßnahmen nicht zur Abheilung kommt, kann ein Behandlungsversuch mittels einer entzündungshemmenden Kortisonspritze Abhilfe schaffen.
Bei einer Rheumaschub handelt es sich um einen akuten Schub einer bereits bestehenden Rheumaerkrankung mit starken entzündlichen Reaktionen, Schwellungen und Bewegungsbeeinträchtigungen. Auch hier können neben entzündungshemmenden Medikamenten auch kortisonhaltige Spritzen verabreicht werden.
Als Frozen shoulder bezeichnet man eine, durch Ablagerungen und Kalk (Kalkschulter) sehr eingeschränkt, bewegliche und schmerzhafte Schulter. Da bei den verursachten Bewegungseinschränkungen auch mehr oder weniger starke Entzündungsreaktionen die Schulterschmerzen verursachen, kommen auch hier entzündungshemmende Kortisonspritzen bei der frozen shoulder zum Einsatz.
Der sogenannten Tennisarm kommt durch eine chronische Überlastung des Ellenbogengelenks zustande. Die Erkrankung wird als Tennisarm bezeichnet, weil eine typischen Tennisschläger-schwingende Bewegung zu dieser entzündlichen Reaktion führen kann.
Neben Ruhigstellung, Kühlung und entzündungshemmenden Therapien kann die Applikation einer Kortisonspritze im Bereich des Ellenbogens / Tennisarms eine deutliche Verbesserung der Beschwerden bewirken.
Eine Kortisonspritze hat bei einem Tennisarm einen besonders guten Effekt innerhalb der ersten drei Erkrankungsmonate. Danach nimmt die Wirksamkeit langsam ab.
Je nach Areal, in das eine Kortisonspritze appliziert wird, muss der Patient kurz über Wirkungen und mögliche Risiken aufgeklärt werden. In jedem Fall und unabhängig vom Applikationsgebiet muss die Stelle sehr gründlich desinfiziert werden.
Bei muskulären Injektionen oder bei Applikationen in die Vene erfolgt eine einfache Wischdesinfektion. Danach wird eine dünne Kanüle und eine Spritze verwendet und das zuvor aufbereitete Kortison langsam appliziert. Bei einer Verabreichung über die Venen geschieht das meistens durch eine Braunüle oder mittels eines sogenannten Butterflies.
Bei Kortisonspritzen, die in ein Gelenk gegeben werden, wird äußerst vorsichtig gearbeitet, da man in jedem Fall verhindern muss, dass Bakterien in das Gelenk geschleppt werden und dort eine Entzündung des Gelenks verursachen. Hier wird der Bereich mit sterilen Tüchern abgedeckt. Der Behandler zieht auch für den Eingriff sterile Handschuhe an. Danach wird das Injektionsgebiet desinfiziert und das desinfizierende Mittel einige Minuten einziehen lassen. Anschließend wird die Nadel in den Gelenkspalt eingeführt und sodann die Kortisonlösung appliziert.
Bei einer periradikulären Therapie wird Kortison direkt an die Austrittstelle eines oder mehrerer Nerven aus der Wirbelsäule gespritzt. Vor allem bei Bandscheibenvorfällen mit Nervenwurzelreizungen, aber auch bei Wirbelkörperdegenerationen mit begleitenden Nervenreizungen wird das Kortison sehr dicht an die Wirbelkörper und Bandscheiben eingebracht. Auch hier muss mit äußerster Vorsicht gearbeitet werden, da es in jedem Fall zu verhindern gilt, dass Krankheitserreger in den Körper gelangen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Artikel der periradikulären Therapie.
Die eigentliche Spritzengabe dauert mit der entsprechenden Vorbereitung nur ein paar Minuten. Je nachdem, wo die Spritze gesetzt wird, kann es noch notwendig werden, das Applikationsgebiet mittels Ultraschall zu kontrollieren, um festzustellen, ob die Lage korrekt ist. Hiervon sind vor allem Gelenksinjektionen oder Injektionen, die nahe an der Wirbelsäule verabreicht werden, betroffen.
Wie oft eine Kortisonspritze wiederholt werden muss kommt ganz darauf an, um welche Beschwerden es sich handelt und wo die Spritze gegeben wird.
Bei einfachen Kortisonspritzen in den Muskel des Rückens bei Hexenschuss oder Rückenschmerzen kann eine Spritze völlig ausreichen, um die Beschwerden deutlich zu verbessern. Auch bei der Applikation von Kortison in ein betroffenes Gelenk sollten möglichst wenige Spritzen in Anspruch genommen werden, da mit jeder Applikation auch das Risiko einer Infektion steigt. Man sollte aber bei Kortisonspritzen in Gelenken mit 1-5 Spritzen in einem zeirtlichen Abstand von Wochen rechnen.
Eine Dauerbehandlung mit Kortison durch eine Spritzenbehandlung sollte in jedem Fall vermieden werden. Zum einen, weil die immer wieder durchgeführte Spritzenbehandlung auch immer den Körper verletzt und eine invasive Behandlungsmethode darstellt, die man unbedingt überprüfen sollte, wenn sich der gewünschte Behandlungseffekt nicht einstellt, zum anderen muss man unbedingt überlegen und sollte in Erwägung ziehen, ob im Falle einer notwendigen Langzeitbehandlung mit Kortison nicht auf eine Tablettenebehandlung umgestellt werden sollte.
Die Gabe einer Kortisontablette hat den gleichen Effekt wie eine Spritze, hält aber in der Regel länger an, da man die Einnahmezeiten schnell und einfach wiederholen kann.
Eine entzündungs- und schmerzhemmende Wirkung wird nach Kortison in den meisten Fällen auftreten. Die Frage ist immer, wie lang hält der Effekt an. Manchmal kann es sein, dass Patienten bereits nach einer Kortisonspritze komplett beschwerdefrei sind. Manchmal entscheidet man sich dann auch wegen ausbleibendem Erfolg für eine Umstellung auf eine Tablettentherapie. Der angestrebte Behandlungserfolg sollte sein, Entzündungen zu minimieren und Schmerzen zu stoppen.
Kortison, das in die Vene gespritzt wird, wirkt sehr schnell. So kann eine allergische Reaktion oder ein Asthmaanfall schon nach wenigen Minuten nach der Kortisonspritze zum kompletten Abklingen kommen.
Bei einer Applikation in den Muskel oder Gelenk kann es einige Stunden bis Tage dauern, bis eine deutliche Besserung der Beschwerden vom Patienten bemerkt wird. Auch die Injektion in Gelenke kann eine gewisse Zeitverzögerung haben, bis es zu einer Schmerzlinderung kommt.
Eine Kortisonspritze ist in der Regel nicht besonders schmerzhaft. Meistens spüren die Patienten nur einen kleinen Piecks im Bereich des Muskels oder der Venen. Etwas unangenehmer werden Kortisonspritzen in ein Gelenk beschrieben. Zwar werden bei der Verabreichung sehr dünne und lange Nadeln benutzt, allerdings muss in der Regel relativ tief in das Gelenk mit der Nadel eingedrungen werden, was dann den Patienten schon Schmerzen bereiten kann.
Die Wirkungsdauer einer Kortisonspritze kann stark variieren und hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich
Die Wirkdauer kann von einigen Tagen bis zu mehreren Monaten reichen.
Bei der Kortisonspritze in Muskeln oder in die Vene sind die Risiken sehr gering. Zwar können auch bei der Applikationen Nerven, Muskel oder Blutgefäße verletzt werden, aber bei Applikation in den Muskel oder die Vene passiert das sehr selten.
Nach der Applikation kann es zu Blutungen kommen. Es ist aus diesem Grund also auch sehr wichtig zu erfragen, ob der Patient ein blutverdünnendes Medikament einnimmt. Bei der Applikation einer Kortisonspritze in ein Gelenk kann es trotz aller Hygienemaßnahmen vorkommen, dass Krankheitserreger in das Gelenk verschleppt werden, was dann zur Folge hat, dass eine sich ausbreitende Gelenksinfektion verursacht werden kann. Die relativ schwer zu behandelnden Gelenksinfektionen sollten in jedem Fall verhindert werden.
Auch bei der Kortisoninjektion in Gelenke kann es zu einer Blutung, Verletzung von Bändern, Sehnen oder Blutgefäßen kommen. Alle Nebenwirkungen treten aber verhältnismäßig selten auf.
Nach einer Kortisonspritze kann es in dem Gebiet der Applikation zu einer Wärmeentwicklung kommen. Weiterhin merken die Patienten nach einer Kortisonspritze oftmals einen wenige Tage anhaltenden Schmerz an der Einstichstelle. Mit entsprechenden kühlenden und schonende Maßnahmen kann man die Beschwerden aber zeitlich sehr begrenzen.
Mit systemischen Nebenwirkungen des Kortisons, wie das etwa bei einer Tablettenbehandlung über lange Zeit zu befürchten ist, ist bei einer Kortisonspritze auch bei mehrmaliger Anwendung eher nicht zu rechnen.
Da die Nebenwirkungen bei einer Kortisonspritze sehr umfangreich sein können, haben wir diesem wichtigen Thema einen ganzen Artikel gewidmet.
Lesen Sie mehr hierzu in unserem Artikel "Das sind die Nebenwirkungen einer Kortisonspritze".
Die Kosten für eine Kortisonbehandlung belaufen sich auf 6-7 Euro Materialkosten sowie auch noch die Kosten für die eigentliche Applikation.
Diese variieren von Praxis zu Praxis etwas. Man sollte aber als Selbstzahler mit Kosten von 15-20 Euro rechnen.
Die privaten Krankenkassen übernehmen die Kortisonspritzen jeglicher Art. Ob es sich um eine intravenöse Kortisonspritze, oder eine in den Muskel applizierte Spritze handelt, selbst eine Kortisonbehandlung in Gelenke wird von der privaten Krankenversicherung in den allermeisten Fällen übernommen. Auch die Durchführung von wiederholten Injektionsbehandlungen wird von den privaten Krankenkassen übernommen.
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