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Lumedis Frankfurt

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Cortison ausschlecihen

Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.

Warum muss man Cortison ausschleichen?

Cortison ist ein körpereigenes Hormon, das in der Nebenniere gebildet und ausgeschüttet wird. Es unterliegt einem komplexen Regelmechanismus, das die Nebenniere anregt oder auch bremst, je nachdem, wie viel Cortison ausgeschüttet wurde. Befindet sich also viel Cortison im Körper,  kommt es zu einer Rückmeldung an die Nebenniere weniger zu bilden. Wird dem Körper nun Cortison als Tablette oder Infusion zugeführt, kommt es ebenfalls zu einer Rückmeldung an die Nebenniere weniger Cortison zu bilden, um nicht zu viel von dem Hormon im Körper zu behalten. Beim plötzlichen Absetzen des Cortisons kommt es zu einem Abfall des Cortisonspiegels. Da die Nebenniere vorher heruntergedrosselt wurde, kann sie so schnell nicht wieder Cortison produzieren, was dann zur Folge hat, dass es zu einem Cortisonmangel im Körper kommt. Durch ein Ausschleichen des Cortisons passt sich die Nebenniere an und es kommt nicht zum besagten Mangel.

Nach welcher Einnahme-Zeit muss man Cortison ausschleichen?

  • Einnahmedosis: Wann man Cortison ausschleichen muss, hängt unter anderem auch von der eingenommenen Dosis ab. Es gibt Langzeiteinnahmen von Cortison z.B. über eine Dosis von 5 mg. Diese Dosis muss nicht ausgeschlichen werden, da die Nebenniere durch diese niedrige Dosis nicht so sehr gedrosselt wurde. Ab einer Dosis von ca 20 mg oder mehr sollte man ein Ausschleichschema durchführen, wenn die Einnahmezeit 2-3 Tage überschreitet.
  • Einnahmezeit: Auch die Zeit, wie lange Cortison eingenommen wird ist entscheidend, ob man das Hormon ausschleichen muss oder nicht. Einnahmezeiten von einer Woche und mehr sind so lang, dass die Nebenniere bei einer entsprechenden Dosierung von Cortison gedrosselt wurde und sich erst einmal wieder an den sinkenden Cortisonspiegel gewöhnen muss. Bei Dosen von 20 mg oder mehr sollte auch ein Ausschleichschema nach 3-4 Tagen durchgeführt werden.

Wie lange muss man Cortison ausschleichen?

Ein Ausschleichen von Cortison sollte 2-7 Tage dauern. Je höher die gegebenen Dosen des Cortison sind, desto länger sollte die Ausschleichphase sein. Manchmal kann es auch noch notwendig werden eine Ausschleichphase von 14 Tagen durchzuführen. 

Wie sieht ein Ausschleichplan aus, ist dieser bei jedem gleich?

Cortisonausschleichpläne sind individuell verschieden und hängen von verschiedenen Punkten ab. So muss mit einbezogen werden wie hoch Cortison dosiert ist, wie lange es gegeben werden soll und auch welche Erkrankung zugrunde liegt. Bei akuten allergischen Situationen muss tendentiell eine hohe Anfangsdosis von Cortison gegeben werden und dieses dann zeitnah herunterdosiert werden. Bei leichten allergischen Hautreaktion z.B. kann ein niedriger Cortisonlevel für längere Zeit aufrecht gehalten werden. Ein Ausschleichschema sollte je nach Anfagsdosis in 5 mg Schritten reduziert werden. Es kann aber vorkommen, dass auch bei entsprechenden Anfangsdosen ein 7-10 tägiger Ausschleichzeitraum daraus entsteht.

Verschiedene Schema Cortison auszuschleichen?

Das häufigste Reduktionsschema von Cortison wird innerhalb einer Woche durchgeführt. So werden an den ersten 2 Tagen 20mg am Tag Kortison als Einmaldosis oder aber 2x 10 mg am Tag agegeben. Danach wird die Dosis für 2 Tage auf 10 mg am Tag reduziert danach auf 5mg am Tag für weitere 2 Tage und schliesslich abgesetzt. Manchmal und vor allem auch bei akuten Gesundheitszuständen ist es wichtig Corison in sehr hohen Dosen zu spritzen. Bei einem akuten Asthmaanfall z.B. kann es notwendig werden, dass Cortison in einer Dosierung von 250 mg appliziert wird. Es sollte sich danach eine Cortisonbehandlung in Tablettenform anschliessen, die dann ebenfalls von 20 mg am Tag bis auf 5 mg täglich herunterdosiert wird. 

Was passiert, wenn man Cortison reduziert?

Wenn Cortison reduziert wird, bekommt die Nebenniere über einen komplexen Schaltkreis vermittelt, dass der Cortisonspiegel sinkt und die Nebenniere mehr Cortison produzieren soll. Dies wird durch die Ausschüttung von ACTH gewährleistet. Daraufhin beginnt die Niere erneut Cortison zu bilden, um so einen entsprechenden Spiegel zu erzeugen. Cortison wird generell in unterschiedlichen Mengen benötigt und ausgeschüttet. Die Ausschüttung ist situations-, und auch tageszeitabhängig

Was passiert, wenn man Cortison abrupt absetzt?

Wird eine bestimmte Menge von Cortison, das über einen längeren Zeitraum eingenommen wurde, plötzlich abgesetzt, kann die Nebenniere diesen plötzlichen Cortisonverlust so schnell nicht ausgleichen. Trotz Rückmeldung an die Nebenniere dauert es zu lange, bis die Cortisonproduktion wieder nach oben gefahren wird, was dann zur Folge hat, dass es zu einem lebensgefährlichen Cortisonmangel kommen kann. 

Was können Nebenwirkungen sein?

Wenn Cortison plötzlich abgesetzt wird und es resultiert daraus ein akuter Cortisonmangel, den die Nebenniere nicht so schnell ausgleichen kann, kommt es zu Symptomen, die unter anderen lebensgefährlich sein können und akutmedizinisch behandelt werden müssen. Zu nennen wäre plötzliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Eintrübung, Bewusstlosigkeit und Koma. Ein nicht sofort ausgeglichener Cortisonmangel kann auch tödlich verlaufen.

Wann muss man Cortison nicht ausschleichen?

Cortison muss nicht ausgeschlichen werden, wenn es sich um eine sehr kurze Einnahme handelt und um eine entsprechend  niedrige Dosis. Aber auch die Art der Einnahme ist dafür entscheidend, ob Cortison ausgeschlichen werden muss oder nicht. So ist Cortison, das z.B. durch ein Spray appliziert wird, nicht auszuschleichen, weil die Wirkung lokal stattfindet. Auch wenn cortisonhaltige Augentropfen eingenommen werden, muss ein Ausschleichen nicht durchgeführt werden. 

Wie lange dauert es, bis man nach Cortison wieder abnimmt?

Viele Patienten haben bei der Cortisoneinnahme Angst Gewicht zuzunehmen. Obwohl Cortison über eine Zuckermobilisation im Körper auch zu einer Gewichtzunahme führen kann, geschieht dies in aller Regel nur bei höheren Dosen, die vor allem systemisch angewandt werden. Lokal angewandtes Cortison, wie es durch ein Spray oder aber durch Augentropfen passiert, führt zu keiner Gewichtzunahme. Bei einer Einnahme von ab 10 mg pro Tag über einen langen Zeitraum kann es aber zu einer Gewichtzunahme kommen. Reduziert man das Cortison und beendet man dann die Einnahme, sollte man mit 1-2 Monaten rechnen, bis man wieder sein normales Gewicht erreicht hat.

Was passiert, wenn man Cortison nicht absetzt?

Wird Cortison nicht abgesetzt oder zu lange genommen, sollte dies immer eine medizinische und alternativlose Ursache haben, da eine Langzeiteinnahme von Cortison auch immer zu Langzeitfolgen führen kann. Zu nennen wären neben einem Diabetes Mellitus auch ein Dünnerwerden der Haut. Dies bemerkt man dann an einer sogenannten Pergamenthaut. Hierunter versteht man sehr dünne Haut am Körper, die schnell einreißt und auch viel schwieriger abheilt. Weitere Langzeitfolgen einer Cortisoneinnahme über einen längeren Zeitraum können die Osteoporose sein, aber auch die Blutbildveränderung kann Hinweise auf eine Langzeiteinnahme von Cortison sein. Ob und wenn ja wann eine Cortisontherapie beendet werden muss, sollte immer kritisch hinterfragt werden. Medizinischer Fortschritt und die Einführung neuer Medikamente z.B. in der Langzeitbehandlung eines Rheumas erlauben es im Gegensatz zu früher Cortison nur noch als akute Schubbehandlung einzusetzen. Nur noch selten wird auf eine Langzeitcortisonbehandlung zurückgegriffen, da man um die Folgen weiss, die eine lange und hoch dosierte Cortsiontherapie mit sich bringt. Wichtig bei der Therapie mit Cortison ist das Beachten der sogenannten Cushing Schwelle. Hierunter versteht man eine verträgliche Dosis des Cortisons, die nicht überschritten werden sollte. Diese Höchstdosis variiert etwas und ist von der verschriebenen Substanz, vom Geschlecht und auch vom Körpergewicht abhängig. Bei Männern sollte z.B. eine Dosis von 40 mg über einen längeren Zeitraum nicht überschritten werden. Höhere Dosis von Cortison sollten, wenn möglich, nur 1-2 Tage und in einer zeitnahen Reduktion des Cortison durchgeführt werden. Heute eher nur noch selten aber noch möglich ist ein Morbus Cushing durch ein zu lange verschriebenes Cortisonpräparat. Beim Auftreten eines sogenannten Morbus Cushing sollte ein endokrinologischer Spezialist hinzugezogen werden, der dann nach einem bestimmten sicheren Schema das Cortison herunterdosiert.

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