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Quarkwickel sind ein sehr beliebtes Hausmittel bei Verletzungen und Verstauchungen von Gelenken, die vor allem auch in Kombination mit Entzündungen auftreten. Je früher man mit der Behandlung beginnt, desto schneller kann eine Besserung der Beschwerden erreicht werden.
Wir von Lumedis haben uns auf die konservative Behandlung von orthopädischen Erkrankungen spezialisiert und stehen Ihnen gerne mit unserer langjährigen Erfahrung zur Seite. Vereinbaren Sie einen Termin bei uns.
Dieser Artikel wurde durch Dr. Nicolas Gumpert veröffentlicht.
Dr. Nicolas Gumpert ist Facharzt für Orthopädie und regelmäßig als Gast im Hessischen Rundfunk eingeladen.
Daneben steht er vielen Printmedien wie Welt, Sportbild und DPA regelmäßig als Interviewpartner zur Verfügung.
Weiterhin betreibt veröffentlicht er Informationen für laienverständliche Medizin seit vielen Jahren.
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Unter einem Quarkwickel versteht man eine hausmittelmedizinische Anwendung, die vor allem bei Schmerzen oder Entzündungen im Körper zur Anwendung kommt und aus einem Tuch und Quark zusammengesetzt wird.
Quarkwickel kommen immer dann zum Einsatz, wenn schmerzende Prozesse oder aber Entzündungen vorhanden sind, die zu entsprechenden Beschwerden führen. Vor allem gelenkbezogene Schmerzen, wie Entzündungen oder aber auch Überlastungen, machen eine Quarkwickelanwendung sinnvoll. Hier ist besonders die Kniearthrose und Arthrose allgemein zu nennen.
Auch nach Unfällen kann eine Behandlung mit Quarkwickeln versucht werden. Verstauchungen oder aber auch begleitende Behandlung von Schmerzen, die durch Frakturen entstanden sind, können ebenfalls mit Hilfe von Quarkwickeln behandelt werden.
Außerhalb der Orthopädie können Quarkwickel auch gegen:
Arthrosen sind Abnutzungserscheinungen von Gelenken durch eine chronische Fehlbelastung oder auch Überbelastung, die dazu beitragen, dass der schützende Knorpel deutlich reduziert wird oder aber komplett verschwindet und am Ende dann Knochen auf Knochen reibt, was dann zu deutlichen Beschwerden führt. In diesem Fall kann man eine schmerzlindernde Behandlung mit einem Quarkwickel versuchen.
Röntgenbild einer Kniearthrose (seitlich).
Die Kniearthrose hat das 4. Stadium und somit den höchsten Grad einer Kniearthrose erreicht.
Quarkwickel sollten bei akuten Bauchschmerzen nicht angewandt werden. Zum einen, weil die Wirkung oftmals nicht vorhanden ist, denn die Ursache von Bauchschmerzen liegen oftmals viel tiefer, als dass sie von den Wirkungen des Quarks erreicht werden, zum anderen dient der Bauchschmerz auch als warnendes Zeichen, denn er gibt auch an, ob die Schmerzen stärker werden.
Bei manchen Beschwerden verursachen kühlende Maßnahmen, wie diese auch bei einem Quarkwickel vorhanden wäre, eher auch eine Beschwerdeverschlechterung. In diesen Fällen sollte dann eher eine wärmende Behandlung z.B. mittels Wärmflasche in Betracht gezogen werden.
Auf offene Wunden sollten ebenfalls keine Quarkwickel aufgelegt werden.
Quarkwickel kommen vor allem an schmerzenden Gelenken zum Einsatz, die durch eine Überlastung oder auch entzündliche Prozesse zu schmerzen beginnen. Aber auch bei Hoden- oder Nebenhodenentzündungen kann eine Quarkwickelbehandlung einen guten positiven Erfolg bringen.
Die wohl häufigste Anwendung eines Quarkwickels erfolgt in der Regel am Knie. Knie sind sehr oft Ursache von Schmerzen, sei es durch Überlastung oder auch Fehlbelastung sowie auch Verstauchungen, Bänderdehnungen oder auch Meniskusverletzungen.
In diesem Fall sollte man nach einer entsprechenden Diagnostik auch immer einen Behandlungsversuch mit einem Quarkwickel durchführen. Die Behandlungszeit sollte zwischen 10 und 20 Minuten erfolgen und dabei der Quark auf dem Knie belassen werden.
Zur Herstellung eines Quarkwickels nimmt man 250 bis 500 g frischen und kühlen Quark und legt diesen auf ein Tuch. Dieses Tuch legt man dann auf die zu behandelnde Körperregion und umschlägt den Quark, sodass er abgeschlossen und nicht mit der Haut in Kontakt ist.
Um diesen Quarkwickel kann man dann nochmal ein weiteres Tuch schlagen. Das schützt den Quark vor einer zu schnellen Erwärmung. Auch kann man eine Frischhaltefolie auf das zu behandelnde Gelenk legen und darauf dann den Quark aufstreichen. Die Frischhaltefolie sollte dann um den gesamten Quark gewickelt und dann das ganze Areal mit einem Handtuch umwickelt werden.
Quarkwickel sollte man mit fettarmem Quark herstellen. Hier sollte man 200- 500 g nehmen und diesen dann entweder direkt auf die Haut oder aber in ein Tuch gewickelt auf die zu behandelnde Stelle legen.
Man kann den Quarkwickel entweder direkt auf die Haut legen oder zuvor in ein Handtuch bzw Frischhaltefolie wickeln. Mittlerweile wird häufiger der Quark in ein Handtuch gewickelt und dann auf die zu behandelnde Stelle gelegt.
Direkt sollte der Quark nicht in sehr empfindliche Hautbereiche gelegt werden. Zu nennen wären Schleimhäute, Augen oder aber auch offene Wunden. Die zu behandelnde Körperregion sollte hautgeschlossen sein.
Auch wenn der Quarkwickel mit einem Handtuch oder einer Frischhaltefolie umwickelt wurde, sollte er nicht direkt auf eine offene Wunde gelegt werden. Die Gefahr wäre, dass direkt auf eine Wunde gelangter Quark zu einer Entzündung des Wundbereichs führen könnte. Schleimhäute, die mit dem Quark in Kontakt kommen, könnten sich des Weiteren reizen.
Um Verunreinigungen (Sauerei) zu vermeiden, sollte man zunächst ein sauberes Tuch nehmen und auf einer Tischplatte auslegen, dann sollte man 3-4 Esslöffel des frischen und kühlen Quarks auf das Tuch streichen aber so ,dass der Rand des Tuches ca. 10 cm unbestrichen bleibt. Dann sollte man alle 4 Ecken des Tuchs greifen und langsam zusammen ziehen. Der Quark wickelt sich dadurch nun in eine Art Sack. Von oben sollte man dann das Tuch schließen, der Quark ist nun abgedichtet und kann keine Verunreinigungen mehr verursachen.
Entscheidet man sich für einen Quarkwickel mit einer Frischhaltefolie, sollte man ein Stück Frischhaltefolie abschneiden, die aber 3 fach so groß ist wie der zu behandelnde Bereich. Die Folie legt man auf den zu behandelnden Hautbereich und streicht 2-3 Esslöffel des frischen und kühlen Quarks auf die Mitte der Frischhaltefolie. Danach zieht man die zur linken und zur rechten befindlichen Folie oben zusammen. Der Quark ist somit ebenfalls abgeschlossen. Hier kann dann noch ein Tuch um den Quark gewickelt werden.
Die Dauer der Anwendung beträgt zwischen 10 und 20 Minuten. Sie kann aber auch auf 30 Minuten erweitert werden, wenn der Quark sich in dieser Zeit noch nicht erwärmt hat. Je besser man den Quark abdeckt, desto länger hält sich die Kälte und je länger kann man den Quarkwickel auf der zu behandelnde Stelle liegen lassen. Nach spätestens 30 Minuten sollte man dann den Quarkwickel von der Stelle entfernen.
Quarkwickel sollte man je nach Schweregrad der Verletzung oder der Beschwerden 1-2 mal am Tag für maximal eine Woche durchführen. Sollte es auch nach einer ganzen Woche zu keiner Besserung der Beschwerden gekommen sein oder sich die Beschwerden sogar verschlechtert haben, sollte eine weiterführende Diagnostik durchgeführt werden, die zeigen soll, was die Beschwerden verursacht.
Der zu erwartende Behandlungserfolg ist eine deutliche Verbesserung von Schmerzen, vor allem in betroffenen Gelenken, ein schnelles Abschwellen vor allem auch nach Unfällen und ein schnellerer Wiedereinsatz des Gelenks.
Wenn man vor allem nach einem Unfall oder auch nach einer Verstauchung sehr zeitnah mit einer Quarkwickelbehandlung beginnt, kann man auch verhindern, dass es zu einer Anschwellung des Gelenks kommt. Auch können durch einen schnellen Einsatz besonders starke Schmerzen verhindert werden.
Risiken des Einsatzes von Quarkwickel gibt es eigentlich nicht. Eine mögliche Nebenwirkung eines Quarkwickeleinsatzes wäre eine seltene allergische Reaktion auf den Quark. Hier würden die Patienten einen mehr oder weniger starken Juckreiz nach der Auflage des Quarkwickels auf die betroffene Stelle spüren.
Bemerken die Patienten während der Anwendung eine allergische Reaktion, so sollte der Quarkwickel sofort entfernt bzw. auch der Quark abgewaschen werden.
Ist Quark bei der Anwendung trotzdem einmal in eine offene Wunden gekommen, so sollte auch hier der Quark möglichst schnell aus der Wunde entfernt werden, da hier ebenfalls Entzündungen im Bereich der Wunde entstehen können.
Quarkwickelanwendungen zählen zu den erfolgreichen und oft angewandten Hausmitteln bei Verstauchungen von Gelenken und Verletzungen sowie auch Überlastungen.
Will man auf eine Quarkwickelanwednung verzichten und lieber ein alternatives Hausmittel zur Behandlung verwenden, so kann man folgende Hausmittel verwenden:
Quarkwickel oder Alternativen sollten erst nach einer Überprüfung durch einen Gelenkspezialisten angewendet werden.
Auch Umschläge mir Retterspitz eignen sich sehr gut, um entzündliche Prozesse in Gelenken oder Schmerzen, die durch Überlastung zustande gekommen sind, zu stoppen und zu verbessern. Auch hier kann man, ähnlich wie bei den Quarkwickeln, Umschläge mit dem Retterspitz herstellen. Man nimmt dazu Kompressen, die etwa die Größe des Behandlungsbereiches haben sollten und tränkt diese mit Retterspitz. Danach legt man die getränkten Umschläge auf den zu behandelnden Bereich auf und lässt diese Umschläge ca. 20 Minuten liegen. Der Retterspitz wird verdunsten und die Kompressen austrocknen. Merkt man ein Trockenwerden der Umschläge, sollte man die Umschläge entfernen.
Die Anwendung sollte 1-2 mal am Tag für ca. 7 Tage in der Woche durchgeführt werden. Je nach Beschwerden, kann eine Besserung bereits nach 2-5 Tagen auftreten. Sollte auch nach einer Behandlungszeit von knapp einer Woche keine Verbesserung der Beschwerden eingetreten sein, sollte man mit der Behandlung stoppen und eine entsprechende, weiterführende Diagnostik durchführen.
Eine weitere Alternative zu Quarkwickeln wäre die Durchführung von rein kühlenden Behandlungen. Im Gegensatz zu den Quarkwickeln würde bei den Kühlungsbehandlungen nicht das entzündungshemmende Casain auf die behandelnde Stelle auftreffen und zu einer Schmerzlinderung führen. Hier wären lediglich die kühlenden Effekte vorhanden, die zu einer Besserung der Beschwerden führen könnten. Eispackbehandlungen führt man mit Eis durch, das man in ein Handtuch wickelt und auf den zu behandelnden Bereich für ca. 10 Minuten auflegt.
Im Unterschied zu den Quarkwickelbehandlungen ist die Behandlungszeit mit einem Eispack kürzer, denn die kühlende Wirkung ist viel stärker und man sollte verhindern, dass die schmerzenden Stellen vereist werden sondern ausschließlich einen kühlenden Effekt erfahren. Oftmals sind kühlende Massnahmen mit einem Eispack schneller und praktikabler durchzuführen, weil man Eis eher zur Hand hat als Quark und Eis auch einfacher appliziert werden kann.
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