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Lumedis Frankfurt

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Fachärzte für Orthopädie


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für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Rückenmarkspunktion

Die Rückenmarkspunktion gehört zu den direktesten diagnostische Mittel um Veränderungen des Nervenwassers (Liquors) festzustellen.
Dieser Eingriff bereitet vielen Patienten schon im Vorhineingroßes unbehagen.
Deswegen ist es wichtig, dass man sich vor einer solchen Behandlung gut mit dem Thema auseinandersetzt.

Dieser Artikel wurde zuletzt durch Axel Lust überarbeitet.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unser Spezialist für die Wirbelsäule.
Er hat sich auf die Behandlung der verschiedenen Erkrankungen der Wirbelsäule ohne OP spezialisiert.

Gerne berät Sie unser Spezialist in seiner Wirbelsäulen-Sprechstunde.

Was ist eine Rückenmarkspunktion?

Eine Rückenmarkspunktion, im medizinischen Fachjargon als Lumbalpunktion oder Liquorpunktion bezeichnet wird, kann einerseits zur Diagnostik oder andererseits als Therapie genutzt werden.
Bei der Rückenmarkspunktion wird nicht das Rückenmark selbst punktiert, sondern das umgebende Nervenwasser ("Liquor").
Planmäßig wird bei der Rückenmarkspunktion die Stelle punktiert bei der das Rückenmark schon endet.

Anatomische Abbildung des Rückenmarks

  1. weiße Substanz des Rückenmarks (Substanzia alba)
  2. hinterer Anteil der Nervenwurzel (Radix posterior/Ramus dorsalis)
  3. vordere Anteil der Nervenwurzel (Radix anterior/Ramus ventralis (anterior))
  4. vordere Rückenmarkseinkerbung (Fissura mediane anterior)
  5. Nervenwurzel
  6. graue Substanz des Rückenmarks (Substanzia grisea)

Indikationen / Gründe für eine Rückenmarkspunktion

Indikationen für eine Rückenmarkspunktion umfassen den Verdacht auf entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie Multiple Sklerose, Enzephalitis, Neuroborreliose oder Meningitis. In der Analyse der cerebrospinalen Flüssigkeit (Liquor) wird nach Entzündungszellen, Erreger/Bakterien oder Antikörper gesucht.

Des Weiteren wird sie bei Verdacht auf Blutungen im Subarachnoidalraum durchgeführt. In diesem Falle können rote Blutkörperchen im Liquor nachgewiesen werden.

Bei Verdacht auf maligne Erkrankungen, wie Leukämie oder Lymphome, kann eine Rückenmarkspunktion ebenfalls notwendig sein, um Tumorzellen im Liquor zu identifizieren.

Zusätzlich kann sie zur Messung des Liquordrucks eingesetzt, was bei der Diagnose von Erkrankungen wie dem Normaldruckhydrozephalus oder dem Pseudotumor cerebri relevant sein kann.

Eine weitere therapeutische Indikation ist die Verabreichung von Medikamenten den Liquorraum, beispielsweise bei Chemotherapien oder zur Schmerztherapie oder zur Verabreichungvon Glucocorticoiden.

Auch in der Kinderheilkunde spielt die Rückenmarkspunktion eine wichtige Rolle, besonders bei Säuglingen mit Fieber

Ablauf einer Rückenmarkspunktion

Bevor eine Rückenmarkspunktion durchgeführt werden kann, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden.

  • Besonders wichtig ist die Patientenaufklärung durch einen Arzt und die Zustimmug durch den Patienten.
  • Danach wird der Arbeitsplatz steril vorberetet, um Infektionen zu minimieren.
  • Der Pateiten wird geeigent gelagert. Die Lagerung kann im Sitzen oder im Liegen erfolgen und es wird darauf geachtet, dass der Patient einen Rundrücken macht. Der Rundrücken dient der Krümmung der Wirbelsäule und einer Vergrößerung des Zwischenraums zwischen den einzelnen Wirbeln, sodass die Punktion einfacher gelingt.
  • Punktionsstelle aufsuchen. Die Punktionsstelle liegt auf der Höhe der Beckenkämme zwsichen den Dornfortsätzen zweier Wirbelkörper. Typischerweise liegt der Punkt zwischen dem 3ten/4ten oder 4ten/5ten Lendenwirbelkörper.

Nach der gründlichen Vorbereitung kann der Arzt den Eingriff beginnen.

  • Der Bereich wird gründlich desinfiziert, um Infektionen zu verhindern. 
  • Injektion einer örtliche Betäubung an der Einstichstelle um die Schmerzen während des Eingriffs zu minimieren.
  • Eine dünne Hohlnadel wird zwischen den Dornfortsätzen der Lendenwirbel in den Subarachnoidalraum (ca. 4 cm bei Erwachsenen) bzw. auch den sogenannten “Loss of Resistance” vorgeschoben.
  • Danach wird die Punktionsnadel, der sogenannte Mandrin, entfernt. Nach Herausziehen der Nadel, beginnt die cerebrospinale Flüssigkeit durch das  zurückgeblieben Röhrchen langsam rauszutropfen.
  • Diese Flüssigkeit wird in einem sterilen Röhrchengesammelt, um später im Labor analysiert zu werden.
  • Nach der Entnahme der erforderlichen Menge an Liquor wird die Nadel vorsichtig entfernt und ein steriler Verband auf die Einstichstelle geklebt
  • Der Patient sollte anschließend noch einige Stunden flach liegen, um Nebenwirkungen wie u.a. Kopfschmerzen zu verhindern.

Dauer einer Rückenmarkspunktion

Die Dauer einer Rückenmarkspunktion variiert je nach individuellen Umständen, beträgt aber in der Regel etwa 15 bis 30 Minuten.
Dieser Zeitrahmen umfasst die Vorbereitung des Patienten, die Desinfektion und Betäubung des Bereichs, das Einführen der Nadel, die Entnahme der cerebrospinalen Flüssigkeit und das Entfernen der Nadel.

Nach dem eigentlichen Eingriff wird der Patient noch einige Zeit überwacht, um sicherzustellen, dass keine unmittelbaren Komplikationen auftreten. Die gesamte Prozedur einschließlich der Nachbeobachtungszeit kann daher bis zu einer Stunde oder länger dauern.

Abbildung einer Bandscheibe mit Rückenmark

  1. Nervenwurzel (Radix)
  2. Knorpelring der Bandscheibe (Anulus fibrosus)
  3. Wirbelkörper
  4. Gelatinefüllung der Bandscheibe (Nucleus pulposus)
  5. hab die Zahl 5 vergessen, Klassiker ;-)))
    Rückenmark

Wie schmerzhaft ist das?

Eine Rückenmarkspuktion selbst ist nicht besonders schmerzhaft.
Um die Schmerzen des Einstiches zu nehmen, wird die Haut zuvor lokal betäubt, sodass Sie beim Einstich nur einen leichten Druck verspüren.
Die Lokalanästhesie kann auch jederzeit verstärkt werden.

Was sind die Risiken?

Eine Rückenmarkspunktion, obwohl im Allgemeinen sicher, birgt einige Risiken und mögliche Komplikationen.
Diese umfassen Infektionen an der Einstichstelle oder im tieferen Gewebe, Um dieses Risiko zu minimieren, werden strenge aseptische Techniken angewendet.

Blutungen im Bereich der Punktion sind ebenfalls möglich, insbesondere bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen oder solchen, die blutverdünnendeMedikamente einnehmen. In seltenen Fällen kann eine Blutung zu einem spinalen Epiduralhämatom führen, das Druck auf das Rückenmark ausüben und neurologische Symptome verursachen kann.

Nervenverletzungen sind ebenfalls möglich, insbesondere wenn die Nadel nicht korrekt platziert wird. Dies kann vorübergehende oder dauerhafte neurologische Schäden verursachen.

Was können die Nebenwirkungen sein?

Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehört der postpunktionelle Kopfschmerz, der durch den Austritt von cerebrospinaler Flüssigkeit und den daraus resultierenden Druckabfall im Schädel verursacht wird.
Diese Kopfschmerzen können mehrere Tage anhalten, lassen sich aber meist durch Ruhe und ausreichende Flüssigkeitszufuhr lindern.

Wie schnell bekommt man das Ergebnis?

Die Geschwindigkeit, mit der man die Ergebnisse einer Rückenmarkspunktion erhält, hängt von den spezifischen Tests ab, die an dem entnommenem Liquor durchgeführt werden.

Einige grundlegende Tests, wie die Zellzahl, Glukose- und Proteinwerte, können in der Regel innerhalb weniger Stunden ausgewertet werden. Diese ersten Ergebnisse geben oft schon wichtige Hinweise auf mögliche Infektionen oder entzündliche Erkrankungen.

Für spezifischere Tests, wie die Kultur von Bakterien, Pilze oder Viren, kann es mehrere Tage dauern, bis Ergebnisse vorliegen, da das Wachstum von Mikroorganismen Zeit erfordert.
Molekulare Tests, wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) zur Identifizierung bestimmter Erreger, können je nach Labor innerhalb von 24 bis 48 Stunden abgeschlossen sein.
Bei Verdacht auf Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose können spezielle Untersuchungen wie die Analyse von oligoklonalen Banden durchgeführt werden, was ebenfalls einige Tage in Anspruch nehmen kann.

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Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere Wirbelsäulenspezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Wirbelsäulensprechstunde!