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Lumedis Frankfurt

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Rückenmarkssegmente

Rückenmarkssegmente strukturieren die gesamte Wirbelsäule und bilden zusammen mit den Nerven ein Netz welches den gesamten Körper innerviert. 

Dieser Artikel wurde zuletzt durch Axel Lust überarbeitet.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unser Spezialist für die Wirbelsäule.
Er hat sich auf die Behandlung der verschiedenen Erkrankungen der Wirbelsäule ohne OP spezialisiert.

Gerne berät Sie unser Spezialist in seiner Wirbelsäulen-Sprechstunde.

Was sind Rückenmarkssegmente?

Ein Rückenmarkssegment ist ein spezifischer Abschnitt des Rückenmarks, der mit einem Paar von Spinalnerven verbunden ist.
Das Rückenmark, das sich im Wirbelkanal der Wirbelsäule befindet, ist ein wichtiger Teil des zentralen Nervensystems. Es leitet Informationen zwischen dem Gehirn und dem restlichen Körper hin und her.
Jedes Segment des Rückenmarks ist für die sensorische und motorischeInnervation eines bestimmten Bereichs des Körpers zuständig.

Welche Funktion haben die Rückenmarkssegmente?

Rückenmarkssegmente haben mehrere wesentliche Funktionen.

  • Signalübertragung
    • Jedes Rückenmarkssegment empfängt sensorische Informationen aus einem spezifischen Körperbereich (Dermatom) und leitet diese Informationen an das Gehirn weiter. Umgekehrt sendet es motorische Signale vom Gehirn zu bestimmten Muskeln (Myotom), um Bewegungen zu steuern.
  • Reflexaktivität
    • Rückenmarkssegmente sind entscheidend für die Vermittlung von Reflexen und senden nach einer sensorischen Stimulation eine direkte motorische Antwort, bevor das Signal am Hirn ankommt.
      Reflexe sind schnelle, unwillkürliche Reaktionen auf bestimmte Reize, wie der Kniesehnenreflex, der durch das Schlagen auf die Patellarsehne ausgelöst wird.
  • Autonome Funktionen
    • Einige Segmente des Rückenmarks steuern auch autonome Funktionen, wie die Kontrolle der Blasen- und Darmfunktion sowie die Regulation der Herzfrequenz und des Blutdrucks.
  • Koordination von Bewegungen
    • Die Segmente arbeiten zusammen, um Bewegungen zu koordinieren und den Körper im Gleichgewicht zu halten. Dies geschieht durch die komplexe Integration von sensorischen Eingaben und motorischen Ausgaben zeitgleich.

Wie viele Rückenmarkssegmente gibt es?

Es gibt insgesamt 31 Rückenmarkssegmente, die wie folgt unterteilt sind.

  • 8 zervikale (Hals-) Segmente (C1-C8)
  • 12 thorakale (Brust-) Segmente (T1-T12)
  • 5 lumbale (Lenden-) Segmente (L1-L5)
  • 5 sakrale (Kreuzbein-) Segmente (S1-S5)
  • 1 kokzygeales (Steißbein-) Segment (Co1)

Anatomie

Das Rückenmark ist ein langer, schmaler Strang von Nervengewebe, der vom Gehirn bis zum unteren Rücken verläuft.
Es ist von der Wirbelsäule geschützt und durch verschiedene Membranen (Meningen) umgeben.
Die Hauptstruktur des Rückenmarks besteht aus grauer Substanz, die in der Mitte liegt und von weißer Substanz umgeben ist. Die graue Substanz enthält Nervenzellkörper, während die weiße Substanz aus Nervenfasern besteht, die elektrische Signale leiten.

Jedes Rückenmarksegment besteht aus:

  • Ventralwurzel (vordere Wurzel) - Hier treten motorische Fasern aus dem Rückenmark aus.
  • Dorsalwurzel (hintere Wurzel) - Hier treten sensorische Fasern in das Rückenmark ein.
  • Spinalnerv - Dies ist der Nerv, der aus der Vereinigung der ventralen und dorsalen Wurzeln entsteht. Er enthält sowohl sensorische als auch motorische Fasern und verläuft zu einem spezifischen Bereich des Körpers.

Anatomische Abbildung des Rückenmarks

  1. weiße Substanz des Rückenmarks (Substanzia alba)
  2. hinterer Anteil der Nervenwurzel (Radix posterior/Ramus dorsalis)
  3. vordere Anteil der Nervenwurzel (Radix anterior/Ramus ventralis (anterior))
  4. vordere Rückenmarkseinkerbung (Fissura mediane anterior)
  5. Nervenwurzel
  6. graue Substanz des Rückenmarks (Substanzia grisea)

Was sind die typischen Kennmuskeln der Rückenmarkssegmente?

  • C5 - M. deltoideus (Schultermuskel), M. biceps brachii (Oberarmmuskel)
  • C6 - M. biceps brachii, M. brachioradialis (Oberarm-Speichen-Muskel)
  • C7 - M. triceps brachii (Muskel auf der Rückseite des Oberarms), Handgelenk- und Fingerstrecker
  • C8 - Hand- und Fingermuskeln
  • T1 - Intrinsische Handmuskeln (kleine Muskeln in der Hand)
  • L2 - M. iliopsoas (Hüftbeugemuskel)
  • L3 - M. quadriceps femoris (Vorderer Oberschenkelmuskel)
  • L4 - M. tibialis anterior (vorderer Schienbeinmuskel)
  • L5 - M. extensor hallucis longus (Großzehenstrecker)
  • S1 - M. gastrocnemius (Wadenmuskel), M. soleus (Schollenmuskel)
  • S2-S4 - Blasen- und Schließmuskeln (Kontrolle der Harn- und Stuhlausscheidung)

Krankheiten der Rückenmarkssegmente

Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall (auch bekannt als "Diskusprolaps" oder "Diskus Hernie") tritt auf, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe, die sich zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule befindet, durch einen Riss im äußeren Faserring nach außen gedrückt wird.
Dies kann zu Schmerzen und Funktionsstörungen führen, da die Bandscheibe auf nahegelegene Nerven drücken kann.
Meist ist er verursacht durch Verschleißerscheinungen, schwere körperliche Arbeit oder plötzliche, falsche Bewegungen.

Zu den Symptomen zählen Schmerzen, die oft in die Arme oder Beine ausstrahlen, Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Muskelschwäche.
In leichten Fällen wird eine konservative Therapie mit Physiotherapie und Schmerzmittel angewandt und in schweren Fällen kann ein operativer Eingriff vonnöten sein.

Abbildung einer Bandscheibe mit Rückenmark

  1. Nervenwurzel (Radix)
  2. Knorpelring der Bandscheibe (Anulus fibrosus)
  3. Wirbelkörper
  4. Gelatinefüllung der Bandscheibe (Nucleus pulposus)
  5. hab die Zahl 5 vergessen, Klassiker ;-)))
    Rückenmark

Nervenwurzelkompression

Nervenwurzelkompression bedeutet, dass eine oder mehrere Nervenwurzeln, die aus dem Rückenmark austreten, zusammengedrückt oder eingeklemmt werden. Dies kann durch einen Bandscheibenvorfall, Knochenwucherungen (Osteophyten), Wirbelkanalverengungen (Spinalkanalstenose), degenerative Veränderungen der Wirbelsäule oder Tumore verursacht werden.

Symptome äußern sich durch Schmerzen, die in das Versorgungsgebiet des betroffenen Nervs ausstrahlen (z.B. Ischias-Schmerzen), Taubheitsgefühl, Schwäche oder Kribbeln.

Die Behandlung umfasst konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente, und in schweren Fällen chirurgische Eingriffe zur Entlastung des Nervs.

Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische, entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark), bei der das Immunsystem die schützende Myelinschicht der Nervenfasern angreift.
Dies führt zu einer gestörten Signalübertragung zwischen Gehirn und Körper.

Die genaue Ursache ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass genetische und Umweltfaktoren eine Rolle spielen.

Die Symptome der MS sind sehr vielfältig, darunter Sehstörungen, Muskelkrämpfe, Schwäche, Koordinationsprobleme, Taubheitsgefühle und kognitiveBeeinträchtigungen.

Es gibt keine Heilung, aber verschiedene Therapien können die Krankheitssymptome lindern und das Fortschreiten verlangsamen, wie z.B. Immuntherapien, Physiotherapie und symptomatische Behandlungen.

Was ist der Segmentsprung?

Ein Segmentsprung bezieht sich auf das Phänomen, bei dem Schmerz oder Funktionsstörungen in einem Körpersegment auftreten, während die zugrunde liegende Ursache in einem anderen Segment des Rückenmarks oder der Wirbelsäule liegt.
Dies kann durch die komplexe Vernetzung der Nerven und deren Überlappung in der Signalverarbeitung erklärt werden.
Nervensignale können in benachbarte Segmente übergehen, wodurch Schmerzen oder sensorische Veränderungen in einem Bereich auftreten/ wahrgenommen werden, der nicht direkt betroffen ist.

Was ist ein Viszerotom?

Ein Viszerotom ist ein Konzept in der Neuroanatomie und bezieht sich auf ein Segment des Rückenmarks, das für die Innervation der inneren Organe (Viscera) zuständig ist.
Jedes Viszerotom steuert spezifische autonome Funktionen und reflektorische Reaktionen der inneren Organe.
Diese Segmente sind entscheidend für die autonome Steuerung von Organen wie Herz, Magen, Darm und Blase.

Das Rückenmarkssegment in der Brust (T1-T4) steuern teilweise die Herzfunktion, während Segmente im unteren Rücken (L1-L2) die Blasenfunktion beeinflussen.

Was verbirgt sich unter dem Ausdruck Head Zone?

Head-Zonen sind Hautareale, die von einem bestimmten Rückenmarkssegment innerviert werden und mit inneren Organen in Verbindung stehen.

Benannt nach dem deutschen Neurologen Sir Henry Head, zeigen diese Zonen auf der Haut reflektorisch Schmerzen oder Veränderungen, wenn das zugehörige innere Organ erkrankt ist.
Diese Zonen ermöglichen es, Rückschlüsse auf Probleme in inneren Organen zu ziehen, basierend auf Hautsymptomen.
Schmerzen im Bereich der linken Schulter und des linken Arms können auf Probleme mit dem Herzen hinweisen (Herzinfarkt), da die Nerven, die das Herz und diese Hautareale versorgen, aus denselben Rückenmarkssegmenten stammen.

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Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere Wirbelsäulenspezialisten

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