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Fachärzte für Orthopädie
Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin
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60311 Frankfurt am Main
Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.
Kortison ist ein körpereigenes Hormon, das zahlreiche Aufgaben im Körper und im Stoffwechsel übernimmt. Neben seiner entzündungshemmenden Eigenschaft wirkt Kortison auch als Energiebereitstellung durch die Mobilisierung von Zucker im Körper. Kortison wird in der Nebenniere gebildet und in unterschiedlichen Rhythmen ausgeschüttet. Weiterhin wirkt auch Kortison drosselnd auf das Immunsystem. Von seinen Wirkungen leiten sich auch entsprechende Nebenwirkungen ab, die durch eine medikamentöse Gabe des Kortisons entstehen können. Hier ist vor allem die Dosierung, also die Menge, aber auch die Länge der medikamentösen Gabe entscheidend, wie stark die Nebenwirkungen des Kortisons sind.
Unruhe: Viele Patienten berichten nach einer höheren Dosis Kortison von plötzlich auftretender Unruhe. Dies wird darauf zurückgeführt, dass Kortison den Stoffwechsel und die Energiebereitstellung erheblich beeinflusst.
Hitzewallungen: Patienten unter hoher Kortisondosis erleben oft Hitzewallungen. Diese werden durch die beschleunigtenStoffwechselprozesse ausgelöst, die den Körper in Alarmbereitschaft versetzen.
Überzuckerungen: Kortison erhöht den Blutzuckerspiegel, indem es die in der Leber gespeicherten Zuckerreserven mobilisiert. Dies ist dosis- und anwendungsabhängig; Infusionen führen meist zu höheren Blutzuckerspiegeln als Tabletten.
Dünner werdende Haut: Kortison hemmt Stoffe wie Hyaluron, die für Hautfestigkeit sorgen. Bei langfristiger oder hochdosierter Anwendung kann die Haut dünner und verletzlicher werden, was als „Pergamenthaut“ bezeichnet wird.
Osteoporose: Eine Langzeitbehandlung mit Kortison kann zu Knochenschwund (Osteoporose) führen, wodurch Knochen auch ohne äußere Einwirkung brechen können. Bei langfristiger Einnahme sollte regelmäßig die Knochendichte kontrolliert werden; vorsorglich können auch Medikamente zur Vorbeugung eingenommen werden.
Wie schnell die Nebenwirkungen des Kortisons verschwinden, hängt mitunter davon ab, wie lange das Medikament gegeben wird und auch in welcher Dosis. Bei kleineren und einmaligen Gaben von Kortison kann man damit rechnen, dass die Nebenwirkungen schon nach einigen Stunden wieder verschwinden. Bei einer hochdosierte Kortisongabe ist aber damit zu rechnen, dass die Nebenwirkungen auch Tage andauern können. Die schnell sich einstellenden Nebenwirkungen verschwinden in der Regel auch schnell.
Die Gewichtszunahme unter Kortison ist sicherlich die am längsten wirkende Nebenwirkung. Vor allem durch die Überzuckerung, die durch eine hochdosierteKortisonbehandlung stattfindet aber auch durch die Wassereinlagerung kommt es unter Kortison zu einem Gewichtsanstieg über Wochen. Erst nach Absetzen oder deutlicherReduktion der Kortisondosierung kann es dann zu einer Reduktion des Gewichts kommen. Man muss aber auch mit einigen Wochen rechnen, bis das Normalgewicht erreicht wurde.
Der sogenannte Flush, also die Hitzewallung, tritt meistens sehr schnell nach einer Gabe von hochdosiertem Kortison auf. Sie besteht dann meistens einige Minuten oder halbe Stunde und verschwindet dann wieder. Es kann aber auch zu einem wiederholten Auftreten dieser Hitzewallung kommen.
Eine Bluthochdruckentwicklung unter Kortison ist meistens eine Langzeitfolge von hochdosiertem Kortison über eine längere Zeit. Meistens erhöhen sich die Werte langsam und stetig bis sie ggfs symptomatisch werden und zu Beschwerden führen. Vor allem bei Patienten, bei denen bereits ein erhöhter Blutdruck bekannt ist, sollten aufpassen, dass es unter Kortison nicht zu einer Blutdruckentgleisung kommt.
Der Blutzuckerspiegel erhöht sich bereits bei niedrigeren Dosen des Kortisons, ist aber meistens ungefährlich und reduziert sich, sobald die Wirkung des Kortisons abgeklungen ist. Bei hohen Kortisongaben aber muss besondere Vorsicht walten gelassen werden. Hier kann es zu einer massiven Überzuckerung kommen. Vor allem auch bei Patienten, bei denen ein Diabetes Mellitus vorbekannt ist, muss ggfs. dann auch durch ein Medikament gegengesteuert werden.
Kortison wirkt auch auf den Stoffwechsel des Körpers ein. Durch die Mobilisierung und Umwandlung von Glucagonin Zucker in der Leber kann es auch zu einer mäßigen bis deutlichen Leberwerterhöhung kommen. Diese ist umso höher und deutlicher im Labor zu beobachten, je höher auch die Dosis des Kortisons ist, das verabreicht wurde. Nach Absetzen oder deutlicher Reduktion des Kortisons kommt es meistens dann nach wenigen Tagen und maximal 1-2 Wochen zu einer Normalisierung der Leberwerte.
Schlafstörungen können unter einer Kortisoneinnahme ebenfalls immer wieder auftreten. Dies liegt an einer Erhöhung des Pulsschlages, der mitunter durch die Kortisongabe hervorgerufen wird. Die Patienten, die eine hohe Menge Kortison meist dann über die Vene bekommen, geben in der Regel innerhalb kürzester Zeit eine entsprechende Unruhe, Aufgeregtheit und Schlafstörungen an. Dies ist auch der Grund, weshalb hohe Dosen an Kortison nicht abends oder nachts gegeben werden sollten. Schlafstörungen, die durch Tabletten von Kortison hervorgerufen werden, sind eher selten, wenn die Dosis bei 5 bis 10 mg am Tag bleibt. Schlafstörungen verschwinden dann meistens sehr schnell, wenn das Kortison abgesetzt wird.
Stimmungsschwankungen werden mitunter ebenfalls oft bei der längerfristigen Kortisoneinnahme angegeben. Hier ist der doch hohe Einfluss von Kortison auf die Stoffwechsel und die Stimmungslage vermutlich schuld daran. Auch die Überzuckerung in Verbindung mit der Unruhe lässt plötzlich eine erheblicheSchwankung der Stimmung zu. Diese kann deutlich gedrückt und traurig sein, aber dann auch mal euphorisch oder auch gereizt bis aggressiv. Auch hier sind die Auswirkungen des Kortisons auf die Stimmungslage nicht so stark, wenn eher mit niedrigen Dosierungen über einen kürzeren Zeitpunkt gearbeitet wird. Die höchste und auch längst anhaltende Stimmungsschwankung wäre dann durch eine länger durchgeführte Therapie mit Kortison in höheren Dosen zu erwarten. Hierbei kann es dann auch zu deutlichem Leidensdruck der Patienten und des Umfeldes kommen. Wenn möglich sollten diese Nebenwirkungen des Kortisons aber nicht mit entsprechenden Medikamenten zur Stimmungsaufhellunggegengesteuert werden. Vielmehr sollte man dann die Dosis des Kortisons und auch die Einnahmezeit entsprechend reduzieren und verkürzen.
Neben den Stimmungsveränderungen kann Kortison auch einen deutlichen Einfluss auf die psychische Gesamtsituation auslösen. Je höher die Dosierung ist und je länger die Kortisontherapie verabreicht wird, desto stärker können diese Nebenwirkungen auf die psychische Situation sein. Neben der aufgehellten euphorischen Phase kann es auch zu traurigen Phasen kommen. Aber auch aggressive Ausfälle können unter einer Langzeitbehandlung mit hochdosiertem Kortison auftreten. Diese Phasen können Wochen dauern, und auch wenn das Medikament ausgeschlichen wird, kann es noch einige Wochen dauern, bis diese Beschwerden abgeklungen sind. Hier muss man immer den Nutzen des Kortisons gegen die Nebenwirkungen entgegenhalten. Der Nutzen muss immer überwiegen. Tut er dies nicht, muss nach einer Behandlungsalternative Ausschau gehalten werden.
Magen-Darmprobleme können unter einer Kortisonbehandlung auch schon nach kurzer Zeit und auch unter einer moderaten Dosierung kommen. Grund liegt an einem deutlichen Einfluss auf den vegetativen Stoffwechsel. So kann es schon unter einer Kortisoneinnahme von 20 mg am Tag nach wenigen Tagen zu einem Durchfall oder auch zu Bauchschmerzen kommen. Diese verschwinden dann meistens innerhalb weniger Tage, wenn das Kortison abgesetzt wird.
Kortison kann auch erheblich auf den Mineralstoffwechsel Einfluss nehmen. Hierbei wird vermehrt Kaliumausgeschieden und Wasser und Natrium im Körper belassen. Dies kann zum einen Schwellungen und auch Gewichtszunahme zur Folge haben aber auch zu einem deutlichen Kaliummangel und Elektrolytmangel führen, der nicht selten auch mal durch Muskelkrämpfesymptomatisch wird. Die Patienten klagen dann meistens unter nächtlichen Wadenkrämpfen aber auch krampfähnliche Schmerzen am Tag werden angegeben. Hier sollte man dann spätestens die Elektrolyte und die Mineralien im Blut überprüfen um zu sehen, ob diese zu niedrig sind. Man kann in diesem Fall dann die Mineralien substituieren oder aber man sollte eine Kortisontherapie eher beenden oder abkürzen. Nach Veränderung der Kortison Dosierung sollten die Muskelkrämpfe innerhalb weniger Tage verschwunden sein. Ist dies nicht der Fall, so muss eine weiterführende Diagnostik durchgeführt werden, die zeigen soll, aus welchem Grund es zu Wadenkrämpfen kommt zum einen und auch ob das Kortison daran schuld ist.
Kortison-Infusionen wirken schneller, da das Medikament direkt in den Blutkreislauf gelangt und häufig höher dosiert verabreicht wird. Allerdings wird eine Infusion meist nur einmalig oder kurzzeitig verabreicht, sodass die Wirkung bald nachlässt. Kortison-Tabletten hingegen entfalten bei regelmäßiger Einnahme eine anhaltendere Wirkung, da das Medikament kontinuierlich im Körper bleibt und über die tägliche Einnahme konstant wirkt. Nach Absetzen der Tabletten hält die Wirkung etwa 14 Tage an.
Alternativen zur Kortison-Stoßtherapie hängen stark von den Symptomen ab. Bei leichten allergischen Reaktionen können Antihistaminika wie Cetirizin oder Fenistil (Tabletten, Nasensprays, Augentropfen) Kortison ersetzen. Entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac (als Salbe oder Tablette) sind eine Option bei entzündlichen Beschwerden. Für akute, schwere allergische Reaktionen wie Insektenstiche oder Lebensmittelallergien sowie bei Asthmaanfällen ist Kortison jedoch alternativlos, da die schnelle Wirkung in diesen Fällen lebenswichtig ist.
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