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Cortison Stoßtherapie

Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.

Was ist eine Cortison-Stoßtherapie?

Unter einer CortisonStoßtherapie versteht man eine meist durch Infusion durchgeführte Applikation des Hormons Cortison über die Vene in hoher Dosis, um eine schnelle und akute Wirkung zu erreichen. Meistens handelt es sich um eine Notsituation, in der die schnelle Wirkung des Cortisons lebenswichtig ist. Auch kann eine Cortison-Stoßtherapie durch Tabletten erfolgen. Dieses Vorgehen würde man vor allem wählen, wenn über einen längeren Zeitraum Cortison in höheren Dosen verabreicht werden muss.

Indikationen für eine Cortison-Stoßtherapie

Allergische Reaktion: Allergische Reaktionen stellen die Hauptindikation dar, weshalb eine Cortisonstoßtherapie erfolgen muss. Ein ausgeufertes Asthma, oder ein Asthmaanfall, bei dem die Lunge so dicht ist, dass Sprühmedikation nicht mehr in die Lunge kommt, wäre eine Ursache warum eine Cortisonstoßtherapie durchgeführt werden muss. Beim allergischen Notfall im Sinne eines anaphylaktischen Schocks muss immer eine hohe Dosis an Cortison gegeben werden, um eine schnelle Besserung der Beschwerden zu erreichen.

Autoimmunreaktionen: Autoimmunreaktionen sind Reaktionen des Immunsystems, das in diesem Fall die körpereigenen Zellen nicht erkennt und dagegen vorgeht. Hier kann prinzipiell jede Zellenart des Körpers von betroffen sein. Oftmals sind es Gelenke im Sinne einer rheumatoiden Arthritis, es können aber auch Haut, Muskel und Knochen sowie auch einzelne Organe wie die Niere, Lunge oder Schilddrüse von einer Autoimmunreaktion betroffen sein. Nach Diagnosestellung könnte eine hohe Gabe des Kortisons zu einer schnellen Besserung der Beschwerden führen.

Entzündliche Reaktionen: Auch wenn im Körper entzündliche Reaktionen ablaufen, die man mit gängigen Entzündungshemmern nicht in den Griff bekommt, kann man sich die entzündungshemmende Wirkung des Kortisons zu Nutze machen, um die Entzündung im Körper zu reduzieren. Hier kann man die Kortisonbehandlung entweder per Tablette durchführen oder als Infusion geben oder was auch sehr häufig bei Entzündungen in der Orthopädie durchgeführt wird, ist die Applikation des Kortisons in bestimmte entzündete Bereiche. Hier können dann Gelenke eingespritzt werden aber auch um Wirbelkörper oder um Bandscheiben herum kann dann eine hohe Menge Cortison gegeben werden, damit die dort stattfindende Entzündung schneller abklingt.

Hörsturz

Ein Hörsturz ist eine akute Erkrankung bisher heute unklarer Ursache mit deutlich und meistens einseitigem herabgesetztem Hören. Obwohl man bis heute nicht genau weiss, aus welchem Grund es zu diesem Hörverlust kommt, hat sich aus der Vergangenheit eine Akutbehandlung mittels hochdosiertem Kortison durchgesetzt. Hier liegen zwar keine Studien vor, aufgrund fehlender Alternativen hat man allerdings diese Art der Behandlung nicht komplett aus den Leitlinien verbannt. Patienten, die an den für einen Hörsturz klassischen Beschwerden leiden und zum HNO Arzt gehen, bekommen somit zunächst eine Kortisoninfusion angeboten, die dann innerhalb von ca 1 Stunde in die Vene gegeben wird. Auch hier ist auf die genaue Uhrzeit zu achten, wann dieses Medikamente gegeben wird. Aufgrund der Nebenwirkungen sollte auf eine Gabe am Abend verzichtet werden.

Entzündung

Kortison wirkt entzündungshemmend. Es wird aus diesem Grund vor allem dann eingesetzt, wenn es im Körper irgendwo zu chronischen und meistens immunsystemmodulierten Entzündungen kommt, die auf normale Entzündungshemmer nicht reagieren. Auch Entzündungen der Wirbelkörper, der Iliosacralgelenke oder auch der Bandscheiben sowie auch chronische Entzündungen von Nerven können auf diese Weise behandelt werden. In aller Regel versucht man das Kortison dann in die lokale Umgebung des Entzündungsherdes zu bekommen. Dies gelingt nicht selten auch nur durch eine entsprechende Bildgebung. Hier werden meistens dann Ultraschall oder auch CT gesteuerte Injektionen vorgenommen. Auch bei der Arthrose kann eine Injektion mit Kortison die Entzündung reduzieren. 

Rheuma

Rheuma ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem bestimmte körpereigene Zellen nicht erkennt und dagegen vorgeht. Meistens geschieht dies durch die Auslösung einer akuten Entzündungsreaktion.

Wie lange muss man eine Cortison-Stoßtherapie durchführen?

Wie lange eine Cortisonstoßtherapie durchgeführt werden muss hängt zunächst von der Ursache ab, weshalb diese Behandlung durchgeführt werden muss. In der Regel startet die Stoßtherapie durch die einmalige Infusion mit hochdosiertem Kortison von mindestens 250 mg. Daraufhin werden die meisten Beschwerden, wie z.B. allergische Reaktionen oder Entzündungsreaktionen meistens deutlich besser. Wichtig ist aber dann, dass die Folgebehandlung der nächsten Tage mit einer Kortisonbehandlung in absteigender Dosierung weitergeführt werden sollte. Als Faustregel kann man sagen, dass die Cortison Stoßtherapie innerhalb einer Woche ausgeschlichen werden sollte.

Beispiele einer Cortison-Stoßtherapie (Einnahmeplan)

In vielen Fällen startet der Kortison Stoßtherapie mit einer Kortisoninfusion. Hierbei wird dem Patienten ein Zugang gelegt, durch den er entweder Kortison gespritzt oder aber eine Infusion mit Kortison bekommt. Je nach Grunderkrankung werden bis zu 250 mg Kortison in die Infusion gegeben. Die Infusion läuft dann ca 45 Minuten bis zu einer Stunde. Meistens kommt es dann schon nach wenigen Minuten oder maximal einer Stunde zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden. Nachdem die Infusion durchgelaufen ist, sollte aber dann eine weiterführende Kortisonbehandlung in Tablettenform dem Patienten aufgeschrieben werden. Hier würde man dann Tabletten der Dosierung 20 mg aufschreiben, die der Patient morgens und abends für 3 Tage nehmen soll. Danach folgen 3 Tage, in denen er nur noch 20 mg einmal täglich nehmen soll, 3 Tage mit 10 mg 3 Tage mit 5 mg bevor das das Kortison komplett abgesetzt werden kann. Es ist wichtig dass das Kortison ausgeschlichen wird, da es sonst zu einer Überlastung der Nebenniere kommen kann.

Wie wirkt eine Cortison-Stoßtherapie?

Kortison ist ein körpereigenes Hormon, das entzündungshemmend und auch immunsystemdrosselnd wirkt. Die Wirkung tritt sehr schnell ein. Wenn hohe Dosen gegeben werden, kann eine antiallergische Reaktion schnell erwartet werden. Patienten mit einem Asthmaanfall, die eine Kortison Stoßtherapie erhalten, können so innerhalb weniger Minuten mit einer deutlichen Besserung der Beschwerden rechnen. Auch hier ist dann die Einnahme von Kortison in Tablettenform in absteigender Dosierung besonders wichtig, weil es sonst zu einem schnellen Wiederauftreten der Beschwerden kommen kann.

Welcher Behandlungserfolg ist zu erwarten?

Nach der Gabe von Kortison und ganz speziellen von höheren Dosen in der Stoßtherapie sollte mit  innerhalb von Minuten auftretenden antiallergischen Ergebnissen zu rechnen sein. Erytheme der Haut wären somit schnell rückläufig sowie auch durch eine Nesselsucht verursachte Hauterscheinungen. Weiterhin wird durch Asthma oder einer Allergie verursachte Luftnot des Patienten schnell und deutlich gemindert werden. Schmerzende Entzündungen können ebenfalls durch eine Kortison Stoßtherapie schnell reduziert werden.

Wie schnell wirkt eine Cortison-Stoßtherapie?

Wie schnell die Kortison Stoßtherapie wirkt hängt vor allem von der gegebenen Dosis ab aber auch in welcher Form das Hormon verabreicht wird. Eine Kortisongabe von 250 mg per Infusion sollte innerhalb weniger Minuten maximal 30 Minuten zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden beitragen. Eine entsprechende Erhaltungsdosis des Kortison als Tablette innerhalb der nächsten Tage sollte unbedingt durchgeführt werden, um ein Wiederauftreten der Beschwerden zu verhindern. Nach Injektion von Kortison in ein entzündetes Gebiet kann es Tage dauern, bis die Schmerzen nachlassen. Hier kann es auch notwendig werden, dass man eine entsprechende Injektion des Kortisons wiederholt.

Was können Nebenwirkungen einer Cortison-Stoßtherapie sein?

Vor allem die schnell eintretenden Nebenwirkungen kann man unter einer Kortison Stoßtherapie relativ schnell spüren. Zu nennen wären hier eine mögliche Unruhe, Herzrasen, Schwitzen und auch Übelkeit und Erbrechen können schnell eintretende Nebenwirkungen der Kortison Stoßtherapie sein. Wenn Kortison länger oder gar über einen langen Zeitraum eingenommen wird, kann es auch zu den langwirksamen Nebenwirkungen wie Dünnerwerden der Haut, Osteoporose oder ein Diabetes Mellitus kommen.

Was kann ich tun, um weniger Nebenwirkungen zu bekommen?

Um Nebenwirkungen des Kortisons zu vermeiden sollte zunächst immer sehr kritisch die verabreichte Dosis hinterfragt werden. Dies bezieht sich auf die Höhe der Dosis als auch auf die Länge der Zeit, in der das Medikament gegeben wird. Man geht nach dem Prinzip vor, dass nicht mehr als nötig beinhaltet. Bei entsprechenden Grunderkrankungen wie dem Diabetes sollte der Blutzucker unter einer Kortison Stoßtherapie im Auge behalten und entsprechend gegengesteuert werden um eine langanhaltende Überzuckerung zu vermeiden. Auch sollte die Tageszeit, wann eine Kortisonstoßtherapie durchgeführt wird, genau beachtet werden. Hohe Dosen an Kortison sollten somit nicht am Abend oder in der Nacht gegeben werden, weil es darunter zu einer deutlichen Erhöhung der Nebenwirkungen kommen kann.

Was kann ich tun, wenn eine Cortison-Stoßtherapie nicht wirkt?

Verschwinden die Symptome unter einer Kortisonstoßtherapie nicht, muss genauestens geschaut werden, an was das liegt. Manchmal kann es stoffwechselbedingt zu einer verminderten Wirkung des Kortisons kommen, weshalb dann zunächst das Kortison gestoppt und alternative Medikamente in Erwägung gezogen werden sollten. Hat man genügend Zeit einen alternativen Weg der Behandlung einzuschlagen, sollte man zeitnah einen Spezialisten im Sinne eines Endokrinologen aufsuchen. Im absoluten Notfall, also bei einem allergischen Schock, in dem hohe Dosen Kortison nicht helfen, muss man Adrenalins spritzen. Dies geschieht alles unter notärztlichen Überwachung und macht auch eine sich anschliessende Krankenhausbehandlung zwingend notwendig.

Was sind die Alternativen zu einer Cortison-Stoßtherapie?

Je nach Grunderkrankung und Ursache, gibt es auch einige Alternativen zu einer Kortison Stoßtherapie. Handelt es sich um eine allergische Reaktion, kann auch ein sogenanntes Antihistaminikum eingesetzt werden. Dieses Medikament wirkt antiallergisch und wird auch manchmal parallel zum Kortison verabreicht. Es kann aber auch alleinig als Tabletten, Tropfen oder auch als Infusion verabreicht werden. Auch hier ist zu beachten, dass nach Besserung der Beschwerden eine Erhaltungsdosis des Antihistaminikums gegeben werden sollte, damit verhindert wird, dass die Beschwerden wieder zurückkehren. Bei Entzündungen im Körper kann und wird meistens auch zunächst ein Behandlungsversuch mit den gängigen Entzündungshemmern wie Ibuprofen oder auch Diclofenac in Tablettenform durchgeführt. Diese Medikamente reichen sogar manchmal aus und machen Kortison überflüssig. Allergische Reaktionen der Haut können ebenfalls zunächst einmal mit einem Antihistaminikum behandeln werden. Hier kommen Gele oder Salben wie Fenistil® zum Einsatz. Neurodermitis kann und wird in der Regel auch zuerst durch Kortisonsalben behandelt, bevor eine Kortisonstoßtherapie durchgeführt wird. Bei Autoimmunerkrankungen können auch sogenannten Biologicals zum Einsatz kommen, wenn man auf eine Kortison Stoßtherapie verzichten will. Hierunter versteht man Medikamente, die das Immunsystem drosseln und anpassen und somit verhindern, dass es zu einer überschiessenden Reaktion des Immunsystems kommt. Bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis nimmt man zunehmend von Kortison als Stoßtherapie Abstand und versucht wenn möglich rheumatische Schübe durch Methotrexat einmal in der Woche zu vermeiden. Nur wenn es trotz dieser Therapie zu Rheumaschüben kommt, sollte Kortison als Stoßtherapie eingesetzt werden. Man hat hierbei den ursprünglichen Behandlungsweg von früher verlassen, als es noch keine immunsystemmodullierende Medikamente gab und man ausser dem Kortison nichts hatte. Die Langzeitfolgen des Kortisons bei Rheumapatienten waren aber mitunter sehr stark.

Darf ich eine Cortison-Stoßtherapie in der Schwangerschaft durchführen?

Auf Kortison Stoßtherapien sollte in der Schwangerschaft vor allem in den ersten drei Monaten verzichtet werden. Bei Gefahr für Leib und Leben kann aber eine Gabe einer hochdosierten Kortisontherapie in Erwägung gezogen werden. Kortisonsalben können, wenn nicht täglich, in der Schwangerschaft gegeben werden, ebenso Kortisonhaltige Sprays. Zunächst sollte aber in der Schwangerschaft alternative Medikamente ausgeschöpft werden bevor man zum Kortison greift.  Sollte es in der Schwangerschaft doch zu einer Kortison Stoßtherapie gekommen sein, muss unbedingt der Blutzucker der Mutter kontrolliert werden, weil nicht selten dann ein Diabetes daraus resultieren und ein deutlich erhöhtes Risiko für das Kind daraus entstehen kann. So sollten nach der Gabe von Kortison regelmässige Blutzuckerkontrollen durchgeführt und unter Umständen dann zeitnah darauf reagiert werden.

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