PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Bela Braag
Axel Lust
Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie
Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin
direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main
Cortison ist ein körpereigenes Hormon, welches eine Vielzahl von Stoffwechselfunktionen des Körpers übernimmt. Es greift in verschiedene Stoffwechselprozesse ein, um mehr Energie für bestimmte Situationen bereitzustellen, um Entzündungen zu reduzieren und zu unterdrücken und auch um das Immunsystem herunterzufahren, wenn es auf einen Reiz überreagieren sollte.
Manchmal benötigt der Körper Hilfe, um sein Gleichgewicht wiederzuerlangen. Cortison kann zur Linderung von Schmerzen, zur Bekämpfung von Entzündungen und zur Wiederherstellung Ihrer Beweglichkeit beitragen. Wir bei Lumedis geben Ihnen eine detaillierte Erklärung dafür, wie Cortison funktioniert und welche Therapieoptionen individuell für Sie geeignet sind.
Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.
Cortison ist ein körpereigenes Hormon, welches in der Nebenniere gebildet und zu verschiedenen Tageszeiten verstärkt, zu anderen vermindert oder auch gar nicht ausgeschüttet wird. Es ist eines der stärksten Schmerzhemmer und wird vor allem bei Verletzungen und bei Schmerzen ausgeschüttet.
Man bezeichnet Cortison auch als das Stresshormon des Körpers. In stressigen Situationen wird es vermehrt ausgeschüttet und stellt einen Großteil der notwendigen Energie in Form von Zucker zur Verfügung. Dies geschieht durch eine Umwandlung von Glucagon, das in der Leber gespeichert ist. Der Blutzucker steigt dann stark an und kann dann in Form von Aufmerksamkeit oder Muskelarbeit verbraucht werden. Unter Cortison sind wir leistungsstärker und können in Notsituationen schneller reagieren und mehr Kraft aufwenden.
Das Immunsystem wird tagtäglich durch verschiedene Faktoren gereizt und springt an. Es kann auch immer passieren, dass das Immunsystem besonders stark und sogar überschießend reagiert. Als Gegenspieler wird dann Cortison ausgeschüttet, das das Immunsystem dann drosselt.
Eine der Hauptaufgaben des Cortisons ist die Bereitstellung von Energie. Dies geschieht durch die Umwandlung von Glucagon in Zucker. Das Glucagon wird in der Leber gespeichert. Cortison kann dies bei Bedarf schnell umwandeln und somit Zucker in den Blutkreislauf freisetzen, der dann als Energiequelle zur Verfügung steht und verstoffwechselt werden kann.
Cortison wirkt stark entzündungshemmend und wird immer dann vermehrt aus den Nebennieren ausgeschüttet, wenn im Körper entzündliche Prozesse stattfinden. Entzündungen können von Wunden und Verletzungen, aber auch durch mechanische Reizung entstehen. Als Reaktion des Körpers auf diese Entzündung wird Cortison vermehrt aus der Nebenniere freigesetzt.
Das in der Nebenniere freigesetzte Hormon ist auch ein starker Schmerzhemmer und vermutlich der stärkste Schmerzstiller des Körpers. Immer wenn im Körper Schmerzen entstehen, entweder durch Verletzungen oder auch Entzündungen, wird Cortison in größeren Mengen ausgeschüttet und kann so den Schmerzreiz des Körpers reduzieren.
Cortison greift in eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen ein. Dies kann hemmend oder auch aktivierend erfolgen. In der Knochenbildung und Stabilisierung wirkt Cortison hemmend, was dann als Nebenwirkung zur Folge haben kann, dass Knochen weicher werden und schließlich eine Osteoporose entstehen kann.
Cortison, welches auf natürlichem Wege aus der Nebenniere ausgeschüttet wird, verursacht meistens nicht diese starken Auswirkungen im Körper. Wird Cortison aber in größeren Mengen in Form einer Tablette oder auch als Infusion eingenommen, kann es zu den zum Teil schweren Nebenwirkungen kommen.
Auf die Stabilität der Haut greift Cortison ebenfalls hemmend ein, was dann zur Folge haben kann, dass die Haut dünner und rissig wird und dadurch schneller verletzt werden kann, wobei auch die Wundheilung deutlich reduziert werden kann.
Auch auf die Leberaktivität hat Cortison einen erheblichen Einfluss. So baut Cortison im Rahmen der Zucker- und Energiebereitstellung Glukagon in Zucker um, was dann zur Folge hat, dass auch unter Cortison die Leberwerte ansteigen. Diese Werte kann man alle messen und beurteilen und es sollte unter einer Cortisontherapie immer im Auge behalten werden, wie sich diese Werte verändern.
Bislang war die entzündungshemmende Wirkung des Cortisons zwar bekannt, aber man wusste nicht, über welchen Mechanismus dies geschieht. Einige Studien konnten jetzt etwas Licht ins Dunkel bringen und zeigten, dass Cortison offenbar die sogenannten Fresszellen aktiviert und in Stellung bringt. Da Entzündungen in den allermeisten Fällen durch Bakterien entstehen, können die durch das Cortison aktivierten Fresszellen diese Bakterien besser und erfolgreicher attackieren und beseitigen.
Cortison hat auch einen erheblichen Einfluss auf das Immunsystem. Man weiß heute, dass Cortison über verschiedene Faktoren immunsystemdrosselnd wirkt. Aus diesem Grund hat es ein großes Einsatzgebiet in der Allergiebehandlung. Hierbei werden aber zunächst Behandlungsversuche mit sogenannten Antihistaminika durchgeführt, die vor allem bei der gängigen Pollenallergie eine gute Wirkung haben. Reichen diese Medikamente aber nicht oder wird die Allergie stärker, kommen Cortisonpräparate verschiedener Darreichungsformen zur Anwendung.
Vor allem bei allergischen Reaktionen der Haut werden mitunter cortisonhaltige Salben oder Cremes auf die allergischen Stellen gegeben. Reicht dies nicht aus oder breiten sich die allergischen Hautstellen aus, kann auch ein Behandlungsversuch mit Cortison als Tabletten versucht werden.
Auch gibt es allergische Reaktionen, die systemisch wirken, d. h., es kann auch vorkommen, dass die Patienten über Atemnot klagen, was dann den sofortigen Einsatz von Cortison in höherer Dosis notwendig macht. Meistens wird das Cortison dann gespritzt. Der sogenannte anaphylaktische Schock ist lebensgefährlich und muss sofort mit einer Hochdosis-Cortison-Behandlung versorgt werden.
Auch bei einem allergischen Asthma oder der chronisch entzündlichen Lungenerkrankung kommt Cortison zum Einsatz. Hier versucht man zunächst eine Behandlung mit inhalativen Cortisonpräparaten in Form von Sprays. Reicht diese Behandlung aber nicht aus, muss auf ein Cortisonpräparat in Tablettenform umgestellt werden. Hier werden dann sogenannte Cortisonstoßtherapien angewandt, bei denen Dosierungen von 20 bis 40 mg als Tablette zur Anwendung kommen. Diese Präparate werden dann meistens in absteigender Dosierung ca. eine Woche verabreicht. Eine Besserung der Symptomatik tritt dann in aller Regel schon nach wenigen Tagen ein.
Cortison ist ein sogenanntes Stresshormon, welches in der Nebenniere unter Stress ausgeschüttet wird. Unter Stress im ursprünglichen Sinn verstand man vor allem eine Situation, die in Gefahrensituationen eintrat. Bedrohungen durch wilde Tiere etwa, vor denen man mit all seiner Kraft und Energie flüchten musste, machten eine hohe Cortisonausschüttung gemeinsam mit dem Adrenalin notwendig.
Heute werden Stresssituationen nur noch selten in der ursprünglichen Form erreicht. Das System existiert aber in unserem Körper immer noch und will eingesetzt werden, was dann zur Folge hat, dass Situationen entweder im Alltag oder Beruf vor allem durch Überlastung und hohe Anforderungen ausgelöst werden oder aber auch plötzlich und unbegründet in Form einer sogenannten Angst- oder Panikreaktion.
Das Cortison unterliegt auch einer natürlichen Tageszeitrhythmik. Es wird also situationsunabhängig zu bestimmten Tageszeiten mal stärker und manchmal auch weniger stark ausgeschüttet.
Die Ausschüttung, vor allem in stressigen Situationen, bewirkt dann vor allem, dass Cortison in der Leber die Freisetzung von Glukagon aktiviert. Glukagon ist die gespeicherteGlukoseform. Diese Freisetzung bewirkt dann eine schnelle Bereitstellung des Zuckers im Blut mit einem Anstieg des Blutzuckerspiegels. Der Zucker wird dann zur Energiegewinnung genutzt und in die Zellen schnell transportiert, in denen die Energie besonders schnell benötigt wird. Zu nennen wären vor allem die Muskeln des Bewegungsapparates und auch das Gehirn. Die Muskeln des Bewegungsaparates werden genutzt, um schnellstmöglich zu laufen, zu flüchten oder zu springen. Das Gehirn wird aus dem Grund besonders benötigt, da das Aufmerksamkeitsareal und auch das Reaktionsareal besonders aktiviert werden müssen.
Unter Cortisoneinnahme wird vermehrt Wasser im Körper zurückgehalten. Dies bemerkt der Patient meistens dann an leichten bis mäßigen Wassereinlagerungen und Schwellungen in den Beinen. Das wird durch Cortison bewirkt, indem das Wasser gemeinsam mit dem Natrium aktiv zurückgehalten wird. Kalium wird aber dafür ausgeschieden, was dann zur Folge hat, dass durch die osmotischen Umstände zusätzlich Wasser im Körper zurückbleibt.
Bei der Frage, ob und wenn ja, wann es zu Nebenwirkungen durch Cortison kommt, ist neben der Dauer des Einsatzes von Cortison noch entscheidend, wie hoch die Dosis ist. Man geht davon aus, dass es unter einer täglichen Einnahme von Cortison von 5 mg auch unter einer Langzeiteinnahme eher nicht zu Wirkungen kommt. Das Risiko, an Nebenwirkungen durch das Cortison zu erkranken, steigt aber ab einer Tagesdosis von 10 mg als Langzeitbehandlung beträchtlich an. Bei höheren Dosen, die gegeben werden, wird das Auftreten einer Nebenwirkung wahrscheinlich.
Überzuckerungen treten meistens am schnellsten auf. Diese kann man meistens direkt nach der Cortisoneinnahme durch eine Blutzuckermessung nachweisen. Bei hohen Mengen des Cortisons, die gegebenenfalls sogar auch durch eine Infusion appliziert werden, können auch Unruhe, Hitzewallungen und auch Unwohlsein bemerkt werden. Diese Nebenwirkungen verschwinden dann meistens nach zwei bis drei Stunden, wenn keine weitere Cortisonapplikation erfolgt.
Früher konnte man die Langzeitnebenwirkungen noch viel häufiger sehen, da Patienten, die unter einer Langzeitcortisontherapie standen ein aufgedunsenes Gesicht hatten. Diese Nebenwirkungen sind heute glücklicherweise selten geworden. Ein Grund dafür liegt darin, dass Langzeittherapien unter einer sehr hohen Dosis Cortison eher nicht mehr durchgeführt werden und eine parallele Behandlung mit anderen Medikamenten, die entzündungshemmend oder antiallergisch oder auch immunsystemmodulierend sind, gegeben wird und Cortison dann auch nur als Akuttherapie eingesetzt wird. Dieses multimodale Therapiekonzept hat es ermöglicht, die Langzeiteffekte und auch die Nebenwirkungen von Cortison gering zu halten.
Eine weitere wichtige Nebenwirkung, die vermieden werden sollte, ist die Nebenniereninsuffizienz. Denn wenn über lange Zeit Cortison eingenommen wird, stellt die Nebenniere irgendwann die Arbeit ein, sodass nach Absetzen des Cortisons kein oder nur unzureichend eigenes Cortison gebildet werden kann. Aus diesem Grund wird beim Absetzen des Cortisons schrittweise die Dosis erniedrigt, was auch als "Ausschleichen" bezeichnet wird.
Sie haben chronische Schmerzen am Gelenkapparat?
Sie suchen eine zweite Meinung?
Gerne schauen sich die konservativen Spezialisten von Lumedis Ihren Fall an und beraten Sie umfänglich mit Ihrer ganzen Erfahrung!
Häufig können wir mit zielgerichten und maßgeschneiderte Übungen helfen.
Lumedis Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin
direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main
Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
Von Röntgenbildern / MRT´s / CT´s - wenn möglich die Originalbilder in großer Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) schicken.
Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.
Bild bitte an info@lumedis.de.
Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert
Wir beraten Sie gerne in unserer Sprechstunde!