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Fachärzte für Orthopädie
Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin
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Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main
Kortisonstoßtherapien sind ein effektives Mittel zur schnellen Schmerzlinderung bei orthopädischen Erkrankungen. Doch sie können Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Schlafstörungen oder Muskelschwäche verursachen. Lumedis Orthopäden klären auf, was Sie wissen müssen, um Risiken zu minimieren. Suchen Sie eine Zweitmeinung oder wünschen Sie eine ausführliche Beratung? Gerne helfen die Spezialisten von Lumedis in Frankfurt Ihnen weiter! Hier kommen Sie zur Terminvereinbarung.
Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.
Kortison ist ein Hormon, welches in der Nebenniere gebildet und vom Körper in unterschiedlichen Situationen und Tageszeiten ausgeschüttet wird. Es wirkt entzündungshemmend und hemmt auch allergische Reaktionen und die Arbeit des Immunsystems im Allgemeinen. Weiterhin wirkt es auch abschwellend, weshalb es u.a. in der Therapie von allergischen Reaktionen eingesetzt wird.
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Während die Schlaflosigkeit schon direkt nach einer Kortisonstoßtherapie auftreten kann, kommt eine etwaige Gewichtzunahme erst dann vor, wenn regelmässig höhere Dosen des Kortisons eingenommen werden. In aller Regel werden aber Stoßtherapien des Kortisons nur selten bzw nur bei Notfällen gegeben, insofern ist eine entsprechende Gewichtzunahme eher zu vernachlässigen.
Unter einem Flush versteht man eine Hitzewallung, die von einer Mehrdurchblutung der Haut begleitet wird. Die Patienten weisen meistens ein rotes Gesicht auf und geben Hitzewallungen und auch vermehrtes Schwitzen an. Der Flush kommt aus dem Grund unter einer Kortison-Stoßtherapie zustande, weil durch das Kortison nicht nur Blutgefässe weitgestellt werden und es hierunter zu einer Mehrdurchblutung kommt, sondern auch durch die Symphatikusaktivierung kommt es zu einer Reaktion, die mit Hitze und Schwitzen verbunden ist.
Als Stresshormon löst Kortison über bestimmte biochemische Reaktionen eine Erhöhung des Blutdrucks aus. Dadurch soll mehr Blut in einer kürzeren Zeit an die Bestimmungsorte gebracht werden, damit der Körper noch aktiver und leistungsfähiger sein kann. Gerade nach der Kortison Stoßtherapie kann es schon kurz danach manchmal zu einer Blutdruckerhöhung bis zu 180 mmHg kommen. Auch hier sollte eine gute Überwachung und Kontrolle erfolgen.
In Gefahrensituationen muss der Körper Höchstleistungen bringen. Sowohl geistig als auch körperlich. Hierfür benötigt er eine nicht unerhebliche Menge an zusätzlicher Energie, die er aus Zucker gewinnt. Aus diesem Grund muss eine ausreichende Bereitstellung von Zucker erfolgen. Aus dem als Glucagon in der Leber gespeicherten Zucker wird somit innerhalb kürzester Zeit Blutzucker gewonnen und zur Verwertung bereitgestellt. Im Blut macht sich das durch eine deutliche Überzuckerung nach einer Kortison-Stoßtherapie bemerkbar.
Kortison führt auch zu einer Aktivierung der Leber, was sich im Falle einer hohen Dosis, die verabreicht wird, auch an einer Leberwerterhöhung deutlich bemerkbar machen kann. Meistens wird nach einer einmaligen Stoßtherapie mit Kortison noch kein Leberwert beeinflusst. Erst wenn Kortison über längere Zeit oder aber auch in hohen Dosen eingenommen wird, kann eine Leberwerterhöhung auffällig werden.
Hohe Kortisonmengen im Blut sorgen nicht nur für eine erhöhte Aufmerksamkeit, sondern auch für eine Unruhe, die dem schnellen Herzschlag und dem erhöhten Blutzucker geschuldet ist. Daraus resultieren Schlafstörungen, die vor allem nach der Stoßtherapie von Kortison nicht unerheblich sein können.
Man sollte aus diesem Grund verhindern Kortison in hohen Dosen im Sinne einer Stoßtherapie abends zu geben. Die einzige Ausnahme hierfür stellt der medizinische Notfall dar. Hier wäre vor allem akute Atemnot bei einem akuten Asthmaanfall zu nennen oder auch eine anaphylaktische Reaktion auf bestimmte Stoffe, die neben Adrenalin auch die Gabe von Kortison notwendig machen können.
Kortison gilt nicht nur als Stresshormon sondern ist auch massgeblich an der Stimmung des Körpers beteiligt. Die Ausschüttung des Hormons unterliegt einer tageszeitlichen Rhythmik. Bei einer Kortison-Stoßtherapie kann es zu deutlichen Stimmungsschwankungen direkt nach Applikation des Kortisons kommen.
Aber auch bei immer wieder durchgeführten Applikationen von Kortison kann es zu Stimmungsschwankungen kommen. Hier klagen die Patienten über wechselnde Stimmungshochs aber auch dicht gefolgten Stimmungstiefs. Nach Abfluten des Kortisons kommt es zu einer Stabilisierung der Stimmungslage.
Kortison in hohen Mengen und Dosen kann auch eine psychische Veränderung erzeugen. Der genaue Pathomechanismus dahinter ist bis heute noch nicht ganz geklärt. Depressive Verstimmungen werden nicht selten auch nach einer Stoßtherapie mit Kortison beobachtet. Auch wenn es unter längerer Zeit zu einer Kortisonapplikation kommt, werden Stimmungsschwankungen beobachtet.
Auch kommt es mitunter zu Durchfällen und Bauchschmerzen unter einer Kortisongabe in höheren Dosen. Auch hier ist der vermutete Zusammenhang dass Kortison das Stresssystem aktiviert. Dies verursacht in der Regel dann zunächst eine Verstopfung kompensatorisch wird dann aber vom Körper gegenreguliert, was dann ein Durchfall zur Folge haben kann.
Muskelschwäche und Muskelabbau können ebenfalls Folgen einer Kortisontherapie sein. Diese Folgen jedoch treten meistens erst nach einer längeren Behandlung mit Kortison unter höheren Dosen auf.
Bei einmaligen Stoßtherapien bleiben die Muskeln des Körpers unbeeinträchtigt. Die Patienten, die unter einer längeren Therapie unter Kortison stehen geben dann meistens an, dass sie nicht mehr so lange stehen und gehen können, auch werden mitunter Instabilitäten im Bereich der Beine angegeben.
Manchmal kann es auch vorkommen, dass es unter einer Gabe von hohen Dosen Kortison zu einem Ungleichgewicht der Elektrolyte kommt. Hierunter fallen vor allem der Kaliummangel der unter einer Gaben von hohen Dosen Kortison auftreten kann.
Es ist in diesem Fall besonders wichtig, alle Elektrolyte regelmässig und vor allem auch nach der Gabe von Kortison zu kontrollieren. Es kann auch manchmal notwendig werden z.B. Kalium zuzuführen, wenn es zu einem zu deutlichen Abfall kommt.
Ab welcher Dosierung man die Nebenwirkungen von Kortison spürt, ist manchmal sogar individuell abhängig, ab manchen Dosen jedoch ist sicher mit den einen oder anderen Nebenwirkungen zu rechnen. Ab 100 mg per Infusion sollten die Patienten mit Unruhe, Schwitzen und auch einem flush rechnen. Auch eine deutliche und messbare Überzuckerung würde man ab 100 mg, manchmal sogar auch früher als Einmaldosis feststellen. Je höher in diesem Fall die applizierte Dosis, desto höher auch die Nebenwirkungen im Sinne einer Überzuckerung.
Langzeitfolgen, wie Dünnerwerden der Haut oder auch osteoporotische Veränderungen treten in der Regel nur bei einer Langzeitgabe von Kortison und das auch nur in bestimmten Dosen auf. Hier wären dann täglich Einnahmen von 10 bis 20 mg schon ausreichend, dass es zu einem Weicherwerden der Knochen und auch zu einem Dünnerwerden der Haut kommt.
Akute Nebenwirkungen, wie Unruhe flush oder auch psychische Auffälligkeiten können nach einer einmaligen Gabe hoher Dosen des Kortisons bereits 20 bis 30 Minuten nach der Gabe auftreten. Manche Patienten merken schon die ersten Anzeichen, wie Hitzewallungen oder auch Flush und Schwitzen noch während sie die Infusion bekommen. Die Dauer der Nebenwirkungen ist davon abhängig, wie gut das Kortison verstoffwechselt wird und wie hoch die verabreichte Dosis ist.
Wenn eine Kortison-Stoßtherapie durchgeführt wird, kommt es in der Regel innerhalb von wenigen Minuten zur Ausbildung der Akutsymptomen, die dann auch unter Umständen Stunden anhalten können, bis das Kortison abgeflutet ist. Manchmal treten die akuten Nebenwirkungen unter einer Kortison Stoßtherapie auch nur begrenzt auf oder verschwinden dann nach kurzer Zeit wieder.
Dies liegt vor allem an der individuellen Verstoffwechselung des Kortisons und auch an dem Zeitpunkt, wenn Kortison appliziert wird. Vor allem sollte auf die spätabendliche Gabe von Kortison verzichtet werden, da dies eine Vielzahl von Nebenwirkungen, wie Unruhe, Schwitzen, Schlaflosigkeit bedingen würde. Einzige Ausnahme wäre der Notfall, der mit akuter Luftnot einhergeht, die vor allem allergische Ursachen hat. Hier würde man in jedem Fall eine Kortison Stoßtherapie durchführen.
Es gibt auch Patienten, die eine Unverträglichkeit auf Kortisons aufweisen. Dies ist sehr selten aber zeigt sich meistens durch ein sehr schnelles Eintreten der Nebenwirkungen. Bei diesen Patienten ist man sehr eingeschränkt, was die Gabe von Kortison angeht. Zwar kann man auch einen Behandlungsversuch mit niedrig dosiertem Kortison unternehmen, eine Nebenwirkung ist aber bei den Kortisonunverträglichen Patienten ebenfalls zu erwarten.
Ob eine Kortisonstoßtherapie mittels Tablette oder aber durch eine Infusion besser ist, kann man so einfach nicht sagen. Um dies zu beurteilen, sind vor allem die Indikation und die Schwere der Erkrankung zu berücksichtigen. Beim allergischen Schock ist eine Stoßtherapie als Infusion unverzichtbar, da die Wirkung einer Tablette viel zu lange Zeit in Anspruch nehmen würde. In aller Regel aber ist es noch notwendig, dass man nach der Infusion in den Folgetagen eine Kortisoninfusionsbehandlung fortsetzt, was dann in der Regel durch die Gabe von Tabletten erfolgt.
Der Vorteil einer sich anschliessenden Tablettengabe des Kortisons ist ein Herabdosieren. Denn vor allem wenn über einige Tage Kortison in höheren Dosen gegeben wird, sollte man die Dosis dann zeitnah und Stück für Stück nach unten schrauben, bis eine sogenannte Erhaltungsdosis erreicht ist. Unter der Erhaltungsdosis versteht man die Dosis, die noch eine mininmale aber ausreichende Wirkung beinhaltet aber wo eine Nebenwirkungsdichtegering ist. Beim Abklingen der Beschwerden kann man schlussendlich auch die Erhaltungsdosis dann absetzen.
Auch gibt es einige Alternativen, die man zu einer Kortison Stoßtherapie durchführen kann. Je nach Grunderkrankung kann entweder alternativ mit einer entzündungshemmenden Therapie begonnen werden, die sich meistens aus Ibuprofen oder Diclofenac zusammensetzt. Soll Kortison gegen eine allergische Reaktion eingenommen werden und will man eine Alternativtherapie durchführen, kann auch ein Behandlungsversuch mit einem sogenannten Antihistaminikum in Erwägung gezogen werden. Hier kämen Medikamente, wie Cetirizin oder Fenistil zum Einsatz.
Bei akuten Notfällen wo eine Kortison Stoßtherapie lebenswichtig sein kann, könnte noch im absoluten Notfall als Alternative oder auch bei ausbleibendem Behandlungserfolg des Kortisons Adrenalin als Infusion gegeben werden.
Manchmal wird Kortison als Stoßtherapie bei einem akuten Rheumaschub eingesetzt oder aber auch bei einem Schub der Neurodermitis oder auch einer Colitis ulcerosa. Möchte man die Kortison-Stoßtherapie vermeiden, kann man im Falle eines Rheumaschubes auch ein anderes immunsystemdrosselndes Medikament, wie Methothrexat, das meistens regelmässig gegeben wird in der Dosierung erhöhen.
Auch das Medikament Mesalazin kann alternativ bei einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung in der Dosierung und alternativ zu Kortison angehoben werden. Bei einem Neurodermitis-Schub kann man eine Kortison-Stoßtherapie ersetzen durch eine topische also lokale Anwendung des Kortisons als Salbe. Hierbei wäre der Vorteil, dass man die Nebenwirkungsrate deutlich reduzieren würde im Vergleich zu der Kortison-Stoßtherapie.
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