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Fachärzte für Orthopädie
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Schwindelattacken können viele Ursachen haben, die nicht immer auf den ersten Blick erkannt werden. Gerade diese Zusammenhänge richtig zu diagnostizieren und zu behandeln ist besonders schwierig.
Die Wirbelsäulenspezialisten von Lumedis haben sich auf diese Fragestellung spezialisiert.
Gerne beraten und behandeln wir Sie! Hier finden Sie unsere Terminvereinbarung!
Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.
Unter einer Schwindelattacke versteht man ein plötzliches oder schleichendes Auftreten von drehenden oder schwankenden Wahrnehmungen. Manchmal kann es auch vorkommen, dass es zu einem Mischbild von Schwanken und Drehen kommt und die Patienten sich nur sehr unsicher auf den Beinen halten können.
Verspannungen: Verspannungen von Muskeln sind eine sehr häufige Ursache von Schwindel. Vor allem im Bereich der Halswirbelsäule befinden sich viele Muskeln, die auch verspannen können. Bei den heutigen meistens sitzenden Tätigkeiten kommt es sehr häufig vor, dass es zu deutlichen muskulären Verspannungen im Bereich der Halswirbelsäule kommt, die dann Schwindel auslösen können.
Nervenreizungen: Verhärtete Muskeln, die dann auf bestimmte Nerven drücken, können dazu führen, dass diese komprimiert werden und schwindelähnliche Beschwerden auslösen.
Fehlstellungen: Fehlstellungen der Wirbelsäule, aber auch der Füße, Knie oder Hüfte, können dazu beitragen, dass die gesamte Statik des menschlichen Skeletts verzogen wird und es an oberster Stelle, nämlich der Halswirbelsäule, zu verspannten Muskeln kommt. Diese können dann auf Nerven drücken und dies kann wiederum zu Schwindel führen.
Abbildung eines Bandscheibenvorfall mit Druck auf die Nervenwurzel
Die Halswirbelsäule spielt eine tragende Rolle, wenn es um Schwindel geht, der aus orthopädischen Gründen entsteht. An ihr verlaufen zahlreiche Muskeln und Nerven, gleichzeitig befindet sich das für das Gleichgewicht zuständige und im Innenohr gelegene Gleichgewichtsorgan in der Nähe. Verspannungen der Muskeln im Bereich der Halswirbelsäule können auch immer zu einer Kompression der Nerven in diesem Bereich führen und dies wiederum Schwindel verursachen.
Das häufigste Begleitsymptom von Schwindel ist der muskuläre Schmerz bzw. der Verspannungsschmerz, den die Patienten wahrnehmen. Sie geben diesen meistens im Bereich des auslösenden Ortes, nämlich der Halswirbelsäule, an. Werden neben dem Schwindel auch Schmerzen im Bereich der Schulter und des Nackens angegeben, spricht dies meistens für eine muskuläre Ursache. In einigen Fällen geben die Patienten auch neben dem Schwindel Kribbeln oder Taubheitsgefühle der Arme an, die bis zu den Händen ausstrahlen können. Dies könnte auf einen Bandscheibenvorfall hindeuten, der dann dringend anhand einer Bildgebung ausgeschlossen werden muss.
Zunächst würde man eine ausführliche Krankenbefragung durchführen, die zeigen soll, seit wann der Schwindel vorhanden ist, um welche Art von Schwindel es sich handelt und ob der Schwindel lagerungsabhängig, also abhängig von Bewegungen, ist.
Dann folgt die körperliche Untersuchung. Hierbei werden vor allem orthopädische Areale, die oftmals für die Schwindelentwicklung verantwortlich sind, untersucht. So kommt zunächst die Halswirbelsäule, aber auch die gesamte Wirbelsäule des Patienten in den Fokus der Behandlung.
Der Patient wird gebeten, den Kopf auf die Brust zu legen, während der Behandler den Nacken untersucht. Hier werden auch die Muskeln betastet und geschaut, ob Verhärtungen vorhanden sind. Der Patient wird außerdem gebeten, den Kopf nach rechts und links zu drehen, um zu überprüfen, ob der Schwindel bei der Kopfdrehung ausgelöst werden kann.
Auch Lumedis führt eine sogenannte HWS-Diagnostik durch. Sie dient vor allem dazu, zu schauen, welche Strukturen in der HWS Beschwerden machen. Hier wird vor allem nach dem knöchernen Aufbau, aber auch nach muskulären Strukturen geschaut und diese untersucht. Ein Röntgenbild der HWS zeigt, ob es Abnutzungen der Knochen im Sinne von Arthrosen gibt. Manchmal kann es auch bei bestimmten Beschwerden die Notwendigkeit geben, dass eine MRT-Untersuchung durchgeführt wird, um Bandscheibenvorfälle zu erkennen. Die Muskeln der Halswirbelsäule kann man anhand des muskulären Dysbalance-Checks untersuchen. Hierbei würde der Behandler sich die Muskeln der Halswirbelsäule links und rechts anschauen und nach der Ausbildung, Kraft und Beweglichkeit untersuchen. Dabei wird der Patient gebeten, aktive und passive Bewegungen durchzuführen. Kommt es zu Unterschieden links und rechts, ist von einer Fehlhaltung oder auch Fehlbelastung auszugehen. In den meisten Fällen passen diese Ergebnisse zu den ausgelösten Beschwerden. Anhand der auslösenden Muskeln kann man nun ein gezieltes Trainingsprogramm ausarbeiten, das die untertrainierten Muskeln auftrainieren soll. Das Übungsprogramm sollte zu Beginn täglich und regelmäßig stattfinden. Es kann dann im Verlauf auf ein bis zweimal in der Woche reduziert werden.
Ein MRT der HWS wird immer dann benötigt, wenn man sehen will, ob ein Nerv im Bereich der HWS komprimiert wird oder ob ein Bandscheibenvorfall vorhanden ist.
Im MRT kann man die meisten Gewebe und Strukturen der Halswirbelsäule erkennen und beurteilen. Auch Blutgefäße, die in diesem Bereich verlaufen, können dargestellt und entsprechend untersucht werden.
Ein MRT der HWS dauert ca. 15 Minuten. Es wird vor allem dann durchgeführt, wenn der angegebene Schwindel auch nach einer entsprechenden Behandlungszeit nicht verschwindet, oder aber neurologische Beschwerden hinzutreten.
MRT der HWS seitlich T2
Welcher Arzt Schwindelattacken behandelt, ist davon abhängig, welche vermutete Ursache dahintersteckt. So würde sich bei einer vornehmlich orthopädischen Ursache des Schwindels ein Orthopäde oder Unfallchirurg der Sache annehmen. Tritt neben dem Schwindel auch ein Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl in den Armen oder Händen auf, kann auch zusätzlich ein Neurochirurg oder Neurologe hinzugezogen werden. In vielen Fällen begleitet auch ein HNO-Arzt Patienten mit einem immer wiederkehrenden Schwindel.
Bei einer akuten Schwindelattacke ist das Wichtigste, dass man verhindert, zu stürzen oder sich anderweitig zu verletzen. So sollte man sich zunächst hinsetzen oder abstützen und versuchen ruhig zu atmen und die Augen zu schließen. Nach ein paar Minuten kann man die Augen wieder öffnen und sollte sich dann einen festen Punkt suchen, den man fixiert, um zu überprüfen, ob der Schwindel noch vorhanden ist. Neben diesen Akutmaßnahmen sollte man natürlich auch die auslösenden Ursachen behandeln und beheben. Die orthopädischen Ursachen wären meistens Verspannungen der Schulter-, oder Nackenregion. Hier sollte man darauf achten, bei sitzender beruflicher Tätigkeit immer wieder Pausen einzulegen und den Kopf kreisen zu lassen. Auch leichte Massagetechniken können helfen, die verhärteten Muskeln zu lockern. Hierfür kann man zusätzlich auch Tigerbalm für Nacken und Schulter nehmen, der die Muskeln weicher werden lässt.
Auch gibt es Medikamente, die man bei Schwindel anwenden kann, mit denen man aber vorsichtig umgehen sollte. Orthothon wäre ein klassisches orthopädisches Medikament, das dabei hilft, die Muskeln zu lockern. Da es die Muskeln des gesamten Körpers lockert und auch Einfluss auf das Nervensystem hat, ist eine der häufigsten Nebenwirkungen Müdigkeit und auch eine Sturzneigung. Bei starken Schwindelattacken sollte somit mit diesem Medikament sehr vorsichtig umgegangen werden. Den eigentlichen Schwindel kann man, auch wenn man die Ursache nicht genau kennt, mit Betahistin behandeln. Auch bei diesem Medikament ist Vorsicht geboten, denn die Nebenwirkungen reichen von Schwäche, Müdigkeit und weiteren neurologischen Beschwerden. Grundsätzlich sollte immer darauf geachtet werden, die genaue Ursache des Schwindels herauszufinden und diese dann entsprechend zu behandeln. Als homöopathisches Medikament kommt bei Schwindel oftmals Vertigoheel zum Einsatz. Diese Kügelchen sollten 4-5 mal täglich eingenommen werden. Eine Besserung kann dann schon nach wenigen Tagen vorhanden sein. Nebenwirkungen sind bei diesem Medikament nicht bekannt.
Lumedis führt in der Diagnostik und Therapie von Schwindel, der orthopädische Ursachen hat, einzigartige Kombinationen aus verschiedenen Untersuchungen durch, die sich auf die Fehlbelastung von Muskeln konzentrieren. So werden meistens zwei verschiedene Untersuchungen miteinander kombiniert, die im besten Fall sich deckende Ergebnisse zeigen. Zu nennen wäre z.B. die Laufbanddiagnostik, die zeigen soll, ob und wenn ja an welcher Stelle der Wirbelsäule Fehlbelastungen vorhanden sind. So wird der Patient gebeten, sich barfuß auf ein Laufband zu stellen. Eine Kamera zeichnet den Stand des Patienten auf. Nun wird der Patient gebeten zu gehen und anschließend zu laufen. Die Daten werden dann an einen Rechner weitergeleitet, der die Daten dann auswertet und eine entsprechende Fehlbelastung von bestimmten Muskeln ermittelt. Hier kann man auch genau sehen, welche Muskeln betroffen sind. Gestützt wird dann die Laufbandanalyse z.B. durch eine sogenannte Elektromyografie. Hierbei werden Elektroden auf zu untersuchende Muskeln geklebt und der in den Muskeln fließende Strom gemessen. Die Messung erfolgt im Seitenvergleich und auch in Ruhe und bei Belastung. Kommt es zu einem deutlichen Spannungsabfall, ist von einer Fehlbelastung auszugehen. Die auslösenden Muskeln können nun ermittelt und ein spezielle Übungsprogramm erarbeitet werden. Dieses sollte dann vom Patienten regelmäßig durchgeführt werden. Auch kann man die durchgeführte Diagnostik als Verlaufskontrolle erneute nach einigen Wochen durchführen.
Körperschwerpunktverlauf pro Fuß und zueinander
Die Übungen, die helfen können, den Schwindel zu beheben, sind im besten Fall aus den vorangegangenen Untersuchungen abgeleitet und können somit sehr gezielt die untertrainierten Muskeln auftrainieren. Wurden entsprechende Untersuchungen nicht durchgeführt, kann man auch generelle Übungen durchführen, die im Bereich der HWS eine deutliche Besserung der Beschwerden und auch des Schwindels mit sich bringen können. Man unterscheidet bei den empfohlenen Übungen muskelaufbauende Übungen, muskellockernde Übungen und muskeldehnende Übungen.
Eine Lockerungsübung der HWS wäre vor allem das Kopfkreisen.
Hierfür würde man sich gerade hinstellen, der Kopf befindet sich in einer Neutralstellung mit Blick nach vorne. Nun sollte der Kopf auf die Brust gelegt und der Kopf dann langsam gekreist werden. Insgesamt sollte man diese kreisenden Bewegungen 10 mal durchführen und dann in die andere Richtung drehen. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Kopf nicht zu sehr in den Nacken gelegt wird und eine Überstreckung vermieden wird.
Um die Muskeln der HWS aufzutrainieren, sollte man sich ebenfalls gerade hinstellen.
Der Kopf wird langsam nach unten gesenkt. Die Position, in der man ein Ziehen im Nacken spürt, sollte einige Sekunden gehalten werden. Nun langsam und vorsichtig anheben und an der Stelle, wo man die Hälfte der Strecke bis zum Blick nach vorne erreicht hat, nochmal stoppen und halten. Nach weiteren 5 Sekunden, dann den Kopf in die Neutralposition bringen. Nach einer kurzen Pause sollte der Kopf dann wieder gesenkt und der Ablauf wiederholt werden. Insgesamt sollten 4-5 Wiederholungen stattfinden.
Als muskeldehnende Übung können vorsichtige Streckungen in der Halswirbelsäule helfen.
Hierfür eignet sich der Zehengang durch die Wohnung. Man sollte barfuß 4-5 Minuten auf den Zehenspitzen durch die Wohnung laufen. Es ist darauf zu achten, dass die Ferse nicht den Boden berührt und der Fuß wieder über die Zehen nach oben gedrückt wird. Die Arme sollten nach oben zur Decke gestreckt werden. Der Hals sollte soweit wie möglich gestreckt werden.
Eine weitere muskeldehnende Übung wäre im Sitzen durchzuführen.
Der Kopf wird gerade gehalten in Neutralposition. Nun wird er vorsichtig nach rechts gedreht und einige Sekunden gehalten, dann über die Neutralposition nach links gedreht und einige Sekunden gehalten. Dann kann der Kopf auch noch nach links gekippt und nach rechts gekippt werden. Auch hier sollte die erreichte Position einige Sekunden gehalten werden.
Im besten Falle sollten die drei Übungsgruppen alle miteinander kombiniert werden, um den bestmöglichen Effekt zu erreichen.
Wie lange die Heilungsdauer von Schwindelattacken ist, hängt davon ab, was die genaue Ursache hierfür ist, welche Maßnahmen ergriffen und wie intensiv und konsequent diese durchgeführt werden. Bei isolierten Muskelverspannungen in der Halswirbelsäule kann es schon nach wenigen Tagen zu einer deutlichen Besserung der Schwindelattacken kommen. Liegt hingegen eine degenerative Erkrankung, wie etwa eine Arthrose der Wirbelkörper der Halswirbelsäule vor, kann es immer wieder zu Schwindelattacken kommen. Hier sollte darauf geachtet werden, dass auch ein intensives physiotherapeutisches Programm die Muskeln der Halswirbelsäule auftrainiert, um die Wirbelkörper zu entlasten. Bei solch einem chronischen Verlauf kann es aber Wochen bis Monate dauern, bis die Schwindelattacken nachlassen.
Wie lange man bei Schwindelattacken krankgeschrieben ist, hängt zum einen davon ab, was die Ursache für den Schwindel ist, aber auch welcher beruflichen Tätigkeit nachgegangen wird. Bei beruflich sitzender Tätigkeit sollte auf ausreichend Pause und auch auf Bewegung im Nackenbereich geachtet werden. Hier kann ein Arbeitsversuch schon nach wenigen Tagen unternommen werden. Bei körperlich schweren Arbeiten muss zunächst abgewartet werden, bis der Schwindel komplett verschwunden ist. Dies kann Tage bis Wochen dauern. Erst dann sollte wieder ein Eintritt in die Arbeit erfolgen.
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