Termin vereinbaren

Einen Termin bei uns?

Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main

Zur Online-Terminvereinbarung
Telefon 069 24753120

Spondylodiszitis

Dieser Artikel wurde zuletzt durch Axel Lust überarbeitet.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unser Spezialist für die Wirbelsäule.
Er hat sich auf die Behandlung der verschiedenen Erkrankungen der Wirbelsäule ohne OP spezialisiert.

Gerne berät Sie unser Spezialist in seiner Wirbelsäulen-Sprechstunde.

Was ist eine Spondylodiszitis?

Die Spondylodiszitis ist eine seltene, aber ernstzunehmende Entzündung der Bandscheiben (Diszitis) und der angrenzenden Wirbelkörper (Spondylitis). Sie wird in den meisten Fällen durch eine Infektion mit Bakterien oder seltener durch Pilze verursacht. Die Erkrankung kann starke Rückenschmerzen auslösen und ohne frühzeitige Behandlung zu schweren Komplikationen wie Abszessen oder Wirbelkörperinstabilität führen.

Was sind die Ursachen für eine Spondylodiszitis?

Die Spondylodiszitis entsteht meist durch eine Infektion, die sich über den Blutkreislauf oder eine direkte Keimbesiedelung der Wirbelsäule entwickelt. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Bakterielle Infektionen: Meistens ist das Bakterium Staphylococcus aureus für die Entzündung verantwortlich.
  • Nach Operationen oder Eingriffen: Eine Spondylodiszitis kann als seltene Komplikation nach Rückenoperationen oder Injektionen an der Wirbelsäule auftreten.
  • Abwehrschwäche: Menschen mit geschwächtem Immunsystem, z. B. durch Diabetes, HIV oder eine Krebstherapie, haben ein erhöhtes Risiko.
  • Chronische Erkrankungen: Bestehende Infektionsherde wie Endokarditis (Herzinnenhautentzündung) oder Harnwegsinfektionen können Bakterien über die Blutbahn in die Wirbelsäule transportieren.
  • Intravenöser Drogenkonsum: Durch unsterile Nadeln können Erreger direkt ins Blut gelangen und die Wirbelsäule infizieren.

An welchen Symptomen erkennen Sie eine Spondylodiszitis?

Die Erkrankung äußert sich oft schleichend mit zunehmenden Beschwerden. Typische Anzeichen sind starke und anhaltende Rückenschmerzen, welche sowohl in Ruhe als auch bei Bewegung auftreten können. Zudem kommt es zu begleitenden Infektionszeichen wie Fieber und Schüttelfrost. Durch die Infektion fühlen sich viele Patienten kraftlos und erschöpft. Falls die Entzündung auf das Rückenmark drückt, können Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle oder Blasen- und Darmentleerungsstörungen auftreten. Bei chronischen Infektionen wie einer anhaltenden Spondylodiszitis kann es zu ungewolltem Gewichtsverlust kommen.

Wie kann man eine Spondylodiszitis diagnostizieren?

Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Zunächst wird der Verdacht durch eine ausführliche Befragung zur Schmerzsymptomatik und möglichen Infektionen weiter abgeklärt. Anschließend erfolgt eine Blutuntersuchung, um Entzündungswerte zu bestimmen. Bildgebende Verfahren wie eine Röntgenaufnahme oder ein MRT der Wirbelsäule helfen dabei, die Entzündung sichtbar zu machen.

Was zeigen die Blutwerte?

Typischerweise sind die Entzündungswerte im Blut deutlich erhöht. Dazu gehören eine Erhöhung des C-reaktiven Proteins (CRP), sowie eine beschleunigte Blutsenkungsgeschwindigkeit. Auch eine erhöhte Leukozytenzahl, als die Zahl der weißen Blutkörperchen, weist auf eine bakterielle Infektion hin. Βei Verdacht auf eine bakterielle Infektion sollte immer eine Blutkultur oder mehrere mit abgenommen werden, damit Erreger im Blut nachgewiesen werden können. Das Wissen über den spezifischen Erreger ist wichtig für die antibiotische Behandlung. 

Wann braucht man ein MRT der Wirbelsäule?

Ein MRT wird dann durchgeführt, wenn eine Spondylodiszitis vermutet wird, aber andere bildgebende Verfahren keine eindeutige Diagnose ermöglichen. Besonders in frühen Krankheitsstadien ist ein MRT wichtig, da es Entzündungen der Bandscheiben und Weichteilveränderungen genauer darstellt als eine Röntgenaufnahme oder ein CT.

Was kann man gegen eine Spondylodiszitis tun?

Die Therapie richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. In der Regel erfolgt eine Kombination aus medikamentöser Behandlung mit Antibiose und Fiebersenkung, physikalischer Therapie und in schweren Fällen operativen Eingriffen.

Antibiose

Da die Spondylodiszitis meist durch Bakterien verursacht wird, ist eine gezielte Antibiotikatherapie die wichtigste Behandlung. Die Gabe erfolgt zunächst intravenös über mehrere Wochen, anschließend kann auf Tabletten umgestellt werden. Wichtig ist eine ausreichende Therapiedauer, um ein Wiederaufflammen der Infektion zu verhindern. Dabei ist auch wichtig, dass die Patienten auch nach der stationären Behandlung die Antibiose weiterhin oral einnehmen. Die geeignete Antibiose richtet sich nach einem vom Labor erstellten Antibiogramm, welches sensible und resistente Antibiotika anziegt.

Wann braucht man eine OP?

Eine Operation wird notwendig, wenn die Entzündung zu einer Instabilität der Wirbelsäule führt oder im Verlauf Abszesse entstehen, die nicht auf Antibiotika ansprechen. Zudem sollte operiert werden, wenn neurologische Ausfälle wie Lähmungen auftreten oder weiterhin starke Schmerzen trotz konservativer Therapie bestehen.

Prognose

Mit einer frühzeitigen und konsequenten Behandlung sind die Heilungschancen gut. Allerdings kann die Genesung mehrere Monate dauern, da sich entzündete Gewebe und geschädigte Bandscheiben nur langsam regenerieren. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann es zu schweren Komplikationen wie einer Wirbelkörperzerstörung oder einer Sepsis kommen.

Krankschreibung

Da eine Spondylodiszitis eine langwierige Erkrankung ist, ist eine längere Arbeitsunfähigkeit üblich. In den meisten Fällen sind mehrere Wochen bis Monate Krankschreibung erforderlich, besonders wenn eine körperlich belastende Tätigkeit ausgeübt wird.

Ist eine Spondylodiszitis ansteckend?

Die Erkrankung selbst ist nicht direkt ansteckend, da sie durch eine Infektion im Körper des Betroffenen entsteht. Allerdings können die zugrunde liegenden Erreger, insbesondere bei offenen Wunden oder Abszessen, theoretisch auf andere Menschen übertragen werden.

Was machen wir bei Lumedis in der Nachbehandlung einer Spondylodiszitis?

Muskelfunktionsanalyse

Wir setzen die Muskelfunktionsanalyse als wichtigen Bestandteil der Nachbehandlung einer Spondylodiszitis ein, um gezielt herauszufinden, welche Muskeln geschwächt oder verspannt sind. Durch verschiedene Tests kann der können wir erkennen, welche Muskelgruppen gestärkt oder mobilisiert werden müssen, um eine bestmögliche Rehabilitation zu ermöglichen. Eine erste Methode ist die Testung der Rumpfstabilität. Dabei wird überprüft, wie gut die tiefe Bauch- und Rückenmuskulatur arbeitet, um die Wirbelsäule zu stabilisieren. Dies geschieht beispielsweise, indem die betroffene Person in Rückenlage liegt und versucht, ein Bein anzuheben, ohne dass sich der untere Rücken vom Boden abhebt. Wenn dies schwerfällt oder der Rücken ins Hohlkreuz gerät, zeigt dies eine Schwäche der stabilisierenden Muskulatur an. Eine weitere wichtige Untersuchung ist die Analyse der Beweglichkeit der Wirbelsäule. Hierbei wird getestet, ob es durch die Erkrankung zu einer Versteifung oder Einschränkung in bestimmten Bereichen gekommen ist. 

Gezielte, maßgeschneiderte Übungen

  • Eine erste Übung ist die sanfte Beckenkippung in Rückenlage. Dabei liegt die betroffene Person auf dem Rücken, die Beine sind angewinkelt und die Füße stehen flach auf dem Boden. Durch eine kontrollierte Anspannung der Bauch- und Gesäßmuskulatur wird das Becken leicht nach hinten gekippt, sodass der untere Rücken sanft gegen den Boden gedrückt wird. Diese Position wird für ein paar Sekunden gehalten, bevor die Spannung langsam gelöst wird. Dies hilft, die Rumpfmuskulatur zu aktivieren und die Wirbelsäule zu stabilisieren.
  • Eine zweite Übung ist das Anspannen der tiefen Bauchmuskulatur in einer neutralen Haltung. Hierzu kann man in einer bequemen Rückenlage oder im Sitzen bewusst die Bauchmuskeln anspannen, indem man sich vorstellt, den Bauchnabel sanft nach innen Richtung Wirbelsäule zu ziehen. Dabei bleibt die Atmung ruhig und entspannt. Diese Übung stärkt die stabilisierenden Muskeln der Wirbelsäule und verbessert die Haltung, ohne die Wirbel unnötig zu belasten.
  • Eine dritte Übung ist das kontrollierte Anheben eines Beins im Vierfüßlerstand. In dieser Position befinden sich Hände und Knie auf dem Boden, wobei der Rücken gerade gehalten wird. Nun wird langsam ein Bein nach hinten ausgestreckt und für einige Sekunden in der Luft gehalten, bevor es wieder abgesetzt wird. Die Bewegung sollte kontrolliert und ohne ruckartige Bewegungen erfolgen. Dies trainiert die Rückenmuskulatur und verbessert die Körperstabilität, ohne die Wirbelsäule übermäßig zu belasten.

 

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
Von Röntgenbildern / MRT´s / CT´s - wenn möglich die Originalbilder in großer Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) schicken.

Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere Wirbelsäulenspezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Wirbelsäulensprechstunde!