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Lumedis Frankfurt

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Fachärzte für Orthopädie


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für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Akzessorische Knochen am Fuß

Verursacht ein akzessorischer Fußknochen Schmerzen ist es am wichtigsten, eine mögliche Fehlstellung des Fußes zu diagnostizieren. Denn nur so kann eine Heilung gewährleistet und weitere Komplikationen, in Form einer Chronifizierung,vermieden werden.
Unsere Fußspezialisten von Lumedis verfügen über die modernsten Diagnosemethoden und können dank einer Ganganalyse auch minimale Fehlhaltungen feststellen. Auf dieser Basis erstellen wir individuelle, auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Behandlungspläne, die zu einer Verbesserung Ihrer Beschwerden führen. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Wunschtermin.

Dieser Artikel wurde durch Dr. Bela Braag veröffentlicht.
Dr. Braag ist der Fußspezialist in der Praxis Lumedis in Frankfurt am Main.
Lumedis ist speziell auf die Diagnostik und Therapie von Fußerkrankungen ausgelegt.
Daneben sind Ihre Behandlungsschwerpunkte die Sportorthopädie und die Bewegungsanalyse und ist somit eine Spezialist in der nichtoperativen / konservativen Orthopädie.

Gerne berät Sie unser Fußspezialist mit seiner umfangreichen Erfahrung in einem Termin!

Was ist ein akzessorischer Knochen am Fuß?

Unter einem akzessorischen Knochen am Fuß versteht man zusätzliche, also nicht regelhafte Knochen, die sich während der Embryonalentwicklung bilden und entsprechend angelegt werden. Diese Knochen übernehmen in der Regel keine zusätzliche Funktion, verursachen aber auch nur in den seltensten Fällen Beschwerden und werden meistens nur zufällig entdeckt. Oftmals ist eine Behandlung nicht notwendig.

Ursache für einen akzessorische Knochen am Fuß

Die Ursache für diese Art von zusätzlichen Knochen ist, dass während der embryonalen Entwicklung zwei separate Knochenkerne nicht wie geplant miteinander verschmelzen und es aus diesem Grund zur Ausbildung eines Hauptknochens und eines Beiknochens, also einem zusätzlichen Knochenanteil kommt.

Welche akzessorischen Fußknochen gibt es und welche sind die häufigsten?

Es gibt insgesamt mögliche 32 akzessorische Fußknochen. Die wichtigsten und die häufigsten sollen hier aufgelistet werden.
Zu nennen wären das

  • Os tibiale externum
  • Os trigonum
  • Os peroneum
  • Os subperoneum
  • Os calcaneare secundarium
    und
  • das Os vesalianum. 

Abbildung der Knochen des Fußes

  • rot = Endglied
  • orange = Mittelglied
  • gelb = Grundglied
  • grün = Strahl (Metatarsus)
     
  • 1-3 = Vorfuß
  • 4,5,9 = Mittelfuß / Fußwurzel
  • 6,7,8 = Rückfuß
  1. Endglied
  2. Grundglied
  3. Strahl
  4. Keilbeine (Os cuneiforme I - III)
  5. Kahnbein (Os naviculare)
  6. Sprungbein (Talus)
  7. Fersenbein (Calcaneus)
  8. Fersenbein (Calcaneus) ;-)
  9. Wurfelbein (Os cuboideum)

Os trigonum

Das Os trigonom kommt bei etwa 7 % der Bevölkerung vor. Wie die anderen akzessorischen Knochen entsteht es ebenfalls durch das fehlende Verschmelzen zweier unterschiedlicher Knochenkerne. Das Os trigonom ist oberhalb der Ferse zu finden. Es ist eines der häufigsten akzessorischen Knochen im Bereich des Sprunggelenks und kann bei bestimmten Konstellationen zu Beschwerden führen.

Os naviculare accessorium

Beim Os naviculare accessorium handelt es sich um einen zusätzlichen Knochen, der beim physiologischen Kahnbein angesiedelt ist. Einige Patienten können diesen zusätzlichen Knochen sogar von außen tasten und suchen dann zur weiteren Abklärung einen Arzt auf. In seltenen Fällen können an diesem zusätzlichen Knochen auch Beschwerden auftreten. Vor allem bei einer entsprechenden Überlastung kann es im Bereich dieses zusätzlichen Knochens zu Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigungen kommen.

Os peroneum

Das Os peroneum ist ein zusätzlich gebildeter Knochen, der sich im Bereich der Sehne des Musculus peroneus als sogenanntes Sesambein ausbildet. Als Sesambein bezeichnet man meistens lockere und an mechanischen Stellen angelagerte Knochen, die als Schutz und Gegenlager der Sehne dienen.

Os tibiale externum

Das Os tibiale externum ist ein zusätzlich angelegter Knochen im Bereich des Innenknöchels. Manchmal ist dieser Knochen ein Fingerbreit unter dem Innenknöchel zu tasten und lässt sich dann auch in der Bildgebung sehr gut darstellen.

Schmerzen durch einen akzessorischer Fußknochen

Das Hauptsymptom, das ein akzessorischer Fußknochen auslösen kann, sind Schmerzen im und um den Bereich des zusätzlichen Knochens. Die Schmerzen werden als ziehend, ausstrahlend und sehr unangenehm beschrieben. Sie sind vor allem bei einer Belastung wie langem Gehen und Stehen, aber auch beim Laufen zu spüren. Manchmal und vor allem bei einer Chronifizierung der Beschwerden kann es auch zu einer Schmerzentwicklung in Ruhe kommen. Meistens können die Patienten die Schmerzen gut lokalisieren, nämlich im Bereich des zusätzlichen Knochens.

An welchen Symptomen erkennen Sie einen akzessorischen Fußknochen?

In vielen Fällen verursachen die akzessorischen Knochen keine Beschwerden und werden aus diesem Grund auch nie bemerkt. Manchmal kann es aber vorkommen, dass die zusätzlichen Knochen Schmerzen verursachen und die Patienten dann zum Arzt gehen. Meistens handelt es sich um ziehende Schmerzen in diesem Bereich, die die Patienten vor allem bei Belastung merken und spüren. So kommt es nach langem Stehen und Gehen oder Tragen schwerer Lasten zu Beschwerden in diesem Bereich. Nach anfänglicher Selbstbehandlung und auch Schonung merken die Patienten dann meistens keine Besserung der Beschwerden, weshalb sie dann einen Orthopäden aufsuchen, der eine ausführliche Untersuchung macht und oft auch eine Bildgebung durchführt.

Diagnose

Neben einer ausführlichen Krankenbefragung (Anamnese), die vor allem Fragen beinhaltet wie:

  • Seit wann die Beschwerden vorhanden sind?
  • Ob ein Unfall oder Trauma vorangegangen ist?
  • Bei welchen Bewegungen die Beschwerden verstärkt werden und bei welchen sie besser werden?

wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Hierbei betrachtet der Behandler den schmerzhaften Bereich und untersucht ihn auf Schmerzen und Bewegungsbeeinträchtigungen. Auch Schwellungen werden auf diese Art entdeckt und beurteilt. Weiterhin stehen auch noch einige bildgebende Verfahren zur Verfügung, die einen akzessorischen Knochen schnell diagnostizieren können.

Röntgenbild

Der Goldstandard in der Diagnostik von akzessorischen Knochen des Fußes ist das Röntgenbild. Der Vorteil ist, dass man es schnell durchführen kann und eine sichere Diagnose gestellt werden kann. Das Röntgenbild des Fußes wird immer in zwei Ebenen durchgeführt, um eine bessere Beurteilbarkeit zu ermöglichen. Über 90 % der akzessorischen Knochen können auf diese Weise gesehen und die Ursache der angegebenen Beschwerden herausgefunden werden.

Wann braucht man ein MRT vom Fuß?

Eine MRT-Untersuchung des Fußes ist immer dann notwendig, wenn man in der vorangegangenen Röntgenuntersuchung des Fußes keinen akzessorischen Knochen gesehen hat, die Beschwerden aber weiter angegeben werden. Wenn der Verdacht auf eine Muskel-, oder Sehnenverletzung gegeben ist, sollte ebenfalls ein MRT durchgeführt werden. Das MRT stellt die meisten Gewebe dar und kann neben Muskeln, Sehnen auch Blutgefäße und Nerven darstellen. Auch feinste Haarrisse in den Knochen können auf diese Weise entdeckt werden. Eine MRT-Untersuchung stellt also eine ergänzende und sinnvolle Untersuchung des Fußes und des Sprunggelenks dar. Wenn ein schweres Trauma oder ein Unfall vorausgegangen ist, sollte man zeitnah eine MRT-Untersuchung des Fußes durchführen. In aller Regel ist aber ein MRT keine Erstliniendiagnostik.

Was kann man bei einem akzessorischen Fußknochen tun?

In vielen Fällen ist eine Behandlung eines akzessorischen Fußknochens nicht notwendig, weil dieser entweder keine Beschwerden verursacht oder gar unentdeckt bleibt.
Manchmal kann es aber vorkommen, dass die Patienten aufgrund einer Überlastung oder einer Fehlbelastung über plötzliche oder schleichende Beschwerden im Bereich des Fußes klagen und einen Arzt aufsuchen. In diesem Fall sollte neben der Diagnosestellung und der Untersuchung eine Behandlung zeitnah begonnen werden. Zunächst sollte man, falls bekannt, die auslösende Ursache vermeiden und den Fuß schonen. Hier ist es aber wichtig, dass man den Fuß nicht komplett immobilisiert, da dies das Risiko für eine tiefe Beinvenenthrombose erhöht. Es sollte sich also möglichst normal bewegt werden, ohne aber den Fuß zu überlasten.
Zusätzlich kann man versuchen, mit kühlenden Maßnahmen die Beschwerden im Bereich des Fußes zu reduzieren. Hierfür sollte man ein Eispack nehmen und dieses dann auf den Fuß für ca. 10 Minuten auflegen. Das Eispack sollte man zuvor in ein Handtuch wickeln. Manchmal kann es auch vorkommen, dass kühlende Maßnahmen die Beschwerden eher verstärken. In diesem Fall kann man auch einen Behandlungsversuch mit wärmenden Umschlägen versuchen.
Weiterhin stehen noch einige entzündungshemmende Salben und Gele zur Verfügung. Reicht dies nicht, die Schmerzen zu beheben, kann man auch für einen überschaubaren Zeitrahmen den entzündungshemmenden Wirkstoff in Form einer Tablette zu sich nehmen (z.B.: Ibuprofen oder Diclofenac). Auch gibt es aus dem pflanzlichen Sektor einige Medikamente, die man einnehmen bzw. auf die Haut des Fußes auftragen kann. Ein bekannter Vertreter dafür ist Kyttasalbe. Daneben gibt es noch entzündungshemmende Lösungen, die man auf ein Tuch gibt und dann den Fuß damit einwickelt, wodurch die Schmerzen deutlich reduziert werden können. In diesem Zusammenhang kann man Retterspitz-Umschläge verwenden.

Wie kann eine Gang- oder Laufanalyse bei der Behandlung helfen?

Da die Beschwerden, die ein akzessorischer Knochen des Fußes verursacht, meistens durch eine chronische Fehlbelastung des Fußes ausgelöst und verstärkt werden, kann es hilfreich sein, diese genau zu diagnostizieren und dann entsprechend zu behandeln.
Für diese Diagnostik eignet sich eine Gang- und Laufanalyse am besten. Dafür stellt sich der Patient barfuß auf ein Laufband und eine Kamera zeichnet den Stand des Patienten auf. Danach wird der Patient gebeten, zu gehen und anschließend zu laufen.
Die Daten, die von der Kamera aufgezeichnet werden, werden an einen Rechner geschickt, der eine interne Datenauswertung durchführt und somit eine Fehlbelastung erkennen kann. Sobald eine Fehlbelastung herausgefunden wurde, wird ein darauf basierender physiotherapeutischer Übungsplan erstellt. Nach einigen Monaten ist mit einem erfolgreichen Ergebnis zu rechnen, in dem Sinn, dass sich die Fehlbelastung verbessert hat und die Schmerzen im Bereich des Fußes reduziert wurden.

Welche Übungen können mir bei einem akzessorischen Fußknochen helfen?

Auch kann man bei Beschwerden und dem Nachweis von akzessorischen Knochen entsprechende Übungen durchführen, die helfen, die Beschwerden im Bereich des Fußes zu bessern. Ziel dieser Übungen ist es, die Muskeln, die die entsprechenden Knochen umgeben, so zu trainieren, dass der Fuß im Ganzen, aber auch im Bereich der kleinen Fußknochen entlastet wird. Zu den Übungen zählen zum Beispiel:

  • Der Zehengang:
    Hierbei sollte man 4-5 Minuten langsam auf den Zehenspitzen durch die Wohnung laufen und darauf achten, dass der Fuß in dieser Zeit nie komplett auf der Ferse abgesetzt wird.

Äpfelplücken, Übungen z.B. bei einer Apophysitis calcanei

  • Der Fersengang
    Hier sollte man, anders als beim Zehengang versuchen, auf den Fersen durch die Wohnung zu laufen. Da dieser Gang in der Regel etwas anstrengender und belastender für den Fuß ist, sollte er nur etwa 20-30 Sekunden durchgeführt werden.
  • Stehend versuchen barfuß ein auf dem Boden liegendes Handtuch oder einen Schwamm zu greifen. Dies trainiert in ganz besonderem Maße die Muskeln, Sehnen und Bänder des Fußes.

Zehenkräftigung mit dem Handtuch

Alle genannten Übungen sollte man 1-2 Mal am Tag durchführen, wenn es sich um akute Beschwerden, die durch die akzessorischen Knochen ausgelöst werden, handelt.
Im besten Falle sollte man auch alle 3 Übungen miteinander kombinieren. Kommt es zu chronischen oder immer wiederkehrenden Beschwerden der Füße, so können die Übungen auch über mehrere Wochen durchgeführt werden.

Wann brauche ich eine OP?

Wenn überhaupt eine Behandlung bei akzessorischen Knochen des Fußes notwendig ist, dann wird diese in der Regel rein konservativ durchgeführt. Manchmal können die Beschwerden aber auch so stark sein, dass konservative Maßnahmen nicht helfen. In diesem Fall sollte überlegt werden, eine operative Behandlung durchführen zu lassen. Hierbei handelt es sich meistens um einen kleinen operativen Eingriff, bei dem durch die sogenannte Schlüssellochtechnik der akzessorische Knochen herausgenommen wird. Nach Entfernung des Knochens wird der offene Hautbereich dann wieder verschlossen. Die Operation ist schnell durchführbar. Manchmal kann es sein, dass der akzessorische Knochen mit benachbarten Knochen zusammengewachsen oder verbunden ist, was dann den Eingriff etwas herausfordernder macht bzw. auch die Operationszeit verlängert. Hier müssen dann bestimmte Strukturen frei präpariert werden und darauf geachtet werden, dass bei Entfernung des akzessorischen Knochens keine Strukturen wie Sehnen, Muskeln oder Nerven verletzt werden. Nach dem Eingriff kann der Fuß nach einer kurzen Schonzeit wieder langsam trainiert werden. Nach einigen Wochen kann eine Vollbelastung des Fußes wieder erfolgen.

Prognose

In den meisten Fällen verursachen akzessorische Knochen keine Beschwerden und werden unter Umständen auch gar nicht erst erkannt und wahrgenommen. Die Prognose ist somit sehr gut. Kommt es zu Beschwerden an den Knochen, sollte eine zeitnahe physiotherapeutische Behandlung durchgeführt werden. Kommt es in den ersten Tagen der Behandlung zu einer Verbesserung der Beschwerden, so ist die Prognose ebenfalls gut, ein Wiederauftreten der Beschwerden meistens unwahrscheinlich. Reicht die Erstlinientherapie nicht aus oder kommt es nach kurzer Zeit erneut zu einer Verschlechterung der Beschwerden, verschlechtert sich die Prognose, denn dann kann es immer wieder zu Schmerzen im Bereich des akzessorischen Knochens kommen. Nach einer operativen Entfernung des Knochens ist die Prognose sehr gut, da schon rein mechanisch der herausgenommene Knochen keine Beschwerden mehr verursachen kann.

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Ihr
Nicolas Gumpert

Unserer Fußspezialisten

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