Gleitwirbel - Welche Übungen muss ich vermeiden?

Der Gleitwirbel ist, wie der Name schon sagt, eine Erkrankung bei der sich ein Stück eines Wirbelkörpers verschieben kann. Dies führt zu starken Beschwerden und sollte richtig behandelt werden, um eine Zunahme der Beschwerden zu vermeiden. 

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Generell sollten bei einem Gleitwirbelleiden Übungen vermieden werden, die mit einem deutlichen und erhöhten Kraftaufwand oder einer Krafteinwirkung auf die Wirbel einhergehen. So sollte man möglichst vermeiden, Übungen an Geräten mit hohen Gewichten durchzuführen. Auch stark dehnende Übungen oder streckende Übungen über ein normales Maß hinaus sollten vermieden werden.

Häufig werden Übungen der Wirbelsäule durchgeführt, die mit einer starken Beugung des Rumpfes zur Seite oder aber auch nach vorne und nach hinten einhergehen. Die sogenannten maximalen Rumpfbeugen sollten in jedem Fall vermieden werden, da sie unnötig die Wirbelsäule und auch die Gleitwirbel belasten und auch das Risiko deutlich erhöhen, dass sich die Gleitwirbel noch weiter verschieben.

Generelle Informationen zum Thema Gleitwirbel finden Sie in unserem zugehörigen zum  Gleitwirbel. 

Beim gesunden Menschen werden vor allem auch in der Fitnessstudioszene Übungen für die Wirbelsäule durchgeführt, die die sogenannte authochtone Rückenmuskulatur an den seitlichen Rändern der Wirbelsäule kräftigen sollen. Hier werden nicht nur zum Teil hohe Gewichte an Maschinen genutzt, sondern auch das komplette Körpergewicht.

Eine muskelkräftigende Rückenübung, die man in jedem Fall bei einem Gleitwirbelleiden unterlassen sollte, ist die Bankübung auf dem Bauch, die mit hinter dem Kopf verschränkten Armen meistens auch ruckartig durchgeführt wird. Hierbei wird der Oberkörper in eine leichte Hohlkreuzposition gebracht und in dieser Position einige Sekunden gehalten. Diese Übung ist vor allem beim Vorhandensein von Gleitwirbeln nicht ungefährlich, weil sie mit so einem hohen Kraftaufwand einhergeht, dass die Gleitwirbel aus ihrer Position verrutschen und weiterführende Beschwerden auslösen können.

Auch das stark nach vorne beugen bis man mit den Fingerspitzen den Boden berührt sollte, wenn möglich, unterlassen werden, da ebenfalls die Muskeln der Wirbelsäule, wenn auch kräftigend, die Gleitwirbel deutlich überlasten würden.

Bei den Dehnübungen für die Wirbelsäule und die an der Seite befindlichen Muskelgruppen stehen immer Rumpfbeugen sehr hoch im Kurs. Der gerade gestellte Oberkörper wird dann meistens mit in die Flanken gestemmten Armen zur Seite bewegt und in dieser Position einige Sekunden belassen, dann wieder in die Neutralposition und dann zur gegenüberliegenden Seite bewegt.

Auch die Beuge des Oberkörpers nach vorne und dann auch nach hinten wird mitunter gerne und regelmäßig bei gesunden Menschen durchgeführt. Bei einem Wirbelkörperleiden jedoch muss man mit dieser Art der Dehnung sehr vorsichtig sein, da es schnell zu einer Überlastung der Muskeln sowie auch der Wirbelkörper kommen kann.

Leichte Rumpfbeugen sind zwar erlaubt, sobald aber eine Spannung im Bereich der Wirbelsäule auftritt sollte jedoch sofort gestoppt werden. Auch der Versuch stehend mit den Fingerspitzen den Boden zu erreichen sollte bei einem bekannten Wirbelkörperleiden besser unterbleiben.

Faszien können bei einem Wirbelgleiten gelockert werden. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass der Druck, der z.B. durch eine Faszienrolle oder einer osteopathischen Behandlung auf die verklebten Areale ausgelöst wird, nicht zu stark ist.

Nimmt man eine Faszienrolle, so sollte man kurz oberhalb des betroffenen Bereichs die Rolle ansetzen und dann mit einem deutlich spürbaren aber noch angenehmen Druck nach unten rollen, bis man das Ende des verklebten Areals erreicht hat. Hier sollte man mit der Rolle einen Augenblick verweilen und dann wieder zurückrollen. Diese Strecke sollte 2-3 mal langsam überrollt werden.

Ziehende Schmerzen oder auch ein leichtes Druckgefühl sind bei den durchgeführten Übungen durchaus normal und zeigen auch mitunter an, dass man die richtigen Muskelpartien beübt.

Kommt es aber während der Übungen zu starken Schmerzen oder werden die Schmerzen bei den eingelegten Pausen nicht besser, so sollte man in jedem Fall die Übung abbrechen, eine längerfristige Pause einlegen und nach einiger Zeit dann mit einer etwas anders ausgerichteten Übung fortfahren.

Kräftigende Übungen sollten dann als dehnende Übungen fortgesetzt werden und umgedreht. Kommt es auch bei den alternativen Übungen zu starken Schmerzen, sollte ein Arzt zur weiteren Diagnostik aufgesucht werden.

Bei den Übungen, die bei einem Gleitwirbelleiden helfen, unterscheidet man entlastende, dehnende und kräftigende Übungen. Man kann diese Übungen auch im Wechsel durchführen.

Im Liegen mit angestellten Beinen sollten die Zehen leicht angehoben und gehalten werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Becken und die Wirbelsäule auf dem Boden liegen. Dann sollte man die Füße im Wechsel leicht anheben, bis man ein leichtes Ziehen im Bereich der Wirbelsäule spürt. Diese Position sollte einige Sekunden gehalten und das Bein und der Rücken dann wieder entspannt werden.

Eine weitere Übung wäre im Vierfüßlerstand durchzuführen, wobei man überkreuzt jeweils ein Knie und eine Hand leicht vom Boden abhebt und einige Sekunden hält. Dann sollte ein schneller Wechsel in die andere Diagonale erfolgen. Auch diese Übung sollte einige Sekunden (ca. 20 Sekunden) durchgeführt werden.

Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Artikel "Diese Übungen helfen gegen einen Gleitwirbel".