Was ist eine Steißbeinprellung?

Unter einer Steißbeinprellung versteht man eine Verletzung des Steißbeinsdurch unterschiedliche Ursachen wie Sturz, Trauma, Fehlbelastung oder Untergewicht mit daraus resultierenden Beschwerden.

• Sturz
• Trauma
• Fehbelastung
• Untergewicht

Ein Sturz ist die häufigste Ursache für eine Steißbeinprellung.

Meistens setzen sich die Betroffenen neben einen Stuhl oder unterschätzen eine bestimmte Höhe beim Hinsetzen und knallen auf den Stuhl.

 Das Steißbein ist anatomisch in der Gesäßregion etwas vorgelagert, was es auch immer etwas anfälliger für Prellungen macht. 

Das Steißbein soll anatomisch für einen besseren Sitz und eine bessere Stabilität sorgen.

Auch ein Trauma, also ein Schlag oder Tritt gegen das Steißbein, kann dafür sorgen, dass es zu einer Prellung des empfindlichen Knochens kommt. 

Auch Sportverletzungen und Sportunfälle können dazu beitragen, dass es zu einer Steißbeinprellung kommt.

Fehlbelastungen im Sinne von falschem Sitzen können ebenfalls zu einer Reizung des Steißbeins oder auch einer Prellung führen. 

Im heutigen Leben sitzen wir viel zu häufig, was dann eine deutliche Reizung des Gesäßes und des Steißbeins nach sich ziehen kann. 

Das Steißbein ist anatomisch von Muskeln und Fettpolstern des Gesäßes in der Regel gut gepolstert und geschützt.

 Dies soll verhindern, dass das Steißbein zu stark gereizt wird. 

Wer aber Gewicht abnimmt, wird diese Polsterung im Laufe der Zeit reduzieren. 

Im schlechtesten Fall sitzen besonders dünne Patienten dann fast direkt auf dem Steißbein. 

Dies führt dann zu zusätzlichen Reizungen und zu Schmerzen oder auch kleinsten Prellungen, wenn nicht regelmäßig die Sitzposition ein wenig geändert wird.

Das Hauptsymptom einer Steißbeinprellung ist der ziehende Schmerz, der punktuell vom Steißbein startet und dann in das Gesäß und manchmal auch in die Beine strahlen kann. 

Neben den Schmerzen klagen die Patienten auch meistens über Bewegungsbeeinträchtigungen, die letztendlich durch diese Schmerzen entstehen. 

So gehen die Patienten in eine Schonhaltung, was dann wiederum zu Fehlbelastungen führen kann. 

Manchmal klagen die Patienten mit einer Steißbeinprellung auch über ein leichtes Taubheitsgefühl über den Steißbeinbereich.

Dies kommt daher, weil durch die Prellung auch sensible Nerven im Bereich des Steißbeins gereizt werden und dies zu Taubheitsgefühlenführt. 

In der Regel sind diese neurologischen Ausfälle aber nicht dauerhaft, sondern kommen und gehen.

Schmerzen sind das Leitsymptom einer Steißbeinprellung, die als dumpf bis ziehend und sehr unangenehmen beschrieben werden. 

Sie sind vor allem im Bereich des Steißbeins so stark, weil dieser Knochen von einer empfindlichen Knochenhaut ummantelt wird.

 Bei Reizungen dieser Knochenhaut kann es zu den typischen Steißbeinschmerzen kommen.

Eine Steißbeinprellung kann in manchen Fällen lange andauern. 

Je nachdem, welche Ursache hinter der Steißbeinprellung steht und wie stark das Trauma war, kann die Genesungszeit unterschiedlich sein. 

Man sollte aber mit einer Zeit von 1 bis 2 Wochen bis zu mehreren Monaten rechnen. 

Als Differenzialdiagnose bei nicht besser werdenden Beschwerden sollte auch immer die Steißbeinfraktur untersucht werden, die aber in der Regel nicht behandelt wird.

 Vor allem das Sitzen wird bei einer Steißbeinprellung zu lang anhaltenden Schmerzen führen.

 Die Diagnose einer Steißbeinprellung wird in der Regel klinisch gestellt. 

Die Patienten geben meistens an, dass sie sich neben einen Stuhl gesetzt haben oder gestürzt sind. 

Sie geben daraufhin starke Schmerzen über dem Gesäß mittig an, was dann eine Steißbeinprellung wahrscheinlich macht. 

Die körperliche Untersuchung, bei der der Behandler das Steißbein betastet, sichert dann meistens die Diagnose einer Steißbeinprellung, denn der Patient wird Schmerzen in diesem Bereich angeben. 

In der Regel ist dann bei der Erstdiagnose einer Steißbeinprellung keine weitere Diagnostik notwendig. 

Nur wenn die Beschwerden nicht besser werden oder auch immer stärker werden, sollte auch eine Bildgebung durchgeführt werden.  

Eine Röntgenuntersuchung sollte immer dann durchgeführt werden, wenn man untersuchen will, ob das Steißbein gebrochen ist. 

Diese Untersuchung sollte man immer dann durchführen, wenn die Schmerzen auch nach Wochen noch nicht verschwunden sind oder aber wenn die Schmerzen immer stärker werden. 

Das Röntgenbild des Steißbeins wird in 2 Ebenen durchgeführt, um einen besseren Einblick zu erhalten. 

Die Symptome, die eine Steißbeinprellung und eine Steißbeinfraktur hervorrufen, sind ähnlich und können oftmals nicht voneinander getrennt werden. 

Beides verursacht dumpfe bis ziehende Schmerzen. 

Man geht aber davon aus, dass eine Fraktur noch länger anhaltende Schmerzen verursacht und die Steißbeinprellung doch etwas früher abheilt. 

Bei einer Steißbeinfraktur kann es aber zu den Schmerzen auch zu einer Dislokation des Steißbeins kommen, d. h. Knochen kann verschoben sein und entsprechend so getastet werden.

Die Behandlung einer Steißbeinprellung erfolgt ausschließlich konservativ.

Eine operative Maßnahme ist in diesem Fall nicht sinvoll.

Dies ist selbst bei einer Steißbeinfraktur nicht immer notwendig. 

Im Falle einer Steißbeinprellung helfen kühlende oder entzündungshemmende Maßnahmen unternommen werden.

Außerdem kann man das Steißbein entlasten, in dem man beim Sitzen auf eine Gesäßhälfte verlegt.

Hinzu sollte das Sitzen auf einem weichen Kissen oder einem sogenannten Sitzring erfolgen, um das Steißbein mehr zu entlasten. 

Ebenfalls sind Abpolsternde Maßnahmen geeignet für eine konservative Behandlung der Steißbeinprellung. 

Zu den entzündungshemmenden Maßnahmen kann Ibuprofengel oder Diclogel auf den schmerzenden Bereich aufgetragen werden.

Auch kühlende Maßnahmen mit einem Eispack sind simple und effektive Maßnahmen.

Außerdem sollte das Sitzen auf einem weichen Kissen oder einem sogenannten Sitzring erfolgen, um das Steißbein mehr zu entlasten.

Bei sehr starken Schmerzen kann die Einnahme von Ibuprofen als Tablette oder aber Diclofenac als Tablette ratsam sein.

 In diesem Fall sollten Dosen von 400 bis 600 mg 1–3 Mal am Tag bei Ibuprofen oder aber Diclofenac 25 bis 75 mg nicht überschrittenwerden.

Unter einem Sitzring versteht man eine Art ringförmiges Kissen, das auf den Stuhl gelegt werden kann.

Wenn man sich darauf setzt, ist das Steißbein frei und wird dadurch entlastet.

Da das Sitzen mitunter die stärksten Beschwerden bei einer Steißbeinprellung auslöst, muss unter Umständen längere Zeit auf den Sitzring zurückgegriffen werden.

Kinesiotapes sind selbstklebende Bänder, die man über bestimmte Muskeln kleben kann. 

Der dadurch erzeugte Zug sorgt dafür, dass die darunterliegenden Muskeln entspannt werden. 

Man kann an allen Stellen des Körpers Kinesiotapes aufkleben.

Im Falle einer Steißbeinprellung kann man ein oder mehrere Kinesiotapes auf und neben das Steißbein aufkleben. 

Hier eignet es sich, die Tapes in leicht unterschiedlichen Winkeln aufzukleben. 

Die Kinesiotapes entlasten die Muskeln neben und über dem Steißbein. 

Die Patienten merken manchmal schon nach wenigen Tagen eine deutliche Besserung.

Die Kinesiotapes sollten 24 h auf der betroffenen Stelle belassen und nach spätestens einer Woche wieder abgenommen werden.

Die Steißbeinprellung kann je nach Ausmaß der Verletzung und Ursache zwischen 1-2 Wochen und mehreren Wochen dauern.

Sollten die Schmerzen nach einem Monat nicht gelindert oder sogar stärker werden, so ist es ratsam, eine Steißbeinfraktur ausschließen zu lassen.

Wie lange man bei einer Steißbeinprellung krankgeschrieben ist, hängt davon ab, wie stark die Prellung ist und welcher beruflichen und alltäglichen Tätigkeit man nachgeht. 

In diesem Fall sind unter Umständen sogar sitzende Tätigkeiten schwerer durchzuführen als Tätigkeiten, die man vor allem im Stehendurchführen kann. 

In der Regel dauert eine Arbeitsunfähigkeit zwischen 1-2 Wochen und kann bis zu einem Monat hinausgehen, bis man bei einer schwerenSteißbeinprellung wieder arbeitstauglich ist.

Es gibt einige Hausmittel, wie die Quarkwickel, die bei einer Steißbeinprellung zur Anwendung kommen können.

Diese legt man auf das Steißbein.

Dabei kühlt der Quark einerseits und reduziert entzündliche Prozesse andererseits. 

Das führt dann zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden. 

Eine weitere Maßnahme wären Retterspitz Umschläge auf den schmerzenden Steiß zu legen. 

Auch der Retterspitz sorgt dafür, dass es zu einer Verminderung der Entzündung kommt. 

Bleibt eine Schmerzlinderung vor allem nach begonnener Therapie aus oder wird diese schlimmer, dann sollte die laufende Behandlung sowohl überdacht als auch intensiviert werden.

Weiterhin sollte überlegt werden, ob eine Bildgebung bzw. ein Röntgenbild sinnvoll sei. 

Diese soll Auskunft geben, ob es sich tatsächlich um eine Prellung oder sogar um eine Fraktur des Steißbeins handelt.

Dies würde eine verlängerte Genesungszeit erklären.

Bei einer Steißbeinprellung sind muskelaufbauende Übungen hilfreich und empfohlen. 

Denn diese tragen dazu bei, dass das Steißbein entlastet wird. 

Eine Übung wäre, sich seitlich auf eine Yogamatte zu legen und dann das oben liegende gestreckte Bein nach oben zu bewegen. 

Das Bein wird dann in der Position etwa um 45 Grad gehalten, bis ein Ziehen im Gesäß und den Oberschenkeln zu spüren ist, bevor man das Bein wieder zurückzieht. 

Diese Übung wird anschließend nach einigen Wiederholungen auf der Gegenseite ebenfalls durchgeführt.

Empfohlen werden hier ca. 10 Wiederholungen auf jeder Seite. 

Danach sollte man stehend die Beine und das Gesäß lockern.

Nach einer Steißbeinprellung kann und sollte man dann wieder Sport treiben, sobald die Schmerzen nachlassen.

Vor allem sitzende Sportarten, wie Radfahren oder Rudern, sollte man so lange nicht nachgehen, bis die Schmerzen komplett weg sind. 

Während Sportarten, die Laufen und Stehen beinhalten, können es weiterhin möglich sein, solange die Schmerzen es zulassen, weiterhinmöglich sein können.