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Lumedis Frankfurt

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Nervus ulnaris

Der Nervus ulnaris ist ein überaus wichtiger Nerv, der für die Bewegung und auch das Empfinden in Teilen der Hand verantwortlich ist. Verschiedene Erkrankungen können zu Ausfällen der Motorik führen, was für viele Patienten als belastend empfunden wird. 

Wir von Lumedis sind darauf spezialisiert, schnellstmöglich mit ausführlicher Diagnostik die Ursache für Ihre Beschwerden zu finden. Vereinbaren Sie hier Ihren Termin.

Dieser Artikel wurde zuletzt durch Dr. Franziska Zwecker überarbeitet.

Dr. Franziska Zwecker ist Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie und hat sich auf die nichtoperative Behandlung des Ellenbogens spezialisiert.
Durch die erfolgreiche Kombination verschiedener Therapiemaßnahmen hat sie bei Lumedis viele einzigartige Behandlungsmöglichkeiten, mit welcher sie bereits tausende Ellenbogen erfolgreich therapiert hat.

Gerne berät Sie Frau Dr. Zwecker in einem Termin, was in Ihrem Fall die beste Behandlung ist.

Was ist der Nervus ulnaris?

Der Nervus ulnaris ist einer der drei Hauptnerven des Armes und gehört zum peripheren Nervensystem (PNS). Das zentrale Nervensystem umfasst das Rückenmark und das Gehirn, wo hingegen das periphere Nervensystem die sonstigen Nerven im Körper umfasst. Der Nervus ulnaris spielt eine wesentliche Rolle für die Motorik und Sensibilität in Unterarm und Hand. Besonders bekannt ist er durch das unangenehme Gefühl, das entsteht, wenn man den "Musikantenknochen" anstößt – das liegt daran, dass der Nervus ulnaris an dieser Stelle sehr oberflächlich verläuft und leicht gereizt werden kann.

Welche Funktion hat der Nervus ulnaris?

Der Nervus ulnaris hat zwei Hauptfunktionen:

  1. Motorische Funktion
  2. Sensible Funktion

Motorische Funktion

Er steuert die Bewegungen bestimmter Muskeln in Hand und Unterarm. Dazu gehören die kleinen Handmuskeln, die für präzise Bewegungen der Finger verantwortlich sind, sowie einige Muskeln, die die Handgelenksbeugung ermöglichen

Sensible Funktion

Der Nerv versorgt sensibel (d. h. er leitet Empfindungen) das innere Drittel der Handfläche und den Kleinfinger sowie den halben Ringfinger. Er überträgt also Empfindungen wie Berührungen, Schmerz oder Temperatur von diesen Bereichen an das Gehirn.

Anatomie

Der Nervus ulnaris entspringt aus dem Plexus brachialis, einem Geflecht von Nerven, das in der Halswirbelsäule beginnt (insbesondere aus den Nervenwurzeln C8 und Th1). Er verläuft durch den Arm, um die Unterarmmuskeln und die Hand zu innervieren. Besonders wichtig ist seine Nähe zum Ellenbogen, wo er durch den Sulcus ulnaris zieht, eine Rinne am hinteren Teil des Ellenbogengelenks.

Da es sich um einen peripheren Nerven handelt ist der Nervus ulanaris von Markscheiden umhüllt, die dafür sorgen, dass die elektrischen Signale schnell in den Arm bzw. aus dem Arm geleitet werden.

Wie ist der Verlauf des Nervus ulnaris?

Der Nervus ulnaris verläuft vom Hals bis in die Hand. Der Nervus ulnaris beginnt im Bereich des Halses, genauer gesagt im unteren Teil des Nackenrückenmarks, wo er aus dem sogenannten Plexus brachialis (einem Nervengeflecht) entspringt. Von dort zieht er durch die Innenseite des Oberarms nach unten. Er verläuft etwas tiefer unter der Haut und ist auf diesem Abschnitt gut geschützt. Wenn der N. ulnaris den Ellenbogen erreicht, passiert er eine besonders empfindliche Stelle, die als Sulcus ulnaris bezeichnet wird. An dieser Stelle liegt der Nerv sehr nah unter der Haut, sodass man ihn leicht anstoßen kann – das ist der berühmte Moment, wenn man den "Musikantenknochen" trifft und ein elektrisierendes Gefühl im Arm verspürt. 

Nach dem Ellenbogen verläuft der Nerv entlang der Innenseite des Unterarms. Hier gibt er einige Äste ab, die die Muskeln versorgen, die für das Beugen des Handgelenks und der Finger verantwortlich sind. Schließlich gelangt der Nervus ulnaris in die Hand, wo er durch einen Tunnel, die sogenannte Guyon-Loge, läuft. Hier teilt er sich weiter auf und versorgt den Kleinfinger und den halben Ringfinger sensibel und die kleinen Muskeln der Hand, die für feine Fingerbewegungen wie das Zusammenführen oder Spreizen der Finger zuständig sind.

Abbildung eines Kubitalsyndroms
Das rote Areal ist der Bereich in dem der N. ulanris im Ellenbogen gequetscht wird.

  1. Bereich der Schmerzen und Taubheit (besonders im 4. und 5. Finger)
  2. Nervus ulnaris
  3. Bereich der Schmerzen und Taubheit (besonders im 4. und 5. Finger)
  4. Nervus ulnaris

Welche Muskeln versorgt der Nervus ulnaris?

Der Nervus ulnaris versorgt einige wichtige Muskeln in der Hand und im Unterarm, die für präzise Bewegungen der Finger und Hand zuständig sind. 

Im Unterarm

  • Musculus flexor carpi ulnaris: Dieser Muskel ist dafür verantwortlich, dass die Hand nach unten gebeugt wird (zum Beispiel beim Faustschluss). Er sorgt dafür, dass die Hand sich zur kleinen Fingerseite hinbewegt.
  • Musculus flexor digitorum profundus (teilweise): Dieser Muskel hilft, die Finger zu beugen. Genauer gesagt, steuert der Nervus ulnaris den Teil des Muskels, der für das Beugen des Ringfingers und Kleinfingers zuständig ist. 

In der Hand

  • Interossei-Muskeln: Diese kleinen Muskeln befinden sich zwischen den Fingerknochen. Sie helfen, die Finger zu spreizen und wieder zusammenzuführen
  • Lumbricales (teilweise): Diese Muskeln sind für das Strecken der Finger zuständig, besonders am Ringfinger und Kleinfinger. 
  • Musculus adductor pollicis: Dieser Muskel sorgt dafür, dass der Daumen zur Handinnenfläche hinbewegt wird.
  • Hypothenarmuskeln: Das ist eine Gruppe von Muskeln, die den Kleinfinger steuern. 

Krankheiten des Nervus ulnaris

  • Sulcus ulnaris Syndrom
  • Loge des Gyon Syndrom
  • Krallhand

Sulcus ulnaris Syndrom

Das Sulcus ulnaris Syndrom ist eine Nerveneinklemmung des Nervus ulnaris im Ellenbogenbereich. Es tritt auf, wenn der Nerv im Sulcus ulnaris (der Rinne hinter dem Ellenbogen, dem Musikantenknochen) gereizt oder eingeklemmt wird. Typische Symptome sind Kribbeln oder Taubheit im Kleinfinger und Ringfinger sowie Schmerzen am Ellenbogen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Muskelschwäche und einer Krallenhand kommen.

Abbildung eines Sulcus ulnaris Syndroms
Der rot eingefärbte Bereich zeigt, wo der Nerv im Sulcus ulnaris gereizt wird.

  1. Trizeps (Musculus triceps brachii)
  2. Oberarmknochen (Humerus)
  3. Bizeps (Musculus biceps brachii)
  4. Nervus unlnaris
    Der rote Bereich zeigt die Reizung des Nerven am inneren Ellenbogen.
  5. Gelenkkapsel des Ellenbogengelenks
  6. Gelenkknorpel vom Ellenbogen
  7. Elle (Ulna)
  8. Speiche (Radius)

Loge des Gyon Syndrom

Das Loge des Guyon Syndrom ist eine weitere Nerveneinklemmung, diesmal im Bereich des Handgelenks. Hier wird der Nervus ulnaris in der Guyon-Loge, einem engen Kanal am Handgelenk, komprimiert. Es verursacht ebenfalls Taubheitsgefühle und Muskelschwäche in der Hand, insbesondere im Kleinfinger und Ringfinger.

Krallhand

Eine Krallhand entsteht, wenn der Nervus ulnaris stark geschädigt ist. Dabei verlieren einige Handmuskeln ihre Funktion, was dazu führt, dass die Finger im Grundgelenk überstreckt und in den Mittel- und Endgelenken gebeugt werden. Dies ist ein Zeichen einer fortgeschrittenen Nervenschädigung, die häufig durch chronische Nerveneinklemmungen verursacht wird.

Was kann man tun, wenn der Nervus ulnaris eingeklemmt ist?

Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Einklemmung ab:

  • Schonung: Bei leichten Fällen ist es oft ausreichend, den Ellenbogen oder das Handgelenk zu schonen und wiederholte Bewegungen oder Druck zu vermeiden.
  • Ergonomische AnpassungenArbeitsplatzanpassungen oder Veränderungen in der täglichen Körperhaltung können helfen, den Druck auf den Nerv zu reduzieren.
  • Trainingsherapie: Spezielle Übungen zur Mobilisierung des Nervs und zur Kräftigung der umliegenden Muskulatur können die Symptome verbessern.
  • Schienen oder Bandagen: In einigen Fällen wird der Arm nachts in einer Schiene ruhiggestellt, um eine ungünstige Beugung des Ellenbogens zu verhindern.
  • MedikamenteEntzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Kortikosteroid-Injektionen können helfen, Schwellungen und Entzündungen zu lindern.
  • Operation: In schweren oder chronischen Fällen kann eine operative Entlastung des Nervs notwendig sein, um den Druck dauerhaft zu verringern.

Welche Bandagen gibt es für den Nervus ulnaris?

Es gibt spezielle Ellenbogenbandagen und Schienen, die entwickelt wurden, um den Ellenbogen in einer leicht gebeugten Position zu halten und so den Druck auf den Nervus ulnaris zu verringern. Diese Bandagen sind oft weich gepolstert und verhindern, dass der Ellenbogen während des Schlafens oder im Alltag übermäßig gebeugt wird. Auch Schienen für das Handgelenk können verwendet werden, um den Nerv in der Guyon-Loge zu entlasten.

Was können die Ursachen für Schmerzen am Nervus ulnaris sein?

  • Druckbelastung durch wiederholtes Aufstützen des Ellenbogens
  • Verletzungen oder Prellungen im Bereich des Ellenbogens
  • Entzündungen wie eine Schleimbeutelentzündung oder Sehnenscheidenentzündung
  • Einklemmung des Nervs (Sulcus ulnaris Syndrom oder Loge des Guyon Syndrom)
  • Arthrose oder andere degenerative Veränderungen im Ellenbogengelenk
  • Zysten, die auf den Nerv drücken
  • Narbengewebe nach Verletzungen oder Operationen

Übungen für den Nervus ulnaris

Speziell entwickelte Übungen können helfen, den Nervus ulnaris zu mobilisieren und so die Symptome zu lindern:

  • Nervenmobilisation (Nervengleitübungen): Der Arm wird seitlich ausgestreckt, und der Kopf wird langsam zur entgegengesetzten Seite geneigt, während die Handfläche nach oben zeigt. Dies dehnt den Nerv sanft und fördert seine Beweglichkeit.
  • Kräftigung der Unterarmmuskulatur: Übungen mit einem Theraband oder kleinen Gewichten können die Muskeln um den Ellenbogen und im Unterarm stärken, um den Nerv zu entlasten.
  • Dehnübungen: Regelmäßiges Dehnen der Hand- und Unterarmmuskulatur kann dabei helfen, Spannungen zu reduzieren und den Druck auf den Nerv zu verringern.
  • Handgelenk-Mobilisation: Die Hände zusammenlegen und langsam nach unten beugen, um das Handgelenk und die Handmuskulatur zu mobilisieren.

Es ist wichtig, dass diese Übungen regelmäßig durchgeführt werden, um die Mobilität zu verbessern und langfristig Beschwerden zu lindern. In schwereren Fällen sollten die Übungen unter Anleitung eines Sportwissenschaftlers erfolgen.

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Nicolas Gumpert

Unsere Ellenbogenspezialisten

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