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Als Nervengeflecht ist der Plexus brachialis wichtig für die motorische und sensible Versorgung der Arme sowie Hände. Ist die Funktion eingeschränkt beispielsweise durch Nervenschädigung, Einklemmung, Entzündung oder Verletzung kann es zu starken Beeinträchtigungen für den Betroffenen kommen. Bei rechtzeitiger professioneller Therapie kann dabei eine Chronifizierung von starken Missempfindungen und Schmerzen vorgebeugt werden.
Unser Team von Lumedis bietet Ihnen mit unseren langjährig erfahrenen Spezialisten der Schulter sowie der Wirbelsäule eine ausführliche Beratung, spezifische Diagnostik und individualisierte Therapien an. Buchen Sie jetzt hier Ihren Wunschtermin!
Dieser Artikel wurde zuletzt durch Dr. Bela Braag überarbeitet.
Dr. Bela Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und hat sich auf die nichtoperative (konservative) Behandlung der Schulter spezialisiert.
Durch die Kombination verschiedener Therapiemaßnahmen hat er bei Lumedis viele Behandlungsmöglichkeiten, mit welchen sie bereits tausende Schultern erfolgreich therapiert hat.
Gerne berät Sie Herr Dr, Braag in einem Termin, was in Ihrem Fall die beste Behandlung ist.
Der Plexus brachialis ist ein Geflecht aus Nerven, welches auf Halshöhe seitlich links und rechts die Wirbelsäule verlässt, um sich dann in periphereNerven aufzuspalten, die dann Muskeln und auch sensible Hautareale versorgen.
Der Plexus brachialis hat als Aufgabe die zahlreichen Nerven, die aus der seitlichen Halswirbelsäule abgegeben werden, zu bündeln, um sie dann entsprechend aufzufächern und in die Peripherie ziehen zu lassen, wo sie dann zahlreiche Muskeln motorisch aber auch Hautareale sensibel versorgen.
Der Plexus brachialis verlässt die Wirbelsäule in einem Abschnitt auf Höhe von C5 bis Th1, also von der Halswirbelsäule bis zum Beginn der Brustwirbelsäule. Er zieht paarisch, d. h. links und rechts als Nervenbündel, und zieht hinter dem sogenannten Musculusscalenusanteriorhinter den Schlüsselbeinen in Richtung Oberarmkopf.
Die Nerven, die aus dem Plexus brachialis entspringen bzw. hervorgehen, werden unterteilt in einen vorderen und einen hinteren Abschnitt. Folgende Nerven verlassen den Plexus brachialis bzw. spalten sich aus ihm ab, um dann in die Peripherie weiterzuziehen: Nervus ulnaris, Nervus cutaneus, Nervus pectoralis, Nervus medianus, Nervus radialis, Nervus axillaris, Nervus thoracodorsalis, Nervus subscapularis, Nervus musculocutaneus und Nervus subclavius.
Folgende Muskeln werden von Nerven des Plexus brachialis innerviert: Musculus serratus anterior, Musculus levator scapulae, Musculus rhomboideus minor und major, Musculus subclavius, Musculus supraspinatus und infraspinatus, Musculus coracobrachialis, Musculus biceps brachii und Musculus brachialis, Musculus pectoralis minor und Musculus pectoralis major, Musculus subscapularis, Musculus teres minor, Musculus latissimus dorsi und Musculus deltoideus.
Da die Nerven, die aus dem Plexus brachialis hervorgehen, unter anderem Muskeln versorgen, die für Bewegungen im Bereich des Arms und der Hände zuständig sind, geben Patienten mit einer Plexusschädigung vor allem Probleme bei der Armbewegung an. So kann der Arm nicht mehr, wie gewohnt, über den Kopf bewegt, nach außen oder innen rotiert oder auch nach vorne gehalten werden.
Neben den Problemen mit bestimmten Bewegungen geben die Patienten auch meistens eine deutliche Kraftminderung in den Armen an. So muss deutlich mehr Energie aufgewandt werden, um den Arm z. B. nach vorne oder über den Kopf zu heben.
Neben den motorischen Aufgaben haben die Nerven, die den Plexus brachialis verlassen, auch sensible Aufgaben. Bei einer Verletzung oder Erkrankung des Plexus brachialis kommen somit auch immer wieder Sensibilitätseinschränkungen zutage. Die Patienten berichten über ein Taubheitsgefühl der Haut im Bereich des Arms, der Schulter oder der Hand und auch über ein Kribbeln. Manchmal können auch motorische und sensible Störungen parallel auftreten.
Da die Nerven, die den Plexus brachialis verlassen, auch sensible Anteile haben, wäre eine Kompression des Plexus auch in der Regel mit Schmerzen verbunden. Diese würden sich ziehend und sehr unangenehm darstellen. Sie sind meistens in Ruhe deutlich besser und lassen sich durch Bewegung verstärken. Manchmal kann es aber auch vorkommen, dass die Schmerzen bei Belastung und auch in Ruhe vorhanden sind und zu deutlichen Einschränkungen führen.
Bei einem eingeklemmten Plexus brachialis sind es meistens verhärtete Muskeln, die im Bereich des Plexus auf die Nerven drücken und so zu Schmerzen führen. Diese Ursache ist eine der häufigsten, die zu den Beschwerden führen. Wenn man sich nachts z. B. verlegt hat, kommt es dazu, dass Muskeln verhärten und auf den Plexus drücken, was dann zu ziehenden und sehr unangenehmen Schmerzen führt. Vor allem bei Bewegung sind dann die Schmerzen deutlich stärker als in Ruhe.
Es kann auch passieren, dass die Nerven des Plexus sich entzünden. Meistens kommt dies vor, wenn es lange Zeit zu einer Überlastung der Arme oder auch der Schulter gekommen ist oder aber wenn meistens unbemerkt eine Fehlbelastung im Schulterbereich stattgefunden hat. Klassisch für einen entzündeten Plexus wären ziehende Schmerzen, die zwar in Bewegung und bei Belastung stärker werden, allerdings auch in Ruhe in ziehendem, klopfendem Charakter spürbar sind. Manche Patienten geben auch einen brennenden Schmerz im Bereich der Schulter und auch des Oberarms an.
Im MRT, das man vom Plexus brachialis anfertigt, kann man meistens die Ursache der Beschwerden feststellen. Durch diese strahlungsfreie Schnittbilddiagnostik kann man alle Gewebe im Bereich der Schulter und des Oberarms sehen. Zu nennen wären neben den Muskeln und Sehnen auch Nerven und auch Blutgefäße, die im Bereich des Plexus laufen. Aber auch Knochen, wie das Schlüsselbein, können bei einer MRT-Aufnahme des Plexus gesehen und beurteilt werden. Eine MRT-Untersuchung würde man immer dann durchführen, wenn man sich nicht genau sicher ist, welche Ursachen die Beschwerden im Bereich der Schulter auslösen. Vor allem die Platzverfügbarkeit um den Plexus brachialis würde man sich ansehen und schauen, ob Teile des Nervengeflechts komprimiert werden.
Fehlbelastungen, wie schweres Heben oder Tragen, finden häufig statt. Sie sorgen dafür, dass sich die Schultermuskulatur unsymmetrisch verhärtet und dann unter Umständen auf Teile des Plexus brachialis drückt, was dann zu deutlichen Beschwerden führt.
Falsche Belastungen über längere Zeit bleiben oftmals lange unbemerkt und lösen auch keine Beschwerden aus. Dann können plötzlich die Muskeln so unsymmetrisch durch die Fehlbelastung beansprucht werden, dass es zu einer Schmerzentwicklung kommt.
Reizungen sind meistens die Vorstufe von Entzündungen. Vor allem Muskeln, aber auch Sehnen und Nerven können gereizt werden und dann im Laufe der Zeit zu Schmerzen im Bereich des Plexus brachialis führen. Überlastungen und auch Fehlbelastungen wären in diesem Zusammenhang zu nennen.
Werden Reizungen im Bereich des Plexus nicht behandelt oder die Ursache behoben, schreitet die Reizung fort und endet in einer Entzündung. Hierbei sind die Beschwerden meistens deutlich stärker. Die Patienten mit einer Entzündung der Nerven im Bereich des Plexus brachialis geben ziehende und sehr unangenehme Schmerzen an.
Manchmal kann es auch durch einen Unfall zu einer Verletzung des Plexus brachialis gekommen sein. Stürze mit Schulterbeteiligung können somit zu einer deutlichen Beeinträchtigung des Plexus brachialis führen. Auch Verletzungen der Halswirbelsäule können zur Folge haben, dass der Plexus brachialis mitunter langfristig gereizt oder beeinträchtigt wird. Oftmals kann auch während einer Geburt durch eine Lageanomalität der Plexus brachialis verletzt oder gereizt werden und somit langfristig zu Beschwerden führen.
Die häufigste Ursache für eine Plexus-brachialis-Läsion ist ein Unfall zuhause oder aber beim Sport. Hier verursachen meistens Stürze auf den Arm oder auch die Schulter eine Verletzung des Plexus. Die Patienten geben neben den ausgelösten Schmerzen auch deutliche Beeinträchtigungen bei der Muskelbewegung im Bereich der Schulter und des Oberarms an. So kann der Arm nicht mehr so hoch gehoben oder aber auch ein Greifen nicht mehr so fest durchgeführt werden. Neben der Bewegungs- und der Kraftbeeinträchtigung klagen die Patienten dann meistens auch über Sensibilitätsstörungen der Haut am Arm, der Schulter oder auch der Hand.
Das thoracic-outlet-Syndrom beschreibt ein Syndrom, bei dem es durch unterschiedliche Ursachen zu einer Einengung von Strukturen kommt, die zwischen Hals und Brustkorb vorbeiführen. Genauer gesagt kommt es meistens zu einer chronischen Einengung oberhalb oder unterhalb des Schlüsselbeins. Von dieser Kompression können Nerven, wie z. B. aus dem Plexus brachialis, aber auch Blutgefäße betroffen sein, die dadurch eingeengt werden und zu Beschwerden führen.
Die Gründe, weshalb dieser sowieso schon sehr enge Raum eingeengt wird, sind unterschiedlich. Meistens sind es Muskeln, die verdickt sind und auf die Nerven und die Gefäße drücken, oder aber auch Verkalkungen können den Raum unterhalb der Schlüsselbeine deutlich einengen. Manchmal ist es aber auch eine sogenannte Halsrippe, die in diesen engen Raum hineinragt und dann die Strukturen wie Nerven und auch Blutgefäße weiter einengt. Unter einer Halsrippe versteht man einen zusätzlichen Knochenvorsprung, der einer Rippe ähnelt, aber keine weitere anatomische Aufgabe hat.
Die Behandlung eines Thoracic-Outlet-Syndroms wird zunächst konservativ gestartet. In manchen Fällen kann es aber notwendig werden, eine platzschaffende Operation durchzuführen, die die Nerven und Blutgefäße dekomprimiert.
Abbildung der Engstellen bei einem Thoracic-outlet-Syndrom
Beim sogenannten Parsonage-Turner-Syndrom handelt es sich um ein komplexes Schmerzsyndrom, bei dem es im Bereich der Nervenendigungen aus dem Plexus brachialis zu Reizungen und auch Entzündungen kommt und die Patienten bei Bewegung im Bereich des Arms, aber auch in Ruhe, Beschwerden und auch Schmerzen angeben. Die Entzündung der Nervenendigung wird auch als Neuritis bezeichnet. Die genaue Ursache ist bis heute nicht ganz genau geklärt. Man geht davon aus, dass es vererbt sein könnte, aber dass auch immunologische Ursachen dahinterstecken könnten. Hierunter versteht man, dass das Immunsystem die eigenen Nervenzellen nicht erkennt und im Sinne einer Immun- und Entzündungsreaktion dagegen vorgeht. Auch infektiöse Ursachen wurden mitunter diskutiert. Virale oder auch bakterielle Infekte können ebenfalls hinter einem Parsonage-Turner-Syndrom stecken.
Die Therapie beschränkt sich auf rein konservative und symptomatische Maßnahmen, die in einer Entzündungshemmung und auch Schmerzlinderung durch Tabletten oder auch Lokalanwendung durch Salben bestehen.
Strahlenschäden am Plexus brachialis treten zwar selten auf, haben aber in der Regel schwerwiegende Beschwerden und Symptome zur Folge, die man nur schwer behandeln kann. Sie treten meistens nach einer onkologischen Bestrahlung im Hals-, Schulter- oder Thoraxbereich auf. In der Regel werden Strahlenschäden am Plexus oft Monate nach der eigentlichen Bestrahlung auffällig. Die Hauptsymptome sind Parästhesien oder sogar Lähmungen im Bereich der Schulter und des Arms. Es wird oftmals über eine Schwäche der Muskeln berichtet und auch über Schmerzen, die ziehenden, pulsierenden Charakter haben können und auch neuropathischen Schmerzen ähneln.
Diagnostisch besteht die Schwierigkeit darin, die Ursache der Beschwerden in der zurückliegenden Strahlendosis zu finden, da man sowohl im Labor als auch in der Bildgebung in der Regel keinen Beweis finden kann. Man würde nach dem diagnostischen Ausschlussverfahren vorgehen. Können in der durchgeführten Bildgebung und körperlichen Untersuchung keine anderen Ursachen für eine Plexusschädigung gesehen werden und liegt in einer vorangegangenen Zeit von 5 Monaten bis zu einem Jahr eine onkologische Bestrahlungssituation vor, muss von einer strahleninduzierten Problematik als Ursache ausgegangen werden.
Die Therapie bei einer strahleninduzierten Plexusschädigung gestaltet sich rein konservativ und symptomatisch.
Es gibt auch zahlreiche Übungen, die man bei Beschwerden des Plexus brachialis durchführen kann.
Es sind vor allem Übungen, die den engen Raum unter dem Schlüsselbein etwas weiten bzw. die Muskeln, die sich um den Plexus befinden, auftrainieren. Eine Übung wäre das Schulterkreisen. Hierfür würde man sich gerade hinstellen, die Arme werden locker an der Seite gehalten. Nun startet man mit einer kreisenden, nach vorne kugelnden Bewegung der Schulter, und zwar von hinten nach vorne. Die kreisende Bewegung sollte langsam und ca. 2 Minuten durchgeführt werden. Beide Schultern sollten auf diese Weise parallel bewegt werden. Nach ca. 2 Minuten sollte man die Schultern in die entgegengesetzte Richtung kreisen. Nach weiteren 2 Minuten sollte man dann die Schulter lockern.
Eine weitere Übung, ebenfalls stehend, sollte mit an der Seite hängenden Armen durchgeführt werden. Die Schulter sollte man dann seitengleich und vorsichtig nach hinten ziehen, bis man auf der Vorderseite einen leichten Zug wahrnimmt. Diese Position sollte dann einige Sekunden gehalten und dann der Arm wieder in die Neutralposition gebracht werden. Das gleiche kann man dann auch in die entgegengesetzte Richtung tun.
Eine weitere Übung, um den Platz im Bereich des Plexus brachialis zu weiten, wäre das Sägen und das Pendeln. Hier nimmt man eine bequeme Position ein, die Arme hängen wieder locker an der Seite. Nun beginnt man langsam, pendelnde Bewegungen mit den Armen auch beidseitig durchzuführen. Auch kann man die pendelnden Bewegungen auf beiden Seiten gegensinnig durchführen, also mit einem Arm nach vorne, mit dem anderen nach hinten. Die Übung sollte man dann ca. 4 Minuten durchführen.
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