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Lumedis Frankfurt

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Nervenwurzelentzündung

So gefährlich kann Sie werden!

Eine Nervenwurzelentzündung ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung mit denen Patienten die orthopädische Praxis aufsuchen.
Nur bei optimaler Therapie können neurologische Folgeschäden verhindert werden.
Gerne beraten Sie die Frankfurter Wirbelsäulenspezialisten von Lumedis mit Ihrer ganzen Erfahrung in einem Termin.

Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.

Was ist eine Nervenwurzelentzündung?

Bei einer Nervenwurzelentzündung, die auch als Radikulopathie bezeichnet wird, kommt es zu einer Reizung der Nervenwurzeln im Bereich des Rückens.
Die sogenannten Spinalnerven treten aus dem Rückenmark rechts und links aus und vereinigen verschiedene Nervenarten zur Nervenwurzel.
Dazu gehören motorische Nerven, die für die Bewegung von Muskeln zuständig sind, und sensible Nerven, die für Empfindungen verantwortlich sind.
Eine Nervenwurzelentzündung kann in jedem Abschnitt des Rückenmarks auftreten, häufig sind sie im Bereich der Hals- oder der Lendenwirbelsäule.
In Abhängigkeit von der Lokalisation ändern sich sowohl die verschiedenen wahrscheinlichen Ursachen, als auch die daraus resultierenden Symptome und Behandlungsoptionen.
Die häufigste Nervenwurzelentzündung findet man in der LWS (L5/S1).

Abbildung eines Bandscheibenvorfalls

  1. mediolateraler (seitlicher) Bandscheibenvorfall mit Druck auf die Nervenwurzel, welche zur Nervenwurzelkompression führt
  2. Rückenmark
  3. Nervenwurzel
  4. Gelatinie in der Bandscheibe (Nucleus pulposus)
  5. Faserring der Bandscheibe (Nucleus fibrosus)

Ursachen

Für eine Nervenwurzelentzündung kommen zahlreiche Ursachen in Frage.
Nerven im Rücken können durch verschiedene Ursachen gereizt werden.
Am häufigsten wird die Radikulopathie durch

  • Verschleiß der Zwischenwirbelgelenke
  • Bandscheibenvorfall
    Dies ist eine der häufigsten Ursachen. Wenn eine Bandscheibe zwischen den Wirbeln hervorragt oder reißt, kann sie auf die umliegenden Nervenwurzeln drücken und eine Entzündung verursachen.
    Wenn Bandscheibengewebe auf die Nervenwurzel drückt, spricht man auch von einer Nervenwurzelaffektion.
  • Neuroforamenstenose
  • Blutergüsse
  • Tumore
  • Borreliose
  • Trauma oder Verletzung
    Ein direkter Schlag auf die Wirbelsäule, ein Sturz oder ein Unfall können zu einer Schädigung der Nervenwurzeln führen.
  • Autoimmunerkrankungen
    Krankheiten wie multiple Sklerose oder Guillain-Barré-Syndrom können eine Entzündung der Nervenwurzeln auslösen.
  • Tumore
    Selten können sowohl gutartige als auch bösartige Tumore in der Wirbelsäulenregion auf die Nervenwurzeln drücken und eine Entzündung hervorrufen.
  • Überbelastung und Fehlhaltungen
    Chronische Überbelastung der Wirbelsäule durch schwere körperliche Arbeit oder Fehlhaltungen kann zu einer chronischen Irritation und letztlich zu einer Entzündung der Nervenwurzeln führen.
  • Systemische Erkrankungen
    Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus können zu einer Schädigung der Nerven und der Nervenwurzeln führen.
  • Infektionen, wie
    • die Borreliose (durch Zecken übertragene Krankheit)
    • bakterielle Infektionen der Wirbelsäule (Spondylodiszitis)
      oder
    • Gürtelrose (siehe Bild unten)

Bandscheibenvorfall

Bei einem Bandscheibenvorfall kommt es durch Verlagerung der Bandscheibe häufig zur Entstehung von Druck im Bereich des Rückenmarks.
Das Material der Bandscheibe kann bei einem Bandscheibenvorfall in verschiedene Richtungen austreten, meist jedoch so, dass direkter Druck auf die Nervenwurzel entsteht.
Auch die Spinalnerven und die Nervenwurzeln können geschädigt bzw. gereizt werden, wodurch es zu einer Entzündung kommen kann.
Dabei sind die Symptome abhängig von der Art des Bandscheibenvorfalls und dessen Ausprägung.

Weitere Informationen finden Sie im Artikel Bandscheibenvorfall.

MRT der LWS (horizontal, T2) mit einem Bandscheibenvorfall L5/S1:

  1. rechte Nervenwurzel S1
  2. Nervenaustrittsloch links L5/S1
  3. Bandscheibe L5
  4. Bandscheibenvorfall L5/S1 mediolateral links
  5. Wirbelkanal (Spinalkanal)

An welchen Symptomen erkennen Sie eine Nervenwurzelentzündung?

Die Symptome bei einer Nervenwurzelentzündung hängen stark von deren Ausprägung ab.
Kommt es zur Schädigung von sensiblen Nervenfasern, die für die Empfindung zuständig sind, kann es entsprechend zu

  • Schmerzen
  • Missempfindungen
  • Störungen des Tast- und Temperatursinnes
  • Kribbeln oder
  • Gefühl der Taubheit

kommen.
Sind hingegen die motorischen Nervenfasern betroffen, kommt es zur Abschwächung oder zum Ausfall von Muskeln.
Die Höhe der Radikulopathie bestimmt entsprechend die Lokalisation der Symptome.
Es können natürlich auch mehrere Beschwerden gleichzeitig auftreten. Ebenso kann es zur Entzündung mehrerer Nervenwurzeln mit Symptomen in mehreren Abschnitten kommen.

Schmerzen/Nervenschmerzen

Bei einer Nervenwurzelentzündung kommt es meist auch zum Auftreten von Schmerzen.
Da Nerven für die Weiterleitung von Schmerz zuständig sind, kommt es bei der Schädigung einer Nervenwurzel entsprechend zu starken Schmerzen, da der gereizte Nerv ständig Signale weiterfeuert und es zu einer Nervenreizung kommt.
Die Schmerzen können dabei verschieden wahrgenommen werden.
Häufig sind sie zu Beginn stechend und sehr stark und werden im Verlauf etwas dumpfer.
Viele leiden unter dauerhaften Schmerzen, die also über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben.
Des Weiteren kommt es häufig zu einem lageabhängigen Schmerz, der sich beispielsweise im Liegen oft bessert, da in dieser Position die Nervenwurzel etwas entlastet wird.
Durch die unterschiedliche Lage kommt es zu Druckveränderungen am entzündeten Nerven im Rücken.

Ausstrahlung in das Bein

Bei einer Nervenwurzelentzündung kommt es häufig zu einer starken Schädigung der Nervenfasern im Bereich des Rückenmarks.
Diese Nervenfasern, auch Spinalnerven genannt, ziehen aus dem Rückenmark in bestimmte Körperregionen.
Im Bereich der Lendenwirbelsäule ziehen die Nerven beispielsweise hinunter in die Beine.
Eine Entzündung der zuständigen Nervenwurzel führt dann entsprechend zu Beschwerden im Verlauf des Nerven.
Dadurch kann es zu ausstrahlenden Schmerzen entlang des Nervenverlaufs kommen.
Die Ausstrahlung in die Beine kann lageabhängig unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikeln: Nervenschmerzen im Bein und Nervenschmerzen im Fuß

Diagnose

Für die Diagnose einer Nervenwurzelentzündung ist neben dem Orthopäden-Patienten-Gespräch vor allem die körperliche Untersuchung sehr wichtig.
In Abhängigkeit von den auftretenden Symptomen kann über den Verlauf der Nerven auf die Höhe der Schädigung geschlossen werden.
Zur Bestätigung des Verdachts sollte immer eine Bildgebung erfolgen, also beispielsweise ein MRT.
Dies ist auch wichtig, um einen Bandscheibenvorfall als Ursache ausschließen zu können.
Bei den seltener vorkommenden zugrundeliegenden Infektionen ist außerdem eine Liquorpunktion ein wichtiges diagnostisches Mittel.
Dabei wird Hirnflüssigkeit im Bereich des unteren Rückens untersucht, um mögliche infektiöse Erreger und die dadurch entstehenden Körperreaktionen zu erkennen.

Ultraschall

Der Ultraschall ist eine Methode der Bildgebung, die bei einer Nervenwurzelentzündung eher selten zum Einsatz kommt. Der Grund hierfür ist, dass der Ultraschall durch andere Bildgebungen, wie z.B. das MRT, abgelöst wurde, da diese Untersuchungsmethode sensitiver ist.
Er kann allerdings als Screeningmethode eingesetzt werden um Flüssigkeitsansammlungen in den Weichteilen zu diagnostizieren.

Weiter Informationen finden Sie im Artikel Ultraschall.

Röntgenbild

Die Erstellung eines Röntgenbildes bei einer Nervenwurzelentzündung ist eine sinnvolle Methode zur Diagnose einer Verschleißreaktion der Zwischenwirbelgelenke.
Dabei können die verschiedenen knöchernen Strukturen im Bereich der Nervenwurzel genau untersucht werden.
Auch weitere mögliche Umbauprozesse der Knochen können im Röntgenbild gut beurteilt werden.
Da heutzutage jedoch das MRT als Standard bei einem Bandscheibenvorfall durchgeführt wird, verliert auch das Röntgenbild bei der bildgebenden Diagnostik der Nervenwurzelentzündung zunehmend an Bedeutung.

Weitere Informationen finden Sie im Artikel Röntgen.

Wann braucht man ein MRT der Nervenwurzel?

Ein MRT der Wirbelsäule wird standardmäßig bei einer Nervenwurzelentzündung mit Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall durchgeführt.
Durch die verschiedenen Eigenschaften des Bandscheibengewebes lässt sich dieses besonders gut im MRT begutachten.
Daher ist das MRT eine wichtiges diagnostisches Mittel, um möglichst genaue Aufschlüsse über die Schädigung und deren Ausmaß zu erhalten.
Auch andere Veränderungen im Bereich des Bindegewebes können mit einem MRT gut erfasst werden. 
Auch können jegliche Veränderungen im Weichteilgewebe die Hinweise auf eine Nervenwurzelreizung gut erfasst werden.

Weitere Informationen finden Sie im Artikel MRT-Magnetresonanztomographie.

MRT der LWS (seitlich, T2) mit einem Bandscheibenvorfall L5/S1:

  1. Wirbelkanal (Spinalkanal)
  2. Dornfortsatz
  3. Bandscheiben L3
  4. Bandscheibenvorwölbung L 4/5
  5. Wirbelkörper L5
  6. Bandscheibenvorfall L5/S1

Wie behandelt man eine Nervenwurzelentzündung?

Was tun?

Die Behandlung einer Nervenwurzelentzündung richtet sich nach deren Ausmaß und der zugrunde liegenden Ursache.
Zunächst sollte immer erst eine konservative Therapie versucht werden.
Folgende konservative Therapiemassnahmen haben sich bewährt:

Wann braucht man Cortison?

Cortison kann bei starken Schmerzen als therapeutische Option eingesetzt werden. Es kann entweder in Tablettenform eingenommen werden oder, was besonders bei einer Nervenwurzelentzündung gut helfen kann, in den Bereich der Nervenwurzel gespritzt werden.
Diese Methode wird auch als Infiltration bezeichnet und erfolgt epidural, also in den Raum oberhalb der Dura mater (einer der Hirnhäute, die auch das Rückenmark umgibt).
Die Cortisoninfiltration birgt natürlich einige Risiken und Nebenwirkungen, weswegen vor dem Einsatz dieser Methode ein ausführliches Orthopäden-Patienten-Gespräch erfolgen sollte.
Des Weiteren hängt der Einsatz dieser Behandlung auch von der Lokalisation der Nervenwurzelentzündung ab.

Mehr zum Thema Cortison bei Nervenwurzelentzündungen finden Sie in folgendem Artikel: Periradikuläre Therapie

Wärme

Die Anwendung von Wärme kann bei einer Nervenwurzelentzündung hilfreich sein.
Sie wird allerdings nicht in der akuten Situation des starken stechenden Schmerzes empfohlen, sondern eher nach ein paar Tagen.
Durch die Wärme wird lokal die Durchblutung angeregt und so auch die Entspannung der Muskeln am Rücken gefördert.
Diese ist sehr wichtig, weil es bei einer Nervenwurzelentzündung durch den Schmerz oft zu Verspannungen kommen kann.
Es gibt verschiedene Arten, wie Wärme bei einer Radikulopathie angewendet werden kann.
Eine beliebte Art ist das Kirschkernkissen, da dieses auch während des Schlafens genutzt werden kann.

Diese Medikamente können helfen bei einer Nervenwurzelentzündung

Bei einer Nervenwurzelentzündung können verschiedene Medikamente zum Einsatz kommen. Zunächst einmal sind Schmerzmittel zur Linderung der Beschwerden wichtig. Hierfür eignen sich die nichtsteroidalen Antirheumatika, kurz NSAR, besonders gut, da sie gleichzeitig die Entzündungsreaktion an der Nervenwurzel reduzieren.
Hierfür eignen sich beispielsweise Diclofenac und Ibuprofen gut. Diclofenac kann auch in Salben-Form, als Voltaren, eingesetzt werden.
Weiterhin kann Cortison lokal im Bereich der Nervenwurzel als Kortisonspritze gespritzt werden.
Die Kortisonspritze ist oralem Cortison (Cortison in Tabletten) bei einer Nervenwurzelentzündung zu bevorzugen, es überwiegend am Ort der Entzündung wirkt.
Alternativ können hier auch Lokalanästhetika, wie Lidocain/Mecain, eingesetzt werden, die für eine Betäubung der schmerzenden Stelle sorgen.

Kinesiotaping

Das Kinesiotaping kann bei der Behandlung einer Nervenwurzelentzündung unterstützend eingesetzt werden.
In Abhängigkeit von der Lokalisation und dem Ausmaß der Radikulopathie kommen verschiedene Tape-Kombinationen in Frage.
Bei einem starken Schmerzpunkt können drei Tapes sternförmig darüber angebracht werden.
Zieht sich der Schmerz über mehrere Segmente des Rückens, können die Tapes parallel zur Wirbelsäule angebracht werden. Bei einer Nervenwurzelentzündung kommt es durch den entstehenden Schmerz oft auch zu einer Verspannung der Muskeln. Durch die Kinesiotapes wird eine bewusste Bewegung unterstützt und die Muskeln können durch den leichten Zug entspannt werden. 

Weitere Informationen finden Sie im Artikel Kinesiotape.

Osteopathie bei einer chronischen Nervenwurzelreizung / Nervenwurzelentzündung

Bei einer chronischen Nervenwurzelreizung/Nervenwurzelentzündung ist ein osteopathischer Behandlungsansatz sinnvoll.
Insbesondere wenn muskuläre Dysbalancen eine große Rolle bei den Symptomen spielen kann Osteopathie effektiv helfen.

Bei Lumedis behandelt osteopathisch die beiden ärztliche Osteopathinnen und Fachärztinnen für Orthopädie Dr. Franziska Zwecker und Dr. Carmen Heinz.

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Wie lange dauert eine Nervenwurzelentzündung?

Die Dauer einer Nervenwurzelentzündung ist stark von der zugrunde liegenden Ursache abhängig.

  • Akute Nervenwurzelentzündung
    Eine akute Nervenwurzelentzündung, die durch plötzliche Ereignisse wie einen Bandscheibenvorfall oder eine akute Infektion (z.B. Herpes Zoster) ausgelöst wird, kann typischerweise mehrere Tage bis Wochen andauern. Mit entsprechender Behandlung, wie Schmerzmedikation, entzündungshemmenden Medikamenten und physiotherapeutischen Maßnahmen, können die Symptome oft innerhalb von 4 bis 6 Wochen abklingen.
    Bei einer Infektion, beispielsweise Borreliose oder Gürtelrose, hängt die Dauer von der Zeitspanne bis zum Einsatz der Antibiotika bzw. antiviralen Therapie ab.
    Auch nach Abklingen der Symptome nach einer Infektion mit dem Herpes Zoster-Virus kann es zu sog. Post Zoster Schmerzen kommen. Also Nervenschmerzen nach einer Zoster Infektion.
  • Subakute Nervenwurzelentzündung
    Wenn die Entzündung durch eine länger anhaltende Ursache wie chronische mechanische Belastung (z.B. degenerative Veränderungen der Wirbelsäule) ausgelöst wird, kann die Entzündung über mehrere Wochen bis Monate bestehen. In solchen Fällen ist eine längerfristige Therapie notwendig, die neben medikamentöser Behandlung auch gezielte Trainingstherapie und möglicherweise Injektionstherapien umfasst.
    Die Beschwerden eines verursachenden Bandscheibenvorfalls können bei komplizierten Verläufen mehrere Wochen bis Monate andauern.
  • Chronische Nervenwurzelentzündung
    Chronische Nervenwurzelentzündungen, die durch anhaltende oder wiederkehrende mechanische Kompressionen oder chronische Entzündungszustände entstehen, können über Monate bis Jahre anhalten. In solchen Fällen kann es schwierig sein, die Entzündung vollständig zu beseitigen, und die Behandlung zielt häufig darauf ab, die Symptome zu kontrollieren und die Lebensqualität zu verbessern. In manchen Fällen kann eine chirurgische Intervention erforderlich sein, um die Ursache der Kompression zu beheben.
    Bei einer degenerativen, also Verschleiß-bedingten, Nervenwurzelreizung beträgt die Dauer der akuten starken Beschwerden meist einige Wochen.
    Bei adäquater Behandlung und Beseitigung der Risikofaktoren, können die Nervenschmerzen dann meist gut gelindert werden.
  • Erholungsphase
    Auch nachdem die akuten Entzündungssymptome abgeklungen sind, kann es einige Zeit dauern, bis die Nervenwurzel vollständig regeneriert ist. Dies kann Wochen bis Monate dauern, je nach Ausmaß der Entzündung und der Schädigung der Nervenfasern.

Die Dauer einer Nervenwurzelentzündung der LWS ist in der Regel länger als die einer HWS.

Rehabilitation und Prävention

Muskuläre Dysbalancen-Check

Ein muskulärer Dysbalancen-Check ist eine wichtige Methode, um die Regeneration nach einer Nervenwurzelentzündung zu unterstützen oder dieser vorzubeugen.
Dabei werden im Bereich des Rückens die verschiedenen Muskelpartien analysiert, um verkürzte oder geschwächte Muskeln zu finden.
Diese spielen oft eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Nervenwurzelentzündung, da die Muskelschwäche zu einer Erhöhung des Drucks auf die Bandscheiben, das Rückenmark und die Nervenwurzeln führt. Daher ist die Analyse der muskulären Dysbalancen wichtig, um an den entsprechenden Muskeldefiziten arbeiten zu können.

Weitere Informationen finden Sie im Artikel Kraftmessung.

EMG

Das EMG, also die Elektromyographie, ist ein geeignetes Verfahren zur Erkennung von Schädigungen der Nerven oder Muskeln.
Mit Hilfe dieser Messung kann untersucht werden, ob Schmerzen im Bereich des Rückens durch eine Fehlfunktion der Rückenmuskeln oder durch eine Schädigung von Nerven ausgelöst werden.
Daher eignet sich dieses Untersuchungsverfahren gut bei einer Nervenwurzelentzündung.
Dabei werden am zu untersuchenden Bereich oberflächliche Elektroden angebracht, mit denen die Energieströme der Rückenmuskeln abgeleitet werden. Das Verfahren bietet den großen Vorteil, dass es ohne Aufwand und Schmerzen durchgeführt werden kann.

Weitere Informationen finden Sie im Artikel EMG-Elektromyographie.

Wirbelsäulenvermessung

Eine Wirbelsäulenvermessung kann bei einer Nervenwurzelentzündung zur Prävention oder nach einer stattgefundenen Erkrankung zur Erkennung der Ursache eingesetzt werden.
Dabei werden durch bestimmte Verfahren schmerzfrei verschiedene Messungen entlang der Wirbelsäule durchgeführt, um eventuelle Fehlhaltungen oder Verkrümmungen zu entdecken.
Diese können durch erhöhten Druck an einzelnen Segmenten der Wirbelsäule eine Nervenwurzelentzündung triggern. Bei Kenntnis über solche Fehlhaltungen kann ihnen durch verschiedene konservative Maßnahmen, inklusive Physiotherapie, entgegen gearbeitet werden.

Weitere Informationen finden Sie im Artikel Wirbelsäulenvermessung.

Übungen bei einer Nervenwurzelentzündung

Es gibt zahlreiche Übungen, die bei einer Nervenwurzelentzündung zum Einsatz kommen können.
Bei Beschwerden im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) eignet sich beispielsweise eine Übung, bei der im hüftbreiten Stand mit nach vornegeneigtem geraden Oberkörper und ausgestreckten Armen der Rücken nach unten geneigt und wieder hochgenommen wird.
Die Übungen sollten keine Schmerzen verursachen. Bei Auftreten von Schmerzen oder Verschlimmerung der Symptome sollten Sie die Übung abbrechen und Rücksprache mit einem Arzt oder Therapeuten halten.

Die folgenden Übungen sind nur beispielhaft zu verstehen.
Gerne zeigen Ihnen unsere Sportwissenschaftler von Lumedis in Frankfurt, welche Übungen die besten Übungen für Ihren Fall sind.

Katzen-Kuh-Übung (Cat-Cow)

Ziel: Mobilisierung und Entlastung der Wirbelsäule

Ausführung:

  • Beginnen Sie in Vierfüßlerstand (Hände unter den Schultern, Knie unter den Hüften).
  • Beim Einatmen den Rücken nach unten durchhängen lassen (Kuh-Position), den Kopf leicht anheben.
  • Beim Ausatmen den Rücken rund machen (Katzen-Position), das Kinn zur Brust ziehen.
  • Wiederholen Sie diese Bewegung langsam und kontrolliert 10-15 Mal.

Knie-zur-Brust-Übung

Ziel: Dehnung des unteren Rückens und Entlastung der Nerven

Ausführung:

  • Legen Sie sich auf den Rücken, beide Beine ausgestreckt.
  • Ziehen Sie ein Knie langsam zur Brust, während das andere Bein gestreckt bleibt.
  • Halten Sie die Position für 20-30 Sekunden, dann wechseln Sie das Bein.
  • Wiederholen Sie die Übung 3-5 Mal pro Seite.

Beinheben in Seitenlage

Ziel: Kräftigung der seitlichen Rumpfmuskulatur und Entlastung der Lendenwirbelsäule

Ausführung:

  • Legen Sie sich auf die Seite, Beine gestreckt.
  • Heben Sie das obere Bein langsam an, halten Sie es kurz in der Luft, und senken Sie es langsam wieder ab.
  • Führen Sie 10-15 Wiederholungen pro Seite durch.​​​​​​​

Brücke (Bridging)

Ziel: Stärkung der Rumpf- und Gesäßmuskulatur

Ausführung:

  • Legen Sie sich auf den Rücken, die Knie sind gebeugt, die Füße stehen flach auf dem Boden.
  • Heben Sie langsam das Becken an, bis der Körper von den Schultern bis zu den Knien eine gerade Linie bildet.
  • Halten Sie die Position für 5-10 Sekunden und senken Sie das Becken dann langsam wieder ab.
  • Wiederholen Sie die Übung 10-15 Mal.

    Rumpfdrehen im Sitzen

    Ziel: Verbesserung der Mobilität der Wirbelsäule und Entspannung der Rückenmuskulatur

    Ausführung:

    • Setzen Sie sich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden.
    • Beugen Sie ein Knie und setzen Sie den Fuß auf die Außenseite des gegenüberliegenden Knies.
    • Drehen Sie den Oberkörper langsam zur Seite des gebeugten Knies, die Hand des gegenüberliegenden Arms auf das gebeugte Knie legen.
    • Halten Sie die Dehnung für 20-30 Sekunden, dann wechseln Sie die Seite.
    • Wiederholen Sie die Übung 2-3 Mal pro Seite.

      Unterarmstütz (Plank)

      Ziel:
      Stärkung der gesamten Rumpfmuskulatur

      Ausführung:

      • Gehen Sie in die Unterarmstützposition (Plank), Körper in einer geraden Linie.
      • Halten Sie die Position so lange wie möglich, ohne dass der Rücken durchhängt oder überstreckt wird.
      • Starten Sie mit 10-20 Sekunden und steigern Sie die Dauer allmählich.

      Leider können wir Ihnen an dieser Stelle keine konkreten Übungen nennen, da jede Nervenwurzelentzündung einzigartig ist.
      Eine Übungen die für einen Patienten mit einer Nervenwurzelentzündung hilfreich ist, kann bei einem anderen Patienten Schaden anrichten.
      Gerne erstellen Ihnen die Frankfurter Wirbelsäulenspezialisten von Lumedis einen individuellen Übungs-Plan auf Basis modenster Analysemethoden.

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      Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

      Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
      Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
      Von Röntgenbildern / MRT´s / CT´s - wenn möglich die Originalbilder in großer Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) schicken.

      Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

      Bild bitte an info@lumedis.de.

      Danke und viele Grüße
      Ihr
      Nicolas Gumpert

      Unsere orthopädischen Spezialisten

      Wir beraten Sie gerne in unserer Sprechstunde!