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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
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Fußheberschwäche

Ihre Fußspezialisten aus Frankfurt

Eine Fußheberschwäche stellt eine deutliche Einschränkung für den Alltag des Patienten dar. Wichtig ist hier festzustellen, ob die Ursache reversibel ist und es so unter optimaler Therapie zu einer deutlichen Beschwerdebesserung kommt.
Unsere Frankfurter Spezialisten von Lumedis haben sich auf die konservative Therapie von Fußheberschwächen spezialisiert und können Ihnen so eine optimal an Sie angepasste Behandlung anbieten. Gerne beraten wir Sie persönlich zu unseren Sprechzeiten. Zu Ihrem Wunschtermin gelangen Sie hier.

Dieser Artikel wurde durch Dr. Bela Braag zuletzt überarbeitet.
Dr. Braag ist der Fußspezialist in der Praxis Lumedis in Frankfurt am Main.
Lumedis ist speziell auf die Diagnostik und Therapie von Fußerkrankungen ausgelegt.
Daneben sind Ihre Behandlungsschwerpunkte die Sportorthopädie und die Bewegungsanalyse und ist somit eine Spezialist in der nichtoperativen / konservativen Orthopädie.

Gerne berät Sie unser Fußspezialist mit seiner umfangreichen Erfahrung in einem Termin!

Was ist eine Fußheberschwäche?

Unter einer Fußheberschwäche versteht man die Einschränkung, den Fuß in gewohnter Weise beim Laufen oder Treppensteigen anzuheben, was auf eine meist neurologischeUrsache zurückzuführen ist.
Die Fußheberschwäche tritt meistens schleichend auf und wird von den Patienten erst im Verlauf bemerkt oder von anderen, die ein verändertes Gangbild des Patienten bemerken.

Abbildung des M. tibialis anterior mit Sehne

  1. Ansatz des M. tibialis anterior am inneren Fuß (Basis des Os metatarsale 1 und  Os cuneiforme mediale)
  2. M. tibialis anterior Sehne (türkis)
  3. Muskelbauch des M. tibialis anterior
  4. Ursprung des M. tibialis anterior an inneren Schienbeinkopf (medialer Tibiakopf)

Woher kommt eine Fußheberschwäche?

Ursachen

  • Unfälle, besonders am Wadenbeinköpfchen
  • Wirbelsäulenverletzungen
  • Bandscheibenvorfall L4/5
    und
  • Bandscheibenvorfall L5/S1
  • eingeklemmter Nerv, besonders am Wadenbeinköpfchen
  • Peroneusparese
  • neurologische Erkrankungen
  • Muskuläre Verhärtungen
  • Überlastungen
  • Fehlbelastungen

Muskuläre Verhärtungen

Der Nervus peroneus ist maßgeblich daran beteiligt, dass die Fußhebung über bestimmte Muskeln durchgeführt wird. Das Heben des Fußes ist bei jedem Schritt essentiell und kleinste Abweichungen von der Höhe des Hebens kann schon zu einem Stolpern oder auch einem Hinken führen. 
Kommt es aus verschiedenen Gründen zu einer Verdickung entsprechender Muskeln des Unterschenkels, kann es zu einer Kompression des Nervus peroneus kommen, was dann zur Folge hat, dass die Reizweiterleitung in diesen Nerven gestört ist. Es folgt eine Schwäche der Fußheber.

Überlastungen

Überlastungen sind ein Grund, weshalb es zu einer Verhärtung von Muskeln mit einer entsprechenden Kompression des Nerven kommen kann.
Wer immer wieder über sein Limit hinaus trainiert, zu lange geht oder steht, kann diesen Effekt erzielen.

Fehlbelastungen

Fehlbelastungen werden in der Regel lange Zeit unbemerkt durchgeführt und erst nach Monaten oder auch Jahren, wenn die Folgebeschwerden daraus bemerkt werden, wird eine entsprechende Diagnostik und eine Fehlbelastung herausgefunden.
Fehlbelastungen können die entsprechenden Muskeln einer Seite so stark beanspruchen, dass es zu einer Kompression des Nervus peroneus und einer damit verbundenen Fußheberschwäche kommt.

Unfälle

Nach Unfällen im Bereich der Beine kann es ebenfalls zu einer Verletzung des Nervus peroneus kommen.
Vor allem bei Frakturen im Bereich der Beine kann der Nerv so stark gereizt oder auch geschädigt werden, dass eine Parese des Nerven mit einer daraus resultierenden Fußheberschwäche daraus entsteht.

Wirbelsäulenverletzungen der LWS

Viele Nerven treten aus der Wirbelsäule heraus und ziehen sich dann mannigfaltig verschaltend und verzweigend in die Peripherie.
Auch der Nervus peroneus hat seinen Ursprung im weitesten Sinne in der Wirbelsäule. Er geht als Verlaufsnerv aus dem Nervus ischiadicus hervor. Eine Verletzung der Wirbelsäule, sei es durch eine Wirbelkörperfraktur der LWS oder aber auch ein Bandscheibenvorfall der LWS können zu einer Läsion oder auch einer Kompression des Nerven führen, was man klinisch dann in einer Fußheberschwäche bemerken würde

Fußheberschwäche nach einem Bandscheibenvorfall L4/5 oder L5/S1

Der Nervus peroneus geht aus dem Nervus ischiadicus hervor, der aus der Wirbelsäule auf Höhe L4/L5 tritt und dann beinabwärts zieht. Kommt es aus unterschiedlichen Gründen zu einem Bandscheibenvorfall der LWS auf dieser Höhe kann es zu einer Kompression des Ischiasnerven kommen, was die Reizweiterleitung im gesamten Versorgungsgebiet dieses Nerven beeinflusst und somit auch im Versorgungsgebiten der Nervus peroneus zu Ausfällen führen kann.
So treten als Symtpome eines Bandscheibenvorfall bei L4/5 oder L5/S1 neben starken Schmerzen in der Gesäßgegend auch eine Fußheberschwäche auf.
Tritt also diese Klinik mit diesen Beschwerden auf, sollte in jedem Fall auch einen Bandscheibenvorfall ausgeschlossen werden.

MRT der LWS (seitlich, T2) mit einem Bandscheibenvorfall L5/S1:

  1. Wirbelkanal (Spinalkanal)
  2. Dornfortsatz
  3. Bandscheiben L3
  4. Bandscheibenvorwölbung L 4/5
  5. Wirbelkörper L5
  6. Bandscheibenvorfall L5/S1

Peroneusparese

Der Nervus peroneus versorgt die Muskelgruppen, die für das Heben des Fußes zuständig sind.
Kommt es zu einer Verletzung des Nerven, treffen die Reize nicht mehr in gewohnter Häufigkeit und Intensität in den Muskeln ein, was dann zur Folge hat, dass Patienten den Fuß nicht mehr in gewohnter Weise heben können. Hier fällt in erster Linie dann ein Hinken oder auch häufiges Stolpern auf.
Eine Parese, also eine Lähmung des Nervus peroneus, kann auch durch eine externe Verletzung z.B. nach Unfällen auftreten.
Bei einem Druck von außen, der auf dem Nerv lastet, kann es auch zu einer Läsion des Nervus peroneus kommen, was dann zur Folge hat, dass die Reize dort nicht mehr in gewohnter Weise durchgehen und eine Fußheberschwäche daraus resultiert.

Weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Artikel "Peroneusparese".

Neurologische Erkranken

Tritt eine Fußheberschwäche auf, sollten in jedem Fall auch genaue neurologische Untersuchung durchgeführt werden, da es auch einige neurologische Erkrankungen, die zu einer Fußheberschwäche führen können, gibt.
Zu nennen wäre die Multiple Sklerose, die neben anderen Beschwerden auch eine Fußheberschwäche mit sich ziehen kann.

nach einer Hüft-TEP

Eine Hüft-TEP (Totalendoprothese) ist eine Operation, bei der ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt wird.

Obwohl diese Operation normalerweise die Lebensqualität erheblich verbessert, können in seltenen Fällen Komplikationen wie eine Fußheberschwäche auftreten.
Der Grund dafür ist oft eine Schädigung des Nervus peroneus während der Operation, insbesondere wenn die anatomischen Verhältnisse des Patienten schwierig sind oder der Nerv durch die Prothese unter Druck gerät.

Eine Fußheberschwäche nach einer Hüft-TEP kann vorübergehend oder dauerhaft sein.
Die Behandlung umfasst oft Physiotherapie, um die Nervenfunktion zu fördern, sowie das Tragen von Hilfsmitteln wie Orthesen.

Wie äußert sich Fußheberschwäche?

Die Symptome einer Fußheberschwäche können je nach Schweregrad der Erkrankung variieren, können aber folgende sein:

  • Schwierigkeiten beim Anheben des Fußes
    Der Patient kann Schwierigkeiten haben, den Fuß anzuheben oder den Zehen nach oben zu bewegen. Dies kann dazu führen, dass der Fuß beim Gehen oder Stehen schlaff herabhängt.
  • Schwierigkeiten beim Gehen
    Der Patient kann beim Gehen ein "Schleifgeräusch" hören, da der Fuß über den Boden schleift, wenn er nicht richtig angehoben wird. Dies kann auch dazu führen, dass der Patient häufiger stolpert oder stürzt. So können Bordsteine, aber auch Türschwellen oder nur der Teppich zu gefährlichen Stolperfallen werden.
    Neben der Problematik des Fußhebens bei einer Fußheberschwäche haben diese Patienten auch ein deutlich erhöhtes Risiko zu stürzen oder zu stolpern, da der normal Gang über ein sehr fein gesteuertes System von Muskelbewegungen funktioniert. Wenn kleine Muskelpartien auch nur minimal zu gering den Fuß anheben, kommt es schon zu einer Veränderung des Gangbildes mit dem Risiko eines Sturzes.
  • Fehlbelastung
    Durch den veränderten Gang kommt es auch über längere Sicht zu einer Fehlbelastung, die dann weitere Beschwerden nach sich ziehen kann. Zu nennen wären Muskelverhärtungen des Rückens, aber auch der Knie, die dann zu schmerzen beginnen können.
  • Muskelschwund
    Eine Fußheberschwäche kann zu einer Atrophie besonders des M. tibialis anterior führen, was zu einer Verringerung der Muskelmasse und -kraft führt.
  • Schmerzen
    Eine Fußheberschwäche kann zu Schmerzen im Fuß oder Knöchel führen, da der Fuß aufgrund der Schwäche nicht richtig positioniert ist.
  • Taubheit oder Kribbeln
    Wenn die Fußheberschwäche auf Nervenschäden zurückzuführen ist, können Taubheit oder Kribbeln in den Beinen oder Füßen auftreten.

Sturzgefahr

Der normale Gang ist über ein komplexes System der Muskelbewegungen und der genauen Abstimmung dieser Muskeln möglich. Kommt es zu minimalen einseitigen Veränderungen, kann dies schon Auswirkungen auf den gesamten Gang haben.
Wenn ein Fuß durch eine Fußheberschwäche nicht ganz so hoch wie der andere Fuß gehoben werden kann, und hier reichen schon wenige mm aus, dann kommt das gesamte Gleichgewicht und auch das Gangbild in Ungleichgewicht, weshalb die Patienten häufig stürzen oder auch stolpern, was dann oft das erste Symptom einer Fußheberschwäche ist.
Im Laufe der Zeit kompensieren die Patienten diese Fußheberschwäche und strecken den Fuß dann auffällig weit nach vorne, was einem schreitenden Gang ähnelt. 

Ein verändertes Gangbild

Eine Fußheberschwäche führt zu einem charakteristischen Gangbild, das als Steppergang bezeichnet wird.

Betroffene sind nicht in der Lage, den Fuß aktiv anzuheben, wodurch die Zehen beim Gehen hängenbleiben könnten.

  • Um dies zu vermeiden, heben sie das Knie beim Gehen ungewöhnlich hoch an, um den Fuß freizubekommen.

Dieser Gangstil ist oft auffällig und kann sowohl für die Betroffenen als auch für Außenstehende sichtbar sein.
Zusätzlich fehlt die Stabilität des Fußes, was dazu führen kann, dass der Fuß beim Auftreten unkontrolliert auf den Boden fällt.
Dies wird auch als „Klappfuß“ bezeichnet.

Langfristig kann das veränderte Gangbild zu Fehlbelastungen in anderen Körperbereichen führen, wie etwa Knie-, Hüft- oder Rückenschmerzen.

Verursacht eine Fußherberschwäche Schmerzen?

Eine Fußheberschwäche selbst verursacht in der Regel keine direkten Schmerzen, da es sich primär um ein muskuläres oder neurologisches Problem handelt.

Allerdings können indirekte Schmerzen auftreten.
Diese resultieren oft aus Begleiterscheinungen wie Muskelverspannungen, Fehlbelastungen oder Überanstrengung, da der Körper versucht, die Schwäche zu kompensieren.

Bei einer Nervenschädigung, wie sie oft der Grund für eine Fußheberschwäche ist, können jedoch Schmerzen im betroffenen Bereich auftreten.

  • Diese Nervenschmerzen werden als stechend, brennend oder ziehend beschrieben und können sich bis in den Fuß oder die Zehen ausbreiten.

Welcher Arzt behandelt die Fußheberschwäche?

Eine Fußheberschwäche wird in der Regel von einem Orthopäden und oder Neurologen diagnostiziert und behandelt.
In vielen Fällen stellt die erste Diagnose der Orthopäde, der aber dann meistens einen Neurologen nochmal zurate zieht, um Schäden des Nerven zu untersuchen.
Für die Wieederherstellung einer Fußheberschwäche ist dann ein darauf spezialisierter Orthopäde nötig. 

Diagnose

Die Diagnose einer Fußheberschwäche wird durch die Krankenbefragung, die körperliche Untersuchung aber auch durch eine instrumentelle Untersuchung gestellt.
In der Krankenbefragung soll geklärt werden:

  • seit wann die Beschwerden vorhanden sin
  • ob sich ein Trauma oder Unfall ereignet hat
  • ob neben den Einschränkungen des Fußhebers auch Schmerzen im Bereich des Fuß oder auch Rücken aufgetreten sind

Bei der körperlichen Untersuchung wird der Behandler den Fuß und das Bein des Patienten untersuchen und ihn auf gerader Strecke laufen lassen. Auch bestimmte Krafttests im Bein sowie auch den Zehen-, und den Fersenstand wird in diesem Zusammenhang überprüft. Auch eine neurologische Sensibilitätsprüfung soll Hinweise geben, inwieweit auch Nerven im Bereich des Bein beeinträchtigt sind. In den meisten Fällen würde man beim Verdacht auf eine Fußheberschwäche auch die Nervenleitgeschwindigkeit testen. 

Wie testet man eine Fußheberschwäche (Test)?

Um eine Fußheberschwäche zu testen, gibt es mehrere Untersuchungsmethoden, die von einfachen klinischen Tests bis hin zu spezialisierten neurologischen Untersuchungen reichen.

Klinische Tests zur Überprüfung der Fußhebung

Diese Tests lassen sich leicht in der Praxis oder zu Hause durchführen.

A. Einbeinstand-Test (Zeichen der Fußheberschwäche)

  • Lassen Sie den Patienten auf einem Bein stehen und heben Sie das andere Bein an.
  • Anschließend soll der Patient versuchen, den Fuß des angehobenen Beins in Richtung Schienbein zu ziehen (Dorsalextension).
  • Positiv
    Bei einer Fußheberschwäche ist die Bewegung eingeschränkt oder der Fuß kippt unkontrolliert nach unten.

B. Gangbild-Analyse (Steppergang)

  • Bitten Sie den Patienten, ein paar Schritte zu gehen.
  • Achten Sie darauf, ob der Fuß beim Gehen schlapp nach unten fällt oder ob der Patient den Fuß auffällig anhebt, um ein Stolpern zu vermeiden (sogenannter Steppergang).
  • Bei einer Fußheberschwäche hat der Patient einen typischen Steppergang, oder auch Storchengang, der dadurch zustande kommt, da die fehlende Kraft des Fuß durch andere Muskeln kompensiert wird. Insofern wird der Arzt den Patienten einige Meter auf gerader Strecke laufen lassen und diese typische Gangveränderung demnach recht schnell sehen können.
  • Positiv
    Der Fuß kann nicht aktiv angehoben werden, sodass der Patient das Knie vermehrt beugen muss, um nicht mit den Zehen am Boden hängen zu bleiben.

C. Hackengang-Test

  • Der Patient soll versuchen, auf den Fersen zu gehen, ohne dass der Fuß vollständig den Boden berührt.
  • Positiv
    Falls die Fußhebung nicht funktioniert, kippt der Fuß nach unten, und der Patient kann nicht sicher auf der Ferse stehen oder gehen.

D. Widerstandstest (Muskelkraftprüfung des M. tibialis anterior)

  • Der Patient sitzt oder liegt mit gestrecktem Bein.
  • Der Untersucher hält den Fuß am Vorfuß fest und bittet den Patienten, den Fuß gegen Widerstand in Richtung Schienbein zu ziehen.
  • Positiv
    Wenn der Fuß nicht gegen den Widerstand angehoben werden kann oder eine deutliche Kraftminderung im Vergleich zur anderen Seite besteht.

neurologische Tests

Falls eine Fußheberschwäche besteht, sollten weitere Tests erfolgen, um die Ursache zu lokalisieren.

A. Reflexprüfung (L5-Wurzelbeteiligung)

  • Patellarsehnenreflex (L4): Normal oder gesteigert.
  • Achillessehnenreflex (S1): Normal oder abgeschwächt.
  • Falls die Fußheberschwäche durch eine L5-Läsion (z. B. Bandscheibenvorfall) verursacht wird, ist der Tibialis-posterior-Reflex abgeschwächt.

B. Sensibilitätsprüfung

  • Häufig gibt es bei einer L5-Nervenwurzelreizung (z. B. Bandscheibenvorfall L4/L5) Sensibilitätsstörungen am Fußrücken, Großzehenbereich oder der äußeren Wade (Dermatom L5).
  • Dies kann durch leichtes Berühren oder einen Nadelstich getestet werden.

C. Elektromyografie (EMG)

  • Falls eine Nervenschädigung vermutet wird, kann eine EMG-Messung zeigen, ob die Nervenleitung des N. peroneus oder der L5-Wurzel gestört ist.

D. Nervenleitgeschwindigkeit (ENG)

  • Des Weiteren sollte man bei dem Verdacht auf eine Fußheberschwäche auch die sogenannte Nervenleitgeschwindigkeit testen. Hierfür wird man Elektroden an den Anfang und an das Ende des Nervus peroneus kleben und so einen Strom durch den Nerven schicken. Ist eine Verletzung oder auch Kompression des Nervus peroneus vorhanden, wird es bei der Ableitung zu einem Spannungsabfall kommen. Eine auffällige Nervenleitgeschwindigkeit des Nervus peroneus beweist demnach eine Fußheberschwäche und zeigt an, dass es sich um eine Problematik des peripheren Nerven handelt. Eine zentrale Ursache oder eine Problematik im Bereich der Wirbelsäule kann man mit einer Nervenleitgeschwindigkeitsmessung nicht feststellen. 
  • Falls ein Peroneusnerv-Schaden (z. B. nach Trauma oder Druckläsion am Fibulaköpfchen) vorliegt, zeigt das ENG eine verlangsamte Leitgeschwindigkeit.

Der einfachste Test für eine Fußheberschwäche ist der Hackengang. Kann der Betroffene nicht mehr auf der Hacke gehen oder stehen liegt eine Fußheberschwäche vor.

Wann braucht man ein MRT der LWS?

Ein MRT der LWS wird immer dann benötigt, wenn man vermutet, dass die Fußheberschwäche durch einen Bandscheibenvorfall ausgelöst wird, da es besonder genau Wichteilgewebe wie Nerven und Bandscheiben darstellt. Neben den Bandscheiben können auch Sehnen und Muskeln die im Bereich der Wirbelsäule laufen, festgestellt werden. 
Wenn Bandscheiben in der Wirbelsäule verrutschen, können sie auf einer bestimmten Höhe den Ischiasnerv komprimieren, der sich im weiteren Verlauf als Nervus peroneus fortsetzt. Im Falle eines Bandscheibenvorfalls würde also die Reizung auf einer anderen Stelle stattfinden, die Fußheberschwäche könnte aber trotzdem daraus resultieren.
Das MRT der LWS dauert ca. 15-20 Minuten und ist eine strahlungsfreie Methode der Bildgebung.

Kann sich eine Fußheberparese zurückbilden?

Kann man eine Fußheberschwäche heilen?

Die Dauer, bis eine Fußheberschwäche verschwunden ist, ist äußerst variabel, kommt es doch darauf an, was die auslösende Ursache ist.
So hat ein auslösender und behandelter Bandscheibenvorfall eine deutlich bessere Prognose und Heilungschance (innerhalb von 3-4 Monaten) als eine Läsion und Verletzung des Nervus peroneus, bei der es Jahre dauern kann, bis ein entsprechender Ausfall kompensiert werden kann.

Wenn die Fußheberparese sich nach 2 Jahren nicht mehr verbessert, kann man davon ausgehen, dass sie nicht mehr heilbar ist!

Welchen Behinderungsgrad (GdB) bekommt man mit einer Fußheberschwäche?

Ist eine Fußheberschwäche eine Behinderung?

Ist eine Fußheberschwäche festgestellt worden, kann man davon ausgehen, dass die Mobilität eingeschränkt und verändert ist, was dann in einigen Fällen auch auf den AlltagAuswirkungen haben kann und auch eine deutliche Beeinträchtigung darstellen kann. In diesem Fall sollte man einen Grad der Schwerbehinderung beim Versorgungsamt beantragen.
Die mitbehandelnden Ärzte werden daraufhin informiert und kontaktiert und um Stellungnahme gebeten. Am Ende entscheidet das Versorgungsamt, ob einer Schwerbehinderung stattgegeben wird.
Man kann in vielen Fällen mit einer Schwerbehinderung von 20-40 Prozent (GdB) rechnen. 

Kann / darf man mit einer Fußheberschwäche autofahren?

Bei einer Fußheberschwäche ist das Autofahren nicht per se verboten. Es ist aber darauf zu achten, wie stark die Fußheberschwäche ist und ob ein schnelles Handeln im Auto im Sinne eines schnellen Tretens der Bremse möglich ist. Im Zweifel entscheidet ein Verkehrsmediziner, ob die Erkrankung gegen die Erlangung des Führerscheins bzw das Führen eines PKW spricht.
Berufliche Kraftfahrer müssen vor der Erlangung der Lizenz in jedem Fall zu einem Verkehrsmediziner, der entsprechende Tests durchführt und ein Gutachten erstellt. 

Was kann man tun bei Fußheberschwäche?

Behandlung / Therapie

In den meisten Fällen wird eine Fußheberschwäche rein konservativ behandelt.
Durch eine intensive Physiotherapie sollen die Muskeln des Unterschenkels antrainiert werden und dadurch helfen, den Muskel, der nicht mehr wie gewohnt bewegt werden kann, zu ersetzen und zu entlasten. Zunächst sollte eine Physiotherapie regelmäßig erfolgen, bevor dem Patienten dann auch Übungen an die Hand gegeben werden können, die er dann zu Hause alleine durchführt.
Bis es zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden kommt, können Wochen bis Monate vergehen.
Neben der Physiotherapie werden einige Fußheberschwächen auch mittels einer sogenannten Peroneusschiene (Fußheberorthese) behandelt. Hierunter versteht man eine stabile Schiene, die man seitlich des Nerven positionieren kann.
Im weiteren Verlauf kommt dann auch eine Orthese, eine Art leichtes Gestell, zum Einsatz.
Weiterhin hat die sogenannte Elektrostimulation einen festen Stellenwert in der Behandlung übernommen. 

Orthesen

Fußheberorthesen sind wichtige Hilfsmittel für Menschen mit Fußheberschwäche, da sie den Fuß stabilisieren und das Gangbild verbessern.
Sie sorgen dafür, dass der Fuß in einer angehobenen Position gehalten wird, sodass die Zehen beim Gehen nicht auf dem Boden schleifen.
Es gibt verschiedene Arten von Orthesen:

  • Klassische Orthesen ...
    bestehen oft aus Kunststoff oder anderen leichten Materialien und werden am Unterschenkel und Fuß fixiert.
    Sie halten den Fuß in einer neutralen Position, ermöglichen eine bessere Stabilität und reduzieren das Risiko von Stolpern und Stürzen.
    Solche Orthesen sind besonders für Patienten geeignet, die keine oder nur eine geringe Restfunktion der Fußhebung haben.
  • Elektrische Orthesen ...
    auch sogenannte funktionelle Elektrostimulationsgeräte (FES), sind eine moderne Alternative.
    Diese Geräte nutzen elektrische Impulse, um die Nerven und Muskeln im Fuß- und Unterschenkelbereich zu stimulieren.
    Dabei wird die Fußhebung während des Gehens aktiv unterstützt, was zu einem natürlicheren Gangbild führt.
    Elektrische Orthesen sind besonders für Patienten geeignet, die über eine gewisse Restfunktion der Nerven verfügen.

Weitere Hilfsmittel

Gehhilfen

  • Rollatoren oder Gehstöcke können zusätzlich Stabilität bieten, insbesondere wenn das Gleichgewicht beeinträchtigt ist.

Spezielle Schuhe

  • Schuhe mit fester Sohle oder integrierter Fußhebung können das Gehen erleichtern.

Bandagen

  • Weiche Bandagen bieten leichten Halt und können in frühen Stadien der Fußheberschwäche hilfreich sein.

Einlagen

  • Orthopädische Einlagen können Fehlstellungen korrigieren und die Belastung besser verteilen.

 

Was machen wir bei Lumedis in Frankfurt mit einer Fußheberparese einzigartig?

Laufanalyse

Die Laufanalyse ist eine diagnostische Maßnahme, die vor allem eine Fußheberschwäche nachweisen kann.
Hierzu wird der Patient barfuß auf einem 3D druckmessplattengestützen Laufband gestellt und gebeten, sich in Gang zu setzen. Eine Kamera zeichnet den Gang auf, ein Computer errechnet eine entsprechende Fehlbelastung. Diese zeigt sich bei einer Fußheberschwäche in einem sogenannten Steppergang, der für diese Erkrankung typisch ist.

Durch die Daten der Laufanalyse können die Spezialisten von Lumedis sehen, wie die Gangstörung am besten behoben werden kann.

EMG

Ein Elektromyogramm (EMG) ist ebenfalls eine diagnostische Maßnahme, mit deren Hilfe man ebenfalls Fehlbelastungen feststellen kann. Hierfür klebt man Elektroden über bestimmte Muskeln und vergleicht die abgeleitete Spannung im Seitenvergleich sowie bei Ruhe und Belastung. Kommt es zu einem deutlichen Spannungsabfall, ist von einer Fehlbelastung auszugehen.
Auch bei einer Fußheberschwäche würde man einen deutlichen Spannungsunterschied bemerken und feststellen können. 

Durch eine EMG Untersuchung kann im Verlauf sehr effizient die Wiederherstellung des Fußhebermuskels (Musculus tibialis anterior) gemessen werden.

TENS

Die Elektrostimulation hat sich in den letzten Jahren sehr erfolgreich in der Behandlung einer Fußheberschwäche behaupten können.
Die Idee ist, dass durch kleine und regelmäßige abgegebene Stromimpulse der Nervus peroneus gereizt und besser leitend gemacht werden soll.

Übungen - Wir zeigen Ihnen wie Sie am besten trainieren

Es gibt auch einige Übungen, die man bei einer Fußheberschwäche auch zuhause anwenden kann.
Eine Übung wäre der Ausfallschritt nach vorne:

  1. Stellen Sie ein Bein gebeugt nach vorne und das andere belassen Sie gestreckt hinten bis Sie ein deutliches ziehen in der Achillessehne merken
  2. Halten Sie diese Position für einige Sekunden
  3. Entspannen und lockern sie nun das Bein wieder
  4. Wiederholen Sie diese Übung einige Male im seitenwechsel

Eine weiter Übung wäre:

  • Legen Sie sich auf den Rücken
  • Schlagen Sie ein Terraband um den Fuß
  • Ziehen Sie mit beiden Hnden den Vorfuß zu sich während der Fuß versucht das Terraband vom Körper wegzuziehen
  • Auch diese Übung sollte man mindestens 10 Minuten durchführen, dann eine entsprechende Pause und Lockerung durchführen und dann die Übung nochmals wiederholen.

Unsere Übungen Übungen bei einer Fußheberschwäche - Fazilitation

Prognose

Die Prognose bei einer Fußheberschwäche hängt stark von der Ursache ab.
In Fällen, in denen die Schwäche durch eine vorübergehende Nervenschädigung verursacht wird, besteht eine gute Chance auf vollständige Erholung, insbesondere wenn frühzeitig behandelt wird.

Wenn jedoch der Nerv dauerhaft geschädigt ist oder die Schwäche auf degenerative Erkrankungen zurückzuführen ist, kann die Prognose schlechter ausfallen.

Auch wenn die vollständige Heilung nicht möglich ist, können Betroffene durch Physiotherapie, Hilfsmittel und Elektrostimulation ein hohes Maß an Mobilität und Lebensqualität zurückgewinnen.

Was können Spätfolgen sein?

Unbehandelt kann eine Fußheberschwäche langfristige Folgen haben.
Zu den häufigsten Spätfolgen gehören ...

  • Fehlbelastungen
  • Muskelschwund
  • Gelenkverschleiß
  • Gleichgewichtsstörungen.  

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um diese Spätfolgen zu minimieren und die Mobilität so lange wie möglich zu erhalten.

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
Von Röntgenbildern / MRT´s / CT´s - wenn möglich die Originalbilder in großer Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) schicken.

Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unserer Fußspezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Fußsprechstunde!