Termin vereinbaren

Einen Termin bei uns?

Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main

Zur Online-Terminvereinbarung
Telefon 069 24753120

Medikamente gegen Nervenschmerzen

Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.

Welche Medikamente können gegen Nervenschmerzen helfen?

Bei der Behandlung von Nervenschmerzen kommen verschiedene Medikamentengruppen zum Einsatz, die an unterschiedlichen Stellen des Körpers wirken und somit zu einer Reduktion von Nervenschmerzen führen. Neben den klassischen Schmerzmedikamenten, die über eine Hemmung von Enzymen wirken und somit den Schmerz weniger stark werden lassen, werden in der Behandlung von Nervenschmerzen auch sogenannte Antikonvulsiva eingesetzt, die vor allem bei der Behandlung von Epilepsie eingesetzt werden können. Bei sehr starken Nervenschmerzen kommen auch starke Schmerzmittel vom Morphintyp zum Einsatz. Auch Medikamente, die gegen Depressionen entwickelt wurden, können bei der Behandlung von Nervenschmerzen zum Einsatz kommen.

Antikonvulsiva = Gabapentin und Pregabalin

Gabapentin, das auch unter dem Namen Pregabalin bekannt ist, ist ein Antikrampfmedikament, das bei Epilepsie eingesetzt werden kann. Es hemmt im zentralen Nervensystem die Erregbarkeit von Neuronen und erhöht dadurch die Krampfschwelle. Daneben können auf diese Weise Nervenschmerzen sehr gut behandelt werden. Pregabalin ist eines der am häufigsten verabreichten Medikamente bei Nervenschmerzen, welches mit am besten wirkt, kein Abhängigkeitspotential hat und im Vergleich zu den anderen auf dem Markt verfügbaren Medikamenten ein nur geringes Nebenwirkungsprofil hat.

Antidepressiva = Amitryptilin

Man hat festgestellt, dass bestimmte Antidepressiva ebenfalls eine Wirkung der reduzierten Schmerzempfindung haben. Das wohl bekannteste dieser Medikamente ist das Antidepressivum Amitriptylin. Es kommt als Co-Medikation in der Therapie von chronischen Schmerzsyndromen aber auch bei Nervenschmerzen zum Einsatz. Alleinig wird das Medikament eher selten gegeben, da man vor allem eine schmerzmittelverstärkende Wirkung als Co-Medikation beobachtet hat.

Opioide

Opioide sind die stärkst erhältlichen Medikamente, die vor allem bei stärksten Schmerzen eingesetzt werden. Sie binden an bestimmte zentrale Rezeptoren und blockieren diese und lassen den Schmerz nicht mehr oder nur noch sehr gering wahrnehmen. Opiode haben ein sehr hohes Abhängigkeitspotential und auch eine breite Nebenwirkungspalette. Nichtsdestotrotz ist in der Abwägung zwischen Einsatz und Aushalten von chronischen Nervenschmerzen der Nutzen in jedem Fall auf der Seite der Opioide, da man herausgefunden hat, dass die Ausbildung des Schmerzgedächtnisses ein unvergleichbar hoher Nachteil und auch Langzeitfolge für den Körper und auch die Lebenserwartung darstellt.

NSAR

Die sogenannten nichtsterioidalen Antirheumatika sind klassische Schmerzmittel, wie sie tagtäglich in der Behandlung von leichteren Schmerzen eingesetzt werden. Sie wirken über eine Enzymhemmung in der Peripherie und reduzieren auf diesem Weg die Schmerzempfindung. Die zum Teilt frei verkäuflichen Medikamente haben ein vergleichbar hohes Nebenwirkungsprofil. So wäre z.B die häufige Einnahme von Paracetamol lebertoxisch, die Einnahme von zu viel Ibuprofen oder Diclofenac würde auf den Magen gehen und kann im schlimmsten Fall zu Magenblutungen oder auch Magengeschwüren sorgen. Vor allem beim chronischen Einsatz von NSAR ist äusserste Vorsicht geboten und sollte, wenn es geht, vermieden werden.

Topische Anwendungen mit Lidocain / Capsaicin

In einigen Fällen kann es notwendig werden, dass eine ganz lokale Behandlung durchgeführt werden muss, um die Nervenschmerzen zu reduzieren. In diesem Fall können auch Medikamente in den Bereich in der Nähe des Nerven eingespritzt werden. Hier würden, die aus der Zahnmedizin bekannte Medikamente, wie Lidocain, zum Einsatz kommen können. Neben der Infiltration kann es auch zu einer Anwendung durch eine Salbe kommen. Auch gibt es Lidocain-haltige Salben, die dann auf den Bereich, der schmerzhaft ist, aufgetragen werden kann. Capsaicin ist der Wirkstoff des Cheyennepfeffers, der neben einer stark wärmenden Wirkung auch eine anästhetische Wirkung hat und aus diesem Grund auf den schmerzenden Bereich aufgetragen werden kann. 

Muskelrelaxation

Nervenschmerzen kommen nicht selten auch durch eine Fehlbelastung und dadurch verursachten Muskelverspannung zustande. In diesem Zusammenhang führen die Muskelverhärtungen zu einer Kompression auf Nerven, die dann zu schmerzen beginnen. Neben physikalischen Therapien, wie Massage oder auch Physiotherapie besteht auch die Möglichkeit muskelentspannende Medikamente einzunehmen. Hier kämen Medikamente, wie z.B. Orthoton zum Einsatz. Diese Medikamente wirken ebenfalls zentral im Nervensystem und reduzieren die Muskelspannung aller im Körper vorhandenen Muskel. Auch der Einsatz dieses Medikamentes sollte sehr vorsichtig durchgeführt werden, da auch ein entsprechend schweres Nebenwirkungsprofil vorhanden ist. So können Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, vor allem beim regelmässigen Einsatz von Muskelrelaxantien auftreten. Sehr häufig werden diese Medikamente nach Hexenschüssen mit begleitenden Nervenschmerzen eingesetzt.

Welche rezeptfreien Medikamente gegen Nervenschmerzen gibt es?

Die meisten sehr wirksamen Medikamente gegen Nervenschmerzen sind rezeptpflichtig und müssen von einem Arzt verordnet werden. Die klassischen Schmerzmittel, die auch in der Erstlinienbehandlung von Nervenschmerzen eingesetzt werden können, sind bis zu einer bestimmten Dosis auch ohne ein Rezept erhältlich. Zu nennen wäre Ibuprofen bis 400 mg oder auch Paracetamol bis 500 mg und Diclofenac bis 50 mg. 

Keltican / Doloctan

Das in Keltican enthaltene Uridinmonophosphat bewirkt gemeinsam mit seinen Wirkungspartner eine Schmerzlinderung im Bereich der Nervenbahnen und wird gerne als Monosubstanz aber auch medikamentenbegleitend eingenommen. Gemeinsam mit dem zusätzlichen Inhaltstoff Vitamin B 12 regeneriert es Nervenbahnen und reduziert Reizungen im Bereich der Nerven. Eine Kapsel sollte täglich eingenommen werden, wenn es keine Kontraindikationen oder Unverträglichkeiten gibt.

Wie wirkt ein Medikament gegen Nervenschmerzen?

Medikamente, die erfolgreich gegen Nervenschmerzen eingesetzt werden, wirken je nach Medikamentengruppe an ganz unterschiedlichen Stellen des Körpers. Die freiverkäuflichen Schmerzmittel wirken in der Regel über eine Hemmung von Enzymen, die für die Schmerzweiterleitung verantwortlich sind. Die Wirkungszeit dieser Medikamente ist in der Regel einige Stunden, eine Wirkung müsste dann durch eine Neueinnahme aufgefrischt werden. Diese Art von Medikamente werden auch bei Schmerzen, die nicht klassisch Nervenschmerzen sind, eingesetzt. Eine weitere Medikamentengruppe wurde für die Behandlung von Epilepsie entwickelt. Diese Medikamente wirken im zentralen Nervensystem und setzen die Krampfschwelle herunter und führen auch zu einem Herabsetzen der Schmerzweiterleitung. Lokale Medikamente, die entweder gespritzt oder auch als Salben gegeben werden können führen über eine lokale Betäubung zu einer Hemmung der Reizweiterleitung und somit zu einer Schmerzreduktion. Lokale Anwendungen sind von allen Medikamente gegen Nervenschmerzen, die Medikamente, die am wenigsten erfolgreich wirken. Ein Grund ist der, dass Nervenschmerzen in der Regel eher chronische Schmerzen sind, die Wochen und Monate dauern. Eine regelmässige Applikation dieser Medikamente über so einen langen Zeitraum ist aus diesem Grund eher unrealistisch. Akute Nervenschmerzen, die durch Entzündungen von Nerven ausgelöst wurden, können aber mitunter mit einem passablen Erfolg durch eine lokale Anwendung von Salben behandelt werden. Die sogenannten muskelrelaxierende Medikation, die ebenfalls in Form von Tabletten verabreicht werden können, wirken zentral auf das Nervensystem und verursachen eine Hemmung des Muskeltonus im gesamten Körper. Diese Medikamente werden in der Regel etwas länger eingenommen, die Palette der entstehenden Nebenwirkungen kann aber gross sein, weshalb eine entsprechende Vorsicht geboten ist.

Welcher Behandlungserfolg ist zu erwarten?

Alle Medikamente, die gegen Nervenschmerzen eingesetzt werden, haben zum Ziel eine entsprechende Schmerzreduktion zu bewirken. Die Hoffnung ist, dass eine entsprechende Wirkung sehr schnell und vor allem langanhaltend eintritt mit nur einer geringen Zeitdauer. Hier sollten zunächst die Medikamente gewählt werden, deren Nebenwirkungen entsprechend gering sind. 

Was können Nebenwirkungen sein?

Je nach eingenommenem Medikament können auch die Nebenwirkungen entsprechend variieren. Bei Medikamenten, die auch als generelle Schmerzmittel eingenommen werden sind meistens Bauch-, und Magenschmerzen, Übelkeit, Magenschleimhautentzündungen und Lebewerterhöhung häufig. Aus diesem Grund sollte der Einsatz dieser Medikamente zeitlich nur sehr begrenzt erfolgen. Medikamente, die über eine zentrale Wirkung den Muskeltonus beeinflussen können als Nebenwirkungen Schwindel, Magenschmerzen und Unwohlsein verursachen. Die sehr starken Opioide, die auch als reine Schmerzmittel eingesetzt werden, verursachen in der Anfangszeit meistens eine starke Übelkeit, die aber bei einer entsprechend langen Anwendung nachlässt. Weiterhin können aber vor allem Schwindel und Müdigkeit sowie auch Unwohlsein eine häufige Nebenwirkung von Opioiden sein. Weiterhin ist ein starke Abhängigkeitspotential bei Opioiden vorhanden. Diese Medikamente sollten nur unter engmaschigen Kontrolle und Risikoabwägung verschrieben werden. Auch kommen Opioide in der Regel nur dann zum Einsatz, wenn die anderen gängigen Medikamente keine Besserung der Beschwerden erbracht haben.

Wie schnell wirkt ein Medikament gegen Nervenschmerzen?

Wie schnell Medikamente gegen Nervenschmerzen wirken hängt neben der Art der gewählten Medikamentengruppe auch von der gewählten Dosis ab. Auch wie stark die Nervenschmerzen sind und welche Ursache dahintersteckt ist dafür massgeblich, wie lange es dauert, bis die Medikamente wirken. Gängige NSAID wirken bei leichteren Nervenschmerzen relativ schnell innerhalb von Stunden. Bei starken Nervenschmerzen allerdings bleiben diese Medikamente oft wirkungslos und so muss ein spezielles für Nervenschmerzen entwickeltes Medikament wie z.B. Pregabalin, gewählt werden. Hier ist eine Besserung der Beschwerden in Tagen zu erwarten. Bleibt eine Besserung der Beschwerden aus, so sollte Stück für Stück die Dosis der Medikamente erhöht werden. In diesem Fall sollte in den folgenden Wochen eine deutliche Besserung der Beschwerden eintreten. Bei Einnahme von sogenannten Opioiden ist innerhalb von Minuten bis Stunden mit einer deutlichen Besserung der Beschwerden zu rechnen. Dies ist letztendlich dem Potential der Opioide geschuldet, die so stark sind, dass es sehr schnell zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden kommt. Nachteil ist, dass die gewählte best wirkende Dosis in der Regel aufrecht erhalten werden muss, da bei einem Absinken des Spiegels erneute Schmerzen auftreten werden.

Was kann ich tun, wenn das Medikament gegen Nervenschmerzen nicht wirkt?

Wenn Medikamente gegen Nervenschmerzen nicht ausreichende oder gar nicht wirken sollte eine andere Medikamentengruppe versucht werden. Weiterhin sollte auch nochmal eine genaue Diagnostik erfolgen, ob es sich tatsächlich um Nervenschmerzen handelt oder um eine andere Ursache. Zunächst sollte aber bei bestimmten Medikamenten, wenn eine Besserung der Beschwerden ausbleiben eine Dosiserhöhung versucht werden, wenn diese mit den zu erwartenden Nebenwirkungen in einem erträglichen Verhältnis steht.

Darf ich das in der Schwangerschaft einnehmen?

Es gibt Medikamente gegen Nervenschmerzen, die darf man auch in der Schwangerschaft einnehmen. Paracetamol z.B. gehört dazu. Morphin und Pregabalin sollten nicht eingenommen werden, da ein mässiges bis starkes Abhängigkeitspotential bei diesen Medikamenten existiert und genau abgewogen werden sollte, ob es in der Behandlung von Nervenschmerzen keine besser verträgliche Alternative gibt. Auf Ibuprofen sollte ebenfalls in der Schwangerschaft gänzlich verzichtet werden.

Was sind die Alternativen zu Medikament gegen Nervenschmerzen?

Neben den Medikamenten, die man bei Nervenschmerzen einsetzen kann, kommen auch physikalische Massnahmen bei Nervenschmerzen zum Einsatz. Hier wäre vor allem die klassische manuelle Therapie zu nennen, die auch als Physiotherapie angewendet werden kann. Sie dient vor allem der Lockerung von verhärteten Muskeln, die auf bestimmte Nerven drücken und so zu Nervenschmerzen führen können. Die manuelle Therapie oder Physiotherapie sollte regelmässig mindestens 1-2 mal in der Woche durchgeführt werden, um eine entsprechende Wirkung zu erreichen. Auch können pflanzliche, potentiell entzündungshemmende Medikamente und Substanzen eingesetzt werden. Zu nennen wäre auf jeden Fall Retterspitz, welches man in einer Kompresse getränkt auf den schmerzenden Bereich für einige Zeit legen kann. Der Retterspitz zieht in die Haut ein und wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Die Anwendung sollte 1-2 mal am Tag durchgeführt werden. Eine Besserung der Beschwerden wäre nach ca. 4-5 Tagen zu erwarten. Auch Tigerbalm könnte man auf die schmerzenden Bereiche auftragen und einziehen lassen. Wärme und Kälte in Form von Auflagen können ebenfalls versucht werden um Nervenschmerzen zu behandeln.

 

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
Von Röntgenbildern / MRT´s / CT´s - wenn möglich die Originalbilder in großer Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) schicken.

Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere orthopädischen Spezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Sprechstunde!