Sehnenentzündung der Flexor-hallucis-longus-Sehne

Die Flexor-hallucis-longus Sehne gehört zu dem gleichnamigen Muskel im unteren Wadenbereich und wird aufgrund seiner Funktion auch der Großzehenheber genannt.
Eine Sehnenentzündung ist meist sehr unangenehm und hat direkten Einfluss auf den Alltag der Patienten.

Unsere Fußspezialisten von Lumedis Orthopäden beraten Sie gerne bezüglich der Diagnose einer Sehnenentzündung, der Behandlung und des Therapieverlaufs.
Hier kommen Sie zur Terminvereinbarung.

Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Veränderung an der Sehne desjenigen Muskels, der an der Innenseite des Knöchels bis hinunter zur Großzehe verläuft.
Auf dem Bild ist die flexor hallucis longus Sehne nicht markiert, sie verläuft aber parallel zur peroneus brevis Sehne und der peroneus longus Sehne.

Dieser Muskel spielt eine entscheidende Rolle beim Abdrücken vom Boden beim Gehen, Laufen und Springen.
Die Sehne kann infolge von Sport oder sich wiederholenden Aktivitäten gereizt werden, was zu Schmerzen, Schwellungen und Einschränkungen bei der Bewegung des großen Zehs führt.

Die Behandlung besteht in der Regel aus ...

• Ruhe
• Kühlung, um die Entzündung zu lindern
• Physiotherapie und umliegende Muskeln zu stärken

Dadurch kann man künftigen Verletzungen versuchen vorzubeugen.
Eine OP ist in der Regel nicht nötig.

Wie die meisten Sehnenentzündungen ist auch die des Musculus flexor hallucis longus ist häufig eine Folge von Überbeanspruchung.

Dies tritt insbesondere bei Aktivitäten, die mit wiederholten Bewegungen des Knöchels verbunden sind, auf (z.B. Laufen, Tanzen oder Springen).
Weitere Risikofaktoren sind ...

• ungeeignetes Schuhwerk
• schlechte Trainingstechniken
• plötzliche Trainingssteigerung
• anatomische Fehlstellungen (z.B. Plattfüße, hohe Fußgewölbe)

Es kann schwierig sein, eine Sehnenentzündung des Musculus hallucis longus zu erkennen, aber es gibt mehrere Symptome, die darauf hindeuten können.

• Das häufigste Anzeichen sind Schmerzen an der Innenseite des Knöchels oder unterhalb vom großen Zeh.
  • Stärkere Schmerzen bei Aktivität und Besserung in Ruhe
• Schwellung und Druckempfindlichkeit
• Steifheit im Knöchel oder ein „schnappendes“ Gefühl im Knöchel
• Schwierigkeiten beim Bewegen des großen Zehs auftreten, v.a. morgens oder nach längeren Ruhephasen.

In schwereren Fällen können die Schmerzen dauerhaft sein und alltägliche Aktivitäten wie Gehen, Treppensteigen oder langes Stehen behindern.
Unbehandelt kann die Entzündung fortschreiten und zu chronischen Schmerzen oder sogar zu Rissen in der Sehne führen.

Der Schmerz dieser Sehnenentzündung fühlt sich je nach Schweregrad typischerweise stechend oder ziehend an.

• Er beginnt oft als leichtes Unbehagen an der Innenseite des Knöchels oder unter dem großen Zeh, und verstärkt sich bei Bewegungen.

Manche Betroffene beschreiben auch einen tiefen, pochenden Schmerz im Knöchel, der bis ins Bein ausstrahlt, insbesondere nach längerem Stehen oder Gehen.

Der Schmerz kann von einer Steifheit im Gelenk begleitet sein, die es schwierig macht, den Knöchel oder den Großzeh zu bewegen, und wird besonders am Morgen oder nach einer längeren Ruhephase bemerkt.

Die Diagnose einer Sehnenentzündung des Musuclus hallucis longus umfasst in der Regel eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt den betroffenen Bereich beurteilt.

Hierbei fragt er nach ...

• Schmerzen und Schwellungen 
• testet den Bewegungsumfang.
• letzten sportlichen Aktivitäten
• dem getragenen Schuhwerk
• etwaigen Änderungen im Trainingsablauf

Um die Diagnose zu bestätigen und andere Erkrankungen auszuschließen, werden möglicherweise bildgebende Untersuchungen (z.B. Ultraschall, Röntgen oder MRT) durchgeführt.
Diese Untersuchungen ermöglichen einen detaillierteren Blick auf den Knöchel und helfen, Entzündungen, Risse oder andere Erkrankungen der Sehne zu erkennen.
Außerdem können Differentialdiagnosen ausgeschlossen werden.

Der Ultraschall ist eine geeignete Methode um flüssigkeitsgefüllte Strukturen darzustellen.

Bei einer Sehnenentzündung fällt meist eine Verdickung der Sehne mit Flüssigkeitsansammlungen auf, was auf ein entzündliches Geschehen hinweist.
Außerdem können auch Veränderungen in der Struktur der Sehne selbst sichtbar werden, wie kleine Risse oder Degenerationen, die z.B. bei chronischen Fällen häufig auftreten.

Auch Schwellungen oder Flüssigkeitsansammlungen um die Sehnenscheide herum können auffallen.
Die Ultraschalluntersuchung ist weiterhin auch ein wertvolles Instrument zur Beurteilung des Schweregrads einer Sehnenentzündung, da Ausmaß von Schwellungen oder Rissen ausgemessen werden können.

Eine MRT wird in der Regel empfohlen, wenn die Diagnose einer Sehnenentzündung nach anderen Bildgebungen unklar ist oder wenn sich die Beschwerden nach der ersten Behandlung nichtbessern.

Das MRT liefert eine detailliertere Ansicht der Sehne und der umgebenden Strukturen und hilft, selbst kleinste Risse, dezente Entzündungen oder andere Komplikationen zu erkennen, die im Ultraschall möglicherweise nicht sichtbar waren.
Es ist besonders bei chronischen Fällen angezeigt, bei denen ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden könnte.

Um einer Entzündung der Sehne des Musculus flexor hallucis longus vorzubeugen, kann man mehrere Strategien verwenden.

• Gesundes Schuhwerk mit ausreichendem Halt (z.B. entscheidend für Sportler und Personen, die repetitive (sich wiederholende) Tätigkeiten ausüben)
• Eine allmähliche Steigerung der Trainingsintensität
• Das Einführen von Ruhetagen
• Kräftigungsübungen für die Waden-, Knöchel- und Fußmuskulatur
• Regelmäßiges Dehnen, insbesondere der Wadenmuskeln

Das Tragen eines Entlastungsschuhs kann die Symptome einer Entzündung des Musculus flexor hallucis longus deutlich lindern.

Diese Spezialschuhe sind dafür konzipiert, dass sie den Druck auf die betroffene Sehne verringern, indem sie Fuß und Knöchel zusätzlich stützen und dämpfen.
Sie verfügen häufig über eine steife Sohle und eine gepolsterte Einlegesohle, um Stöße beim Gehen für die Gelenke zu dämpfen.

Er ist ein wichtiger Bestandteil des gesamten Behandlungskonzeptes und kann gut mit anderen Therapien wie Ruhe, Eis und Physiotherapie kombiniert werden.

Die Stoßwellentherapie ist eine nicht-invasive Behandlungsmöglichkeit für die Sehnenentzündung im Allgemeinen.

Dabei werden Druckwellen in den betroffenen Bereich geleitet, was die Heilung anregen und Schmerzen lindern soll.
Es wird angenommen, dass die Therapie dadurch funktioniert, dass die Durchblutung gefördert, Narbengewebe abgebaut und die Regeneration gesunder Sehnenfasern unterstützt wird.

Die Stoßwellentherapie wird dann in Betracht gezogen, wenn andere konservative Behandlungen keine ausreichende Linderung gebracht haben.
Gerne wird sie als Option für chronische Fälle eingesetzt.

Orthopädische Einlegesohlen spielen bei der Prophylaxe (Vorbeugung) und Behandlung von Sehnenentzündungen eine entscheidende Rolle.

• Dabei gibt es maßgefertigte oder rezeptfreie Einlegesohlen.
  Beide stützen das Fußgewölbe und helfen, den Druck beim Gehen gleichmäßiger auf den Fuß zu verteilen.

Solche Einlegesohlen können vor allem für Menschen mit Plattfüßen oder hohen Fußgewölben von Vorteil sein, da diese Erkrankungen das Risiko einer Sehnenentzündung erhöhen.

Tapen ist eine weitere gängige Methode zur Unterstützung der Sehne des M. flexor hallucis longus.

Hierfür wird ein Tape in einem bestimmten Muster angebracht, um die Sehne zu stabilisieren und die Belastung zu verringern.
Das Tapen kann dazu beitragen, übermäßige Bewegungen der Großzehe einzuschränken, wodurch Reizung und Schmerzen gelindert werden und sich die Sehne erholen kann.

Es wird oft während des sportlichen Trainings verwendet, um weitere Verletzungen zu vermeiden, oder als Teil eines Reha-Programms beim Physiotherapeuten.
Dieser kann einem auch die korrekteAnwendung des Tapens zeigen, da man ansonsten die Sehnenentzündung auch „verschlimmbessern“ kann.

Ein Zinkleimverband ist ein Hausmittel zur Unterstützung und Verringerung der Entzündung.

• Es handelt sich um eine mit Zinkoxid imprägniert Bandage, die lindernde und entzündungshemmende Eigenschaften hat.

Wenn sie auf die betroffene Stelle aufgelegt wird, bietet sie einerseits eine sanfte Kompression, die die Sehne stabilisiert und Bewegungen einschränkt.
Die Bandage kann andererseits auch dazu beitragen, Schwellungen zu lindern und während des Heilungsprozesses einen kühlenden Effekt zu bieten.
Zinkleimverbände werden häufig als Teil eines konservativen Behandlungsplans verwendet, insbesondere in den frühen Stadien der Sehnenentzündung.

Die Heilungsdauer bei einer Sehnenentzündung des M. flexor hallucis longus variiert je nach Schwere der Erkrankung und je nachdem, wie schnell die Behandlung eingeleitet wird.

• Leichtere Fälle können sich mit Ruhigstellung, Physiotherapie und anderen konservativen Behandlungen innerhalb wenigerWochen bessern.
• In schwereren oder chronischen Fällen kann es jedoch bis zu mehreren Monaten dauern, bis eine vollständige Heilung eintritt.

Um zu einer schnelleren Heilung beizutragen, gilt es den Behandlungsplan einzuhalten, der Ruhe, stützendes Schuhwerk und Rehabilitationsübungen vorsieht.

Die Dauer des Arbeitsausfalls hängt von der Schwere der Erkrankung und den Anforderungen der jeweiligen Arbeit ab.

• Bei leichten Fällen und sitzender Tätigkeit kann eine kurze Auszeit erforderlich sein, z.B. ein paar Tage bis eine Woche.
• Wenn die Arbeit jedoch Stehen, Gehen oder körperliche Aktivitäten erfordert, kann die Genesung mehrere Wochen oder länger dauern.

In Fällen, in denen ein chirurgischer Eingriff erforderlich ist, kann sich die Ausfallzeit inklusive Reha auch auf mehrere Monate erstrecken.

Eine OP wird in der Regel dann in Erwägung gezogen, wenn konservative Behandlungen versagt haben und die Erkrankung die täglichen Aktivitäten stark beeinträchtigt oder chronische Schmerzen verursacht.

Sie kann auch nötig sein, wenn die Sehne erheblich geschädigt ist, z. B. durch Risse, oder andere Begleitverletzungen vorliegen.
Ziel der OP ist es, die geschädigte Sehne zu reparieren sowie entzündetes Gewebe zu entfernen.

Nach der OP ist ein Reha-Programm essentiell, um Kraft und Beweglichkeit wiederherzustellen und ein Wiederauftreten der Sehnenentzündung zu verhindern.

Wir bei Lumedis nutzen das Mittel der Ganganalyse um einer Chronifizierung der Sehnenentzündung vorzubeugen.

• Diese Analyse hilft, ungesunde Bewegungsmuster oder andere Probleme wie Plattfüße zu erkennen, die die Sehne zusätzlich belasten können.

Wenn diese Faktoren bekannt sind, können wir spezifische Behandlungen empfehlen, z. B. maßgeschneiderte Orthesen, Kräftigungsübungen oder Anpassungen der Lauftechnik.

Die richtige Passform von Laufschuhen ist für die Vorbeugung und Behandlung von Sehnenentzündungen essentiell.

Zum Beispiel kann das Tragen von Schuhen, die insbesondere im Bereich des Fußgewölbes und der Ferse angemessenen Halt bieten, die Belastung der Sehne beim Laufen deutlich verringern.
Ein guter Laufschuh sollte eine gepolsterte Sohle haben (um den Aufprall zu dämpfen), eine feste Ferse (die für Stabilität sorgt,) und einen flexiblen Vorfußbereich, der die natürliche Bewegung der Zehen ermöglicht.

Es ist wichtig, Schuhe zu wählen, die der jeweiligen Fußanatomie und dem Laufstil entsprechen.
Hierfür nutzt man am Besten die Beratung durch einen Spezialisten im Laufschuhgeschäft mit Ganganalyse.

Maßgeschneiderte Übungen sind ein wichtiger Bestandteil sowohl der Prävention (Vorbeugung) als auch der Rehabilitation (Wiederherstellung) einer Sehnenentzündung.

Zu den üblichen Übungen gehören ...

• Wadenheben
• Zehenbeugen
• Nutzung von Widerstandsbändern, die die Sehne und die umliegenden Muskeln trainieren. Auch Dehnungsübungen, insbesondere für die Wade und die Achillessehne, sind wichtig, um die Spannung auf der Sehne zu verringern. Welche Übungen am besten geeignet sind, kann ein Physiotherapeut mittels individuell zugeschnittenem Trainingsprogramm festlegen. Ziel ist es, erneuten Verletzungen vorzubeugen und die Gesundheit der Sehne langfristig zu fördern.