Was sind die Skalenusmuskeln?

Die Skalenusmuskeln sind eine Gruppe von drei Muskeln im Nacken, die eine Schlüsselrolle bei Bewegung und Atmung spielen.

Sie befinden sich symmetrisch auf beiden Seiten des Halses und reichen von der Halswirbelsäule bis zu den oberen Rippen. 

Diese helfen dabei, die erste und zweite Rippe anzuheben, was bei tiefen Atemzügen notwendig ist.

Sie helfen auch bei der Stabilisierung und bestimmten Bewegung des Halses, z.B. das Drehen des Kopfes oder das einseitige Beugen des Halses. 

Wenn man Probleme mit den Skalenusmuskeln hat, z.B. Verspannungen oder Zerrungen, kann dies zu Nackenschmerzen, Schulterbeschwerden und sogar Atembeschwerden führen.

• Musculus Scalenus anterior
• Musculus Scalenus medius
• Musculus Scalenus posterior

Der Musculus Scalenus Anteriorist der vorderste der drei Skalenusmuskeln. 

Er entspringt an den Querfortsätzen des dritten bis sechsten Halswirbels (C3-C6) und setzt an der ersten Rippe an.

Er spielt eine wichtige Rolle bei der Atmung, da er die erste Rippe beim Einatmen anhebt. 

Außerdem hilft er bei der Beugung und Drehung des Halses. 

Aufgrund seiner Lage ist der Musculus Scalenus Anterior eng mit wichtigen Blutgefäßen und Nerven verbunden, und zwar des Plexus brachialis und der Arteria subclavia.

Der Musculus Scalenus Medius ist der größte und längste der drei Skalenusmuskeln. 

Er entspringt an den Querfortsätzen des zweiten bis siebten Halswirbels (C2-C7) und setzt an der ersten Rippe an, gleich hinter dem Ansatz des Scalenus anterior. 

Zusammen mit den anderen Skalenusmuskeln hebt der M. Scalenus Medius bei tiefer Atmung die erste Rippe an und trägt so zur Erweiterung des Brustraums bei. 

Er trägt weiterhin auch zur Stabilisierung des Halses bei und hilft bei der seitlichen Beugung des Halses.

Der Musculus Scalenus Posterior ist der kleinste und am tiefsten gelegene der Skalenusmuskeln.

 Er entspringt aus den Querfortsätzen des fünften bis siebten Halswirbels (C5-C7) und setzt an der zweiten Rippe an. 

Seine Hauptfunktion besteht darin, das Anheben der zweiten Rippe beim Einatmen zu unterstützen, aber er trägt auch zur seitlichenBeugung des Halses bei. 

Der M. Scalenus Posterior ist im Vergleich zu den anderen Skalenusmuskeln weniger an den Nackenbewegungen beteiligt, spielt aber dennoch eine entscheidendeRolle bei der Aufrechterhaltung einer korrekten Körperhaltung und der Unterstützung des Atmungsprozesses.

Die Skalenusmuskeln erfüllen vor allem im Zusammenhang mit Atmung und Beweglichkeit mehrere wichtige Funktionen am Hals. 

Diese ziehen sich beim Einatmen zusammen, um damit die erste und zweite Rippe anzuheben, wodurch sich das Volumen im Brustkorbvergrößert und die Lungen sich weit ausdehnen können. 

Dies ist besonders bei tieferer oder kräftigerer Atmung während einer aktiven Tätigkeit sehr wichtig.

Außerdem tragen die Skalenusmuskeln zur Stabilisierung und Beweglichkeit der Halswirbelsäule bei. Gemeinsam ermöglichen sie die seitliche Beugung des Halses und die Drehung des Kopfes. 

Des Weiteren stabilisieren sie Kopf und Hals und sorgen so für eine korrekteHaltung und dessen Ausrichtung.

Kommt es jedoch zu Verspannungen oder Überlastungen der Skalenusmuskeln, können zahlreiche Probleme und Beschwerden auftreten.

Darunter gehören Nackenschmerzen, Spannungskopfschmerzen und sogar Nervenkompressionssyndrome wie das Thoracic-Outlet-Syndrom.

Die Skalenusmuskeln haben ihren Ursprung an den Halswirbeln, genauer gesagt an den Querfortsätzen (Processi transversi). 

Dies sind die kleinen knöchernen Vorsprünge an den Seiten der Wirbelkörper. 

Der Scalenus Anterior entspringt von den Halswirbelkörpern C3 bis C6, der Scalenus Medius von C2 bis C7, und der Scalenus Posterior von C5 bis C7. 

Ihre Ansätze unterscheiden sich leicht, wobei der Scalenus Anterior und Medius an der ersten Rippe und der Scalenus Posterior an der zweiten Rippe ansetzen.

Die Skalenusmuskeln werden von Ästen der Halsnerven, die aus der Wirbelsäule kommen, innerviert (zervikalen Spinalnerven). 

Insbesondere der Scalenus Anterior wird hauptsächlich von den vorderen Ästen der Spinalnerven C4 bis C6 versorgt.

Hinzu wird der Scalenus Medius von den vorderen Ästen der Spinalnerven C3 bis C8 innerviert, während der Scalenus Posterior von den vorderen Ästen der Spinalnerven C6 bis C8 innerviert wird.

Man unterscheidet die vordere und hintere Skalenuslücke, im allgemeinen Sprachgebrauch ist aber meist die hintere gemeint. 

Die Skalenuslücke ist keine Lücke im herkömmlichen Sinne, sondern ein anatomischer Passageraum im Hals, der von den vorderen und mittleren Skalenusmuskel begrenzt wird. 

Durch diese Skalenuslücke ziehen wichtige Strukturen wie die Nerven des Plexus brachialis und die Arteria subclavia und gelangen so vom Hals in den Arm.

Die Plexus brachialis Nerven steuern die Motorik und Sensibilität des Armes, während die Arterie den Arm mit Blut und Sauerstoff versorgt. 

Bei Komprimierung des Passageraums kommt es zu einem Skalenussyndrom (Unterform des Thorakal-Outlet-Syndroms).

Ursache hierfür können Unregelmäßigkeiten an Knochen- und Weichteilstrukturen sein.

Wenn die Skalenusmuskeln nicht mehr richtig funktionieren, kann dies zu einer Vielzahl von Problemen führen. 

Häufig sind dies Muskelzerrungen oder -verspannungen, z.B. aufgrund von Fehlhaltungen, sich wiederholenden Bewegungen oder Verletzungen. 

Sind die Skalenusmuskeln verspannt, können Nerven und Blutgefäße, die durch den Skalenus-Spalt verlaufen, zusammengedrückt werden. 

Dies führt dann zu Schmerzen, Taubheit und Kribbeln im Nacken-, Schulter- und Armbereich. Dieser Zustand wird als Skalenussyndrombezeichnet.

 In schweren Fällen kann dies sogar die Atmung beeinträchtigen, da die Skalenusmuskeln beim Anheben der Rippen während der Einatmung eine Rolle spielen.

Das Skalenussyndrom ist eine Unterform des Thoracic-Outlet-Syndroms.

Es tritt auf, wenn die durch die Skalenuslücke verlaufenden Nerven oder Blutgefäße komprimiert, also eingeengt werden.

Die Nervenkompression führt häufig zu Schmerzen, Kribbeln, Taubheit und Schwäche im Schulter-, Hals- und Armbereich. 

Diese Symptome können sich bei Tätigkeiten verschlimmern, bei denen die Arme angehoben oder der Kopf gedreht werden muss. 

Im Falle einer Einklemmung der Arteria subclavia bemerken Patienten Kälte und Blässe im betroffenen Arm. 

Auch ist der Puls im Arm schlechter tastbar.

Regelmäßige Übungen können dazu beitragen, die Gesundheit und Funktion der Skalenusmuskeln zu erhalten und das Risiko von Überlastungen und damit verbundenen Problemen zu verringern.

Hierbei sind Dehnungsübungen besonders hilfreich, um Verspannungen der Skalenusmuskeln zu lösen.

Eine Möglichkeit ist es, den Kopf zu einer Seite zu neigen und diesen mit der Hand sanft herunterzuziehen, bis eine Dehnung an der Seite des Halses zu spüren ist und für 20-30 Sekunden gehalten wird. 

Anschließend führt man diese Übung auf der Gegenseite durch.

Eine weitere Übung ist das "Doppelkinn" bei der man das Kinn nach hinten ziehen und dadurch die Halswirbelsäule gerade ausrichten, was zur Dehnung und Entspannung der Skalenusmuskeln beiträgt.

Außerdem können Kräftigungsübungen wie Schulterzucken und Nackeneinziehen die Skalenusmuskeln ebenfalls unterstützen, indem sie die Haltung verbessern und muskuläre Dysbalancen verringern.

Kräftigungsübungen sollten bei angespannten Skalenusmuskeln aber eher unterlassen werden, oder danach ein ausgleichendesDehnen direkt stattfinden. 

Vor allem die regelmäßige Durchführung dieser Übungen kann helfen, die Spannung in den Skalenusmuskeln zu reduzieren, die Nackenflexibilität zu verbessern und kompressionsbedingte Symptome zu verhindern. 

Es ist empfehlenswert, vor der Durchführung dieser Übungen einen Physiotherapeuten zu konsultieren, insbesondere wenn Sie akute Schmerzen haben oder in der Vergangenheit bereits Probleme mit dem Nacken oder der Schulter hatten.