Dauer der Heilung eines Syndesmosebandriss

Bei einem Verdacht auf eine Verletzung der Syndesmose ist eine Untersuchung durch einen erfahrenen Orthopäden notwendig, um das Ausmaß der Verletzung richtig einschätzen zu können und die beste Therapie einzuleiten. In der Regel empfiehlt sich eine konservative Behandlung, um schnellstmöglich eine Heilung zu erreichen.
Unsere Ärzte von Lumedis haben sich auf die Diagnose und Behandlung von Bandverletzungen spezialisiert und beraten Sie gerne persönlich in unserer Frankfurter Praxis. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Wunschtermin.

Ein Syndesmosebandriss entsteht meistens durch

• eine längere Überlastung,
• eine chronische Fehlbelastung
• einen Unfall oder eine Verletzung.

Je nachdem, welche Syndesmose (Handgelenk oder Sprunggelenk) betroffen und wie stark der Einriss ist, kommt es auch zu unterschiedlich langen Heilungszeiten. Auch ist maßgeblich für die Heilungszeit, welche Behandlungen wann und wie konsequent durchgeführt wird.

Wie lange ein Einriss oder Durchriss der Syndesmose dauert, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

• Ob die Syndesmose der Hand oder des Sprunggelenks betroffen ist
• Ob es sich um einen großen Einriss oder nur einen kleinen Einriss handelt
• Ob ein Unfall oder eine Überlastung zu Beschwerden geführt haben
• Ob eine entsprechende Schonung des Bereiches konsequent und auch zeitnah durchgeführt wurde

Handelt es sich um einen Unfall, der zu einem größeren Anriss der Syndesmose geführt hat und werden sofortige konservative Maßnahmen eingeleitet, so muss trotzdem noch mit einer Genesungszeit von ca. 3-6  Wochen gerechnet werden, bis man den Bereich um die Syndesmose wieder ganz normal belasten kann.
Bei kleineren Einrissen, z.B. durch Fehlbelastungen, kann es zu einer kürzeren Genesungszeit kommen. Hier können die Patienten ggf. schon nach 2 Wochen wieder mit einer Beschwerdefreiheit rechnen.
Werden schonende Maßnahmen nicht oder zu spät verfolgt und eine Vollbelastung weiterhin durchgeführt, kann es auch in einigen Fällen zu einer Erkrankungszeit von mehreren Monaten kommen. Man muss aber beachten, dass je länger die Genesungszeit ist, desto schwieriger wird es auch, eine komplette Schmerzfreiheit im weiteren Verlauf zu erreichen. Es ist in diesem Fall somit besonders wichtig, sehr zeitnah mit der Behandlung zu beginnen.

Die Schmerzen, die durch einen Syndesmoseriss entstehen, sind am stärksten am Beginn der Verletzung, da das Gewebe noch nicht mit der Heilung begonnen hat und eine Behandlung noch nicht eingeleitet wurde. Manchmal kann es auch einige Tage oder sogar Wochen dauern, bis die richtige Diagnose gestellt ist, denn je nach Ursache kann zunächst der Verdacht einer Überlastung oder Prellung nahe liegen.
Nach Diagnosestellung wird eine strenge Schonung dringend empfohlen. Weiterhin sollten auch entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz kommen, welche die Schmerzen deutlich lindern. Man kann also mit einer Schmerzreduktion nach Beginn der Behandlung rechnen.

Die Heilungsdauer eines Syndesmoserisses, die mit 3-6 Wochen angegeben wird, kann man auch etwas verkürzen, und zwar wenn man

• die Schonung entsprechend konsequent einhält,
• schmerz-, und entzündungshemmende Medikamente einnimmt, um Fehlbelastungen zu vermeiden,
• kühlende Maßnahmen durchführt, die verhindern sollen, dass Schwellungen den Genesungsprozess verlängern.

Bei Einhaltung all dieser Maßnahmen kann man nicht selten die Genesungszeit um einige Tage bis eine Woche verkürzen.

Die Heilung der Syndesmose kann deutlich verlängert werden,

• wenn die Diagnose sehr spät gestellt wird
• wenn belastende Bewegungen weiterhin durchgeführt werden

Die Gefahr der Schmerzmitteleinnahme kann sein, dass zwar die Schmerzen reduziert werden, aber trotzdem normale, alltägliche Belastungen durchgeführt werden. Beim Ausbleiben der Schonung verlängert sich die Heilungsphase eines Syndesmoserisses meistens deutlich. Hier kann es im Extremfall dazu kommen, dass die Heilung erst 1-2 Wochen oder sogar noch später eintritt. Auch wenn kühlende Maßnahmen unterbleiben und es immer wieder zu Schwellungen kommt, würde das die Genesungszeit deutlich verlängern. Das Durchführen von Sport und langen Läufen, schweres Heben und Tragen führt ebenfalls zu einer deutlichen Verlängerung der Beschwerden.

Wie lange man nach einem Syndesmoseriss krankgeschrieben ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:

• An welcher Stelle der Syndesmoseriss stattgefunden hat
• Wie stark ist die Syndesmose eingerissen
• welche berufliche Tätigkeit nachgegangen wird

So benötigen körperlich schwere Arbeiten eine längere Krankschreibungszeit als vor allem sitzende Tätigkeiten.
Bei sitzenden Tätigkeiten, bei denen man evtl. auch das Bein immer mal wieder hochlagern kann, kommt es nur zu einer Krankschreibung von nur wenigen Tagen bis einigen Wochen.
Bei körperlich schweren Tätigkeiten muss eine Arbeitsunfähigkeit so lange ausgestellt werden, bis der Syndesmoseriss wieder komplett verheilt ist und eine komplette Vollbelastung wieder stattfinden kann. Nicht selten resultiert daraus dann eine Krankschreibung von 3 bis 4 Wochen. Manchmal werden Patienten mit schwer körperlicher Tätigkeit auch innerbetrieblich für die Zeit der Genesung in einen Bereich versetzt, der nicht so anstrengend ist, bzw. wo eine entsprechende Schonung gewährleistet werden kann.

Wie schnell ein Syndesmoseriss operiert werden muss, hängt zum einen davon ab, wie schwer die Verletzung ist, welcher Bereich des Körpers betroffen ist und ob die Syndesmose komplett durchgerissen oder nur angerissen ist.
Diese Faktoren sind maßgeblich dafür, ob sich für ein konservatives Vorgehen oder operatives Behandlungskonzept entschieden wird.
Bei Anrissen des Syndesmosebandes und einem guten Ansprechen auf ein konservatives Behandlungskonzept kann man mit einer Operation erst einmal warten. Ist ein konservatives Vorgehen aber nicht erfolgreich, d.h. werden die Schmerzen trotz Kühlung, Schonung und entzündungshemmender Behandlung nicht besser oder verstärken sich sogar, sollte dringend über eine zeitnahe operative Behandlung nachgedacht werden. Ist die Syndesmose komplett gerissen, muss diese in aller Regel operativ versorgt werden.
Auch gilt, dass wenn die Beschwerden durch eine Syndesmosenverletzung nach 3-4 Wochen sich nicht deutlich gebessert haben, sollte über ein operatives Behandlungsvorgehen nachgedacht werden.
Ist dieser Fall eingetreten, muss unbedingt eine weitere diagnostische Bildgebung erfolgen. Für Weichteilverletzungen eignet sich dabei das MRT am besten. Durch diese Untersuchung werden alle Verletzungen um die Syndesmose sichtbar und es kann das Ausmaß des Risses sowie mögliche Begleitverletzungen diagnostiziert werden.
Eine weitere Op-Indikation stellt sich, wenn neben starken Schmerzen noch neurologische Beschwerden auftreten. Auffällige neurologische Symptome im Bereich der verletzten Syndesmose wären Missempfindungen, Taubheit oder Kribbeln oder komplette oder teilweise Bewegungsbeeinträchtigungen. Hier sollte zunächst noch einmal ein MRT im verletzten Bereich stattfinden. Diese Untersuchung wird dann zeigen, ob durch die Syndesmosenverletzung auch entsprechende Nervenverletzungen stattgefunden haben. Ist dies durch eine MRT-Untersuchung festgestellt worden, sollte schnellstmöglich mit einer operativen Behandlung begonnen werden, um nachhaltige oder irreversible Nervenschädigungen zu vermeiden.