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Lumedis Frankfurt

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Tibialis anterior Syndrom

Dieser Artikel wurde durch Dr. Bela Braag zuletzt überarbeitet.
Dr. Braag ist der Fußspezialist in der Praxis Lumedis in Frankfurt am Main.
Lumedis ist speziell auf die Diagnostik und Therapie von Fußerkrankungen ausgelegt.
Daneben sind Ihre Behandlungsschwerpunkte die Sportorthopädie und die Bewegungsanalyse und ist somit eine Spezialist in der nichtoperativen / konservativen Orthopädie.

Gerne berät Sie unser Fußspezialist mit seiner umfangreichen Erfahrung in einem Termin!

Was ist ein Tibialis anterior Syndrom?

Das vordere Schienbeinkantensyndrom, auch als "Shin Splints" oder "vorderes Tibiakantensyndrom" bekannt, ist eine schmerzhafte Erkrankung, die sich entlang der inneren Kante des Schienbeins (Tibia) manifestiert. Dieses Syndrom tritt häufig bei Sportlern auf, insbesondere bei Läufern und Sportlern, die intensiven Belastungen und repetitiven Stoßbelastungen ausgesetzt sind.

Abbildung des M. tibialis anterior mit Sehne

  1. Ansatz des M. tibialis anterior am inneren Fuß (Basis des Os metatarsale 1 und  Os cuneiforme mediale)
  2. M. tibialis anterior Sehne (türkis)
  3. Muskelbauch des M. tibialis anterior
  4. Ursprung des M. tibialis anterior an inneren Schienbeinkopf (medialer Tibiakopf)

Was ist der M. tibialis anterior?

Der Musculus tibialis anterior ist einer der Muskeln, der sich im vorderen Teil des Unterschenkels befindet. Der Tibialis-anterior-Muskel entspringt am Schienbein (Tibia) und der Membrana interossea, einer Membran, die das Schienbein und das Wadenbein (Fibula) verbindet. Von dort aus verläuft der Muskel nach unten und setzt sich am Fußrist (Oberseite des Fußes) an der Basis des Metatarsale I (erster Mittelfußknochen) an.

Die Hauptfunktion des Tibialis-anterior-Muskels besteht darin, den Fuß zu heben (Dorsalflexion) und den Fuß zu invertieren. Dorsalflexion bezieht sich auf die Bewegung, bei der der Fuß in Richtung Schienbein bewegt wird, während die Inversion die Bewegung ist, bei der die Fußsohle nach innen gedreht wird. Diese Bewegungen sind wichtig für das Gehen, Laufen und Stehen.

Ursachen

Ursachen für ein Tibialis anterior Syndrom können sein: 

  • Überlastung: Wiederholte Stoßbelastungen, wie sie beim Laufen oder Springen auftreten, können zu Mikroverletzungen der Weichteilstrukturen am Schienbein führen.
  • Falsches Schuhwerk: Ungeeignetes Schuhwerk, das keine ausreichende Dämpfung oder Unterstützung bietet, kann das Risiko für das vordere Schienbeinkantensyndrom erhöhen.
  • Fehlhaltungen: Abnormale Fuß- oder Beinachsen können zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Belastung auf das Schienbein führen.

Wie fühlen sich die Symptome bei einem Tibialis anterior Syndrom an?

Bei einem Tibialis anterior kommt es typischerweise zu Schmerzen entlang der inneren Kante des Schienbeins. Möglicherweise tritt eine Schwellung im betroffenen Bereich auf. Die Sehne des Musculus Tibialis anterior kann entlang der inneren Kante druckempfindlich sein.

Wie fühlen sich die Schmerzen beim Tibialis anterior Syndrom an?

Die Schmerzen beim Tibialis anterior Syndrom treten beim Start der Aktivität auf und sind an der inneren Kante des Schienbeins lokalisiert. Besonders Laufen und Gehen sind schmerzhaft. Die Schmerzen können während der Aktivität zunehmen und bei fortschreitender Belastung intensiver werden.

Diagnose

Das Tibialis anterior Syndrom präsentiert sich unterschiedlich. Einige Patienten klagen über die klassischen Schmerzen und andere eher über diffuse Schmerzen. Bei langanhaltenden Schmerzen am Schienbein sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Diese wird dann eine ausführliche Anamnese mit Ihnen machen und Sie körperlich untersuchen. Auch bildgebende Verfahren können hilfreich sein.

Was sieht man im Ultraschall?

Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) kann bei Verdacht auf ein Tibialis-anterior-Syndrom dazu dienen, die Weichteilstrukturen im Bereich des Tibialis-anterior-Muskels und seiner Sehne zu visualisieren. Der Ultraschall kann Veränderungen in der Tibialis-anterior-Sehne zeigen, einschließlich EntzündungenVerdickungen oder Risse. Diese Veränderungen können auf eine Tendinitis oder einen Sehnenriss hindeuten. Der Bereich um den Tibialis-anterior-Muskel und die Sehne kann aufgrund von Entzündungen oder Flüssigkeitsansammlungen geschwollen sein. Dies kann durch den Ultraschall sichtbar gemacht werden. Der Ultraschall kann helfen, Anzeichen von Gewebeschädigung, wie zum Beispiel Vernarbungen oder Faserbrüche, zu erkennen.

Was kann man im Röntgenbild sehen?

In den meisten Fällen ist das vordere Schienbeinkantensyndrom (Shin Splints) eine Weichteilverletzung, die auf Röntgenaufnahmen nicht gut sichtbar ist. Röntgenstrahlen sind hauptsächlich für die Visualisierung von Knochenstrukturen geeignet und können Frakturen oder Veränderungen im Knochen zeigen.

Da das vordere Schienbeinkantensyndrom hauptsächlich Weichteilprobleme, wie Entzündungen der Muskeln und Sehnen, umfasst, sind bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) oder der Ultraschall oft besser geeignet, um die Weichteilstrukturen zu beurteilen.

Es gibt jedoch bestimmte Situationen, in denen ein Röntgenbild angeordnet werden könnte:

Wann braucht man ein MRT vom M. tibialis anterior?

Ein MRT (Magnetresonanztomographie) kann in Erwägung gezogen werden, wenn das vordere Schienbeinkantensyndrom (Tibialis-anterior-Syndrom) nicht klar durch andere diagnostische Methoden identifiziert werden kann oder wenn der Verdacht auf komplexere Weichteilprobleme besteht.

  • Wenn die Symptome nicht eindeutig auf ein Tibialis-anterior-Syndrom hinweisen und andere Ursachen von Schienbeinschmerzen ausgeschlossen wurden, könnte ein MRT dazu beitragen, genaue Informationen über mögliche Weichteilverletzungen oder -entzündungen zu liefern.
  • Wenn die Schmerzen im Schienbeinbereich trotz konservativer Behandlungsmaßnahmen weiterhin bestehen oder sich verschlimmern, könnte ein MRT helfen, die genaue Ursache der Symptome zu klären.
  • Wenn der Arzt den Verdacht auf komplexere Weichteilprobleme hat, wie zum Beispiel SehnenrisseMuskelverletzungen oder Entzündungen, kann ein MRT detailliertere Informationen liefern als andere bildgebende Verfahren.
  • In einigen Fällen kann ein MRT vor einer operativen Intervention erforderlich sein, um eine genaue Einschätzung der Weichteilstrukturen zu erhalten.

Was kann man gegen ein Tibialis anterior Syndrom tun?

Die Behandlung des Tibialis-anterior-Syndroms beinhaltet in der Regel konservative Maßnahmen, um Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern.

  • Aktivitäten reduzieren: Vermeiden Sie vorübergehend Aktivitäten, die die Schienbeinschmerzen verschlimmern könnten, um dem betroffenen Bereich Zeit zur Erholung zu geben.
  • Kühlen: Kühlen Sie das betroffene Bein, um Entzündungen und Schmerzen zu lindern.
  • NSAIDs: Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (z. B. Ibuprofen) können helfen, Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren. Verwenden Sie diese jedoch nur unter ärztlicher Anleitung.
  • Kompression: Das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder -wickeln kann die Schwellung reduzieren und die Blutzirkulation fördern.
  • Beinhochlagerung: Legen Sie das Bein tagsüber in erhöhter Position ab, um die Durchblutung zu fördern und Schwellungen zu reduzieren.
  • Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann spezielle Übungen zur Kräftigung der Muskulatur rund um das Schienbein und zur Verbesserung der Lauftechnik verschreiben.
  • Schuhwerk: Tragen Sie Schuhe mit ausreichender Dämpfung und Unterstützung, um die Belastung auf das Schienbein zu reduzieren.

Wann muss ein Tibialis anterior Syndrom operiert werden?

Die operative Behandlung des Tibialis-anterior-Syndroms ist in den meisten Fällen nicht die erste WahlKonservative Maßnahmen werden in der Regel bevorzugt. Eine Operation wird nur in seltenen Fällen in Betracht gezogen, insbesondere dann, wenn:

  • Konservative Maßnahmen nicht erfolgreich sind und die Symptome schwerwiegend oder chronisch bleiben.
  • Es zu schweren Verletzungen der Muskeln oder Sehnen im Schienbeinbereich gekommen ist und konservative Maßnahmen keine ausreichende Verbesserung bewirken.
  • Anhaltende Schienbeinschmerzen durch ein Kompartmentsyndrom verursacht werden, bei dem der Druck in einem Muskelfach (Kompartiment) zu hoch ist. In diesen Fällen kann eine chirurgische Fasziotomie notwendig sein, um den Druck zu entlasten.
  • Wiederholte Stressfrakturen auftreten und die Knochenheilung beeinträchtigt ist. Hier könnte eine operative Stabilisierung in Erwägung gezogen werden.

Die Indikation für eine Operation sollte sorgfältig gestellt und auf einer genauen Diagnose basieren.

Welche Übungen können bei einem Tibialis anterior Syndrom helfen?

Wadenstrecker: Stehen Sie auf einer leicht erhöhten Fläche, wie einer Treppenstufe, mit den Fersen über dem Rand. Heben Sie die Fersen, um auf die Zehenspitzen zu kommen, und senken Sie sie dann langsam wieder ab.

Zehen- und Fußheber: Setzen Sie sich auf einen Stuhl mit den Füßen flach auf dem Boden. Heben Sie die Zehen an, während die Fersen auf dem Boden bleiben, und senken Sie sie dann wieder ab.

Intrinsische Fußmuskelübungen: Setzen Sie sich auf einen Stuhl und versuchen Sie, Ihre Zehen zu spreizen und dann wieder zusammenzuführen. Legen Sie ein Handtuch auf den Boden und versuchen Sie, es mit den Zehen zu greifen und zu heben. Diese Übungen zielen darauf ab, die Muskeln im Fuß zu stärken.

Einfache Dehnübungen für den Unterschenkel:

  • Knien Sie sich hin und setzen Sie sich auf Ihre Fersen. Lehnen Sie sich dann nach vorne, um eine Dehnung in den Unterschenkeln zu spüren.
  • Stehen Sie mit den Füßen hüftbreit auseinander. Lehnen Sie sich mit geradem Rücken nach vorne und versuchen Sie, die Hände auf den Boden zu legen, um die Waden zu dehnen.

Einbeinige Übungen zur Stabilität: Stehen Sie auf einem Bein und versuchen Sie, das Gleichgewicht zu halten. Fortgeschrittene Variationen können das Schließen der Augen oder das Arbeiten auf instabilen Oberflächen einschließen.

Übung: Wadenheben im Stand

Prognose

Die Prognose des Tibialis-anterior-Syndroms ist in der Regel günstig, besonders wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und angemessen behandelt wird. In den meisten Fällen reagiert das vordere Schienbeinkantensyndrom gut auf konservative Maßnahmen und Selbstpflege.

Eine Verbesserung der Lauftechnik durch gezieltes Training kann helfen, Überlastungen zu minimieren und die Wahrscheinlichkeit von Rückfällen zu verringern.

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Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unserer Fußspezialisten

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