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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
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Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
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60311 Frankfurt am Main

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Übungen gegen eine Neuroforamenstenose

Lumedis - Ihre konservativen Spezialisten für die Neuroforamenstenose

Die Neuroforamenstenose ist eine ernstzunehmende Erkrankung der Wirbelsäule. Sie kann zu Schmerzen und Sensibilitätsstörungen führen und Ihren Alltag hinsichtlich der Beweglichkeit und Lebensqualität enorm einschränken.
Um Erkrankungen der Wirbelsäule sicher zu diagnostizieren, die beste Therapie einzuleiten und Folgeschäden zu verhindern, kommen Sie in unserer Wirbelstundensprechstunde vorbei.
Unsere Spezialisten von Lumedis untersuchen und beraten Sie bezüglich Ihrer Wirbelsäulenerkrankung. Gemeinsam erstellen wir einen individuellen Behandlungsplan mit vielen konservativen Elementen auf Basis Ihrer umfangreichen Erfahrung.

Dieser Artikel wurde zuletzt durch Axel Lust überarbeitet.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unser Spezialist für die Wirbelsäule.
Er hat sich auf die Behandlung der verschiedenen Erkrankungen der Wirbelsäule ohne OP spezialisiert.

Gerne berät Sie unser Spezialist in seiner Wirbelsäulen-Sprechstunde.

Was ist eine Neuroforamenstenose?

Bei der Neuroforamenstenose handelt es sich um eine Erkrankung auf der Ebene von Knochen und Nerven. Um die Krankheit zu erklären, müssen zunächst die anatomischen Verhältnisse beschrieben und die Fachbegriffe übersetzt werden:
Unsere Wirbelsäule besteht aus einzelnen Wirbelkörpern.

  • Zwischen jedem Wirbelpaar befinden sich kleine Öffnungen (Foramina), die als Nervenforamina bezeichnet werden (Neuroforamina), denn durch diese Öffnungen treten die Nerven vom Rückenmark aus und ziehen zu verschiedenen Teilen des Körpers.
  • Der Begriff Stenose beschreibt eine Verengung. Bei einer Neuroforamenstenose handelt es sich also um eine Verengung der Öffnungen (Foramina), durch die die Nerven aus dem Rückenmark austreten. Je nachdem, welche Nerven betroffen sind, kommt es zu verschiedenen Beschwerden.
  • Eine Neuroforamenstenose kann in der gesamten Wirbelsäule auftreten. Besonders häufig sind sie aber im Lendenwirbel- und Halswirbelbereich.

Abbildung der Wirbelsäule mit Wirbelkörper:

  1. Nervenaustrittsloch / Neuroforamen (Foramen intervertebrale)
  2. Dornfortsatz (Processus spinosus)
  3. Querfortsatz Processus transversus
  4. seitlicher Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule (LWS)
  5. Wirbelkörper

Ursachen

Es gibt verschiedene Ursachen für Neuroforamenstenosen

  • Bandscheibenvorfälle  und die jeweils verursachenden Fehlbelastungen wie schweres Heben und Fehlhaltungen.
  • Entzündungen im Bereich der Bandscheiben oder Wirbelkörper, deren resultierende Vernarbungen oder Verwachsungen die Foramina einengen.
  • Arthrose der Wirbelkörpergelenke und eine altersassoziierte Verdickung der umgebenen Bänder.
  • Angeborene Fehlstellungen wie Skoliose
  • Traumatische Ursachen (Autounfälle, Hochrasanztraumata), bei denen Frakturen oder Schwellungen die Nerven komprimieren.

Die Neuroforamenstenose ist eine ernstzunehmende Krankheit der Wirbelsäule und der Nerven und geht häufig mit starken Schmerzen einher. Neben der Beseitigung der Grunderkrankung (zum Beispiel Behandlung des Bandscheibenvorfalls) spielt die chirurgische Therapie eine wichtige Rolle.

Im Folgenden werden ausführlich konservative Behandlungsmethoden vorgestellt sowie Übungen, die Linderung verschaffen können.

Weitere Informationen finden Sie im Kapitel: "Nervenschmerzen

Abbildung eines Bandscheibenvorfalls

  1. mediolateraler (seitlicher) Bandscheibenvorfall mit Druck auf die Nervenwurzel, welche zur Nervenwurzelkompression führt
  2. Rückenmark
  3. Nervenwurzel
  4. Gelatinie in der Bandscheibe (Nucleus pulposus)
  5. Faserring der Bandscheibe (Nucleus fibrosus)

Welche Übungen können bei einer Neuroforamenstenose helfen?

Zur Behandlung von Neuroforamenstenosen sollten verschiedene Muskelgruppen und eine gewisse Grundausdauer im Trainingsplan Beachtung finden.

  1. Stärkungen des Rückens und der seitlichen Beinheber. Die Übungen werden im Folgenden ausführlich beschrieben.
  2. Körpermitte stärken: Dazu sollten Übungen gemacht werden, die auf die Bauchmuskeln abzielen, wie zum Beispiel Beckenkippen, Brücken (Bridging) und modifizierte Liegestütze. Dies dient dazu, die Rumpfmuskulatur zu stärken. Zusätzlich trägt das Training zur Stabilisierung der Wirbelsäule bei und verringert den Druck auf die Nervendurchtrittslöcher (Neuroforamina).
  3. Flexibilitätsübungen sollten ebenfalls zum Trainingsprogramm gehören. Sie können Spannungen in den Muskeln rund um die Wirbelsäule abbauen. Hierfür eignen sich Aktivitäten wie Yoga, Faszientraining, Tai­-Chi und Pilates
  4. Milde sportliche Aktivitäten wie Radfahren, Gehen, Schwimmen, Wassergymnastik und Yoga sind generell geeignet, um die Gesundheit des Herzkreislaufsystems zu fördern. Dadurch verbessert sich die Durchblutung des gesamten Körpers, ebenfalls der Wirbelsäule. Sport sollte aber vor allem beschwerdeadaptiert, also abgestimmt auf die eigenen Symptome, vollzogen werden, unter Beachtung von Sturzrisiko und eventueller Instabilität.

Kräftigungsübungen

Bei allen Übungen gilt es zu beachten, dass man schrittweise beginnt und die Wiederholungen langsam steigert. Die Übungen sollten außerdem mit Bedacht durchgeführt werden, um ihre richtige Durchführung zu gewährleisten. Sie zeigen nur dann einen Erfolg, wenn sie regelmäßig durchgeführt werden.
Es empfiehlt sich anfangs, mit einem Physiotherapeuten oder Fitnesstrainer gemeinsam zu üben.

Nun zu den Kräftigungsübungen:

  • Eine bekannte rumpfstärkende Übung ist die klassische Liegestützposition (auch Plank genannt). Dieser sollte für eine Minute gehalten werden können.
  • Für die sogenannte Superman-Übung legt man sich flach auf den Bauch und streckt die Arme und Beine gerade von sich weg. Dann hebt man Arme, Brust und Beine gleichzeitig vom Boden ab, sodass eine „fliegende“ Position entsteht. Diese Übung sollte anfangs zehn Sekunden und später länger gehalten werden.
  • Zur Stärkung des unteren Rückens sollte man sich mit Brücken (oder Bridging) beschäftigen. Hierfür legt man sich auf den Rücken, beugt die Knie und stellt die Füße flach auf den Boden. Dann hebt man die Hüfte zur Decke und lässt diese eine gerade Linie von den Schultern zu den Knien bilden. Die Gesäßmuskulatur und die Unterseite der Beine werden angespannt. Dies sollte ebenfalls für einige Sekunden gehalten werden, die später gesteigert werden können.
  • Eine Verbesserung der Hüftabduktion (Wegführen des Beines von der Hüfte) trägt ebenfalls zur Rumpfstärkung bei. Hierfür können seitliche Beinheber gemacht werden, entweder im Stehen oder in der seitlichen Plank (wobei das bodenwärts gerichtete Bein angewinkelt werden kann als einfachere Modifikation).

Übung Superman

Übung Bridging

Dehnungsübungen

Eine sehr gute Mobilitätsübung, die den Rücken auch dehnt, ist der Katze-Kuh-Stretch: Hierfür beginnt man im Vierfüßler Stand zunächst tief zu atmen und die Atmung zu beruhigen. Bei der Einatmung wölben Sie den Rücken, so dass der Bauch zum Boden sinkt (Kuh). Bei der Ausatmung runden Sie den Rücken, indem Sie das Kinn zur Brust ziehen (Katze). Dies sollte fünf bis zehn Mal wiederholt werden.

Aus dieser Position heraus lässt es sich leicht in die Kindsposition wechseln. Hierfür setzen Sie das Gesäß weit hinten auf Ihren Fersen ab, legen Brustkorb und Stirn auf den Boden ab und strecken die Arme weit nach vorne. Sie können die angewinkelten Beine auch spreizen, um Bauch und Brüsten mehr Platz zu geben. Die Fingerspitzen sind der einzige Teil der Hand, der den Boden berührt (die Hände werden wie Spinnen aufgesetzt). Atmen Sie hier mehrmals tief ein und aus.

Auf dem Rücken liegend kann man noch den Knie-zu-Brust-Stretch machen (oder „das Päckchen“). Ziehen Sie abwechselnd ein Knie zur Brust und halten Sie es mit beiden Händen. Kommen Sie von hier aus ins Sitzen und strecken Sie die Beine gerade nach vorne aus. Mit dem Ausatmen senkt sich der Oberkörper gerade auf die Beine herab. Greifen Sie, was Sie können: Knie, Unterschenkel, Füße oder Zehen. Bei jeder Ausatmung sinkt der Oberkörper tiefer. Diese Übung wird sitzende Vorwärtsbeuge genannt und entspannt den unteren Rücken.

Übung: Dehnung der seitlichen Rumpfmuskulatur

Schulterkreisen

Schulterkreisen mobilisiert den Schultergürtel und fördert die Durchblutung im Brust- und Halswirbelbereich. Durch eine verbesserte Durchblutung werden Nerven und Muskeln an der Stelle, wo die Neuroforamenstenose auftritt, mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was ebenfalls Beschwerden lindert. Außerdem haben Menschen mit Neuroforamenstenose häufig einen verspannten Nacken- und Schulterbereich.
Das Schulterkreisen kann im Stand oder Sitzen gemacht werden. Der Rücken sollte dabei gerade sein. Kreisen Sie fünfmal vorwärts mit den Schultern, anschließend rückwärts. Dies kann mit hängenden Armen gemacht werden. Alternativ strecken Sie die Arme seitlich von sich weg und beschreiben mit den Armen große Kreise. Man kann die Schultern auch gegenläufig kreisen lassen, indem man beide Arme zur Decke streckt, den rechten Arm nach vorne und den linken Arm nach hinten führt und einen Kreis vollzieht, bis sich beide Arme wieder über den Kopf treffen. Hier kann ein Richtungswechsel stattfinden.

Katze-Kuh-Übung

Die Katze-Kuh-Übung stammt ursprünglich aus dem Yoga und ist eine Dehnungs- und Mobilitätsübung für den Rücken. Man beginnt im Vierfußstand und macht abwechselnd einen Katzenbuckel und ein geführtes Hohlkreuz (ähnlich dem Rücken einer Kuh). Es empfiehlt sich vorher, die Handgelenke mehrmals aufzuwärmen (zu kreisen), damit diese im Vierfußstand nicht unangenehm überstreckt werden. Die Katze-Kuh-Übung sollte fünf bis zehn Mal wiederholt werden und kann täglich angewandt werden. Ein geeigneter Zeitpunkt ist vor allem nach dem Aufstehen oder nach längeren Perioden des Sitzens.

Wie häufig sollte man die Übung machen?

Alle oben beschriebenen Übungen sollten anfangs täglich gemacht werden und können dann bis zu dreimal am Tag gesteigert werden. Es gilt hierbei vor allem seine körperlichen Grenzen zu beachten. Das heißt, so viel zu machen, dass der Körper nicht zu stark beansprucht wird, sondern eine Linderung der Beschwerden eintritt. Dies ist bei jedem Menschen eine individuelle Festlegung.

Welche Übungen sollte ich nicht machen?

Generell sollten alle Übungen nicht gemacht werden,die Schmerzen oder Kribbelgefühle in den Extremitäten auslösen. Extreme Sportarten mit starken Erschütterungen der Wirbelsäule und erhöhter Verletzungsgefahr wie Kampfsport, Wintersportarten (Ski und Snowboarden) oder Parkour sollten auch vermieden werden.

Was mache ich, wenn ich bei den Übungen Schmerzen bekomme?

Wenn bei Übungen mehr Schmerzen entstehen, sollten diese unterlassen werden. Es gilt zu unterscheiden zwischen muskelkaterähnlichen Schmerzen, die eine normale Beanspruchung des Muskels bedeuten, wie von anderen sportlichen Aktivitäten bekannt, und tatsächlichen Schmerzen. Da Schmerz ein Warnsignal des Körpers vor Schäden ist, sollte in jedem Fall auf dieses gehört werden und die jeweilige Übung unterbrochen werden. Der Physiotherapeut, behandelnde Orthopäde oder Fitnesstrainer kann hier gegebenenfalls fehlerhafte Übungen korrigieren oder Alternativen vorschlagen.

Was sind Alternativen/zusätzliche Maßnahmen zu den Übungen?

Die oben beschriebenen Kraft- und Dehnungsübungen spielen eine essenzielle Rolle bei der Behandlung der Neuroforamenstenose.
Darüber hinaus ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Behandlung der Krankheit wesentlich, um eine umfassende Linderung zu verschaffen. Zuerst sollte natürlich mit dem behandelnden Arzt gesprochen werden, um einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln, der auf die spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten zugeschnitten ist.
Dazu gehören auch Physiotherapie, Schmerzmittel und Osteopathie.
Die alternativen und zusätzlichen Behandlungsansätze helfen, den ganzheitlichen Ansatz zur Heilung der Symptomatik möglich zu machen.

  • Schmerzmittel, besonders die NSAR (nicht-steroidalen Antirheumatika) wie Ibuprofen, Nurofen und Diclofenac, sind zu bevorzugen, da sie neben der schmerzstillenden auch eine entzündungshemmende Wirkung haben.
  • Die osteopathischen Behandlungsmethoden sollten vorher mit der Krankenkasse geklärt werden, ob und wenn ja, zu welchen Teilen die Behandlung übernommen wird.
  • Weiterhin sollten auch alternativmedizinische Therapien besprochen werden, wie Akupunktur, Homöopathie und PMR (progressive Muskelrelaxation). Vor allem von der Akupunktur berichten Betroffene erstaunliche Beschwerdebesserungen, da hier bestimmte Nervenpunkte getriggert (verstärkt) und andere „ausgeschaltet“ werden können. Auch wenn die Mechanismen bis heute nicht gänzlich verstanden sind, zeigen viele Studien eine deutliche Beschwerdelinderung bei chronischen Schmerzpatienten.
  • Die Kältetherapie ist etwas besser erforscht. Man weiß inzwischen, dass regelmäßiges Aussetzen des ganzen Körpers mit Kälte bei gleichzeitiger bewusster Muskelentspannung zur Ausschüttung von Endorphinen (Glückshormonen) führt, die eine schmerzstillende Wirkung haben.
  • Wärme ist dabei kein Gegenspieler, sondern vielmehr ein Teamplayer bei der Therapie mit Temperaturen. Gezielte Wärme an verspannten Muskelstellen fördert die Durchblutung und vermindert Verspannungen. Hierfür kann man je nach Geschmack Wärmekissen verwenden, Wärmeflaschen, aufgewärmte Kirschkernkissen, Capsaicin-Pflaster, Capsaicin-Salben oder Infrarot-Wärmelampen.
  • Die Chiropraktik ist ebenfalls ein wertvoller Baustein der Behandlung. Im Volksmund wird hier der Körper wieder „eingeknackst“ oder „eingerenkt“ durch kräftige manuelle Handgriffe. Bei der Wahl des richtigen Chiropraktikers sollte darauf geachtet werden, dass derjenige Erfahrung mit Neuroforamenstenose hat, da diese Art der Therapie sonst Beschwerden verschlimmern kann.
  • Zusätzlich zu den oben genannten Therapievorschlägen kann jeder Betroffene für sich Lifestyle-Änderungen vornehmen, wie zum Beispiel berufliche Belastungen und emotionalen Stress zu reduzieren, da diese sich bekanntlich negativ auf chronisches Schmerzempfinden auswirken. Hierzu gehört auch, die Ernährung auf eine überwiegend pflanzliche und entzündungshemmende Ernährung umzustellen. Da Schmerz- und Entzündungsmediatoren (Botenstoffe) im Körper eng miteinander verwandt sind, werden durch entzündungslindernde Nahrungsmittel auch Schmerzsignale reduziert und können so Betroffenen helfen.

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Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere Wirbelsäulenspezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Wirbelsäulensprechstunde!