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Lumedis Frankfurt

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Verkürzt eine Polymyalgia rheumatica die Lebenserwartung?

Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.

Was ist eine Polymyalgia rheumatica?

Polymyalgia rheumatica ist eine Autoimmunerkrankung, also eine entzündliche Erkrankung, bei der sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet. Sie tritt bei Menschen über fünfzig auf und ist gekennzeichnet durch Muskelschmerzen, Steifheit und Entzündungen der Blutgefäße (Vaskulitis). Die Schmerzen schlagen sich vor allem in den Schultern und Hüften nieder und treten symmetrisch auf. Die Symptome treten oft plötzlich auf und haben ihren Höhepunkt am Morgen oder nach körperlicher Inaktivität. Die Diagnostizierung erfolgt durch einen Arzt und beruht auf einer körperlichen Untersuchung sowie Bluttests. Die genaue Ursache der Polymyalgia rheumatica ist unbekannt, aber es gibt inzwischen einige gute Behandlungsmethoden, die allen voran aus der Gabe von Kortikosteroiden bestehen.
 

Ist die Lebenserwartung bei einer Polymyalgia rheumatica verkürzt?

Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: Nein, die Polymyalgia rheumatica alleine verkürzt die Lebenserwartung von Betroffenen in der Regel nicht. Die meisten Betroffenen können sich mit der Krankheit arrangieren, wenn sie gut auf eine Kortikosteroidbehandlung ansprechen. Gleichzeitig führt die langfristige Einnahme von Kortikosteroiden aber auch zu Komplikationen im ganzen Körper. Dazu gehören Osteoporose, Bluthochdruck, Diabetes und ein erhöhtes Infektionsrisiko durch eine Schwächung des Immunsystems. Die Folgen dieser Krankheiten können tatsächlich die Lebenserwartung reduzieren, sind aber ebenfalls behandelbar. Die Polymyalgia rheumatica ist weiterhin mit der Krankheit Riesenzellarteriitis verbunden. Es handelt sich um eine etwas schwerwiegendere Erkrankung, von der aber nur manche betroffen sind. Sie verursacht eine Entzündung der Blutgefäße, insbesondere der Arterien im Kopf. Sind zum Beispiel diejenigen Gefäße betroffen, die die Augen versorgen, kann es zu ernsten Komplikationen wie Sehkraftverlust kommen. Auch kleine Schlaganfälle sind möglich. Diese sind natürlich je nach Ausmaß lebenszeitreduzierend. 

 

Gründe, warum die Lebenserwartung verkürzt sein kann?

Die Polymyalgia rheumatica kann durch ihre Begleiterkrankungen oder durch die Nebenwirkungen ihrer notwendigen Therapie die Lebenserwartung verkürzen. Zu den Nebenwirkungen gehören die typischen Begleiterscheinungen einer Kortisontherapie, nämlich Osteoporose, Bluthochdruck, Diabetes und ein erhöhtes Infektionsrisiko. So kann es passieren, dass bei Stürzen schneller Brüche entstehen oder die Zeit, die man im Krankenhaus nach einer Operation verbringen muss (Hospitalisierungsdauer) durch Infektionen verlängert ist. Auch bei der Begleiterkrankung der Riesenzellarteriitis ist die Lebenszeit an sich nicht verkürzt, es sei denn es kommt zu Schlaganfällen der größeren Gefäße im Gehirn (extrem selten). Häufiger sind die Augengefäße betroffen und es kommt zu Sehstörungen, jedoch nicht zu Zuständen, die die Lebenserwartung verkürzen.

Riesenzellarteriitis

Die Riesenzellarteriitis ist die am häufigsten auftretende Entzündung von Blutgefäßen bei Erwachsenen. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, also eine Krankheit, bei der sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet. Bei der Riesenzellarteriitis macht sich das dadurch bemerkbar, dass Fresszellen (Makrophagen) sich zu Riesenzellen zusammenschließen innerhalb der Wand von bestimmten Blutgefäßen. Es kommt infolgedessen zu Entzündungen und eventuell Gefäßverschlüssen. Am häufigsten sind Hals- und Kopf-, genauer gesagt Augengefäße betroffen und der Sehverlust ist die befürchtetste Folge der Riesenzellarteriitis. Sie tritt häufig zusammen mit der Polymyalgia rheumatica auf.

Nebenwirkung von Cortison

Kortison kann verschiedene unangenehme  Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten Problemen gehören Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und erhöhter Blutdruck. Muss es länger eingenommen werden, kann es zu Osteoporose, Diabetes und erhöhter Infektionsgefahr kommen. Bei manchen Patienten wird die Haut dünner, es kommt schneller zu Hämatomen (Blutergüssen) und die Wundheilung braucht ebenfalls länger. Es kann auch den Magen sehr reizen, im schlimmsten Fall sogar Geschwüre (Ulcera) verursachen. Weiterhin kann es an den Augen zu einem grauen oder grünen Star kommen.

Gründe, warum die Lebenserwartung nicht verkürzt sein kann?

Obwohl die Polymyalgia rheuamtica durchaus die Lebensqualität einschränken kann, verkürzt sie in der Regel nicht die Lebenserwartung. Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens wird die Krankheit oft ausreichend früh diagnostiziert und kann dann entsprechend behandelt werden, nämlich mit Kortikosteroiden (Kortison). Diese Behandlungen lassen die Entzündung meist schnell abklingen und lindern die Schmerzen, so dass Betroffene ihrem normalen Alltag nachgehen können. Außerdem ist die Polymyalgia rheumatica keine sogenannte destruktive (zerstörerische) Krankheit, das heißt sie verursacht keine bleibenden Gewebeschäden wie zum Beispiel andere rheumatische Krankheiten (wie die rheumatoide Arthritis). Dadurch entstehen keine dauerhaften körperlichen Schäden, die die Lebenserwartung verkürzen könnten. Weiterhin ist ein günstiger Faktor, dass vor allem Menschen älter als fünfzig Jahre betroffen sind. Diese Patientengruppe befindet sich meist eh wegen bestimmter Kontrolluntersuchungen in ärztlicher Behandlung, so dass Beschwerden durch die Polymyalgia rheumatica früh erkannt und behandelt werden können. Insgesamt lässt sich also sagen, dass mit einer frühzeitigen Diagnose, Behandlung und Überwachung der Nebenwirkungen durch die Kortisontherapie die Lebenserwartung im Grunde nicht wesentlich verkürzt sein kann im Vergleich zu Menschen ohne diese Krankheit.
 

Was kann ich selbst tun, dass ich trotz Polymyalgia rheumatica keine verkürzte Lebenserwartung habe?

Da die potentiell lebenszeitverkürzenden Faktoren der Polymalgia rheumatica sich vor allem auf die Nebenwirkungen der Kortisontherapie beschränken, gilt es diese Behandlung bestmöglich zu bewachen. Hierfür eignen sich Gewichtskontrollen, eine gesunde Ernährung sowie ausreichend Bewegung um Diabetes, Bluthochdruck und Osteoporose vorzubeugen. Um die erhöhte Infektanfälligkeit zu reduzieren, kann auf antientzündliche Ernährung, regelmäßigen Ausdauersport und andere unterstützende Maßnahmen zurückgegriffen werden.

 

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Ihr
Nicolas Gumpert

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