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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
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Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Polymyalgia rheumatica

Lumedis behandelt den orthopädischen Anteil der Polymyalgia rheumatica mit großer Erfahrung.
Gerne beraten Sie die Frnakfurter Spezialisten von Lumedis in einem Termin.

Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.

Was ist eine Polymyalgia rheumatica?

Die Polymyalgia rheumatica (PMR) ist eine entzündliche Erkrankung der Gelenke und der Gefäße (besonders der Arteria subclavia) sowie der Muskeln und fällt in den Formenkreis der rheumatischen Erkrankungen.
Die Ursache ist ungeklärt und es wird angenommen, dass es eine autoimmune Genese gibt.
Es kommt zu starken Entzündungsreaktionen der Gelenkinnenhaut und zu heftigsten Schmerzen und Steifigkeit in den Muskeln der Schultern und Hüften. Die Krankheit geht mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl einher und verläuft häufig schubartig und tritt gehäuft gemeinsam mit einer Riesenzellarteriitis auf..
Die Polymyalgia rheumatica ist besonders häufig bei Frauen im Alter von über 50 Jahren. und ist die zweithäufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung.

Unbehandelt kann es zu einer gefährlichen Erkrankung mit Spätfolgen werden.

Ursachen

Die Ursache der Polymyalgia rheumatica ist nicht abschließend und vollständig geklärt es werden aber unterschiedliche Ansätze diskutiert: 

  • autoimmun
  • Genetische bzw. familiäre Anfälligkeit 
  • Umweltfaktoren 
  • Vorherige Erkrankungen (z.B. Ringelröteln) 
  • Immunologische Prozesse 
  • Stress
  • Alter

Stress

Stress ist ein häufiger und oft schlecht zu greifender Faktor bei Krankheitsgeschehen.
Es wird vermutet, dass er auch bei der Polymyalgia rheumatica eine einflussreiche Rolle spielt. So wird angenommen, dass Stress sowohl eine auslösende Ursache für die Erkrankung als auch ein Trigger für neuauftretende Schübe sein kann. 

Wie macht sich Polymyalgia rheumatica bemerkbar?

Die Polymyalgia rheumatica äußert sich vielfältig.
Häufig stellen sich Pateinten mit depressiver Verstimmung und allgemeinen Krankheitssymptomen wie folgende vor:

  • Fieber
  • Gewichtsverlust
  • Nachtschweiß
  • Abgeschlagenheit
  • Schlappheit

Spezifischere Symptome sind die heftigen Muskelschmerzen, die insbesondere nachts auftreten. Besonders betroffene Muskelgruppen sind, die des:

  • Schultergürtels
  • Oberarms
  • Beckengürtels

Meist sind die Schmerzen sehr heftig und beidseitig.
Zudem klagen viele Patienten auch über arthritische Beschwerden der mittelgroßen Gelenke. Das heißt es sind Handgelenke oder Fußgelenke besonders bettoffen. Die arthritischen Beschwerden äußern sich durch diverse Beschwerden der betroffenen Gelenke wie:

Es kann ebenfalls zu Entzündungen der Gelenkschleimhäute kommen. Besonders wenn es an den Handgelenken zu einer Entzündung der Gelenkschleimhaut (Synovitis) kommt, kann auch ein Karpaltunnelsyndrom auftreten. 

Muskelschmerzen

Die Muskelschmerzen bei der Polymyalgia rheumatica treten insbesondere nachts auf.
Zu Beginn schmerzen vor allem die Muskeln des Schultergürtels und des Oberarms. Es ist möglich, dass die Schmerzen anfangs nur einseitig sind und dann beidseitig werden.
Im Verlauf der Erkrankung sind auch die Muskeln des Beckengürtels und des Oberschenkels betroffen.
Meist sind die Muskelschmerzen symmetrisch, was bedeutet, dass sie auf beiden Seiten gleichermaßen (rechts wie links) auftreten. 

Alternative Usachen für Schmerzen im Muskel finden Sie in unseren Artikeln: "Muskelschmerzen", "Muskelentzündung"

Knieschmerzen

Im Rahmen der Polymyalgia rheumatica kann es auch zu starken Knieschmerzenkommen. Das liegt daran, dass die Erkrankung auch die Muskeln des Oberschenkels in Mitleidenschaft zieht. Viele Muskeln des Oberschenkels setzen am Knie an und führen so zu Knieschmerzen.
Hinzu kommt auch, dass es bei der Polymyalgia rheumatica auch zu Kniegelenksergüssen kommen kann. Diese Ergüsse sind meist große Ergüsse und führen dabei dann auch zu Schwellungen und Schmerzen des Knies. Zudem ist dadurch auch die Bewegungsfreiheit im Knie eingeschränkt.

Diagnosekriterien

Zur Diagnose einer Polymyalgia rheumatica gibt es sogenannte „ACR-EULAR- Klassifikationskriterien“. Diese teilen sich in erforderliche und Zusatzkriterien sowie in sonographische Zusatzkriterien ein.
Die erforderlichen Kriterien umfassen:

  • ein Patientenalter >50 Jahren
  • neu aufgetretene symmetrische Schultergürtelschmerzen
  • erhöhte Entzündungswerte im Blut

Zu den Zusatzkriterien zählen:

  • eine ausgeprägte Steifigkeit der Gelenke am Morgen, welche länger als 45 min besteht
  • laborchemisches Fehlen von Rheumafaktoren und Anti- CCP- Antikörpern. Dies sind beides Routinewerte bei einer Diagnostik für rheumatologische Erkrankungen
  • Schmerzen des Beckengürtels
  • Fehlen vom Befall anderer Gelenke. Das wäre bei einer Polymyalgia rheumatica untypisch.

Zu den sonographischen Kriterien zählen die Diagnostik einer Gelenkflüssigkeitsentzündung der Schulter und mindestens einer Hüfte oder beider Schultern. Jedes Kriterium gibt eine unterschiedliche Anzahl an Punkten. Ist ein Punktwert von größer 4 Punkten erreicht, ist die Diagnose einer Polymyalgia rheumatica zu stellen. 

Laborwerte/Blutbild

Zu einer Diagnostik der Polymyalgia rheumatica gehört neben der körperlichen Untersuchung auch eine Laborwertkontrolle.
Dabei kann eine Anämie also eine Blutarmut festgestellt werden.
Die Kreatinkinase, welche bei anderen rheumatischen Erkrankungen erhöht ist, ist typischerweise normwertig.
Es sind keine Autoantikörper zu detektieren.
Im Labor fallen Entzündungszeichen auf. Das bedeutet das CRP ist erhöht und ggf. liegen vermehrte Leukozyten vor (Leukozytose).
Zudem ist auch die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) stark erhöht (< 50 mm in der ersten Stunde). 

Ultraschall

Normalerweise wird zur Diagnose einer Polymyalgia rheumatica eine Ultraschalluntersuchung herangezogen. Hierbei lassen sich meist folgende Sachverhalte darstellen:

  • Gelenkschleimhautentzündungen
  • Schwellungen um die Gelenke herum
  • Ödeme um die Gelenke herum

Geschallt werden vor allem die Schulternund Hüftgelenke.

Röntgenbild

Ein Röntgenbild ist bei der Diagnosestellung einer Polymyalgia rheumatica nicht zwingend notwendig.
Da die Polymyalgia rheumatica vor allem Muskeln und Gelenke befällt und ein Röntgenbild diese Strukturen nicht genau genug darstellen kann, wird ein Röntgenbild gelegentlich zum Ausschluss anderer Erkrankungen genutzt. 

Wann braucht man ein MRT?

Ein MRT kann zur Diagnose einer Polymyalgia rheumatica beitragen, ist aber keine Routineuntersuchung und auch nicht notwendig. Aufgrund des hohen Zeitaufwands, langer Wartezeiten und hoher Kosten wird von einer MRT- Untersuchung oft abgesehen.
Verschiedene Studien zeigen, dass eine Polymyalgia rheumatica keine Veränderungen der Muskulatur und Gelenke im MRT verursacht.
Hilfreich kann ein MRT aber dann sein, wenn die Diagnose einer Polymyalgia rheumatica nicht eindeutig ist und der Patient andauernde Beschwerden hat.
Ein Kniegelenkserguss oder Gelenkschleimhautentzündungen können durch ein MRT erforlgreich erkannt werden.

Was kann ich gegen Polymyalgia rheumatica tun?

Eine Behandlung der Polymyalgia rheumatica sollte unverzüglich nach Diagnosestellung erfolgen.
Eine adäquate Therapie kann die Patienten schnell von Ihren Beschwerden befreien.
Die Therapie setzt sich wie folgt zusammen und dauert circa zwei bis vier Jahre:

  • Medikamente
  • Physiotherapie
  • Entsapnnungstherapie
  • usw....

Kortison

Kortison ist fester Bestandteil in der Therapie der Polymyalgia rheumatica. Man verabreicht zu Beginn der Therapie Kortison oral in mittlerer Dosierung, dies sollte schnell die Beschwerden und vor allem die Schmerzen lindern.
Es kann auch eine Versuchsgabe mit Kortison zu diagnostischen Zwecken gegeben werden. Wenn dann die Patienten mit einer prompten Schmerzlinderung ansprechen, ist dies wegweisend für eine Polymyalgia rheumatica.
Im Verlauf sollte Kortison schrittweise reduziert und ausgeschlichen werden. Das Ziel ist nach etwa zwei Jahren Kortison gänzlich ausgeschlichen zu haben.
Zudem hat die Kortisontherapie den Vorteil, dass die Tablette oral verabreicht werden kann und der Patient diese ebnfalls von zuhause aus täglich einnehmen kan,n ohne ständig für Infusionen den Arzt aufsuchen zu müssen.
Bei einer Kortisontherapie ist es wichtig zu beachten, dass es eine Reihe von Nebenwirkungen gibt:

  • beschleunigter Knochenabbau (Osteoporose), daher sollte zusätzliche eine Osteoporoseprophylaxe mit Vitamin D eingeleitet werden
  • Blutzucker- und Blutdruckentgleisungen, daher sollte eine regelmäßige Kontrolle beider Werte erfolgen

Wenn unter Cortisongabe weiter Schmerzen bestehen, sollte die Therapie überprüft werden.

Kortison-Einnahmeplan für eine Polymyalgia rheumatica nach Lumedis

Initiale Behandlung

Woche 1-2:

  • Prednisolon 25 mg pro Tag, morgens nach dem Frühstück

Anpassungsphase

Woche 2-8:

  • Reduktion pro Woche des Prednisolons um 2,5 - 5 mg
  • Fortsetzung der täglichen Einnahme, morgens nach dem Frühstück

Langsame Dosisreduktion

Monat 2-6:

  • Wenn eine Dosis von 10 mg pro Tag erreicht ist, Reduktion um 1-2 mg Prednisolon alle 2 Wochen

Erhaltungsdosis

Monat 7-12:

  • Weitere schrittweise Reduktion um 1 mg pro Monat, bis eine Erhaltungsdosis von 5 mg pro Tag erreicht ist
  • Testweise auch weitere Reduktion möglich, wenn eine Beschwerdefreiheit besteht
  • Fortsetzung der täglichen Einnahme, morgens nach dem Frühstück

Langfristige Behandlung

Nach 12 Monaten:

  • Langsame Reduktion um 1 mg alle 1-2 Monate, abhängig von den Symptomen und der Entzündungsaktivität
  • Ziel ist es, die niedrigstmögliche wirksame Dosis zu erreichen
  • nach Möglichkeit sollte ein Absetzen des Cortisons erreicht werden

Wie kann man eine polymyalgia rheumatica ohne Kortison therapieren?

Auch eine Therapie einer Polymyalgia rheumatica ohne Kortison ist möglich.
Es gibt heutzutage noch andere Medikamente, welche noch erprobt werden oder schon einen Stellenwert in der rheumatischen Therapie haben.

  • Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAR)
    Bei einigen Patienten mit milden Symptomen kann die vorübergehende Verwendung von NSAR wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen zur Linderung von Schmerzen und Steifheit ausreichend sein. NSAR's haben jedoch nicht die gleiche entzündungshemmende Wirkung wie Kortison.
  • Immunsuppressiva
    In einigen Fällen können Immunsuppressiva wie Methotrexat oder Azathioprin in Kombination mit einer niedrigeren Dosis von Kortison eingesetzt werden, um die Dosis zu reduzieren. Diese Medikamente wirken, indem sie das Immunsystem unterdrücken und die Entzündungsreaktionen reduzieren.
  • Biologika
    Bestimmte Biologika, wie Tocilizumab oder Rituximab, werden manchmal bei Polymyalgia rheumatica eingesetzt, insbesondere wenn eine Kortison-Spartherapie angestrebt wird.
    Sogenannte Biologika werden derzeit in Studien eingesetzt und sie zeigen einen vielversprechenden Effekt.
    Biologika werden aber erst pespektivisch als Standardmedikament einsetzbar sein. Diese Medikamente greifen in spezifische Moleküle oder Zellen des Immunsystems ein, um die Entzündungsreaktion zu hemmen.
  • Trainingstherapie
    Eine Trainingstherapie kann hilfreich sein, um die Muskeln zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und die Steifheit zu reduzieren. Ein Sportmediziner kann spezielle Übungen und Techniken empfehlen, die individuell auf den Patienten zugeschnitten sind.
    Die Spezialisten von Lumedis können Ihnen auf Ihren Fall abgestimmten Trainingsplan zusammenstellen.
    Eine Trainingstherapie stellt allerdings nur eine unterstützende und keine alternative Therapie dar.

Methotrexat (MTX)

Methotrexat (MTX) kann bei Patienten mit einem hohen Risiko für einen Rückfall oder bei starken Kortisonnebenwirkungen eingesetzt werden.
Methotrexat braucht im Gegensatz zu Kortison jedoch eine längere Zeit, um seine Wirkungen zu entfalten.
Nach circa vier bis acht Wochen stellt sich bei Patienten mit einer Polymyalgia rheumatica dann eine Besserung der Beschwerden ein.

Welche Ernährung ist bei einer Polymyalgia rheumatica am besten?

Bei Polymyalgia rheumatica (PMR) handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung, die starke Muskelschmerzen und Steifheit verursachen kann.
Obwohl es keine spezifische Diät gibt, die PMR heilen kann, kann eine gesunde Ernährung dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, die allgemeine Gesundheit zu unterstützen und das Wohlbefinden zu verbessern.

  • Entzündungshemmende Lebensmittel
    Fügen Sie Ihrer Ernährung reichlich entzündungshemmende Lebensmittel hinzu, wie zum Beispiel
    • frisches Gemüse (wie grünes Blattgemüse, Brokkoli, Karotten)
    • Obst (wie Beeren, Orangen)
    • Nüsse
    • Samen
      und
    • fetter Fisch (wie Lachs, Makrele, Sardinen), die Omega-3-Fettsäuren enthalten.
  • Antioxidantienreiche Lebensmittel
    Antioxidantien helfen, Zellschäden zu reduzieren und Entzündungen zu bekämpfen. Essen Sie eine Vielzahl von antioxidantienreichen Lebensmitteln wie
    • Beeren
    • dunkles Blattgemüse
    • bunte Paprika
    • Tomaten, Nüsse
    • Samen
      und
    • grünen Tee.
  • Gesunde Fette
    Vermeiden Sie trans- und gesättigte Fette, die Entzündungen fördern können, und konzentrieren Sie sich stattdessen auf gesunde Fette wie Avocados, Olivenöl, Leinsamen, Chiasamen und Nüsse.
  • Vollwertige Kohlenhydrate
    Wählen Sie Vollkornprodukte, wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln und braunen Reis, anstelle von raffinierten Kohlenhydraten. Vollwertige Kohlenhydrate enthalten Ballaststoffe und Nährstoffe, die eine langsamere Verdauung und eine stabilere Blutzuckerkontrolle unterstützen können.
  • Reduzierung von zuckerhaltigen Lebensmitteln und raffinierten Kohlenhydraten
    Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke, Süßigkeiten, Gebäck und verarbeitete Lebensmittel, da diese Entzündungen fördern können.
  • Ausreichende Proteinzufuhr
    Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend hochwertiges Protein aus Quellen wie magerem Fleisch, Geflügel, Fisch, Bohnen, Linsen und Milchprodukten erhalten. Protein ist wichtig für die Muskelgesundheit und die Erholung.
  • Hydration
    Trinken Sie ausreichend Wasser, um Ihren Körper hydratisiert zu halten und die allgemeine Gesundheit zu unterstützen.

Stellen Sie bitte nicht eigenmächtig Ihre Ernährung um, da es immer zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann.
Sprechen Sie alle Veränderungen mit Ihrem Spezialisten für die Polymyalgia rheumatica (PMR) ab.

Wie lange dauert eine Polymyalgia rheumatica?

Die Polymyalgia rheumatica ist eine Erkrankung, die akut und chronisch verlaufen kann.
Oft wirken herkömmliche Schmerzmittel wie Ibuprofen nicht ausreichend, sodass die Patienten nach einiger Zeit einen Arzt zu Rate ziehen.
Wenn die Polymyalgie rheumatica diagnostiziert wurde und eine Kortisontherapie gestartet wurde, bessern sich die Beschwerden häufig sehr schnell.
Die Therapie kann zwei bis vier Jahre andauer und zu einer vollständigen Regression der Krankheit führen, sodass die Patienten auch im Therapiefreienintervall beschwerdefrei bleiben. Manche Patienten erleiden jedoch einen Rückfall und brauchen dann erneute eine Therapie. 

Prognose - Ist eine Polymyalgia rheumatica heilbar?

Die Prognose der Polymyalgia rheumatica ist unter einer adäquaten Therapie gut.
Die Therapie dauert über zwei bis vier Jahre. Einige Patienten leiden aber auch über viele Jahre bis Jahrzehnte an den Beschwerden. Gerade die Behandlung mit Kortison lässt die Beschwerden schnell verschwinden. Auch die Blutwerte normalisieren sich unter Therapie.
Nach einiger Zeit kann man auch versuchen die Medikamente abzusetzen und einige Patienten bleiben auch ohne Therapiefortführung dann symptomfrei. Diesen Zustand nennt man dann „medikamentenfreie Remission“.
Von Heilung lässt sich heutzutage noch nicht so einfach sprechen, denn die Ursache der Erkrankung ist unklar. Das heißt es gibt auch noch keinen genauen Heilungsansatz. Doch die Forschung schreitet voran und ist vielversprechend.
Viele Patienten leben gut ohne Medikamente und die Chance eine Beschwerdefreiheit zu erlangen, erhöht sich durch eine angemessen lange Kortisontherapie

Wie ist meine Lebenserwartung?

Die Lebenserwartung bei Patienten mit Polymyalgia rheumatica ist unter adäquater Therapie nicht erniedrigt im Vergleich zur Normalbevöllkerung.
Die Behandlung dauert in der Regel etwa zwei bis vier Jahre. Danach kann auch ein Auslassversuch der Medikamente erfolgen. Viele Patienten bleiben dann beschwerdefrei und sie benötigen keine weiteren Medikamente mehr.
Nach Abschluss der Therapie erleiden die Patienten nicht unbedingt einen Rückfall und sind daher in der Lebenserwartung und Lebensqualität nicht eingeschränkt.

Durch sekundäre Spätfolgen der Polymyalgia rheumatica kann die Lebenserwartung sinken. 
Hier sind besonders:

  • Komorbiditäten
    Das Vorhandensein anderer chronischer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Osteoporose kann die Lebenserwartung beeinflussen. 
  • Nebenwirkungen der Behandlung
    Langfristige Cortisontherapie kann Nebenwirkungen haben, die das Risiko für andere Gesundheitsprobleme erhöhen, wie
    • Bluthochdruck
    • Diabetes mellitus
      und
    • Osteoporose
      erhöhen. Diese Risiken müssen durch regelmäßige ärztliche Überwachung und gegebenenfalls zusätzliche Behandlungen gemanagt werden.
  • Riesenzellarteriitis
    Bei einigen Patienten tritt Polymyalgia rheumatica zusammen mit Riesenzellarteriitis (RZA) auf, einer schwereren Form der Vaskulitis, die das Risiko für ernsthafte Komplikationen wie Sehverlust oder Schlaganfall erhöhen kann. Eine schnelle und aggressive Behandlung ist hier entscheidend.

Ob die Lebenserwartung durch eine Polymyalgia rheumatica beeiflusst wird, hängt auch entscheidend von dem Ansprechen der Behandlung der Polymyalgia rheumatica ab.
Das Ansprechen der Behandlung einer Polymyalgia rheumatica ist leider der variabel.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auch in unserem Artikel "Wie beeinflusst eine Polymyalgia rheumatica meine Lebenserwartung?".

Schübe eine Polymyalgia rheumatica

Die Beschwerden der Polymyalgia rheumatica können anfallsartig und plötzlich aber auch schleichend auftreten.
Im Verlauf der Krankheit kann es zu Schüben kommen, was bedeutet, dass dann die Symptome besonders plötzlich und stark auftreten. Die Schübe können durch unterschiedlichste Faktoren getriggert werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Stresssituationen
  • Ernährung
  • Alkohol

Die falsche Ernährung, vor allem eine Ernährung aus fettigen Fleischprodukten und Eiern, können einen Schub auslösen und die Entzündungsaktivität auslösen.
Eine Therapie mit Kortison kann diese Schübe verhindern.

Mehr zu diesem Thema erfahren sie in unserem Artikel: "Was ist ein Schub der Polymyalgia rheumatica?"

Welche Rolle spielt Alkohol bei einer PR?

Generell lässt sich sagen, dass ein Glas Bier oder ein Glas Wein ab und zu nicht schädlich ist und auch einem Patienten mit einer rheumatischen Erkrankung erlaubt sein kann. Allerdings sollten Sie Alkoholgenuss trotzdem mit Ihrem Rheumatologen oder Hausarzt absprechen.
Wichtig ist zu beachten, dass eine Menge von 30 Gramm reinen Alkohol am Tag keinesfalls überschritten werden sollte, denn dann überwiegen die schädlichen Folgen. 

Rückfall

Patienten die im Rahmen der Polymyalgia rheumatica weniger als zwölf Monate eine Kortisontherapie erhalten haben, haben ein höheres Risiko für einen Rückfall.
Laut einer Studie kommt es bei 43% der Patienten innerhalb eines Jahres nach Therapiestart zu einem Rückfall der Erkrankung.
Für den Fall eine Rückfalls kann wieder mit Kortison oder auch mit Methotrexat therapiert werden. 

Was können die Spätfolgen einer Polymyalgia rheumatica sein?

Spätfolgen sind bei guter Behandlung eher selten, können aber auftreten:

  • Riesenzellarteriitis
    Etwa 10-20% der Patienten mit PMR entwickeln auch eine Riesenzellarteriitis, eine entzündliche Erkrankung, bei der große Blutgefäße, insbesondere die Schläfenarterien, betroffen sind. GCA kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen, einschließlich Sehverlust, Schlaganfall oder Aneurysma. Daher ist es wichtig, bei Verdacht auf GCA eine gründliche Untersuchung durchzuführen und gegebenenfalls eine angemessene Behandlung einzuleiten.
    Die Riesenzellarteriitis ist eine entzündliche Erkrankung der Gefäße des Kopfes. Sie fällt häufig durch starke Kopf- und Schläfenschmerzen und Sehverlust auf. Unbehandelt führt die Riesenzellarteriitis in 20-30% der Fälle zu Erblindung.
  • Nebenwirkungen von Cortison
    Eine Langzeitbehandlung mit Kortikosteroiden, die bei PMR häufig eingesetzt wird, kann mit verschiedenen Nebenwirkungen verbunden sein.
    Dazu gehören
    • Osteoporose
    • Gewichtszunahme
    • Bluthochdruck
    • Diabetes mellitus
    • Infektionsanfälligkeit
    • Stimmungsveränderungen
      und
    • Hautveränderungen
      Eine sorgfältige Überwachung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um diese Nebenwirkungen zu minimieren.
  • Wiederauftreten der Symptome (Rückfall/Schübe)
    Bei einigen Patienten kann PMR wiederholt auftreten oder chronisch werden, was bedeutet, dass sie über einen längeren Zeitraum anhaltende Symptome haben. In solchen Fällen kann eine langfristige Behandlung mit niedrigen Dosen von Kortikosteroiden oder anderen immunsuppressiven Medikamenten erforderlich sein.
  • Schlaganfall
    Außerdem kann es in besonders schweren Fällen auch selten zu Schlaganfällen als Spätfolge kommen.
  • Befall andere Blutgefäße
    Außerdem besteht ein hohes Risiko, dass es im Rahmen der Riesenzellarteriitis auch zu einem Befall anderer Gefäße kommen kann. Beispielsweise können thorakale Gefäße befallen sein, wobei es dann zu einer Blutdruckdifferenz der Arme ​​​​​​​als weitere Spätfolge kommen kann.

Wie lange bin ich mit einer Polymyalgia rheumatica arbeitsunfähig?

Sie können natürlich aufgrund der Polymyalgia rheumatica krankgeschrieben werden und auch diese Krankschreibung verlängern lassen.
Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit / Krankschreibung bei Polymyalgia rheumatica variiert stark und hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Schwere der Symptome, der individuellen Reaktion auf die Behandlung und der Art der Arbeit, die Sie ausüben.

Akute Phase und Diagnosestellung
Zu Beginn der Erkrankung, wenn die Symptome besonders stark sind und die Diagnose gestellt wird, kann eine Phase der Arbeitsunfähigkeit von mehreren Wochen bis Monaten notwendig sein. Dies gibt dem Körper Zeit, auf die initiale Behandlung, typischerweise mit Cortisonn, zu reagieren.

Verlauf der Erkrankung und Behandlung

  • Reaktionszeit auf Cortison
    Die meisten Patienten erfahren eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome innerhalb weniger Tage bis Wochen nach Beginn der Cortisontherapie.
    Dies kann die Rückkehr zur Arbeit beschleunigen.
  • Langfristige Behandlung
    Die Polymyalgia rheumatica erfordert oft eine langfristige Behandlung, die über Monate bis Jahre dauern kann.
    Während dieser Zeit kann die Dosis der Kortikosteroide schrittweise reduziert werden, und die Symptome können schwanken.
    Hierdurch kann es immer wieder zu krankschreibungen kommen.
  • Nebenwirkungen und Begleiterkrankungen
    Langfristige Einnahme von Cortison kann Nebenwirkungen haben, die die Arbeitsfähigkeit beeinflussen können. Regelmäßige ärztliche Überwachung ist wichtig, um Nebenwirkungen zu minimieren und andere Begleiterkrankungen zu managen.

Art der Arbeit

  • Körperliche Anforderungen
    Bei körperlich anstrengenden Berufen kann die Rückkehr zur Arbeit länger dauern, da die Muskelschmerzen und Steifheit die Ausführung der Arbeit erschweren können.
  • Büroarbeit und leichte Tätigkeiten
    Bei weniger körperlich belastenden Tätigkeiten ist eine frühere Rückkehr zur Arbeit oft möglich, besonders wenn Anpassungen am Arbeitsplatz vorgenommen werden, um die Belastung zu reduzieren.
    Häufig ist hier eine Rückkehr nach einer Woche nach erfolgreichem Start der Cortisontherapie möglich.

Zusammenfassend liegt die Dauer der Arbeitsunfähigkeit bei einer Polymyalgia rheumatica bei 7 Tagen bis mehreren Monaten.

Was machen wir in der Behandlung einer Polymyalgia rheumatica (PMR) besonders?

Warum Lumedis?

Bei Lumedis wird eine ganzheitliche und individuell angepasste Therapie angeboten.
Unsere erfahrenen Orthopäden nutzen modernste Diagnosetechniken, um eine exakte Diagnose zu stellen.
Nach dem Nachweis von PMR wird ein maßgeschneiderter Behandlungsplan entwickelt, der sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Ansätze umfasst.

Therapieansätze bei Lumedis

  1. Medikamentöse Behandlung
    Häufig ist eine Behandlung mit Kortikosteroiden notwendig, um die Entzündung zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern. Unsere Orthopäden überwachen die Dosierung und den Verlauf der Therapie genau, um Nebenwirkungen zu minimieren.

  2. Trainingstherapie
    Eine wichtige Ergänzung zur medikamentösen Behandlung ist die Trainingstherapie. Unsere Sportwissenschaftler erarbeiten individuelle Trainingspläne, die darauf abzielen, die Beweglichkeit zu verbessern und die Muskulatur zu stärken, ohne die entzündeten Bereiche zu überlasten.

  3. Ernährungsberatung
    Eine ausgewogene Ernährung kann die entzündungshemmende Therapie unterstützen. Bei Lumedis erhalten Sie auch Beratung zur Optimierung Ihrer Ernährungsgewohnheiten.

Übungen

Sie können der Polymyalgia rheumatica nicht vorbeugen, da es eine genetische und/ oder autoimmunlogische Erkrankung ist.
Trotz der Muskelschmerzen können Sie weiterhin Sport betreiben. Wichtig ist, dass die Sportarten nicht sehr belastend für die Gelenke sind. Dazu zählen Sportarten wie :

  • Schwimmen
  • Radfahren
  • Walking
  • Wassergymnastik. 

Sie können Ihre Schultern auch durch verschiedene kleine Übungen trainieren, die sich einfach in den Alltag einbauen lassen.

  1.  Schulterkreisen:
    Kreisen sie mit den Schultern entweder von vorne nach hinten oder von vorne nach hinten
  2.  Schulterhochziehen
    Ziehen Sie Ihre Schulter bis zu den Ohren heran und senken Sie anschließend langsam wieder ab

Wiederholen Sie jede dieser Übungen etwa 20-mal mehrmals am Tag. 

 

Individuelle Trainingskonzepte bei Lumedis bei einer Polymyalgie rheumatica

Die Behandlung dieser Erkrankung bei Lumedis bietet mehrere Vorteile, insbesondere durch den Einsatz von spezifischen Übungen und einem ganzheitlichen Ansatz.
Lumedis hat 

  1. eine spezialisierte Expertise
    Lumedis ist eine renommierte orthopädische Praxis in Frankfurt am Main, die über umfassende Erfahrung und Expertise in der Behandlung von entzündlichen und rheumatischen Erkrankungen verfügt. Die Orthopäden bei Lumedis, einschließlich Dr. Nicolas Gumpert, haben fundiertes Wissen über die Pathophysiologie von PMR und die besten Behandlungsmethoden.

  2. Individuell angepasste Therapiepläne
    Die Behandlung bei Lumedis wird individuell auf die Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten. Bei PMR ist es wichtig, die Übungen so zu gestalten, dass sie die Schmerzen lindern und die Mobilität verbessern, ohne die entzündeten Bereiche zu überlasten. Die Orthopäden bei Lumedis entwickeln personalisierte Trainingsprogramme, die auf den spezifischen Zustand und die Fähigkeiten des Patienten abgestimmt sind.

  3. Ganzheitlicher Ansatz
    Lumedis verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur die Symptome der PMR adressiert, sondern auch die allgemeinen Gesundheitszustände und Lebensgewohnheiten der Patienten berücksichtigt.
    Dies umfasst Ernährungsberatung, Stressmanagement und andere unterstützende Therapien, die dazu beitragen können, die Entzündung zu reduzieren und das Wohlbefinden zu verbessern.

  4. Regelmäßige Überwachung und Anpassung
    Ein wichtiger Aspekt der Behandlung von PMR ist die kontinuierliche Überwachung des Fortschritts und die Anpassung des Behandlungsplans. Bei Lumedis werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Therapie effektiv ist und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

  5. Moderne Ausstattung und Methoden
    Lumedis verfügt über moderne Ausstattung und verwendet neueste Methoden in der orthopädischen Behandlung. Dies schließt fortschrittliche Diagnosetechniken (Muskelfunktionsdiagnostik/EMG-Training), die speziell entwickelt wurden, um die Rehabilitation bei rheumatischen Erkrankungen zu unterstützen.

  6. Kooperation mit Sportwissenschaftlern
    Die Zusammenarbeit mit Sportwissenschaftlern bei Lumedis gewährleistet, dass die Übungen wissenschaftlich fundiert und effektiv sind.
    Diese Experten können spezifische Trainingsprogramme entwickeln, die sowohl sicher als auch förderlich für die Linderung der PMR-Symptome sind.

  7. Selbstmanagement
    Lumedis legt großen Wert auf die Schulung der Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung. Patienten lernen, wie sie ihre Symptome besser managen können und welche Übungen sie selbstständig zu Hause durchführen können, um ihre Mobilität und Lebensqualität zu verbessern.

Lumedis Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
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60311 Frankfurt am Main

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Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
Von Röntgenbildern / MRT´s / CT´s - wenn möglich die Originalbilder in großer Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) schicken.

Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere orthopädischen Spezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Sprechstunde!