Termin vereinbaren

Einen Termin bei uns?

Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main

Zur Online-Terminvereinbarung
Telefon 069 24753120

Spätfolgen von MTX

Das sollten Sie wissen

Methotrexat (MTX) wird häufig zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen wie Rheumatoider Arthritis eingesetzt. Doch welche Spätfolgen können durch eine langfristige Einnahme auftreten? Die Experten von Lumedis klären auf und beraten Sie gerne zu möglichen Risiken, Maßnahmen zur Vorsorge und Alternativen zu MTX. Vereinbaren Sie gerne einen Termin!

Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.

Was ist MTX?

MTX steht für Methotrexat, ein Medikament, das in der Behandlung verschiedener Erkrankungen verwendet wird. Es findet Verwendung in der Krebstherapie und bei Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel der Rheumatoiden Arthritis, da es immunsuppressiv wirkt. 

Welche bekannten Spätfolgen von MTX gibt es?

Bekannte Spätfolgen von MTX sind:

  • Leberschäden
  • Lungenschäden
  • Knochenmarkssuppression
  • Infektionsrisiko
  • Kardiovaskuläre Komplikationen
  • Gastrointestinale Probleme
  • Nierenschäden
  • Neurologische Störungen
  • Reproduktionsstörungen

Leberschäden

Methotrexat kann im Laufe der Zeit zu einer Schädigung der Leber führen. Dies kann von milden Veränderungen der Leberenzyme bis hin zu schwerwiegenden Zuständen wie Leberfibrose oder Leberzirrhose reichen. Patienten unter Langzeitbehandlung mit MTX sollten regelmäßig ihre Leberwerte überwachen lassen, um frühzeitig eingreifen zu können.

Methotrexat kann Hepatozyten, die Hauptzellen der Leber, direkt schädigen, indem es den Folatstoffwechsel in diesen Zellen beeinträchtigt. Dies führt zu einer Ansammlung von toxischen Metaboliten und einer Entzündungsreaktion. Chronische Entzündung und Zellschaden können zu einer fortschreitenden Vernarbung des Lebergewebes (Fibrose) führen, was schließlich die normale Struktur und Funktion der Leber beeinträchtigt.

Nierenschäden

Methotrexat kann auch die Nieren schädigen, was als Nephrotoxizität bezeichnet wird. Diese Schäden entstehen, weil MTX und seine Metaboliten hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden werden. Hohe Konzentrationen von MTX können die Nierentubuli direkt schädigen, was zu akuter Niereninsuffizienz führen kann.

Zudem kann die Kristallisation von Methotrexat und seinen Metaboliten in den Nierentubuli auftreten, was zu mechanischer Blockade und weiterem Schaden führt. Dies kann besonders problematisch sein bei Patienten mit vorbestehender Nierenerkrankung oder bei Dehydration.

Regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion durch Bluttests (Kreatinin, GFR) und Urinanalysen ist notwendig, um nephrotoxische Effekte frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Spätschäden an den Lungen

Lungenschäden durch Methotrexat können als Methotrexat-induzierte Pneumonitis auftreten, eine entzündliche Erkrankung der Lunge. Diese Form der Pneumonitis ist immunvermittelt und kann sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Dosen von MTX auftreten. Die genaue Pathophysiologie ist nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass eine Überempfindlichkeitsreaktiondes Immunsystems auf Methotrexat eine Rolle spielt.

Symptome umfassen:

  • Husten
  • Atemnot
  • Fieber 
  • allgemeine Verschlechterung des Allgemeinzustands.

In schweren Fällen kann es zu einer interstitiellen Lungenfibrose kommen, bei der das Lungengewebe vernarbt und verhärtet, was die Lungenfunktion dauerhaft beeinträchtigen kann.

Diagnostische Maßnahmen wie Röntgenaufnahmen der Brust, hochauflösende CT-Scans und Lungenfunktionstests sind notwendig, um eine Methotrexat-induzierte Pneumonitis zu diagnostizieren und zu überwachen.

Störung der Blutbildung

Methotrexat kann die Produktion von Blutzellen im Knochenmark unterdrücken, was zu Anämie, Thrombozytopenie (niedrige Blutplättchenzahl) und Leukopenie (niedrige weiße Blutkörperchenzahl) führen kann. Diese Bedingungen erhöhen das Risiko von Blutungen, Infektionen und Müdigkeit und erfordern regelmäßigeBlutuntersuchungen.

Durch die immunsuppressive Wirkung von MTX sind Patienten anfälliger für Infektionen. Dies kann zu häufigeren und schwereren Infektionen führen, die intensivere medizinische Maßnahmen erforderlich machen.

Erhöhung des Krebsrisikos

Methotrexat (MTX) wird häufig zur Behandlung von Krebs und Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis und Psoriasis eingesetzt. Während es bei der Behandlung dieser Erkrankungen wirksam ist, gibt es Bedenken hinsichtlich eines möglichen erhöhten Krebsrisikos bei langfristiger Anwendung. 

Studien haben gezeigt, dass Patienten, die Methotrexat über einen längeren Zeitraum einnehmen, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Lymphomen haben, insbesondere für Non-Hodgkin-Lymphome. Dies könnte durch die langfristige Immunsuppression und die daraus resultierende verminderte Immunüberwachung verursacht werden.

Patienten mit Psoriasis, die mit Methotrexat behandelt werden, können ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Hautkrebs, insbesondere Plattenepithelkarzinomen und Basalzellkarzinomen, haben.

Geburtsfehler bei Schwangeren

Methotrexat (MTX) kann zu schweren Geburtsfehlern führen, wenn es während der Schwangerschaft eingenommen wird. Aus diesem Grund ist Methotrexat während der Schwangerschaft strengkontraindiziert

Da Methotrexat den Folsäurestoffwechsel blockiert, kann ein Folsäuremangel während der kritischen Phasen der fetalen Entwicklung zu schweren Fehlbildungen führen. Diese können das Nervensystem, das Herz, die Knochen und andere Organe betreffen. 

Hautveränderungen

Methotrexat (MTX) kann eine Vielzahl von Hautveränderungen verursachen. 

  • Hautausschläge sind eine häufige Nebenwirkung von MTX. Diese Ausschläge können als rote, juckende Flecken erscheinen und in einigen Fällen zu Blasenbildung führen.
  • MTX kann die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht machen, was zu einer erhöhtenAnfälligkeit für Sonnenbrand führt. Dies wird als Photosensitivität bezeichnet. Patienten sollten Sonnenschutzmittel verwenden und direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.
  • Einige Patienten berichten über Veränderungen der Hautpigmentierung, einschließlich Hyperpigmentierung (Dunkelverfärbung) oder Hypopigmentierung (Aufhellung) der Haut.
  • Bei Patienten mit Psoriasis kann MTX in seltenen Fällen zu einer Verschlechterung der Hautsymptome führen, anstatt diese zu lindern.

Was sind die Alternativen zu einer Behandlung mit MTX?

Wenn MTX nicht vertragen wird oder nicht die gewünschte Wirkung erzielt, stehen verschiedene Alternativen zur Verfügung.

Für Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Psoriasis und entzündliche Darmerkrankungen gibt es mehrere Therapieoptionen.

  • Eine Möglichkeit ist die Verwendung von anderen immunmodulierenden Medikamenten wie Leflunomid oder Sulfasalazin, die ähnlich wie MTX wirken, indem sie das Immunsystem dämpfen und Entzündungen reduzieren. Biologika stellen weiterhin eine moderne Klasse von Medikamenten dar, die gezielt bestimmte Teile des Immunsystems blockieren, um Entzündungen zu reduzieren.
  • In der Krebsbehandlung gibt es verschiedene Chemotherapeutika, die je nach Krebsart als Alternativen zu MTX eingesetzt werden können. Diese Medikamente wirken durch unterschiedliche Mechanismen, um das Wachstum und die Vermehrung von Krebszellen zu hemmen. Hormontherapien sind eine weitere Option bei hormonabhängigen Tumoren wie Brust- und Prostatakrebs, wo Hormonblocker eingesetzt werden, um das Tumorwachstum zu verlangsamen.
  • Zielgerichtete Therapien sind eine fortschrittliche Form der Krebsbehandlung, die spezifische molekulare Ziele in Krebszellen angreifen. Diese Therapien sind oft wirksamer und haben weniger Nebenwirkungen als traditionelle Chemotherapien. Immuntherapien, die das Immunsystem stärken, um Krebszellen zu bekämpfen, sind ebenfalls eine vielversprechende Alternative. Hierzu gehören Checkpoint-Inhibitoren und die CAR-T-Zelltherapie, die das Immunsystem spezifisch gegen Krebszellen richtet.
  • Die Strahlentherapie kann eine weitere wichtige Behandlungsoption sein, die hochenergetische Strahlen nutzt, um Krebszellen zu zerstören. Sie kann allein oder in Kombination mit anderen Therapien eingesetzt werden.

Fazit

MTX ist ein wichtiges Medikament in der Behandlung vieler schwerwiegender Erkrankungen. Es kann Krebs bekämpfen oder das Fortschreiten einer Rheumatoiden Arthritisreduzieren. Deshalb hat es auch seine Berechtigung in der Medizin. Selbstverständlich ist man verunsichert, wenn man die vielen Nebenwirkungen liest. Jedoch muss gesagt sein, dass die Nebenwirkungen - vor allem die schwerwiegenden - eher selten sind und die Vorteile einer Therapie mit MTX die Nachteile überwiegen.

Allgemein lässt sich sagen, dass MTX ein potentes und gutes Medikament ist, aber aufgrund der möglichen Nebenwirkungen sollte man regelmäßig seine Blutwerte beim Arzt kontrollieren und sich untersuchen lassen. So kann man etwaige Nebenwirkungen früh detektieren und das Medikament absetzen bzw. Alternativen finden.

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
Von Röntgenbildern / MRT´s / CT´s - wenn möglich die Originalbilder in großer Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) schicken.

Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere orthopädischen Spezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Sprechstunde!