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Lumedis Frankfurt

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Fachärzte für Orthopädie


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für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Schmerzen am Sesambein

Schmerzen am Sesambein können sehr unangenehm sein, da sie die Beweglichkeit des Fußes erheblich beeinträchtigen können. Diese Schmerzen können auf verschiedene Verletzungen im Bereich des Sesambeins hinweisen.
Unsere Lumedis-Experten haben sich auf die Therapie von diversen Fußerkrankungen spezialisiert. Wir bieten Ihnen eine ausführliche Diagnostik mit modernster Technik, um Ihnen eine individuell angepasste Therapie anzubieten.
Wenn Sie eine fundierte Beratung durch unsere Spezialisten wünschen, kommen Sie hier zum Termin.

Dieser Artikel wurde durch Dr. Bela Braag veröffentlicht.
Dr. Braag ist der Fußspezialist in der Praxis Lumedis in Frankfurt am Main.
Lumedis ist speziell auf die Diagnostik und Therapie von Fußerkrankungen ausgelegt.
Daneben sind Ihre Behandlungsschwerpunkte die Sportorthopädie und die Bewegungsanalyse und ist somit eine Spezialist in der nichtoperativen / konservativen Orthopädie.

Gerne berät Sie unser Fußspezialist mit seiner umfangreichen Erfahrung in einem Termin!

Was versteht man unter Schmerzen am Sesambein?

Unter Sesambeinen versteht man Knochen im Körper, die für sich alleine stehen und keine Gelenkverbindung mit anderen Knochen eingehen. Sie sind „freie Knochen“, die lediglich in Sehnen, Bindegewebe und Muskeln eingebettet sind. Ihre Funktion besteht darin, die Bewegungsabläufe der Sehnen und Muskeln zu verbessern. Darüber hinaus haben sie eine Schutzfunktion, da sie als Gleitlager oder Umlenkrollen dienen.
Der größte bekannte Sesamknochen ist die Kniescheibe(Patella). Weitere Sesambeine finden sich in den Füßen oder Händen. Wie jeder andere Knochen können auch Sesambeine von unangenehmen Schmerzen betroffen sein. Hierfür gibt es verschiedene mögliche Ursachen, die im Folgenden erläutert werden.

Was können die Ursachen für eine Entzündung im Sesambein sein?

Sesamoiditis

Eine Sesamoiditis ist eine entzündliche Veränderung des Sesambeins im Fuß. Diese Entzündung wird durch die oben genannten möglichen Faktoren verursacht. Unter allen Erkrankungen, die bei Knochen vorkommen können, ist die Entzündung des Sesambeins eher selten. Das Hauptsymptom der Sesamoiditis ist ein unangenehmer Dauerschmerz, der vor allem beim Laufen auf hartem Untergrund verstärkt wird. Dieser Schmerz ist dann am Grundgelenk des großen Zehs lokalisiert und kann beim Abrollen provoziert werden. Weitere Symptome der Sesamoiditis sind Schwellung und eingeschränkte Flexibilität.

Bruch im Sesambein

Für Schmerzen im Sesambein kann neben der Entzündung auch ein Bruch verantwortlich sein. Da das Sesambein ein Knochen ist, kann es wie jeder andere Knochen auch frakturieren (brechen), auch wenn dies sehr selten vorkommt. Ursachen hierfür können ein Trauma, dauerhafte Fehlbelastung des Knochens (Stressfraktur), Sport mit hoher Beanspruchung der Füße (zum Beispiel Ballett) oder eine besondere Fußform sein (hoher Spann und große Zehen). Die Symptome sind ähnlich wie bei anderen Brüchen: Schmerz, Schwellung, Bewegungseinschränkungen und Hämatom (blauer Fleck). Als Behandlung sollten Ruhigstellung, Kühlung, Hochlagern, Krankengymnastik und gegebenenfalls anderes Schuhwerk dienen. In seltenen Fällen ist eine Operation notwendig, zum Beispiel bei dauerhaften Schmerzen oder bei einer Knochennekrose, also ein Absterben des Knochens.

MRT mit Bruch/Fraktur des Sesambeins der Großzehe

  1. Großzehengrundgelenk (GZGG)
  2. MRT mit Bruch/Fraktur des Sesambeins
  3. Beugesehen der Großzehe
  4. Endgelenk der Großzehe

Welche Symptome können Schmerzen am Sesambein begleiten?

Neben den Schmerzen am Sesambein können auch eine Schwellung (typisch bei Entzündung und Bruch), ein blauer Fleck (Hämatom) bei einem Bruch und Bewegungseinschränkungen unabhängig von der Ursache der Schmerzen auftreten. Bei einer ausgeprägten Entzündung kann die Haut auch noch rötlich und überwärmt sein.
Die Schmerzen sind ein eher unspezifisches Symptom; allein von der Schmerzqualität kann nicht darauf geschlossen werden, ob es sich um eine Entzündung oder einen Bruch handelt. Die Schmerzen sind in beiden Fällen durch Belastung verstärkbar, zum Beispiel beim Abrollen des Fußes, wenn das Sesambein des Großzehs betroffen ist.

Wie fühlen sich die Schmerzen bei einem Bruch des Sesambeins an?

Wie stark ein Sesambeinbruch schmerzt, kann von Person zu Person unterschiedlich sein und rangiert von milden bis hin zu starken Schmerzen. Die Schmerzen bei einem Bruch des Sesambeins sind örtlich begrenzt und nur an einem bestimmten Punkt spürbar, zum Beispiel unterhalb des großen Zehs im Gelenkbereich. Sie können durch Bewegung und Belastung verschlimmert werden, vor allem bei einer Beugung des Zehs. Dann ist der Schmerz in seiner Qualität scharf und stechend. In Ruhe wird er von Betroffenen eher als dumpf und pochend beschrieben.

Diagnose

Um die Ursache für Schmerzen im Sesambein zu diagnostizieren, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Der Arzt erfragt zunächst das Auftreten, die Dauer und die Stärke der Schmerzen. Außerdem interessieren ihn auslösende Faktoren oder frühere Verletzungen des Fußes. In der anschließenden körperlichen Untersuchung wird der Fuß beispielsweise mit dem gesunden Fuß verglichen, um Rötung, Schwellung oder andere Unterschiede, die auf eine Krankheit hinweisen können, festzustellen. Anschließend werden durch tastende Untersuchungen Temperatur, Schmerzempfindlichkeit und Bewegungsumfang überprüft. Besteht der Verdacht auf eine Sesambeinbeteiligung, muss ein Röntgenbild angefertigt werden. Da es sich um eine knöcherne, feste Struktur handelt, ist sie am besten durch Röntgen darstellbar. Sind detailliertere Bilder notwendig, können auch ein MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Copmutertomographie) angeordnet werden. Der Ultraschall ist eher ungewöhnlich als diagnostische Methode für eine Erkrankung des Sesambeins.

Was sieht man im Ultraschall?

In einem Ultraschall lassen sich vor allem weiche und flüssigkeitsgefüllte Strukturen gut darstellen, Veränderungen von knöcherner Substanz sind nur für erfahrene Untersuchende und mit einem geeigneten Schallkopf eindeutig darstellbar.
Es ist nicht das Mittel der Wahl für die Diagnostizierung eines Sesambeins. Besteht der Verdacht auf ein solches, kann es aber genutzt werden um sich einen ersten Eindruck über den betroffenen Körperbereich zu verschaffen oder bestimmte Differentialdiagnosen (alternative Ursachen) auszuschließen (und man meidet damit die Strahlung des Röntgenbildes). Es können Erkrankungen benachbarter Sehnen (Entzündungen, Risse, Verdickungen etc.), Gelenkschäden, wie Arthrose oder Schleimbeutelentzündungen (Bursitis) dargestellt werden. Manchmal können auch Frakturen (Brüche) dargestellt werden, dies ist aber nicht immer der Fall und sollte im Zweifel durch ein Röntgenbild bestätigt werden.

Was kann man im Röntgenbild des Vorfußes sehen?

Liegt ein Bruch des Sesambeins vor, können im Röntgenbild ein Riss oder ein Spalt im Sesambeinknochen gesehen werden. Bei sehr feinen Brüchen kann es sich auch nur um eine dunkle Linie im ansonsten hellen Knochen handeln. Nach einem Trauma kann das Sesambein auch „disloziert“, das heißt „verrenkt“, sein. So kann es auf umliegende Strukturen wie Muskeln und Sehnen drücken und diese schmerzhaft beeinträchtigen.
Liegt eine Sesamoiditis vor, kann eine Flüssigkeitsansammlung um das Sesambein herum gesehen werden. Außerdem kann man bei einem Vorfuß-Röntgenbild alle umliegenden Knochen und Gelenke beurteilen, was eine orthopädische Gesamteinschätzung ermöglicht. So können Fehlstellungen oder andere mögliche Schmerzursachen, wie Verkalkungen oder Verletzungen, ausgeschlossen werden.

Wann braucht man ein MRT vom Sesambein?

Ein MRT vom Sesambein wird dann notwendig, wenn eine detailliertere bildliche Darstellung gewünscht ist im Vergleich zum Röntgenbild. Dies kann eintreten, wenn ein Röntgenbild eine ältere Fraktur nicht eindeutig zeigen konnte oder wenn die Beurteilung von Weichteilen wie Bändern, Muskeln und Sehnen nötig ist. Andere Weichteilveränderungen wie Gelenkergüsse oder -schäden, die im Verdacht stehen, derartige Schmerzen zu verursachen können so außerdem auch noch ausgeschlossen werden. Eine weitere Krankheit, die im Röntgenbild nicht gut zu erkennen ist, ist eine Stressfraktur. Sie wird durch das MRT gut dargestellt. Außerdem ist ein MRT dann noch sinnvoll, wenn Schmerzen trotz konservativer Therapie chronisch sind oder immer wiederkehren.

Was kann man gegen eine Entzündung des Sesambeins tun?

Sofern möglich, sollte die auslösende Ursache der Entzündung identifiziert und beseitigt werden.
Bei schlechtem Schuhwerk ist dies recht einfach. Bei orthopädischen Fehlstellungen oder Ähnlichem kann eine Ganganalyse helfen, schlechte Bewegungsmuster festzustellen und einen individuellen Behandlungsplan, zum Beispiel durch einen Krankengymnasten, festzulegen. Teil dieser Behandlung kann auch die Verschreibung von orthopädischen Schuheinlagen oder anderen Orthesen sein.
Im akuten Entzündungsschub sind jedoch symptomatische, also beschwerdeorientierte, Behandlungsmaßnahmen am wichtigsten: das entsprechende Körperteil, sei es Hand oder Fuß, sollte geschont und hochgelagert sowie mit Eis gekühlt werden. Zusätzlich sollten antientzündliche Medikamente wie Ibuprofen eingenommen werden, die gleichzeitig auch schmerzlindernd sind. In sehr schweren Fällen muss auch erwogen werden, Cortison zu spritzen oder operative Maßnahmen zu ergreifen. Dies ist jedoch eher selten nötig.

Wie kann eine Gang- oder Laufanalyse bei der Behandlung helfen?

Eine Gang- oder Laufanalyse kann bei der Behandlung helfen, indem sie dazu beiträgt, Faktoren zu identifizieren, die zu einer Erkrankung des Sesambeins führen oder diese aufrechterhalten. Hier werden Geh- und Laufmuster analysiert, um Fehlbelastungen oder falsche Bewegungsmuster zu benennen. Auch orthopädische Unregelmäßigkeiten oder anatomische Abweichungen können hier entdeckt werden und als Behandlungsgrundlage dienen. Im Detail werden folgende Faktoren untersucht:

  • Abrollverhalten: Wie der Fuß während des Gehens oder Laufens auf den Boden aufsetzt und abrollt.
  • Schrittlänge: Die Länge der Schritte, die Hinweise auf asymmetrische Belastungen geben kann.
  • Abstoßverhalten: Die Art und Weise, wie der Fuß den Boden verlässt, was Aufschluss über die Muskelarbeit und Belastung gibt.
  • Pronation und Supination: Die In- oder Auswärtskippung des Fußes, die auf eine falsche Belastungsverteilung hinweisen kann.

Auf Basis dieser Erkenntnisse können dann individuelle Behandlungsvorschläge formuliert werden. Diese beinhalten:

  • Krankengymnastische Bearbeitung des Gangbildes: Übungen zur Korrektur von Fehlbelastungen und zur Stärkung der Muskulatur.
  • Veränderungen am Schuhwerk: Empfehlungen für besser geeignete Schuhe, die die Belastung optimal verteilen.
  • Orthopädische Schuheinlagen: Spezielle Einlagen zur Korrektur von Fehlstellungen und zur Entlastung des Sesambeins.
  • Umschulung bezüglich sportlicher Aktivitäten: Anpassung oder Änderung von Bewegungsmustern und Techniken, um die Belastung auf das Sesambein zu reduzieren.

Wie lange muss man das Sesambein entlasten?

Die Dauer der nötigen Entlastung bei einer Erkrankung des Sesambeins kommt ganz auf die Ursache an. Eine Entzündung kann bis zu mehreren Monaten andauern und muss während dieser ganzen Phase am besten entlastet werden, zum Beispiel mittels geeigneter Schuheinlagen, die weich abpolstern. Bei einem Bruch muss unterschieden werden, ob es sich um eine Stressfraktur oder einen frischen Durchbruch handelt. Hier hängt die Dauer der Entlastung von der gewählten Therapie ab. Nach einer Operation bei einem schweren Bruch (zum Beispiel Trümmerfraktur) kann eine Entlastung von zwei Monaten notwendig sein. Die Dauer der Entlastung nach Brüchen sollte nicht selbstständig verkürzt werden, da sonst die Entwicklung eines falschen Gelenkes („Pseudarthrose“) droht.

Wann braucht man eine OP?

Eine Operation ist notwendig, wenn konservative Maßnahmen keine Besserung gebracht haben, was bei einer Sesambeinentzündung oder einem -bruch manchmal der Fall ist. Bei weit fortgeschrittenen oder sehr schweren Erkrankungen des Sesambeins kann es auch manchmal nötig sein, von Anfang an die operative Therapie zu wählen und primär auf den konservativen Ansatz zu verzichten. Zu den Operationsmöglichkeiten zählen mehrere Eingriffe:

  • Sesamoidektomie: Dabei wird das betroffene Sesambein entfernt. Dies ist indiziert, wenn eine konservative Behandlung fruchtlos war oder der Knochen stark geschädigt ist, z.B. bei einer Trümmerfraktur.
  • Gelenkfusion: Bei lang unbehandelten Erkrankungen des Sesambeins, die zu Pseudarthrosen, echten Arthrosen oder anderen degenerativen Veränderungen geführt haben, kann eine operative Versteifung des Gelenks, z.B. des Großzehengelenks, Linderung verschaffen. Dadurch wird das Gelenk stabilisiert, aber auch seiner Flexibilität beraubt. Diese Operation wird nur selten empfohlen.

Welche Übungen sind die besten?

Zu den konservativen Maßnahmen zählen unter anderem Übungen, die zu Hause selbstständig durchgeführt werden können.
Die folgenden Übungen beziehen sich auf das Sesambein des Fußes. Sie zielen vor allem darauf ab, die Muskeln zu stärken, die das untere Fußgewölbe bilden, wodurch die Belastung auf die Sesambeine verringert wird und Schmerzen gelindert werden können.
Hierfür kann man einen Tennisball auf den Boden legen und ihn versuchen nur mit den Zehen zu greifen und wieder loszulassen. Ähnlich funktioniert diese Übung auch mit einem Handtuch: man legt ein kleines Handtuch auf den Boden und zieht es nur durch eine Kontraktion (Zusammenziehen) der Zehen unter sich. Geübte Menschen können sogar so sich durch einen Raum fortbewegen; indem beide Füße flach auf dem Boden bleiben und immer nur durch eine An- und anschließende Entspannung der Fußsohle ein zentimeterweises Vorankommen ermöglicht wird.
Unter den Dehnübungen eignet sich eine klassische Wadendehnübung, bei der auch die Fußsohle entlastet wird (zum Beispiel herabschauender Hund – eine bekannte Yogaposition). Sofern nicht zu schmerzhaft kann die Unterseite des Fußes auch mit einem Igelball (Massageball) stimuliert werden.

Zehenkräftigung mit dem Handtuch

Dehnung des Fußgewölbes im Sitzen

Wie lange dauert die Heilung einer Sesamoiditis?

Die Entzündung eines Sesambeins kann je nach Schweregrad und der gewählten Behandlung variieren. Wird eine konservative Behandlung gewählt, kann man mit einer Heilung innerhalb einiger Wochen bis maximal weniger Monate rechnen. Dies gilt jedoch nur gemäß dem Fall, dass man die verschriebenen Maßnahmen konsequent befolgt, sei es

  • Übungen,
  • Ruhigstellung und
  • das Tragen von Einlagen etc.

Nach einer Operation sollte von einer durchschnittlichen Heilungsdauer von sechs Wochen ausgegangen werden, es sei denn es handelt sich um ein größeres Trauma, bei dem noch andere Begleitverletzungen vorliegen.

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Ihr
Nicolas Gumpert

Unserer Fußspezialisten

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