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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main

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Wasser in den Beinen

Wasser in den Beinen, sowohl einseitig als auch beidseitig, kann durch verschiedenste Grunderkrankungen bedingt sein. Für eine adäquate Behandlung sollte die Ursache gefunden werden. 

Wir von Lumedis unterstützen Sie bei der Diagnosefindung und während der gesamten Behandlungszeit. Vereinbaren Sie hier Ihren Termin

Axel Lust hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und eine ausgewiesener Kniespezialist.
Er hat eine fundierte Ausbildung in der operativen und konservativen Kniechirurgie und sich auf dieser Basis als ausschließlich konservative Kniespezialist etabliert hat.
Durch unsere ausgezeichneten Möglichkeiten der funktionellen Diagnostik, also eine Diagnostik durch Bewegungen, bei denen die Schmerzen der Knie entstehen, kann er vielen Betroffenen durch zielgerichtete, auf das jeweilige Problem abgestimmte Übungen helfen.

Was ist Wasser in den Beinen?

Bei Wasser in den Beinen handelt es sich um Flüssigkeitseinlagerungen und Schwellungen im interstitiellen Gewebe, also außerhalb des Gefäßsystems, mit sehr unterschiedlichen Ursachen.

Diese Flüssigkeitseinlagerungen werden auch als Ödeme bezeichnet, sie sind also ein Symptom und keine Erkrankung. Sie können sowohl lokal als auch generalisiert auftreten. Des Weiteren werden innere Ödeme von peripheren Ödemen unterschieden.

Was ist der Grund für Wasser in den Beinen?

Ursachen

Es gibt verschiedene mögliche Ursachen für Wasseransammlungen in den Beinen, die als periphere Ödeme bezeichnet werden.
Mögliche Ursachen können sein:

  • Herzinsuffizenz (Herzschwäche)
    Bei Herzinsuffizienz ist die Pumpfunktion des Herzens beeinträchtigt, wodurch das Blut nicht effizient durch den Körper zirkulieren kann. Das führt zu Flüssigkeitsansammlungen, vor allem in den Beinen und den Füßen.
  • Niereninsuffizienz (Nierenschwäche)
    Nierenerkrankungen können zu einer Ansammlung von Flüssigkeit im Körper führen, da die Nieren nicht ausreichend Flüssigkeit und Abfallprodukte aus dem Körper filtern können. Dies kann zu peripheren Ödemen führen.
  • Eiweißmangel/Lebererkrankungen
    Erkrankungen der Leber, insbesondere eine Leberzirrhose, können zu einer verminderten Produktion von Eiweißen (wie Albumin) führen, die normalerweise dabei helfen, Flüssigkeit im Blutkreislauf zu halten. Ein Mangel an Albumin führt dazu, dass Flüssigkeit ins Gewebe austritt und Schwellungen in den Beinen, aber auch im Bauchraum (Aszites), auftreten.
  • erhöhte Kapillardurchlässigkeit
    z.B. bei Verbrennungen oder allergischen Reaktionen 
  • Venöse Insuffizienz
    Venöse Insuffizienz tritt auf, wenn die Venen in den Beinen nicht effektiv Blut zurück zum Herzen transportieren können. Dadurch kann sich Flüssigkeit in den umliegenden Geweben ansammeln und zu Ödemen führen. Venöse Insuffizienz kann durch Faktoren wie Krampfadern, tiefe Venenthrombose oder chronische Veneninsuffizienz verursacht werden.
  • Lymphödem
    Ein Lymphödem entsteht, wenn das Lymphsystem nicht richtig funktioniert und die Lymphflüssigkeit nicht richtig abfließen kann. Dadurch sammelt sich Lymphflüssigkeit in den Geweben an und verursacht Schwellungen. Lymphödeme können angeboren sein oder als Folge von Infektionen, Verletzungen oder Krebsbehandlungen auftreten.
  • Medikamente
    Bestimmte Medikamente wie
    • Kalziumkanalblocker (z.B. Amlodipin, Nifedipin, Verapamil, Diltiazem)
    • nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSARs) (z.B. Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen)
    • Hormontherapie (z.B. Östrogene, Progesterone, kombinierte Antibabypillen)
    • einige Antidepressiva (z.B. Monoaminooxidase-Hemmer, trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin)
      und besonders
    • Cortison (z.B. Prednison, Hydrocortison, Dexamethason)
      Kortisonpräparate, die zur Behandlung von Entzündungen, Allergien und Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, können den Flüssigkeitshaushalt des Körpers beeinflussen und Ödeme verursachen. Sie erhöhen die Natriumretention und führen zu einer vermehrten Flüssigkeitsansammlung im Gewebe.
      Das Wasser in den Beinen nach Cortisongabe verschwindet in der Regel nach 7 - 10 Tagen wieder.
      Weitere Informationen finden Sie auch in unserem Artikel "Nebenwirkungen bei einer kurzzeitigen Gabe von Cortison".
  • Schwangerschaft
    Während der Schwangerschaft kann es aufgrund hormoneller Veränderungen und des erhöhten Blutvolumens zu Wasseransammlungen in den Beinen kommen. Dies wird als Ödeme der Schwangerschaft bezeichnet und ist in der Regel vorübergehend.
  • Myxödem
    z.B. bei einer Schilddrüsenerkrankung 
  • Thrombose (tiefe Venenthrombose)
    Eine Thrombose, also ein Blutgerinnsel in den tiefen Venen des Beins, kann den Blutfluss blockieren und so zu einer Schwellung führen. Meistens ist nur ein Bein betroffen, das geschwollen, schmerzhaft und oft gerötet oder überwärmt ist. Eine Thrombose ist ein medizinischer Notfall, da das Gerinnsel in die Lunge wandern kann (Lungenembolie).
  • Hormonelle Veränderungen
    Hormonelle Schwankungen, wie sie während der Schwangerschaft oder bei Einnahme von Hormonen (z.B. Pille, Hormontherapie) auftreten können, beeinflussen den Flüssigkeitshaushalt des Körpers und können zu Wassereinlagerungen in den Beinen führen.
  • Übergewicht
    Übergewicht kann den Blutfluss in den Beinen beeinträchtigen und zu einer chronischen venösen Insuffizienz führen. Das zusätzliche Gewicht belastet die Venen, was den Rückfluss des Blutes zum Herzen erschwert und zur Bildung von Ödemen führt.
  • Langes Sitzen oder Stehen
    Langes Stehen oder Sitzen, besonders in Kombination mit engen Schuhen oder unbequemer Kleidung, kann ebenfalls zu Wasseransammlungen in den Beinen führen. Der venöse Rückfluss wird durch die mangelnde Bewegung behindert, und die Schwerkraft sorgt dafür, dass sich die Flüssigkeit in den unteren Extremitäten sammelt.

Ödem

Als Ödem wird eine krankhafte Flüssigkeitsansammlung im interstitiellen Gewebe, außerhalb des Gefäßraums, bezeichnet. Das Wort Ödem bedeutet übersetzt ‘‘Schwellung‘‘ oder auch ‘‘Wassersucht‘‘. Ein Ödem ist keine Erkrankung, sondern das Symptom einer Erkrankung. Das Ödem tritt entweder nur lokal oder auch, je nach Krankheitsbild, generalisiert auf.

Ursachen für beidseitig geschwollene Beine

Für beidseitig geschwollene Beine gibt es mehrere Ursachen. Das kann z.B. eine Herzinsuffizienz sein, eine sogenannte Herzschwäche, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut im Kreislauf zu befördern. Es kommt zu einem Rückstau und zu der Entstehung von Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen. Davon sind meistens ältere Menschen betroffen.

Des Weiteren kann für beidseitige Ödeme auch eine pulmonale Hypertonie mit Rechtsherzschwäche verantwortlich sein, ähnlich wie bei der Herzinsuffizienz z.B. bei einer Raucherlunge. Auch bei der Nierenschwäche kann es zu generealisierten Ödemen im Körper kommen, dies ist z.B. bei langjährigen Diabetikern der Fall.

Weitere Erkrankungen, die mit Ödemen einhergehen, sind auch das Lipödem, eine sogenannte Fettverteilungsstörung und das prämenstruelle Syndrom bei Frauen, bei denen es aufgrund des veränderten Hormonhaushalts während der Periode zu Wassereinlagerungen kommt.

In der Schwangerschaft kann es ebenfalls zu Ödemen kommen. Sie können harmlos sein und aufgrund der körperlichen Umstände entstehen oder auch gefährlich, im Rahmen einer Schwangerschaftserkrankung, genannt Präeklampsie.

In manchen Fällen können auch Medikamente Ödeme verursachen, z.B. solche wie Kortison und Blutdruck regulierende Medikamente sowie nichtsteroidale Schmerzmittel.

Schilddrüsenerkrankungen und eine Leberschwäche können in sehr seltenen Fällen auch zu Flüssigkeitseinlagerungen in beiden Beinen führen.

Herzinsuffizienz

Eine Herzinsuffizienz beschreibt einen Zustand, indem das Herz nicht mehr richtig in der Lage ist, den Blutkreislauf unbeeinträchtigt zu erhalten. Eine Herzinsuffizienz ist die Folge vieler verschiedener Herzerkrankungen.

Die Folge einer Rechtsherzinsuffizienz ist häufig ein Rückstau des Blutes im venösen Gefäßsystem mit Austritt von Flüssigkeit in das umliegende Gewebe. Zu sehen ist dies vor allem an den Ödemen der Beine.

Bei Linksherzinsuffizienz kommt es vor allem zu Luftnot und schneller Ermüdbarkeit durch den Rückstau von Blut in die Lunge und die dadurch bedingten Wasseransammlungen.

Schwangerschaft

In der Schwangerschaft kommt es ebenso häufig zu Ödemen und das vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft. Meist findet man diese peripher z.B. im Bereich der Hände, der Beine, Knöchel und Füße. Die Gründe sind die erhöhte Gefäßpermeabilität, also die Durchlässigkeit, und das erhöhte Blutvolumen im Rahmen der Schwangerschaft sowie die hormonelle Anpassung des Körpers an die veränderten Umstände.

Ebenso kommt es durch die verminderte Mobilität am Ende der Schwangerschaft zu einem vermehrten venösen Rückstau in den Beinen, was ebenso dazu führt, dass sich vermehrt Flüssigkeit ins interstitielle Gewebe abdrückt.

Wasser in den Beinen nach Cortison-Einnahme

Manche Menschen müssen aufgrund einer Erkrankung das Medikament Cortison zu sich nehmen. Cortison ist ein entzündungs- und wachstumshemmendes Hormon aus der Nebennierenrinde. Es wird synthetisch hergestellt und ist dem körpereigenen Hormon Cortison nachempfunden.

Oft ist es nach längerer und hochdosierter Cortison Einnahme so, dass es zu einem Cushing Syndrom kommen kann. Dazu gehört neben vielen Nebenwirkungen auch das Einlagern von Wasser ins Gewebe, also die Ausbildung von Ödemen. Nach Absetzen des Cortisons reguliert sich diese Nebenwirkung nach einiger Zeit wieder und die Ödeme verschwinden.

Umfangreichere Informationen erhalten Sie unter unserem Artikel "Nebenwirkungen von Cortison bei kurzzeitiger Einnahme".

Die Ursachensuche ist essentiell für eine Behandlung, da es bei falscher Diagnose und falscher Behandlung zu teils lebensbedrohlichen Zuständen kommen kann. 

Einseitiges Wasser in den Beinen (links/rechts)

Es gibt verschiedene Ursachen für eine einseitige Wassereinlagerung, jeweils in dem rechten oder linken Bein. Zum Beispiel bei einer Hautentzündung wie einer Phlegmone oder einem einseitigen Erysipel. Beides geht mit einem Ödem und einer lokalen Rötung einher.

Ebenso ein Lymphödem, das häufig im Rahmen einer Operation oder nach einem Trauma auftritt, geht mit einseitiger Schwellung einher. Des Weiteren können auch Entzündungen oder Tumore im Bereich des Beckens oder der Beine eine Lymphabflussstörung bedingen.

Häufiger sind auch tiefe Beinvenenthrombosen die Ursache für eine einseitige Ödembildung, bei der es aufgrund eines Gerinnsels in der Vene zu einem starken Rückstau des Blutes in die Beine kommt. Auch die chronisch venöse Insuffizienz kann eine mögliche Ursache bei der Entstehung von einseitigen Beinödemen sein, manchmal auch in Verbindung mit Hautentzündungen und offenen Beingeschwüren.

Thrombose

Eine Thrombose wird auch als tiefe Beinvenenthrombose bezeichnet. Dabei kommt es zu einem Verschluss einer tiefen Vene, meist im Becken oder Beinbereich, durch ein Blutgerinnsel. Die Thrombose ist meist die Folge einer Veränderung der Blutzusammensetzung, der Strömungsverhältnisse im Gefäß und Veränderungen an den Gefäßwänden.

Des Weiteren begünstigen Risikofaktoren wie z.B. das Rauchen oder Bewegungsmangel das Entstehen einer Thrombose. Im akuten Fall äußert sie sich durch starke Schmerzen, eine Rötung oder Blaufärbung sowie einer ödematösen Schwellung.

Beinbruch

Nach einem Beinbruch, z.B. an der Hüfte, kommt es durch die Verletzung des Knochens, des umliegenden Gewebes und der Zerstörung von Lymphbahnen zu einer Flüssigkeitsansammlung im Gewebe durch Blut und Lymphflüssigkeit.

Meist ist das ganze Bein, inklusive dem Knöchel und dem Fuß, betroffen. Durch die Immobilisation und die eingeschränkte Muskelpumpe des verletzten Beins kommt es zur Verstärkung der Symptome.

Röntgenaufnahme Hüfte a.p. links:

  1. pertrochantere Hüftfraktur
  2. Oberschenkelknochen (Femur)
  3. kleiner Rollhügel (Trochanter minor)
  4. Schenkelhals
  5. Hüftkopf

Schienbeinkantensyndrom

Das Schienbeinkantensydrom, auch Tibiakantensydrom genannt, ist ein Krankheitsbild im Bereich der vorderen Schienbeinkante im Unterschenkel mit Schmerzen. Es tritt bei einer Überreizung oder Überlastung des Periosts und den dort ansetzenden Muskeln in diesem Bereich, im Rahmen einer vermehrten körperlichen Aktivität, auf.

Vor allem bei laufintensiven Sportarten wie z.B. Joggen oder schnellem Laufen. Aufgrund der Entzündungsprozesse kann es zu lokalen Ödemen in der Knochenhaut und dem Knochenmark kommen. Diese sind in bildgebenden Verfahren gut sichtbar.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel Schienbeinkantensyndrom

Kompartmentsyndrom

Bei einem Kompartmentsyndrom kommt es zu einer ausgeprägten Flüssigkeitsansammlung in einem anatomischen Kompartment oder auch Segment, meist verursacht durch ein Trauma. Aufgrund dessen kommt es zu einer starken Druckerhöhung innerhalb dieser Muskelgruppen. Das hat zur Folge, dass Blutgefäße abgedrückt und die Durchblutung gestört wird. Zusätzlich kommt es auch noch zu einer Einschränkung der neuromuskulären Funktion.

Die Symptome sind starke Schmerzen und eine ausgeprägte Schwellung in diesem Körperbereich. Das Kompartmentsyndrom ist ein akuter Notfall und muss sofort behandelt werden, bevor es zu bleibenden Schäden kommt.

Wasser in den Beinen nach einer Hüft-OP

Nach einer Hüft-OP kommt es sehr häufig zu Gewebsödemen. Dabei handelt es sich um eine Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, eine ganz physiologische Komplikation nach einem operativen Eingriff.
Der Grund dafür ist eine Störung des lymphatischen Abflusssystems, bei dem die Flüssigkeit nicht ausreichend abtransportiert wird. Das hängt mit der Immobilität des Beines nach der Operation zusammen, wodurch auch der venöse Blutfluss stark eingeschränkt wird. Die Schwellungen können bis zu 2 Wochen anhalten.
 Solche Ödeme entstehen oft durch eine Kombination von körperlichen Veränderungen nach dem Eingriff und der eingeschränkten Mobilität in der frühen postoperativen Phase.
Mögliche Ursachen und Faktoren, die zu Wasseransammlungen in den Beinen nach einer Hüft-OP führen können sind:

  • Postoperative Entzündungsreaktion
    Nach einer Hüftoperation tritt eine lokale Entzündungsreaktion auf, die zu einer vermehrten Ansammlung von Flüssigkeit im umliegenden Gewebe führt. Diese Entzündung kann nicht nur im Bereich des Hüftgelenks, sondern auch in den Beinen auftreten, insbesondere wenn die Lymphdrainage gestört ist.
  • Immobilisation
    Nach einer Hüft-OP sind Patienten in den ersten Tagen oder Wochen oft in ihrer Bewegung eingeschränkt. Die fehlende Aktivität führt dazu, dass der venöse Rückfluss aus den Beinen erschwert wird, was zu Wasseransammlungen führt. Langes Sitzen oder Liegen kann diese Problematik noch verstärken.
  • Venöse Insuffizienz
    Eine bereits vorbestehende chronische venöse Insuffizienz kann sich nach einer Operation verschlechtern. In diesen Fällen ist der Rückfluss des Blutes aus den Beinen in Richtung Herz gestört, was zu einer Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe (Ödeme) führt. Kompressionsstrümpfe und Mobilisation sind wichtige Maßnahmen, um diese Problematik zu verhindern oder zu lindern.
  • Lymphödem
    Durch die Operation oder durch postoperative Entzündungen kann das Lymphsystem gestört werden, was zu einem Lymphödem führen kann. Dies zeigt sich oft als Schwellung des Beins, die sich im Laufe des Tages verstärkt und am Abend besonders deutlich sichtbar ist.
  • Thrombosegefahr
    Nach einer Hüft-OP besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von tiefen Beinvenenthrombosen (TVT). Wenn sich eine Thrombose bildet, kann dies zu einer schmerzhaften Schwellung des betroffenen Beins führen. Daher wird häufig prophylaktisch eine Antikoagulation (Blutverdünnung) durchgeführt, um das Thromboserisiko zu minimieren.
  • Herz-Kreislauf-Probleme
    Insbesondere bei älteren Patienten oder bei Menschen mit vorbestehenden Herzproblemen kann es durch die postoperative Belastung und die reduzierte Mobilität zu einer Verschlechterung der Herzfunktion kommen, was zu einer Flüssigkeitsansammlung in den Beinen führt. Ein Herzödem betrifft typischerweise beide Beine und verstärkt sich ebenfalls im Laufe des Tages.
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
    Nach einer Hüft-OP werden oft Medikamente wie Schmerzmittel, Entzündungshemmer oder Kortison verabreicht. Einige dieser Medikamente, insbesondere Kortison, können zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe führen. Auch andere Medikamente, die das Herz-Kreislauf-System beeinflussen, können Ödeme begünstigen.

Was kann man gegen Wasser in den Beinen nach einer Hüft-OP tun?

Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung von Wasseransammlungen in den Beinen:

  • Frühe Mobilisation
    Eine möglichst schnelle Mobilisation nach der Operation ist entscheidend, um den venösen Rückfluss zu fördern und die Bildung von Ödemen zu verhindern. Dabei sollte in Absprache mit dem behandelnden Orthopäden ein stufenweiser Belastungsaufbau erfolgen.
  • Kompressionsstrümpfe
    Das Tragen von Kompressionsstrümpfen nach der OP unterstützt den venösen Rückfluss und kann Schwellungen deutlich reduzieren.
  • Lymphdrainage
    Speziell bei einem Lymphödem kann eine manuelle Lymphdrainage durch einen Sportwissenschaftler helfen, die Flüssigkeitsansammlung im Gewebe zu reduzieren und die Beschwerden zu lindern.
  • Hochlagern der Beine
    Das Hochlagern der Beine, insbesondere während Ruhephasen, verbessert den venösen Abfluss und hilft, Wasseransammlungen zu verringern.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
    Eine ausreichende Hydratation hilft dem Körper, überschüssige Flüssigkeiten abzubauen und den Kreislauf zu stabilisieren.
  • Überwachung des Herz-Kreislaufsystems
    Bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen ist eine regelmäßige Überwachung der Herzfunktion notwendig, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Sollten die Schwellungen jedoch stark ausgeprägt sein oder mit Schmerzen, Rötungen oder einem Spannungsgefühl im Bein einhergehen, ist eine rasche ärztliche Abklärung notwendig, um eine Thrombose oder andere Komplikationen auszuschließen.

Welche Symptome können Wasser in den Beinen noch begleiten?

Begleitende Symptome bei Wassereinlagerungen oder auch Ödemen, können z.B. Beinschmerzen sein, die durch die Druckerhöhung auf das umliegende Gewebe entstehen. Dadurch bekommt man auch das Gefühl von ‘‘schweren und müden‘‘ Beinen.

Des Weiteren kann es zu einem Brennen und Jucken im betroffenen Bereich kommen. Ein Kribbeln sowie Sensibilitätsstörungen entstehen durch den Kompressionsdruck der eingelagerten Flüssigkeit auf die lokalen Nerven. Auch Spannungsgefühle und nächtliche Wadenkrämpfe sind möglich. In Extremfällen kann es auch lokal auf der Haut zu Bläschenbildung und offenen Geschwüren kommen.

Beinschmerzen

Durch die Einlagerung von Flüssigkeit im Gewebe kommt es zu einer enormen Druckerhöhung auf die umliegenden Gewebestrukturen, folglich auch auf die Schmerzrezeptoren in den verschiedenen Hautschichten. Des Weiteren kommt es durch die permanente Druckerhöhung auf die Blutgefäße, die Muskeln und die Nerven zu Störungen und Schäden in diesem Bereich. Die Folgen sind Druck und Spannungsschmerzen in den Beinen.

Beinschmerzen können unterschiedliche Lokalisationen haben. Sie werden unterteilt in Oberschenkel-, Knie- und Fußschmerzen

Krampfadern

Bei Krampfadern handelt es sich um Venen, die dauerhaft krankhaft erweitert und unregelmäßig geformt sind. Zu finden sind sie im oberflächlichen Venensystem, vor allem im Bereich der Beine. Man erkennt sie daran, dass sie knotig geschlängelt sind und sie sich dadurch deutlich von der Hautoberfläche hervorheben.

Die Ursache dieses Krankheitsbildes ist ein Rückstau von venösem Blut im Gefäßsystem und eine Bindegewebsschwäche. Das Krankheitsbild wird auch als Varikosis, Varikose oder Varizen bezeichnet.

Wasser in den Beinen mit Bläschenbildung

Durch die Bildung von Ödemen im Gewebe kann es in schweren Fällen zu einer Mikrozirkulationsstörung und dementsprechend zu einer Stauungsdermatitis kommen. Das bedeutet, dass es aufgrund der unzureichenden Durchblutung in dem betroffenen Hautbereich zu einer ekzemartigen Entzündung kommen kann.

Mögliche Ursachen für Wasser in den Beinen mit Bläschenbildung können sein:

  • Fortgeschrittene chronische venöse Insuffizienz (CVI)
    Bei einer schweren chronischen venösen Insuffizienz kommt es zu einer Stauung des Blutes in den Venen der Beine. In fortgeschrittenen Stadien führt dies zu einem hohen Druck in den Blutgefäßen, der Flüssigkeit ins Gewebe presst (Ödeme). Wenn diese Stauung nicht behandelt wird, kann die Haut so stark geschädigt werden, dass sich Bläschen bilden. Diese können platzen und Flüssigkeit absondern, was die Haut anfällig für Infektionen macht. Dies wird oft als Vorstufe eines venösen Ulkus (offenes Bein) betrachtet.
  • Herzinsuffizienz (Herzversagen)
    Bei einer schweren Herzinsuffizienz ist das Herz nicht in der Lage, das Blut effektiv zu pumpen, was zu einem Rückstau in den Venen und einer Flüssigkeitsansammlung in den Beinen führt. In fortgeschrittenen Fällen, wenn die Ödeme stark ausgeprägt sind, kann die Haut so stark gedehnt und geschädigt werden, dass sich Bläschen bilden. Diese können ebenfalls platzen und zu nässenden Wunden führen.
  • Lymphödem
    Ein Lymphödem entsteht durch eine gestörte Lymphdrainage, oft nach Operationen, Verletzungen oder Strahlentherapie. In schweren Fällen kann das Gewebe so stark anschwellen, dass die Haut überdehnt wird, was zur Bildung von Bläschen führt. Diese Bläschen können mit klarer Flüssigkeit gefüllt sein und stellen ein Zeichen für eine extreme Überlastung des Lymphsystems dar.
  • Infektionen oder Entzündungen
    Infektionen der Haut (z.B. Erysipel oder Zellulitis) können zu einer massiven Entzündung und Schwellung der Beine führen, die Bläschenbildung begünstigen. Diese Infektionen treten oft in bereits geschwollenen Beinen auf, da das Gewebe durch die Ödeme anfälliger für Infektionen wird. Die Bläschen können mit Flüssigkeit oder Eiter gefüllt sein und weisen oft auf eine schwerwiegende bakterielle Infektion hin, die eine dringende medizinische Behandlung erfordert.
  • Nierenversagen
    Bei Nierenversagen kann der Körper überschüssige Flüssigkeit nicht effektiv ausscheiden, was zu starken Ödemen führt. In schweren Fällen, insbesondere wenn die Haut sehr angespannt ist, kann es zur Bläschenbildung kommen. Diese Bläschen sind oft ein Zeichen dafür, dass die Haut stark geschädigt ist und das Gewebe unter Druck steht.
  • Schwere allergische Reaktionen (Angioödem)
    Eine allergische Reaktion kann zu einer massiven Schwellung des Gewebes führen, insbesondere bei einem Angioödem. In sehr schweren Fällen kann die Schwellung der Beine von Bläschen begleitet sein, die durch die starke Entzündungsreaktion der Haut entstehen.

Mögliche Komplikationen aus Wasser in den Beinen mit Blässchen

Infektionsgefahr
Die Bläschenbildung kann die Hautbarriere schwächen, was das Risiko einer bakteriellen Infektion erhöht. Wenn Bläschen platzen, können offene Wunden entstehen, die eine Eintrittspforte für Keime darstellen.

Venöse Ulzera
In extremen Fällen kann es durch chronische venöse Insuffizienz oder Lymphödeme zu offenen Wunden (Ulkus cruris) kommen, die nur schwer abheilen und eine langwierige Therapie erfordern.

Welcher Arzt behandelt Wasser in den Beinen?

Kommt es häufig zu Schwellungen im Bereich der Füße, Knöchel oder Beine, sollte zur Abklärung dringend ein Arzt herangezogen werden. Man kann zuerst seinen Hausarzt aufsuchen oder auch direkt einen Facharzt für Lymphologie und Phlebologie oder einen Orthopäden. Je nach Ursache der Ödeme kann auch eine Überweisung zu einem anderen Facharzt, wie z. B. dem Kardiologen, nötig werden.

Diagnose

Die Diagnose des Arztes ergibt sich aus einer ausführlichen Anamnese des Patienten, den aktuellen Symptomen mit Begleitsymptomen, der körperlichen Untersuchung und den bekannten Vorerkrankungen. Mithilfe von bildgebenden Verfahren können viele der Erkrankungen, die Ödeme verursachen, herausgefunden oder auch bestätigt werden.

Wann macht ein Röntgenbild Sinn?

Ein Röntgenbild bei Wassereinlagerungen macht immer dann Sinn, wenn man den Verdacht auf eine spezielle Diagnose hat, die mit den Ödemen in Verbindung steht. Vorerkrankungen werden immer in die Diagnosefindung mit einbezogen, ebenso wie eine aktuelle Anamnese und begleitende Symptome.

Ein bildgebendes Verfahren in Form eines Röntgenbilds wird z.B. nach einem Trauma, einer Operation oder im Rahmen einer sich verschlechternden Herzerkrankung angefertigt. Knöcherne Strukturen können damit sehr gut dargestellt werden, ebenso wie anatomische, physiologische Abweichungen.

Wann braucht man ein MRT vom Fuß?

Ein MRT, auch Magnetresonanztomographie genannt, ist ein bildgebendes Verfahren ohne magnetische Röntgenstrahlung. Sie ist besonders gut zur Darstellung von Weichteilgewebe geeignet.

Im Bereich des Fußes wird es angewandt, wenn Ödeme in diesem Bereich neu auftreten und wenn die Ursache unklar ist oder wenn man eine Verdachtsdiagnose hat und diese bestätigen möchte. Zum Beispiel nach einem Trauma, um zu sehen, ob Weichteilgewebe, Sehnen, Muskeln oder Knochen verletzt wurden oder ob es sich nur um eine Prellung handelt.

Wie bekomme ich das Wasser aus der Beine?

Die Therapie von Ödemen kann nur erfolgen, wenn die zugrundeliegende Ursache, die Erkrankung, behandelt wird. Die Therapiemöglichkeiten sind nämlich, je nach Krankheitsbild, sehr vielseitig.

Wenn man den Grund der Ödeme nicht kennt, sollte man diese dringend bei einem Arzt abklären zu lassen, denn eine ungeeignete Behandlung kann die Wassereinlagerung im ungünstigsten Fall sogar verschlimmern und dies gilt es unbedingt zu vermeiden.

Kühlen oder Wärmen

Bei manchen Ödemen kann Kälte oder Wärme helfen. Welche physikalische Therapie die Richtige ist, ist abhängig von der Grunderkrankung. Bei harmlosen Ödemen, die durch eine Venenschwäche, langes Stehen, durch eine Schwangerschaft oder durch heiße Temperaturen im Sommer verursacht werden, hilft sehr gut Wechselduschen oder auch das Anwenden von kalten Umschlägen sowie das Hochlagern der Beine. Das zu Grunde liegende Prinzip dahinter ist, dass sich die Gefäße zusammenziehen und das Blut besser abtransportiert werden kann in Richtung Herz.

Kompressionsstrümpfe

Kompressionstrümpfe können bei bestimmten Ödemen helfen. Angewendet werden sie z. B. bei einer chronisch venösen Insuffizienz, langem Stehen oder bei heißen Temperaturen im Sommer.

Auch bei schwangeren Frauen gegen Ende der Schwangerschaft sind sie sehr hilfreich, da durch die Kompression auf das Gewebe von außen die Gefäße leicht zusammengedrückt werden und so die Venenklappen wieder besser schließen können. Folglich kann das venöse Blut wieder leichter aus dem interstitiellen Gewebe zum Herzen hin abtransportiert werden.

Vorsicht gilt jedoch bei Herzerkrankungen oder z.B. einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Bei diesen Erkrankungen sind Kompressionsstrümpfe kontraindiziert. 

Die Anwendung von Kompressionsstrümpfen sollte immer mit einem Spezialisten abgeklärt sein, da es einige Grunderkrankungen gibt, bei denen die Anwendung kontraindiziert ist. 

Wir von Lumedis beraten Sie in einem individuellen Gespräch über die konservativen Therapiemöglichkeiten von Wasser in den Beinen. 

Tape

Ein Tape nutzt man vor allem dann, wenn die Ödeme durch eine Lymphabflussstörung entstanden sind. Es wird dann auch Lymphtape genannt. Es dient der Entstauung, der Schmerzlinderung und dem schnelleren Abtransport der Lymphflüssigkeit im Gewebe.

Die Wirkweise erklärt sich durch die Anlage des Tapes. Denn durch die körperliche Bewegung kommt es zur Abhebung der Haut und folglich zu einer Lockerung des Bindegewebes in diesem Bereich, auch das Öffnen der Lymphklappen ist erleichtert und somit ein guter Lymphabfluss gewährleistet.

Am besten wirkt das Lymphtape in Kombination mit einer manuellen Lymphdrainage. Angewandt wird es in den meisten Fällen nach Operationen. Am besten wendet man sich für eine Anlage des Lymphtapes an einen Lymphtherapeuten oder einen Facharzt, den Orthopäden.

Krankschreibung

Eine Krankschreibung ist je nach Schweregrad und Lokalisation der Ödeme, sowie der zugrundeliegenden Erkrankung von Nöten. Die Behandlung kann durch eine konservative Therapie, physikalische Maßnahmen oder auch durch eine operative Therapie geschehen.

Dies muss, ebenso wie die Dauer der Krankschreibung, individuell und patientenabhängig mit dem Arzt gemeinsam besprochen und beschlossen werden.

Ist es schlimm wenn man Wasser in den Beinen hat?

Ob es als "schlimm" betrachtet wird, hängt von der Ursache und dem Schweregrad des Wassers in den Beinen ab.

In einigen Fällen kann das Wasser in den Beinen ein vorübergehendes und relativ harmloses Problem sein, wie beispielsweise nach

  • langem Stehen oder Sitzen,
  • bei hormonellen Veränderungen während des Menstruationszyklus
    oder
  • bei warmem Wetter.

In solchen Situationen verschwinden die Ödeme normalerweise von selbst und erfordern möglicherweise keine spezifische medizinische Behandlung.

Jedoch kann das Wasser in den Beinen auch ein Anzeichen für eine zugrunde liegende Gesundheitsstörung sein.
Einige mögliche Ursachen für periphere Ödeme sind:

  • Herzinsuffizienz
  • Nierenerkrankungen
  • Lebererkrankungen
  • Venenerkrankungen
  • Lymphödeme
    oder
  • Nebenwirkungen bestimmter Medikamente

In solchen Fällen ist es wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren und entsprechend zu behandeln, um weitere Komplikationen zu vermeiden.

Soll man bei Wasser in den Beinen viel laufen?

Wenn Sie unter Wasseransammlungen in den Beinen leiden, ist es wichtig, dass Sie Ihre körperliche Aktivität an Ihre individuellen Bedürfnisse und die Ursache des Ödems anpassen.
In einigen Fällen kann moderate körperliche Aktivität hilfreich sein, um den Blutfluss und die Durchblutung zu verbessern.
Dies kann dazu beitragen, Schwellungen zu reduzieren und die Entwässerung zu fördern.

Allerdings ist es wichtig, dass Sie keine übermäßige Belastung auf Ihre Beine ausüben und Aktivitäten vermeiden, die zu starken Erschütterungen oder Belastungen führen können.
Laufen ist eine Aktivität, die die Beine belastet, insbesondere die Gelenke und Muskeln. Wenn Sie unter Wasser in den Beinen leiden, kann es je nach Ursache und Schweregrad des Ödems sinnvoll sein, die Laufintensität anzupassen oder vorübergehend auf andere Aktivitäten umzusteigen, die geringere Auswirkungen auf die Beine haben.

Weiterführende Artikel zu Wasser in den Beinen

Wasser als ein Symptom von Erkrankungen tritt nicht nur in den Beinen auf.
Hier finden Sie weitere Artikel zu dem Thema von Flüssigkeit im Gewebe. 

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Ihr
Nicolas Gumpert

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