Daumen gebrochen

Ein gebrochener Daumen benötigt eine schnellstmögliche Vorstellung beim Arzt um den Umfang der Fraktur zu beurteilen und die dazugehörige Therapie zügig zu beginnen.

Unsere Handspezialisten von Lumedis beraten Sie gerne bezüglich der Diagnose eines gebrochenen Daumens, der Therapie und dem Heilungsverlauf.
Hier kommen Sie zu der Terminvereinbarung.

Ein gebrochener Daumen umfasst jede Verletzung, bei welcher der Knochen des Daumens frakturiert (=gebrochen) oder angerissen ist.

Der Daumen besteht, anders als die anderen Finger (welche aus drei Knochen bestehen) aus zwei Fingerknochen.
Er ist der kürzeste Finger, jedoch auch der beweglichste Finger.
Die Beweglichkeit wird durch drei Gelenke gewährleistet ...

• Das Daumensattelgelenk
• Das Daumengrundgelenk
• Das Daumenendgelenk.

• Fester Aufprall oder Schlag auf den Daumen
• Stürze auf das ausgestreckte Handgelenk oder die Hand
• Verletzungen beim Sport (häufig Ballsportarten)
• Arbeitsunfälle 
• Überbeanspruchung (Arbeit oder Sport)

Die typischen Symptome für einen gebrochenen Daumen sind ...

• starke Schmerzen, lokalisiert je nach Verletzungsort am Daumen.
• Schwellungen / Bluterguss durch Einblutung und Entzündungsreaktionen.
• Neu aufgetretene Fehlstellung oder Deformität des Daumens.
• Eingeschränkte Beweglichkeit
• Taubheitsgefühl / Kribbeln im Daumen, aufgrund von Nervenschaden.
• Krepitationsgeräusch (Knirschen durch Reibung von Knochenfragmenten) bei Druck oder Bewegung.

Meist sind die Schmerzen bei einem gebrochenen Daumen stark und stechend.

In Ruhe können sie etwas nachlassen und sich unter Belastung oder Druck verschärfen.
Häufig verstärkt sich der Schmerz bei Bewegung.

Schmerzen können bei einem geprellten Daumen weniger stark sein, sind jedoch in der Regel kein sicheres Ausschlusskriterium, da auch eine Prellung/ Verstauchung sehr schmerzhaft sein kann.

Ein sichererer Hinweis ist das Fehlen von einer Fehlstellung oder Deformität bei Prellung/ Verstauchung.
Eine Schwellung, sowie die Bewegungseinschränkung kann bei allen Daumenverletzungen auftreten und ist auch kein sicherer Hinweis.

Je nach Lokalisation und Schweregrad der Fraktur am Daumen, kann der Daumen noch beweglich sein.

Jedoch schränkt auch häufig die Schwellung und Einblutung die Beweglichkeit stark ein und schmerzbedingt kann sie auch verhindert sein.
Bei manchen Brüchen ist ein ein wenig Beweglickeit noch möglich, jedoch im Regelfall nur unter Schmerzen.

Zuerst erfolgt im Regelfall eine klinische Untersuchung, bei welcher der Unfallhergang erfragt werden, die Symptome (Krepitation, Deformität, Schwellung, Bewegungseinschränkung) geprüft werden und nach weiteren Verletzungen gesucht wird.

Daraufhin kann eine Bildgebung, wie ein Röntgenbild den Bruch bestätigen und genauere Informationen wie Position und Art der Fraktur aufweisen.
Besteht ein Verdacht auf eine Weichteilverletzung, so kann weiter Bildgebung wie ein CT oder MRT angeschlossen werden.

Das Röntgenbild zeigt bei einem Bruch eine Unterbrechung der Kontinuität des Knochens, bzw. der Knochenhaut, einen sogenannten Frakturspalt.

Auch Bruchstücke, Stufenbildung oder Verschiebungen sind im Röntgen gut sichtbar.
Manchmal kann auch ein Erguss ein radiologischer Hinweis auf eine Fraktur sein. 
Das Röntgen wird in zweiEbenen, also von zwei Perspektiven durchgeführt, sodass Fehlstellungen mit höherer Sicherheit erkannt werden können.

Ein MRT wird durchgeführt, wenn Weichteilverletzungen (Bänderrisse, Sehnenverletzungen,…) vermutet werden oder eine komplizierte Fraktur, mit Gelenkbeteiligung oder mehreren Frakturteilen, vorliegt.
Es stellt die Weichteile sehr gut und detailliert dar und kann helfen die Knochenstruktur zu beurteilen.

Ein gebrochener Daumen kann entweder konservativ oder bei Vorliegen einer komplizierten Fraktur oder Fehlstellungen operativ behandelt werden.

Das Ziel jeder Therapie ist das möglichst sichere Verbinden der Frakturenden durch entweder den operativen Eingriff zur Fixierung der Knochenfragmente oder die konservative Ruhigstellung durch eine Schiene oder Gips. 
Zusätzlich sind Schmerzmittel (welche häufig auch eine entzündungshemmende Wirkung haben), Kühlung und Hochlagern der Heilung förderlich.

Bei konservativer Therapie wird häufig ein Gips verwendet um den Daumen angemessen und in guter Position ruhigzustellen und den Bruch so für die Heilung zu stabilisieren.

Wird der Bruch operativ fixiert, so muss nicht unbedingt ein Gips oder eine Schiene für die Ruhigstellung getragen werden, da die Bruchenden durch die Schraube oder Platte oder anderes operatives Verfahren fest aneinander stehen sollten.

Auch eine Schiene kann sehr fest und angepasst an den Daumen sitzen und ihn stabilisieren.
Je nach Fraktur, kann so auch eine Schiene zur Ruhigstellung ausreichend sein oder sie kann in der Heilungsphase bei weniger schweren Brüchen angewandt werden.

Tape kann ebenfalls bei Ausheilung des Bruchs zur zusätzlichen Stabilisierung und Entlastung angewandt werden.
Kinesio Taping unterstützt außerdem die Durchblutung und den Lymphfluss, sodass es förderlich für den Rückgang der Entzündungsreaktion und des Blutergusses wirkt.

In der Regel ist Taping aber nicht stabil genug in der akuten Phase.

Eine Operation ist indiziert, wenn eine ausreichende in der ursprünglichen Lokalisation befindliche Fixierung der Bruchenden und korrekte Ausrichtung des Knochens nur durch Ruhigstellung nicht gegeben ist.

• Der Bruch ist stark verschoben
• Es liegen mehrere Knochenfragmente vor.
• Zusätzliche Verletzung von Weichteilgewebe (Sehnen-, Bänder-, oder Nervenverletzung).

• Die Dauer der Heilung beträgt bei konservativer Therapie in den meisten Fällen 6-8 Wochen.
• Operativ versorgte Frakturen können nach einer kürzeren Ruhigstellung (1-4 Wochen) bereits langsam wieder belastet und beübt werden.

Die Heilungsdauer ist also auch abhängig von der Schwere des Bruchs und der Behandlungsmethode und der Mitarbeit des Patienten bei der Rehabilitation nach Knochenheilung.

Eine Krankschreibung hängt von der Art der Beschäftigung und der Schwere der Fraktur, sowie Lokalisation ab.

• Im Durchschnitt sind min. 3 Wochen für eine Arbeit mit der Hand und 2-3 Monate für schwere körperliche Beschäftigung erforderlich.

Beübt sollte immer die Beweglichkeit der Gelenke, die Muskelkraft und die Flexibilität werden.

• Vorsichtige Bewegungsübungen, erst passiv und dann aktiv, zur Wiederherstellung der Beweglichkeit sollten so früh wie möglich begonnen werden.
• Kraftübungen mit langsamer Steigerung helfen die Muskulatur zu erhalten und aktivieren den Stoffwechsel zur Heilungsbeschleunigung.
• Um die Sehnen und Muskeln vor Verkürzung zu bewahren, sollten Dehnübungen vorsichtig durchgeführt werden.