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Lumedis Frankfurt

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Daumen zuckt - Was kann dahinter stecken?

Ein zuckender Daumen ist eine unwillkürliche Muskelbewegung (Faszikulation), die verschiedene Ursachen haben kann. In diesem Artikel erfahren Sie die wichtigsten Fakten zum Nachlesen. 

Dieser Artikel wurde zuletzt durch Dr. Franziska Zwecker zuletzt überarbeitet.
Sie ist eine ausgewiesene Handspezialistin.

Dr. Franziska Zwecker ist eine Fachärztin für Orthopädie und hat sich auf die nichtoperative (also konservative) Behandlung von Erkrankungen der Hand spezialisiert.
In diesem Bereich behandelt Dr. Zwecker seit vielen Jahren mit seiner großen Erfahrung.

Gerne berät Sie Frau Dr. Zwecker, was man in Ihrem Fall am "Besten" tun kann.

Was ist ein zuckender Daumen?

Ein zuckender Daumen ist eine unwillkürliche Muskelbewegung (Faszikulation), die oft ohne bewusste Kontrolle auftritt. Dies kann in Ruhe geschehen und wird als unregelmäßiges Zittern oder Zucken des Daumens wahrgenommen.

Schematische Abbildung einer linken Hand:

Orange: Endglied
Blau: Mittelglied
Grün: Grundglied
Gelb: 1.-5. Strahl
Lila: Handwurzel

  1. große Vieleckbein (Os trapezium)
  2. kleine Vieleckbein (Os trapezoidum)
  3. Kopfbein (Os capitatum)
  4. Hakenbein (Os hamatum)
  5. Erbsenbein (Os pisiforme)
  6. Dreieckbein (Os triquetum)
  7. Monddbein (Os lunatum)
  8. Kahnbein (Os scaphoideum/naviculare)

Mögliche Ursachen

-Überbeanspruchung durch wiederholte Bewegungen oder starke Belastung der Handmuskulatur

- Mangel an Mineralsalzen

- Nervenreizung 

- Stress

- Zu viel Kaffee 

- Zu vielAlkohol

- Wassermangel 

- Erkrankungen des Nervensystems: Erkrankungen wie ALS, Multiple Sklerose oder Morbus Parkinson können ebenfalls Zuckungen hervorrufen

Überbeanspruchung

Überbeanspruchung tritt häufig auf, wenn der Daumen durch wiederholte Bewegungen oder anhaltende Belastungen übermäßig beansprucht wird. Dies kann durch Tätigkeiten wie intensives TippenSchreibenMusizieren oder das Bedienen von Werkzeugen entstehen, die eine konstante Bewegung oder Spannung in der Daumenmuskulaturerfordern. Bei einer Überbeanspruchung kommt es zu kleinen Mikroverletzungen in den Muskelfasern oder Sehnen, was zu Reizungen und Muskelzuckungen führen kann.

Mangel an Mineralsalzen

Ein Mangel an wichtigen Mineralsalzen, insbesondere Elektrolyten wie MagnesiumKalzium oder Kalium, kann zu Muskelzuckungen, einschließlich eines zuckenden Daumens, führen. Diese Mineralien spielen eine zentrale Rolle bei der Erregbarkeit von Nerven und Muskeln. Ein Ungleichgewicht kann die normale Funktion der Muskeln stören und unwillkürliche Kontraktionen verursachen:

  • Magnesiummangel kann zu Krämpfen führen.
  • Kalzium reguliert die Muskelkontraktionen. Zu wenig Kalzium im Körper kann übermäßige Nervenimpulse auslösen, die zu Zuckungen führen.
  • Kaliummangel kann ebenfalls unregelmäßige Muskelbewegungen hervorrufen.

Nervenreizung

Eine Nervenreizung kann eine häufige Ursache für einen zuckenden Daumen sein. Diese Reizung tritt auf, wenn ein Nerv, der den Daumen versorgt, durch DruckVerletzungen oder Entzündungen beeinträchtigt wird. Häufig wird dies durch Überbeanspruchungwiederholte Bewegungen oder ungünstige Haltungen verursacht, die den Nerv mechanisch belasten. Die Folge sind unwillkürliche Muskelkontraktionen oder Zuckungen im Daumen, da die Nervensignale nicht korrekt übertragen werden.

Stress

Stress kann ebenfalls eine häufige Ursache für einen zuckenden Daumen sein. Wenn der Körper unter psychischem Druck steht, reagiert das Nervensystem oft mit einer erhöhten Erregbarkeit, was Zuckungen im Daumen auslösen kann. Diese Zuckungen entstehen, weil Stresshormone wie Adrenalin die Nervenaktivität und Muskelreaktionen verstärken.

Zuviel Kaffee

Ein übermäßiger Konsum von Kaffee kann ebenfalls die Ursache für einen zuckenden Daumen sein. Das in Kaffee enthaltene Koffein wirkt stimulierend auf das zentrale Nervensystem und kann zu einer Übererregung der Nerven führen, was sich in unwillkürlichen Muskelzuckungen äußern kann.

Zuviel Alkohol

Der übermäßige Konsum von Alkohol kann auch zu einem zuckenden Daumen führen. Alkohol wirkt direkt auf das zentrale und periphere Nervensystem und beeinträchtigt die Nervenfunktion sowie die MuskulaturLangfristiger oder starker Alkoholkonsum kann verschiedene negative Effekte auf den Körper haben, die Muskelzuckungen begünstigen. Denn Alkohol kann Nerven schädigen, was zu einer gestörten Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln führt. Dies kann unwillkürliche Zuckungen auslösen. Bei plötzlichem Alkoholentzug kann es zu Zittern und Muskelzuckungen kommen, da das Nervensystem übermäßig aktiv wird, wenn es versucht, sich ohne die dämpfende Wirkung von Alkohol zu regulieren. Zudem entzieht Alkohol dem Körper wichtige Elektrolyte, wie Magnesium und Kalium, die für die normale Muskel- und Nervenfunktion notwendig sind. Ein Mangel an diesen Mineralien kann Muskelzuckungen und Krämpfe auslösen.

Wassermangel

Ein Mangel an Wasser im Körper kann ebenfalls für einen zuckenden Daumen verantwortlich sein. Wenn der Körper dehydriert ist, gerät der Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht, was die Nervenfunktion beeinträchtigen kann. Diese Dysbalance führt oft zu unkontrollierten Muskelzuckungen, da die Nerven nicht mehr optimal arbeiten können. Besonders bei anhaltendem Flüssigkeitsmangel kann es vermehrt zu solchen Symptomen kommen.

Erkrankungen des Nervensystems wie ALS, MS, Morbus Parkinson etc.

Erkrankungen des Nervensystems wie ALSMultiple Sklerose oder Morbus Parkinson können ebenfalls Muskelzuckungen verursachen. Diese Krankheiten betreffen das zentrale oder periphere Nervensystem und führen zu einer Vielzahl neurologischer Symptome, von denen Muskelzuckungen (Faszikulationen) eines der Anzeichen sein können.

  • ALS ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die die Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark angreift, die für die Muskelsteuerung verantwortlich sind. Diese Nervenzellen degenerieren mit der Zeit, was zu MuskelschwächeKrämpfen und Muskelzuckungen führt. Bei ALS können die Zuckungen (Faszikulationen) am Daumen oder anderen Muskeln auftreten und im Laufe der Zeit zu einer schweren Muskelschwäche und Atrophie (Muskelabbau) führen.

  • Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die schützende Myelinschicht der Nervenfasern im Zentralnervensystem angreift. Dies führt zu gestörten Nervenimpulsen und verursacht unter anderem Muskelzuckungen.

  • Morbus Parkinson ist ebenfalls eine neurodegenerative Erkrankung, die vor allem das motorische System betrifft. Die Erkrankung führt zu einem Mangel an Dopamin, einem Neurotransmitter, der die Bewegungenkontrolliert. Dies kann zu Muskelzitternsteifen Bewegungen und einer verlangsamten Bewegung führen.

Welche Symptome können einen zuckenden Daumen begleiten?

Ein zuckender Daumen kann von verschiedenen zusätzlichen Symptomen begleitet werden, die je nach Ursache variieren können. Häufig treten Kribbeln oder Taubheitsgefühle in der Hand oder den Fingern auf, die auf eine Nervenreizung oder -schädigung hinweisen können. Manche Betroffene berichten auch von einer allgemeinen Muskelschwäche, die das Greifen oder Halten von Gegenständen erschwert. In einigen Fällen kann sich das Zuckenauf andere Teile der Hand oder des Arms ausweiten, was als Zittern wahrgenommen wird. Weitere mögliche Begleiterscheinungen sind Steifheit oder Unbeweglichkeit des Daumens, was auf muskuläre oder nervliche Probleme hindeuten kann. Wenn das Zucken durch eine ernsthafte neurologische Erkrankung verursacht wird, können auch allgemeine motorische ProblemeKoordinationsschwierigkeiten oder Muskelschwund auftreten.

Wie wird die Ursache für die Diagnose gestellt?

Die Diagnose der Ursache für einen zuckenden Daumen wird in mehreren Schritten gestellt, um die zugrunde liegende Problematik zu identifizieren. Der Arzt führt eine gründliche Anamnese und Untersuchung durch und kann weitere diagnostische Verfahren einsetzen.

Bluttests können helfen, mögliche StoffwechselstörungenMangel an Elektrolyten (wie MagnesiumKaliumKalzium) oder andere Mängel zu erkennen, die Muskelzuckungen verursachen könnten. Anschließend kann auch eine Elektromyographie (EMG) gemacht werden, um die elektrische Aktivität von Muskeln zu messen. Zudem kann auch die Nervenleitgeschwindigkeitsmessung (ENG) weiterhelfen, indem sie misst, wie schnell elektrische Signale entlang der Nervenbahnen übertragen werden. Eine reduzierte Nervenleitgeschwindigkeit kann auf Nervenschädigungen hinweisen, die zu Muskelzuckungen führen. In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie) eingesetzt werden, um strukturelle Veränderungen oder Schädigungen an NervenMuskeln oder dem Gehirn zu identifizieren, die möglicherweise für die Zuckungen verantwortlich sind.

Behandlung/ Therapie

Die Behandlung eines zuckenden Fingers richtet sich immer nach der zugrunde liegenden Ursache. Es ist entscheidend, den Auslöser zu identifizieren, um eine gezielte Therapie einzuleiten.

  • Bei Stress sollten Sie als Patient auf Stressreduktion eingehen und den psychischen Druck reduzieren.
  • Bei Überbeanspruchung und Verletzungen sollten Sie natürlicherweise und insofern möglich die Belastung des Daumens reduzieren; hinzukommend können auch Kühlen und Physiotherapie helfen.
  • Bei einem Mangel an Mineralsalzen sowie Wassermangel steht an erster Stelle die Dehydratation mit elektrolythaltiger Lösung und Mineralwasser. Zudem sollte und kann die Ernährung angepasst werden.
  • Bei zu viel Alkohol und Kaffeekonsum sollten Sie diese Lebensmittel reduzieren. Im Falle einer Alkoholkrankheit bedarf es weiterer medizinischer Unterstützung.

Wenn neurologische Erkrankungen wie ALSMultiple Sklerose oder Morbus Parkinson die Ursache sind, wird die Behandlung komplexer und oft multimodal. Es gibt Medikamente, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder die Symptome lindern, wie z.B. Dopaminersatzmittel bei Parkinson. Auch Physiotherapie spielt eine große Rolle, um die Mobilität und Muskelkraft zu erhalten. Falls die Grunderkrankung nicht heilbar ist, liegt der Fokus auf der Linderung der Symptome und der Verbesserung der Lebensqualität.

Was machen wir bei Lumedis einzigartig für die Behandlung der Symptome?

Bei Lumedis setzen wir auf eine ganzheitliche Herangehensweise, die auf Laufanalyseergebnissen und EMG-Daten basiert. Wir entwickeln individuelle Übungsprogramme, die auf die spezifischen Muskelgruppen und Nervenverläufe abgestimmt sind. Dehnungsübungen und Faszientraining fördern die Flexibilität und lindern muskuläre Verspannungen, die Zuckungen auslösen können.

Übungen zur Behandlung eines zuckenden Daumens, die auf den Ergebnissen eines EMG (Elektromyogramm) basieren, zielen darauf ab, die betroffene Muskulatur zu stärken, zu entspannen und die Nervenfunktion zu verbessern. Ein EMG kann dabei helfen, spezifische Muskelgruppen zu identifizieren, die betroffen oder geschwächt sind.

Dehnungsübungen und Faszientrainingstechniken

Hier sind einige Dehnungsübungen und Faszientrainingstechniken, die speziell auf einen zuckenden Daumen abzielen. Diese Übungen können helfen, Spannungen zu lösen, die Durchblutung zu verbessern und die Muskeln sowie Faszien um den Daumen herum zu entspannen.

  1. Passive Daumendehnung: Strecken Sie Ihre Hand nach vorne, Handfläche zeigt nach oben. Nehmen Sie die andere Hand und ziehen den Daumen vorsichtig in Richtung des Handgelenks, sodass eine Dehnung an der Daumeninnenseite gespürt wird. Halten Sie diese Position für 15-30 Sekunden.

  2. Daumenabduktion-Dehnung: Spreizen Sie die Finger und den Daumen so weit wie möglich auseinander. Drücken Sie mit der anderen Hand leicht auf den Daumen, um die Dehnung zu verstärken. Halten Sie diese Dehnung für 20 Sekunden.

  3. Dehnung des Daumenbeugers: Strecken Sie Ihren Arm nach vorne, Handfläche nach unten. Mit der anderen Hand greifen Sie den Daumen und ziehen ihn vorsichtig nach unten, sodass eine Dehnung auf der Rückseite des Daumens und Unterarms gespürt wird.

  4. Selbstmassage mit einem Faszienball: Nehmen Sie einen kleinen Faszienball oder Golfball und rollen Sie ihn sanft über Handrücken und Handballen. Üben Sie leichten Druck aus und fahren Sie so 2-3 Minuten auf jeder Seite fort.

  5. Fasziendehnung mit den Fingern: Greifen Sie Ihren Daumen mit der anderen Hand und drücken Sie sanft auf die Muskulatur rund um das Daumengrundgelenk. Verwenden Sie dabei Ihre Finger, um leichte Zugbewegungen entlang der Faszienbahnen zu machen. Bewegen Sie Ihre Finger in kreisenden Bewegungen, um Verklebungen in der Faszie zu lösen.

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Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere Handspezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Handsprechstunde!