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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main

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Entzündung des ISG (Sakroiliitis)

Lumedis - Ihre Frankfurter Spezialisten für das ISG

Eine Entzündung des ISG hat leider immer schwerwiegende Folgen für das Gelenk und die Lebensqualität.
Bei einer chronischen Verlaufsform benötigt der Behandler viel Erfahrung, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
In vielen Fällen hilft Standard-Physiotherapie und Spritzen nicht mehr weiter.
Dr. Gumpert und seine Kollegen entwickeln für Sie ein individuelles Behandlungskonzept mit verschiedenen Maßnahmen.
Unsere besondere Spezialisierung liegen auf individuellen Trainingsmaßnahmen mit gezielten Übungen, die auf Basis von wissenschaftlichen Messmethoden und viel Erfahrung mit dem ISG erstellt werden.
Gerne beraten wir Sie ausführlich in einem Termin.

Dieser Artikel wurde durch Dr. Franziska Zwecker veröffentlicht.
Die Frankfurter Spezialistin ist Fachärztin für Orthopädie, aber weiterhin ist Sie ärztliche Osteopathin und hat die Zusatzqualifikation der manuellen Medizin (Chirotherapie).

Dr. Zwecker hat sich auf die nichtoperative Behandlung des Iliosakralgelenks spezialisiert.
Ihr Ansatz ist zuerst die Funktion des Iliosakralgelenk wieder herzustellen und danach durch gezielte Trainingsmaßnahmen und Übungen, die individuell auf das einzigartige Problem abgestimmt sind, die Belastung und den Stress vom ISG zu nehmen.
Gerne berät Sie Dr. Zwecker nach einer umfangreichen Untersuchung.
Leider kann es aufgrund der vielen Terminanfragen teilweise zu Verzögerungerung in der Terminvereinbarung geben.
Wir hoffen auf Verständnis!

Was ist eine Entzündung des ISG (Iliosakralgelenk)?

Unter einer Sacroiliitis versteht man eine plötzlich oder chronisch auftretende Entzündung des Iliosakralgelenks, das von Sitzbein und Darmbein gebildet wird. Die Entzündung verursacht neben Ruhe- und Belastungsschmerz auch eine schmerzbedingte Bewegungsbeeinträchtigung.
Vor allem ältere Menschen, aber auch Menschen jeden Alters mit Fehlbelastungen und oder chronischen Überlastungen können an einer Entzündung des Iliosakralgelenks erkranken.

Schmerzen am ISG

  1. Beckenschaufel (Os iliium)
  2. Iliosacralgelenk (rot)
  3. Kreuzbein (Os sacrum)

Was sind die Ursachen für eine Sakroiliitis?

Sakroiliitis ist eine Entzündung der Iliosakralgelenke (ISG), die das Kreuzbein mit dem Becken verbindet. Diese Entzündung kann durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden, die mechanische, entzündliche, infektiöse oder degenerative Hintergründe haben. Hier sind die häufigsten Ursachen für eine Sakroiliitis:

  • Entzündlich-rheumatische Erkrankungen:
    • Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis)
      Dies ist die häufigste entzündliche Erkrankung, die zu Sakroiliitis führt. Die chronische Entzündung beginnt oft im ISG und kann zu Versteifungen der Gelenke führen.
    • Psoriasis-Arthritis
      Bei dieser Form der Gelenkentzündung, die mit Schuppenflechte einhergeht, kann es zu einer Entzündung der ISG kommen.
    • reaktive Arthritis
      Nach Infektionen, insbesondere im Darm oder Urogenitaltrakt, kann es als Immunreaktion zu einer Sakroiliitis kommen.
  • Mechanische Überlastung und Fehlbelastung:
  • Degenerative Veränderungen
    • ISG-Arthrose kann durch Verschleiß und Abnutzung der Gelenkflächen entstehen, was zu entzündlichen Prozessen führt.
    • Degeneration des ISG´s
  • Traumata und Verletzungen
    Direkte Verletzungen, wie Stürze auf das Becken oder Unfälle, können die ISG schädigen und eine Entzündung auslösen.
  • Infektionen (septische Sakroiliitis)
    Bakterielle Infektionen, z. B. durch Staphylokokken, können sich im ISG ansiedeln und eine eitrige Entzündung verursachen. Dies ist selten, tritt aber häufiger bei immungeschwächten Personen auf.
  • Schwangerschaft
    Während der Schwangerschaft kommt es durch hormonelle Veränderungen und die Lockerung der Bänder zu einer erhöhten Beweglichkeit des ISG, was zu einer mechanischen Überlastung und Entzündung führen kann.
  • Knochenerkrankungen
    Erkrankungen wie Morbus Paget, die den Knochenumbau stören, oder Tumoren im Beckenbereich können das ISG indirekt entzünden.
  • Gicht oder andere kristalline Arthropathien
    Selten können auch Ablagerungen von Harnsäurekristallen (bei Gicht) oder anderen Kristallen eine Sakroiliitis verursachen.
  • Postoperative oder iatrogene Ursachen
    Nach Operationen im Beckenbereich oder nach Injektionen ins ISG kann es durch mechanische oder infektiöse Reizungen zu einer Entzündung kommen.
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind mit einem erhöhten Risiko für eine Sakroiliitis verbunden.

Bild einer Sakroiliitis im MRT

  1. floride Sakroiliitis
  2. Kreuzbein / Sacrum
  3. Iliosacralgelenk (ISG)
  4. Darmbein (Ilium)

Überlastung

Einer der häufigsten Ursachen für eine Entzündung des ISG ist eine Überlastung im Bereich des Rückens.
Vor allem schweres und schnelles Anheben von zu schwerer Lasten sorgt dafür, dass eine Entzündung im ISG entsteht. Aber auch chronische Überlastungen können dazu beitragen, dass es zu einer Entzündung im ISG kommt.

Fehlbelastung

Fehlbelastungen können vor allem chronisch zu Beschwerden im ISG führen. Hierbei werden immer wieder Anteile des Rückens und des Beckens unsymmetrisch belastet (z.B. durch eine Skoliose, unterschiedliche lange Beine), was dann zu einer chronischen Entzündung des ISG führen kann.
Um einer Chronifizierung entgegen zu wirken, ist es entscheident früh mit therapeutischen Maßnahmen entgegen zu steuern.

Unsere Experten von Lumedis erarbeiten mit Ihnen nach umfangreicher Diagnostik ein für Sie individuell zusammengestelltes Trainigskonzept um Ihren Rücken zu stärken und einer unsymmetrische Belastung entgegen zu wirken.

Degeneration

Die knöcherne Degeneration im Bereich des ISG sorgt dafür, dass es zu einem erhöhten Risiko kommt eine Entzündung des ISG zu entwickeln.
Das ISG ist zwar nur geringgradig beweglich, allerdings kann diese Beweglichkeit durch eine Entzündung und Degeneration noch stärker beeinträchtigt werden. 

Arthrose des ISG´s

Eine Arthrose ist ein Verschleißgeschehen und kann in jedem Gelenk des menschlichen Körpers auftreten.
Vor allem regelmäßig durchgeführte Fehlbelastungen oder Überlastungen können zu einem Knochenabbau sowie zu einem Dünnerwerden der schützenden Knorpelschicht im Gelenk führen.
Je weniger Knorpel in einem Gelenk vorhanden ist, desto stärker reibt dann Knochen auf Knochen. Diese Reibung verursacht nicht nur Schmerzen, sondern sorgt auch dafür, dass der Knochen sukzessive weiter abgebaut wird.
Das ISG trägt das Gewicht des gesamten Oberkörpera und ist daher akuter Gefahr eine Arthrose zu erleiden ausgesetzt.
Die Arthrose am ISG entwickelt sich schleichend. Folge sind häuig Blockaden am ISG oder ein ISG-Syndrom.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel ISG-Arthrose.

Osteochondrose

Als Osteochondrose bezeichnet man knochenähnliche Verbindungen, die sich bei Abbau des natürlichen Knochen bilden, um das Gelenk zu schützen. Es besteht aus kalkähnlichen Strukturen, die sich fest verbacken zwischen den Gelenken ausbilden können.
Da es aber kein richtiger natürlicher Knochen ist, ist die schützende Funktion dieses Ersatzknochens auch nicht so stark gegeben, was dazu führt, dass die Patienten Schmerzen in dem betroffenen Gelenk haben und auch starke Bewegungsbeeinträchtigung spüren.

Weitere Informationen zu dieser Erkrankung finden Sie unter unserem Artikel "Osteochondrose".

rheumatische Erkrankungen (z.B. Morbus Bechterew)

Auch rheumatische Erkrankungen beginnen häufig am Iliosacralgelenk.
Besonders Männer Mitte 20, die unter Schmerzen in der zweiten Nachhäfte am ISG leiden sollten an einer Sakroiliitis denken.
In diesem Fall ist die Bestimmung des HLA B27 im Blut sinnvoll.
Eine rheumatische Sakroiliitis ist häufig mit einem Morbus Bechterew kombiniert.

Kann man eine Sakroiliitis auch durch Stress bekommen?

Sakroiliitis kann durch oben genannte Ursachen ausgelöst werden.
Stress allein ist nicht direkt eine Ursache für Sakroiliitis, kann aber indirekt zu den Beschwerden beitragen und die Symptomatik verschlimmern.

Mögliche indirekte Einflüsse von Stress auf Sakroiliitis können sein:

  • Muskelverspannungen und Fehlhaltungen
    Stress führt oft zu chronischen Verspannungen, insbesondere im unteren Rücken und Beckenbereich. Diese Muskelverspannungen können das ISG belasten und bestehende Entzündungen verschlimmern.
  • Immunsystem und Entzündungsreaktionen
    Chronischer Stress kann das Immunsystem beeinträchtigen und proinflammatorische Prozesse fördern. Dies kann die Entzündung in den Iliosakralgelenken verstärken, besonders wenn bereits eine Neigung zu entzündlichen Erkrankungen besteht.
  • Schmerzverstärkung durch Stress
    Stress erhöht die Schmerzempfindlichkeit und kann bestehende Schmerzen verstärken, was bei Sakroiliitis zu einer Zunahme der Beschwerden führt.
  • Veränderung von Bewegungsmustern
    Bei Stress neigen viele Menschen dazu, unbewusst ihre Bewegungsmuster zu verändern (z. B. Schonhaltungen), was das ISG zusätzlich belastet und die Symptomatik verschlimmern kann.
  • Beeinträchtigte Regeneration
    Stress kann die Regenerationsfähigkeit des Körpers negativ beeinflussen und Heilungsprozesse verzögern, wodurch die Symptome der Sakroiliitis länger anhalten.

Stress kann also keine Sakroiliitis, aber dazu beitragen, dass eine bestehende Sakroiliitis verstärkt.

An welchen Symptomen erkennen Sie eine Entzündung des Iliosakralgelenks?

Das häufigste Symptom einer Entzündung des Iliosakralgelenks ist der meist bewegungsabhängige Schmerz. Er tritt vor allem bei Bewegungen in folgenden Bereichen auf:

  • der Wirbelsäule
  • des Beckens
  • der Beine

Vor allem Treppensteigen, aber auch das Beugen nach vorne verursacht bei den Betroffenen starke Schmerzen.
Bei fortgeschrittener oder chronischen Entzündung kann es ebenfalls zu einem Schmerz in Ruhe kommen. Der Schmerz wird als drückend und oder ziehend beschrieben und kann auch in den Oberschenkel oder aber Richtung Rücken ziehen.
Neben den Schmerzen ist die Bewegungsbeeinträchtigung ein häufiges Symptom. Sie kommt vor allem durch den Schmerz selbst zustande, denn die Patienten gehen schmerzbedingt sofort in eine Schonhaltung über.
Die Bewegungsbeeinträchtigung kann aber auch durch die zunehmende Unbeweglichkeit des Gelenks verursacht werden. Denn durch die Entzündung des ISG kommt es zu einer deutlichen Einschränkung der Beweglichkeit des Gelenkes aufgrund von Verklebungen und Versteifungen im Iliosakralgelenk selbst.

Mehr zu diesem Thema finden sie in unserem Artikel "Schmerzen am Iliosakralgelenk".

Entzündung des ISG bei Rheuma

Rheuma ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper eigene Strukturen als fremd erkennt und durch das Immunsystem attackiert.
Bei der rheumatoiden Arthritis sind vor allem Gelenke des Körpers betroffen, in denen es dann immunsystembedingt zu entzündlichen Veränderungen kommt. Auch das ISG ist mitunter davon betroffen.
Die Beschwerden einer rheumabedingten Entzündung des ISG sind vor allem Schmerzen im Gelenk sowie auch Bewegungsbeeinträchtigungen.
Liegt der ISG Entzündung ein Rheuma zugrunde, kommt es meistens früher oder später auch zu Schmerzen anderer Gelenke, meistens der Fingergelenke. Diese können auch anschwellen und zeigen meist eine Schmerzspitze in den Morgenstunden (Anlaufschmerz), während es im Laufe des Tages zu einer Verbesserung der Beschwerden kommt.
Auch bei einer immer wieder auftretenden Entzündung des ISG sollte eine rheumatoide Grunderkrankung in Betracht gezogen und ausgeschlossen werden. Hierzu sind Blutuntersuchungen notwendig, die meistens erhöhte Entzündungswerte und Antikörperwerte zeigen.

Entzündung des ISG bei Morbus Bechterew

Auch ein Morbus Bechterew gehört zum sogenannten rheumatoiden Formenkreis. Der Körper erkennt eigene Gewebe und Zellen nicht und attackiert sie durch das Immunsystem.
Beim Morbus Bechterew ist vor allem die Wirbelsäule betroffen, die zu Schmerzen beginnt. Bei zu spät eingeleiteter oder nicht adäquater Therapie kommt es zu einer klassischen Wirbelsäulenverkrümmug.
Mittlerweile werden die Therapien aber so schnell eingeleitet, dass es meistens zu keiner Vollausprägung eines Morbus Bechterew kommt.
Vor allem jungen Menschen sind vom Morbus Bechterew betroffen.
Die Therapie erfolgt meistens durch langfristige Kortisongabe oder Immusystemhemmer.
Da sich das Iliosacralgelenk an die Wirbelsäule anschließt, ist das ISG ebenfalls oftmals von den entzündlichen Veränderung betroffen, was dann die Patienten als Schmerzen und als deutliche Bewegungsbeeinträchtigungen wahrnehmen.

Röntgenbild einer Brustwirbelsäule p.a.:

  1. vollständige Verkalkung des Seitenbandes der Brustwirbelsäule
  2. M. Bechterew typischer Bambusstab

Diagnose einer Sakroiliitis

Eine Entzündung des ISG ist meistens eine klinische Diagnose, d.h. die Patienten werden zunächst ausführlich befragt, seit wann die Beschwerden vorhanden sind und bei welchen Bewegungen oder Positionen eine Besserung auftritt. Weiterhin gibt die körperliche Untersuchung Aufschluss darüber, ob es sich um eine Entzündung des ISG handelt.
Der Untersucher wird den liegenden Patienten mittels sogenanntem Thomas Handgriff untersuchen, d.h. er wird beim auf dem Bauch liegenden Patienten das gestreckte Bein ruckartig nach oben Bewegungen und schauen, ob sich dadurch das Becken mit nach oben bewegt oder nicht.
Eine eingeschränkte Beweglichkeit im ISG mit angegebenen Schmerzen deutet ganz deutlich auf eine Entzündung des ISG hin.
Weiterhin können auch

  • Röntgenuntersuchungen
  • MRT Untersuchungen
  • CT Untersuchungen
    und
  • Laboruntersuchungen (Blutbild)

durchgeführt werden, die zeigen, ob es sich wirklich um eine Entzündung im ISG handelt.

Röntgenbild

Im Röntgenbild werden feste Strukturen, wie Knochen und Verkalkungen deutlich dargestellt. Im Falle einer Entzündung des ISG kommt ein Röntgenbild dann zum Einsatz, wenn es Zweifel über die mögliche Ursache der Beschwerden gibt.

Bei Schmerzen im Bereich des ISG kann eine Röntgenuntersuchung im Stehen durchgeführt werden. Im Falle einer Entzündung des ISG kann man Aufhellungen im Bereich des ISG erkennen. Auch Gelenkspaltverschmälerungen zwischen Darmbein und Sitzbein können bei einer Entzündung des ISG oft gesehen werden. Entzündlich bedingte Ödeme können ebenfalls im Bereich des ISG gesehen werden. Diese würden sich als dunkle Flächen darstellen lassen.

Wann braucht man ein MRT vom ISG?

Ein MRT vom ISG wird immer dann durchgeführt, wenn die Ursache der Beschwerden nicht ersichtlich ist und die Krankenbefragung, die körperliche Untersuchung sowie Röntgenuntersuchung keinen Aufschluss darüber bringen konnte, was der Auslöser für die Beschwerden ist.

Weiterhin, wenn man vermutet, dass Muskel, Bänder oder Sehnenverletzungen die Beschwerden auslösen. Das MRT vom Iliosakralgelenk ist eine strahlungsfreie, diagnostische Maßnahme, bei der durch ein aufgebautes Magnetfeld und ein danach mittels eines Computers errechnete Bild eine Darstellung von Knochen, Bänder, Sehnen, Gefäße und Nerven erfolgen kann.
Eine Sakroiliitis lässt sich sehr gut im MRT vom Becken darstellen.

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
Von Röntgenbildern / MRT´s / CT´s - wenn möglich die Originalbilder in großer Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) schicken.

Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Wie sieht die Behandlung einer Sakroiliitis aus?

Die Behandlung einer Entzündung eines ISG erfolgt in aller Regel konservativ, also nicht operativ. Zunächst sollte das Gelenk geschont und Überlastungen, wie schweres Heben und Tragen vermieden werden. Sport sollte ebenfalls für einen Zeitraum von ca. 1-2 Wochen unterbleiben.

Entzündungshemmende Maßnahmen, wie das Auftragen von entzündungshemmenden Gelen (Docgel oder Diclogel) kann 1-3 mal am Tag erfolgen.
Weiterhin und vor allem bei ausbleibender Besserung können Behandlungsversuche mit Ibuprofen oder Diclofenac unternommen werden.

Auch wärmende Maßnahmen mittels Wärmflasche, die auf das schmerzende Gelenk gelegt werden kann, können dazu beitragen, dass es zu einer baldigen Besserung der Beschwerden kommt.

Auch kann eine Spritze in das ISG eine Linderung der akuten Beschwerden erreichen.
Wenn die Beschwerden sehr akute sind kann eine Kortisonspritze verabreicht werden.

Eine Spritze ins ISG sollte nur von einem ISG-Spezialisten durchgeführt werden.

Bei immer wieder auftretenden Beschwerden sollte eine weiterführende Diagnostik erfolgen, um zu sehen, ob es sich bei der Ursache der Schmerzen tatsächlich um eine Entzündung des ISG handelt.

Kinesiotape

Ein Kinesiotape ist ein selbstklebendes elastisches Band, das über die betroffenen Muskelgruppen geklebt wird. Durch einen leichten und angenehmen Zug werden den darunterliegenden Muskeln die Spannung genommen und so entlastet.
Kinesiotapes gibt es in unterschiedlicher Stärke und Größe. Sie können über alle im Körper vorhandene Muskeln geklebt werden.
Eine Behandlungszeit von einer Woche oder länger ist möglich. Sollte es nach einer Woche zu keiner Verbesserung der Beschwerden gekommen sein, sollte die Behandlungsstrategie geändert werden. 

Dauer

Je nach Ausprägung und durchgeführten Therapien kann es zu einer schnellen Abheilung der Entzündung kommen.
Bei mäßiger Entzündung und sofort eingeleiteter Schonung können sich die Beschwerden innerhalb einer Woche so gebessert haben, dass der Betroffene deutlich schmerzgelindert gewohnte Bewegungen durchführen kann.
Ist die Entzündung aber deutlich ausgeprägt und wird eine entsprechende Schonung nicht oder nicht ausreichend eingehalten, kann es auch zu einer Genesungszeit von mehreren Wochen kommen.
Zudem ist eine adäquate medizinische Begleitung der Entzündung therapieentscheident.

Dauer der Krankschreibung bei einer Sakroiliitis

Die Dauer der Krankschreibung/Arbeitsunfähigkeit bei Sakroiliitis variiert je nach Schwere der Entzündung, den individuellen Symptomen, dem Verlauf der Behandlung und den beruflichen Anforderungen.
Folgende Faktoren beeinflussen die Dauer der Krankschreibung:

  1. Schwere der Symptome
    • Bei leichten bis moderaten Beschwerden, die gut auf konservative Behandlungen wie Schmerztherapie, manuelle Therapie und Trainingstherapie ansprechen, kann die Krankschreibung zwischen ein bis zwei Wochen liegen.
    • Bei starken Schmerzen, ausgeprägten Bewegungseinschränkungen oder einer akuten Verschlechterung ist eine längere Arbeitsunfähigkeit nötig, oft zwei bis vier Wochen.
  2. Berufliche Anforderungen
    • Bei körperlich belastenden Berufen, die Heben, Tragen oder lange stehende Tätigkeiten beinhalten, kann eine längere Krankschreibung notwendig sein, da diese Tätigkeiten die ISG belasten und die Heilung behindern.
    • Bei Büro- oder sitzenden Tätigkeiten ist oft eine frühere Rückkehr möglich, besonders wenn ergonomische Anpassungen vorgenommen werden.
  3. Therapeutische Maßnahmen
    • Wenn intensive physiotherapeutische Maßnahmen oder Rehabilitation erforderlich sind, kann die Krankschreibung entsprechend länger ausfallen, um die vollständige Rehabilitation zu ermöglichen.
    • In einigen Fällen kann eine stufenweise Wiedereingliederung in den Beruf sinnvoll sein, um die Belastung langsam zu steigern.
  4. Chronische Verläufe
    • Bei chronischen oder wiederkehrenden Verläufen kann die Arbeitsunfähigkeit über einen längeren Zeitraum (Krankschreibung über Monate) bestehen, abhängig von der Symptomkontrolle und der Behandlung.
  5. Individuelle Faktoren
    • Alter
    • allgemeiner Gesundheitszustand
      und
    • die Reaktion auf die Therapie
      beeinflussen die Dauer der Arbeitsunfähigkeit.

Durchschnittliche Krankschreibungsdauer

Leichte bis mäßige Fälle
1 bis 2 Wochen.

Schwere Fälle oder akute Schübe
2 bis 4 Wochen.

Chronische oder komplizierte Verläufe
Wochen bis Monate, ggf. mit stufenweiser Wiedereingliederung.

Die genaue Dauer sollte individuell in Absprache mit dem behandelnden Orthopäden festgelegt werden, um den Heilungsprozess optimal zu unterstützen und Rückfälle zu vermeiden.

Was können die Spätfolgen einer Sakroiliitis sein?

Sakroiliitis kann bei unzureichender Behandlung oder chronischem Verlauf zu verschiedenen Spätfolgen führen.
Diese Spätfolgen resultieren aus anhaltender Entzündung, wiederkehrenden Schmerzen und mechanischen Belastungen der betroffenen Gelenke. Hier sind die häufigsten Spätfolgen einer unbehandelten oder schlecht gemanagten Sakroiliitis:

  • Chronische Schmerzen
    Anhaltende Schmerzen im unteren Rücken, Gesäß und manchmal auch in den Beinen können zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Chronische Schmerzen können auch eine Chronifizierung des Schmerzgedächtnisses fördern.
  • Bewegungseinschränkungen
    Langfristige Entzündungen und Versteifungen der Iliosakralgelenke können zu einer eingeschränkten Beweglichkeit im Becken und unteren Rücken führen, was das Gehen, Sitzen und Bücken erschwert.
  • Fehlhaltungen und Schonhaltungen
    Um Schmerzen zu vermeiden, nehmen viele Betroffene Schonhaltungen ein, die auf Dauer zu Fehlhaltungen führen können.
    Dies kann andere Bereiche der Wirbelsäule, Hüften und Knie überlasten und zusätzliche Probleme verursachen.
  • Verschleiß und Arthrose im ISG
    Die chronische Entzündung kann langfristig den Knorpel und die Gelenkstrukturen schädigen, was zur Entwicklung einer Arthrose im ISG führt. Dies verstärkt die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen weiter.
  • Verkalkungen und Versteifungen (Ankylosen)
    Bei chronischen Verläufen, insbesondere im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Bechterew, können die Iliosakralgelenke verknöchern und versteifen. Dies führt zu einer dauerhaften Bewegungseinschränkung und verändert das Gangbild.
  • Ausstrahlende Beschwerden
    Durch die Versteifung und Fehlstellung können Schmerzen in andere Körperregionen ausstrahlen, wie z. B. in den unteren Rücken, die Hüften und die Beine. Dies kann zu einer Pseudoradikulopathie (Nervenschmerzen) führen.
  • Verminderte Lebensqualität
    Chronische Schmerzen und Bewegungseinschränkungen können zu psychischen Belastungen wie Depressionen und Angststörungen führen. Auch die soziale Teilhabe und die berufliche Leistungsfähigkeit können beeinträchtigt sein.
  • Erhöhtes Risiko für Bandscheibenschäden
    Fehlbelastungen und Fehlhaltungen können die Bandscheiben im Lendenwirbelbereich stärker belasten und das Risiko für Bandscheibenvorfälle erhöhen.

Rehabilitation und Prävention

Muskuläre Dysbalancen-Check

Beim muskulären Dysbalance Check handelt es sich um eine diagnostische Maßnahme, bei der der Untersucher die Muskeln des Patienten betrachtet, betastet und beurteilt, ob eine Fehlbelastung vorhanden ist. So werden die Muskeln des Patienten im Stehen aber auch im Sitzen und Liegen im Seitenvergleich, in Ruhe und auch bei bestimmten Bewegungen untersucht und beurteilt. Kommt es zu einem sichtbaren oder tastbaren Unterschied zwischen der rechten und linken Seite, ist von einer Fehlbelastung auszugehen, die ein vorhandene ISG Entzündung auslösen kann.

EMG

Ein Elektromyogramm ist eine neurologische Untersuchung, bei der die elektrischen Ströme von Muskeln abgeleitet werden, um eine Fehlbelastung herauszufinden.
Im Falle einer Entzündung des ISG werden Elektroden auf Höhe des ISG geklebt und dann die elektrische Aktivität der Muskeln gemessen. In Ruhe und bei Bewegung wird so eine Aufzeichnung durchgeführt und die Spannungsänderung aufgezeichnet. Kommt es zu einer deutlichen Spannungsänderung bei der Untersuchung, ist von einer Fehlbelastung als Ursache für die Entzündung des ISG auszugehen und eine entsprechende physiotherapeutische Behandlung sollte eingeleitet werden.

Wirbelsäulenvermessung

Die Wirbelsäulenvermessung stellt eine diagnostische Maßnahme dar, um Fehlbelastungen zu untersuchen. Bislang konnte man durch eine Röntgenuntersuchung des stehenden Patienten, die Wirbelsäule darstellen und anschließend eine externe Vermessung durchführen, die dann entsprechende Fehlbelastungen aufzeigen konnte. Mittlerweile gibt es auch strahlungsfreie Möglichkeiten um die Wirbelsäule zu vermessen. Zu nennen wäre die Videorasterstereographie. Hierbei wird auf den Rücken des Patienten ein Muster projiziert und anschließend mittels Computer eine Soll-, und Ist-Position verrechnet.
Findet man eine Fehlbelastung der Wirbelsäule heraus, sollten zeitnah mit ausgleichenden Behandlungen, wie der Anpassung von orthopädischen Schuheinlagen begonnen werden.

Übungen

Es gibt zahlreiche Übungen, die bei einer Entzündung des ISG angewandt werden können und die auch als prophylaktische Maßnahme zum Einsatz kommen. Folgende Übungen können hierfür durchgeführt werden:

  1. Der Patient beginnt im Vierfüsslerstand das Bein der betroffenen Seite nach hinten zu strecken. Im 90 Grad Winkel sollte das Bein nun ca. 20 Sekunden gehalten werden, bis ein ziehendes Gefühl im Bereich der Wirbelsäule auftritt. Danach sollte man das Bein lockern und die Übung nach 10 sekündiger Pause bis zu 5 mal wiederholen.
  2. Der stehende Patient versucht langsam mit den Fingerspitzen den Boden zu erreichen. Auch diese Position sollte ca. 10 Sekunden gehalten werden und dann die Muskulatur wieder gelockert werden. Eine Wiederholung kann dann ebenfalls bis zu 4 mal durchgeführt werden.
  3. Der Patient versucht im Vierfüsslerstand  den Rücken in eine Hohlkreuzposition zu bringen und durchzubiegen, sowie in diese Position zu halten. Nach dem Halten von wenigen Sekunden kann auch eine Wiederholung stattfinden.

Um eine Chronifizierung und das gehäufte Wiederauftreten von ISG-Beschwerden zu verhindern ist es sehr wichtig die funktionelle Ursache frühzeitig zu erkennen und frühzeitig zielgerichtet durch die für Sie besten Übungen zu therapieren.
Leider kann man an dieser Stelle nicht pausch Übungen empfehlen, da alle Trainingsmaßnahmen auf den Einzelfall abgestimmt werden muss.
Alle Übungen müssen individuell auf

  • die Ursache
  • die Statik des Beckens und der Wirbelsäule
  • den Muskuläre Dysbalance
  • Trainingszustand 
  • und vielen weiteren Faktoren 

abgestimmt werden.

Gerne zeigen Ihnen die ISG Spezialisten von Lumedis welche das in Ihrem Fall sind.

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Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

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