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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main

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Schambeinentzündung

Eine Schambeinentzündung (Osteitis pubis) entsteht durch Überlastung oder Fehlbelastung im Bereich des Schambeins und betrifft häufig Sportler.
Typische Symptome sind Schmerzen in der Leistengegend, die sich bei Bewegung verschlimmern.
Ruhe, gezielte Trainingstherapie und Entzündungshemmung sind die zentralen Behandlungsmethoden, um die Beschwerden zu lindern und eine Rückkehr zum Sport zu ermöglichen.

Besonders bei einer chronischen Schambeinentzündung sollten Sie sich von Spezialisten behandeln lassen.
Gerne beraten wir Sie in unserer Sprechstunde.

Dr. Carmen Heinz hat diesen Artikel für Sie veröffentlicht.
Dr. Carmen Heinz ist Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie und der Spezialistin für Schmerzen und Entzündungen im Bereich des Schambeins.
Sie beschäftigt sich sich seit Jahren im Schwerpunkt mit diesem Erkrankungsbereich.
Außerdem ist Sie ärztliche Osteopathin und spezialisiert auf Akupunktur und fügt über große Erfahrung im Bereich der Triggerakupunktur.
Sie hat weiterhin langjährige Erfahrung im Bereich der funktionellen Diagnostik, speziell im Bereich der EMG-Diagnostik.
Dr. Heinz analysiert medizinisch-ganzheitlich und besitzt in diesem Bereich einen langjährigen Erfahrungsschatz.

Was ist eine Schambeinentzündung (Osteitis pubis)?

Unter einer Schambeinentzündung versteht man eine akute oder chronische, entzündliche aber nicht infektiöse, schmerzhafte Veränderung des Schambeins. Das Schambein ist ein Knochen an der Vorderseite des Beckens.

Was können die Ursachen für eine Schambeinentzündung sein?

Eine Schambeinentzündung (Osteitis pubis) entsteht in der Regel durch wiederholte Überlastung oder Fehlbelastung des Schambeins und der umliegenden Strukturen. Es gibt mehrere Faktoren, die zu dieser Entzündung führen können.
Die häufigsten Ursachen hierfür sind:

  • Sportliche Überlastung
    Intensive und wiederholte sportliche Aktivitäten, insbesondere in Sportarten mit plötzlichen Richtungswechseln oder starker Beanspruchung der Adduktoren (wie Fußball, Tennis, Leichtathletik, Hockey), können das Schambein stark belasten. Die wiederholte Zugbelastung der Sehnen, die am Schambein ansetzen, führt zu Mikrotraumata und schließlich zu einer Entzündung.
  • Laufen und Springen
    Besonders häufig sind Läufer und Sportler betroffen, die viel springen oder Sprints ausführen. Wiederholte Stöße auf das Becken durch den Aufprall der Füße auf den Boden belasten das Schambein und die umgebenden Strukturen.
  • Fehlende oder falsche Regeneration nach Überlastung
    Wenn der Körper nicht genügend Zeit für die Regeneration nach intensiven sportlichen Aktivitäten oder wiederholten Überlastungen erhält, können sich Mikrotraumata ansammeln und zu einer Entzündung führen. Zu schnelle Trainingssteigerungen oder mangelnde Erholungsphasen begünstigen die Entstehung einer Schambeinentzündung.
  • Muskelungleichgewichte
    Dysbalancen zwischen den Adduktoren und der Rumpfmuskulatur (insbesondere schwache Bauchmuskeln) können zu einer Überlastung des Schambeins führen. Ein Ungleichgewicht der Kräfte auf das Becken, insbesondere durch übermäßig beanspruchte Adduktoren, erhöht den Zug auf das Schambein und führt zu einer Entzündung.
  • Fehlstellungen und Fehlbelastungen
    • Becken- oder Hüftfehlstellungen
      Fehlstellungen des Beckens oder der Hüfte können zu einer asymmetrischen Belastung des Schambeins führen, was die Entstehung einer Schambeinentzündung begünstigt. Dies kann durch angeborene oder erworbene anatomische Unterschiede wie eine Beckenverwringung, wie eine Beinlängendifferenz, verursacht und ein daraus resultierender Beckenschiefstand werden.
    • Überpronation oder Fußfehlstellungen
      Fußfehlstellungen wie Überpronation (Einwärtsrollen des Fußes beim Gehen oder Laufen) können zu einer falschen Belastung des gesamten unteren Bewegungsapparats führen, einschließlich des Schambeins. Die daraus resultierende Fehlbelastung kann eine Entzündung fördern.
  • Schwangerschaft und Geburt
    Während der Schwangerschaft lockert sich das Becken aufgrund hormoneller Veränderungen, insbesondere durch das Hormon Relaxin.
    Dies führt zu einer erhöhten Belastung und Beweglichkeit im Bereich des Schambeins (Symphysis pubis), was eine Schambeinentzündung begünstigen kann. Nach der Geburt kann eine Überlastung des Schambeins durch die Dehnung während der Geburt zu einer Entzündung führen.
    Auch der Geburtsvorgang kann durch die starke Kraftausübung auf das Becken eine Schambeinentzündung nach der Geburt verursachen.
  • Trauma oder Verletzungen
    Direkte Verletzungen oder Stöße auf das Schambein, beispielsweise durch einen Sturz oder einen Zusammenstoß beim Sport, können zu einer Entzündung führen. Solche Traumata verursachen meist Mikroverletzungen an den Sehnenansätzen oder am Knochen selbst.
  • Postoperative Ursachen
    Nach bestimmten Operationen im Beckenbereich (z. B. Blasenoperationen oder Prostataverfahren) kann es zu einer Schambeinentzündung kommen. Diese tritt häufig als Folge einer mechanischen Belastung oder eines Traumas im Bereich des Schambeins auf.
  • Degenerative Veränderungen
    Bei älteren Menschen können degenerative Veränderungen im Bereich des Schambeins oder der umliegenden Gelenke (z. B. Schambeinfuge) eine Rolle spielen. Durch den natürlichen Verschleiß des Knorpelgewebes in diesem Bereich kann es zu entzündlichen Prozessen kommen, die eine Osteitis pubis verursachen.
  • Infektionen (selten)
    In sehr seltenen Fällen kann eine Infektion (z. B. nach Operationen oder durch eine fortgeleitete Entzündung) zu einer Osteitis pubis führen. Hierbei handelt es sich um eine bakterielle Entzündung des Schambeins, die eine sofortige medizinische Behandlung erfordert.

Abbildung der Adduktoren des Oberschenkels

  1. M. pectineus (Kammmuskel)
  2. M. adduktor longus (langer Adduktor)
  3. M. adductor magnus (großer Adduktor)
  4. M. gracilis
  5. M. adduktor brevis (kurzer Adduktor)
  6. M. iliopsoas (Hüftbeuger)

An welchen Symptomen erkennen Sie eine Schambeinentzündung?

Die Patienten klagen über drückende bis ziehende Schmerzen in der Tiefe ungefähr 3 fingerbreit unterhalb der Blase. Die Schmerzen treten in der Regel bei Bewegung also beim Laufen, manchmal aber auch beim Sitzen auf.
Es kann auch vorkommen, dass die Schmerzen in den Unterbauch oder Rücken ausstrahlen. Auch eine Ausstrahlung in die Dammregion ist möglich.
Die Schmerzen am Schambein können generell durch Druck ausgelöst, verstärkt oder provoziert werden.
Neben den direkten Schmerzen kann es auch zu Bewegungsbeeinträchtigungen kommen, da bei einer Symphysenentzündung die Beckenbewegungen nicht mehr so ungehindert durchgeführt werden können.
Oftmals klagen die Patienten kurz nach dem Aufstehen über einen stärkeren Schmerz am Schambein, der sich dann bei fortschreitender Bewegung etwas bessert, jedoch nicht ganz verschwindet. Dieses, auch als Anlaufschmerz bekannte Phänomen,entsteht durch die schlagartige Veränderung der Druckverhältnisse nach dem Aufstehen.

Diagnose

Die Diagnose einer Schambeinentzündung ist oft eine klinische Ausschlussdiagnose.
Die Untersuchung beginnt mit einer schmerzzentrierten Befragung des Patienten. Dabei wird der Patient hinsichtlich schmerzauslösenden und -lindernden Faktoren, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit den Schmerzen stehen, befragt.
Es folgt die körperliche Untersuchung und das Abtasten des Schambeins. Die sogenannten Adduktoren und deren Ansätze werden ebenfalls betastet, um eine Schmerzempfindung zu überprüfen.
Neben der Anamnese un der körperlichen Untersuchung stehen noch das Röntgen und MRT als bildgebende Verfahren zu Verfügung.
Es ist wichtig zu beachten, dass die angegebenen Schmerzen auch anderen Ursachen, wie beispielsweise eine infektiöse Entzündung, eine Fraktur oder Arthrose, haben können. Diese gilt es auszuschließen.

Röntgenbild

Ein Röntgenbild kann weitere wichtige Hinweise für das Vorhandensein einer Schambeinentzündung liefern.
Im Röntgenbild würde man so eine knöcherne Aufhellung unterhalb des Knorpels sehen, sowie Zysten und Erosionsbildung.
In einigen Fällen stellt sich die Symphyse im Röntgenbild verbreitert dar.

Wann braucht man ein MRT?

Ein MRT sollte immer dann durchgeführt werden, wenn die klinische Untersuchung sowie ein ggfs vorher durchgeführtes Röntgenbild keine Hinweise zur Ursache der Beschwerden liefern oder eine Verletzung des Muskels oder der Sehnen im Bereich des Beckens vermutet wird, da neben den festen Strukturen wie Knochen, sehr gut die Weichteil der Beckenregion dargetstellt werden.
 

Was kann man gegen eine Schambeinentzündung tun?

Die Behandlung einer Schambeinentzündung (Osteitis pubis) erfordert in der Regel eine Kombination aus konservativen Maßnahmen, die auf die Reduzierung der Entzündung, Schmerzreduktion und langfristige Prävention abzielen.
Folgende Behandlungen werden hierfür bei Lumedis eingesetzt:

  • Ruhe und Belastungspause
    In den meisten Fällen heilt eine Schambeinentzündung von alleine aus. Voraussetzung ist, dass entsprechende Auslöser abgeschaltet werden. So sollte Sport erst einmal  pausiert werden.
    Tritt eine Schambeinentzündung während einer Schwangerschaft auf, heilen diese meist nach der Geburt des Kindes folgenlos ab.
    • Entlastung des Schambeins
      In der Akutphase ist es wichtig, jede belastende Aktivität, insbesondere sportliche Bewegungen, die den Schambeinbereich beanspruchen, vorübergehend einzustellen. Sportarten wie Fußball, Laufen, Tennis oder Radfahren sollten pausiert werden, um eine Verschlimmerung zu vermeiden.
    • Schonung und Vermeidung von Bewegungen
      Bewegungen, die Schmerzen verursachen oder das Becken beanspruchen, sollten vermieden werden. Eine konsequente Pause von mindestens einigen Wochen ist oft notwendig, um die Heilung einzuleiten.
  • Schmerz- und Entzündungshemmung
    Den Heilungsprozess kann man mit der Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten (außer bei Schwangeren) unterstützen. So Sollten Ibuprofen 400-600 mg für 1-3 Tage oder Diclofenac 50-75 mg 1-3 mal am Tag eingenommen werden.
    • Medikamentöse Behandlung
      Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac können helfen, Schmerzen zu lindern und die Entzündung zu reduzieren. Diese sollten jedoch nur für eine begrenzte Zeit eingesetzt werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
    • Kälteanwendungen
      In der Akutphase kann lokale Kälte (z. B. Kühlpackungen) helfen, Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren. Dies sollte mehrmals täglich für 10-15 Minuten angewendet werden, jedoch nicht direkt auf die Haut.
  • Physikalische Therapie und Trainingstherapie
    Zur Entlastung der Schambeins und der Symphyse werden in Physiotherapeutischen Sitzungen die Muskulatur im diesem Bereich auftrainiert.
    • Trainingstherapie
      Sobald die akute Entzündung abklingt, ist es wichtig, mit einem gezielten Trainingsprogramm zu beginnen, das von einem Sportwissenschaftler begleitet wird. Ziel ist es, die Muskulatur im Beckenbereich zu stärken und die Stabilität zu verbessern, um langfristige Entlastung zu schaffen.
      Dazu gehören:
      • Dehnübungen
        Gezielte Dehnungen der Adduktoren (Oberschenkelinnenseiten) und der Hüftmuskulatur, die das Schambein entlasten, sind wichtig.
      • Kräftigungsübungen
        Ein starker Rumpf und gut trainierte Hüft- und Beckenmuskeln können das Schambein entlasten. Übungen zur Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur, aber auch der Oberschenkelmuskulatur, sind entscheidend.
      • Elektrotherapie und Ultraschalltherapie
        Diese physikalischen Therapien können helfen, die Durchblutung zu fördern und die Entzündung zu reduzieren.
        Gerne erstellen die Spezialisten von Lumedis einen auf Ihre Erkrankung abgestimmten Plan mit Übungen.
  • Manuelle Therapie
    Ein erfahrener Sportwissenschaftler oder Orthopäde kann durch gezielte manuelle Techniken Verspannungen und Fehlstellungen im Beckenbereich korrigieren. Dies hilft, die Belastung auf das Schambein zu reduzieren und die Heilung zu fördern.
  • Stoßwellentherapie (siehe unten ausführlicher)
    Bei chronischen oder hartnäckigen Fällen kann eine Stoßwellentherapie zur Behandlung eingesetzt werden. Diese Therapieform regt die Durchblutung und den Heilungsprozess im betroffenen Gewebe an und kann schmerzhafte Verkalkungen auflösen.
  • Injektionstherapie
    • Kortison-Injektionen
      In schweren Fällen oder wenn andere konservative Maßnahmen nicht ausreichen, können Kortison-Injektionen in den entzündeten Bereich verabreicht werden, um die Entzündung und Schmerzen zu lindern. Diese Methode sollte jedoch vorsichtig und nur nach sorgfältiger Abwägung eingesetzt werden, da Kortison die Sehnenstrukturen schwächen kann.
      Kommt es zu einem langanhaltenden, chronischen Verlauf einer Schambeinentzündung kann eine Injektionsbehandlung durchgeführt werden. Hierbei wird in die Nähe der Symphyse ein Schmerzmittel-Kortisongemisch gespritzt. Die Injektion kann nochmals wiederholt werden.
    • Hyaluronsäure-Injektionen
      Diese können ebenfalls als Option zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung dienen, insbesondere wenn langfristige Entlastung angestrebt wird.
    • Eigenblutbehandlung
  • Ergonomie und Belastungsanpassung
    • Korrektur von Fehlstellungen
      Fehlhaltungen und -stellungen im Becken- und Hüftbereich können die Ursache für die Überlastung des Schambeins sein. Eine gründliche Analyse der Bewegungsabläufe (z. B. beim Sport oder im Alltag) kann helfen, Fehlbelastungen zu erkennen und zu korrigieren.
    • Schuhwerk und Einlagen
      In einigen Fällen kann es hilfreich sein, das Schuhwerk oder Einlagen anzupassen, um eine bessere Stützfunktion zu erreichen und das Becken zu entlasten.
  • Langfristige Prävention
    • Wiederaufnahme des Sports (Return to sport)
      Eine Rückkehr zum Sport sollte schrittweise erfolgen, sobald die akuten Beschwerden abgeklungen sind. Wichtig ist, dabei auf schmerzfreie Bewegungsabläufe zu achten und das Trainingspensum langsam zu steigern.
    • Regelmäßige Kräftigungs- und Dehnübungen
      Auch nach der Genesung ist es wichtig, ein regelmäßiges Übungsprogramm durchzuführen, das die Becken- und Rumpfmuskulatur stärkt und flexibel hält. Dies hilft, erneute Entzündungen zu vermeiden.
  • Operation (selten)
    In sehr seltenen und besonders hartnäckigen Fällen, in denen alle konservativen Behandlungen versagen, kann ein operativer Eingriff erforderlich sein. Dabei wird entzündetes Gewebe entfernt oder eine Stabilisierung des Schambeins vorgenommen.
    Sollte nach der Injektionsbehandlung eine persitenz der Beschwerden bestehen oder rezidivierende Schambeinentzündungen auftreten, sollte über eine mögliche Operation diskutiert werden.

ESWT (Stoßwellentherapie)

Unter der extrakorporalen Stoßwellentherapie versteht man eine Behandlungsmaßnahme mittels elektrisch erzeugter Stoßwellen, die dann in den Körper geleitet werden, um bestimmte Zustandsänderungen im Körper zu bewirken.
Auch bei der Schambeinentzündung findet seit einiger Zeit eine ESWT Behandlung Anwendung.
Hierbei wird mit einem kleinen Gerät durch elektrisch schwingende Quarzkristalle eine Impulswelle gestartet, die dann in den Körper in den Bereich der Symphyse gelenkt wird. Durch die Vibration kommt es zu einer minimalen Lockerung des umliegenden Gewebes, was in vielen Fällen eine Symphysenreizung mit folgender Schambeinentzündung lindern kann.

Akupunktur

Bei der Akupunktur werden Bahnen des Körpers in bestimmten Arealen mittels kleiner Nadeln punktiert, um so einen Schmerzreiz zu minimieren. Im Falle einer Schambeinentzündung kann die Akupunktur ebenfalls angewendet werden.

Die eingebrachten Nadeln sollte ca. 20 Minuten in der Haut verbleiben. Eine Akupunkturbehandlung sollte man mehrmals in der Woche wiederholen. In vielen Fällen tritt eine Besserung der Beschwerden ein. 

Wie lange dauert eine Schambeinentzündung?

Je nach Ausmaß der Entzündung und der Ursache variiert auch die Dauer der Genesung.
Kurzzeitige Überlastungen im Bereich des Schambeins durch Sport werden, wenn überhaupt, nur eine milde Entzündung des Schambeins auslösen, die innerhalb weniger Tage ausheilt.
Größere Entzündungen benötigen allerdings etwas mehr Geduld. So ist mit einem mehrwöchigen Heilungsprozess zu rechnen. Selbstverständlich sollten belastende Bewegungen und Übungen wie z.B. Sport unterbleiben.
In einigen wenigen Fällen kommt es zu einem chronischen Verlauf, dessen Heilung sogar mehre Monate dauern kann.
Auch kann es nach Abheilung bei manchen Patienten immer wieder zu Schmerzen im Bereich des Schambeins kommen. In diesem Fall sollte genauestens nach der Ursache gefahndet werden.

Was machen wir bei Lumedis bei einer chronischen Schambeinentzündung einzigartig?

Laufanalyse

Um Fehlbelastungen als mögliche Ursache einer Schambeinentzündung auszuschließen, sollte eine Laufanalyse erfolgen.
Hierbei wird der Patient gebeten, sich zunächst auf ein Laufband zu stellen, erst langsam zu gehen und schließlich zu laufen.
Eine Kamera zeichnet die Bewegung auf und detektiert eventuelle Fehlbelastungen der Füße, der Knie oder der Hüfte.
Fehlbelastungen führen zu einem deutlich erhöhten Risiko an einer Schambeinentzündung zu erkranken.
Im Falle einer diagnostizierten Fehlbelastung sollte eine ausgleichende Schuheinlagenbehandlung durch speziell angepasste Schuheinlagen durchgeführt werden.

Übungen

Es gibt einige Trainingsübungen, die bei einer Schambeinentzündung angewandt werden können. Hier sind vor allem Dehnungs- und Anspannungsübungen bestimmter Muskelpartien zu nennen.
Allerdings kommt auch lockernden Übungen eine besondere Rolle zu.
Auf einem Stuhl mit aufrechtem Oberkörper sitzend, sollten die Beine breitbeinig gestellt werden, um dann mit einer wippenden Bewegung beider, auf den Fußspitzen stehenden Beinen zu starten. Dies führt zu einer Lockerung der Umgebung des Beckens. Die Übung sollte ca 2-3 Minuten durchgeführt und 1-2 mal wiederholt werden.

Dehnungsübungen/Faszientraining

Faszien und Muskeln befinden sich im Körper in einem engen Verband und verhärten und verkleben sehr schnell. Im Falle einer Schambeinentzündung kann es durch eine Verhärtung und Verklebung zu einer Verstärkung der Beschwerden kommen.
Dehnübungen der Muskeln können so aussehen, dass man sich auf den Bauch legt, das Becken bleibt dabei am Boden liegen und man stützt sich mit beiden Händen nach oben. In dieser, für den Rücken angespannten Position, sollte dann einige Sekunden verblieben werden. Anschließend folgt eine Phase der Entspannung. Auch diese Übung sollte wiederholt werden.
Weiterhin kann man sich in den Vierfüßlerstand begeben, die Beine weit auseinander und den gestreckten Rücken leicht bodenwärts ziehen und einige Sekunden halten. Auch hier sollte eine Wiederholung mehrmals erfolgen.
Eine weitere erfolgreiche Dehnübung sollte folgendermaßen aussehen: stehend mit einer Hand den Fuss umfassen und dehnend Richtung Gesäß ziehen. Hier kann man das Bein so weit ziehen, bis man ein leichtes Brennen spürt. Danach sollte man in dieser Position einige Sekunden bleiben und dann die Muskeln wieder entspannen.
Zur Faszienbehandlung kann z.B eine Faszienrolle zum Einsatz kommen. Mit dieser festen Rolle würde man dann mehrmals mit Druck über die muskulären Ansätze im Bereich der Adduktoren und des Beckens rollen. Man starten an der oberen Vorderseite der Oberschenkel und rollt dann beckenwärts. Die Rollbewegung sollte langsam erfolgen. Die Faszienbehandlung muss beidseits, also an beiden Oberschenkeln durchgeführt werden. 

Warum müssen Übungen bei Beschwerden am Schambein immer maßgeschneidert sein?

Welche Übungen im individuellen Einzelfall die besten Übungen gegen Ihre Schambeinschmerzen/Schambeinentzündung sind, kann man an dieser Stelle leider pauschal nicht sagen.
Übungen, die zur Behandlung oder Linderung von Schambeinbeschwerden eingesetzt werden, sollten immer maßgeschneidert sein!

  • Individuelle Symptome und Diagnose
    Jeder Patient kann unterschiedliche Symptome und Ursachen für seine Beschwerden am Schambein haben.
    Ein maßgeschneiderter Trainingsplan berücksichtigt spezifische Diagnosen wie Symphysenlockerung, Osteitis pubis oder muskuläre Dysbalancen.
  • Sicherheit und Wirksamkeit
    Standardübungen können in einigen Fällen kontraproduktiv sein, wenn sie nicht auf die individuellen Bedingungen des Patienten abgestimmt sind. Maßgeschneiderte Übungen stellen sicher, dass die Behandlung sowohl sicher als auch wirksam ist, indem sie die spezifischen therapeutischen Bedürfnisse jedes Einzelnen berücksichtigt.
  • Vermeidung von Überbelastung
    Übungen, die nicht speziell auf den Patienten abgestimmt sind, können bestehende Probleme verschlimmern oder neue Verletzungen verursachen. Maßgeschneiderte Übungen helfen, das Risiko einer Überbelastung zu minimieren, indem sie die Intensität und den Umfang der Bewegung auf das angemessene Maß begrenzen.
  • Förderung der korrekten Heilung und Erholung
    Angepasste Übungen können gezielt dazu beitragen, die Muskeln zu stärken und die Flexibilität zu verbessern, die direkt zur Unterstützung und Stabilisierung des Schambeinbereichs beitragen. Sie helfen auch, das Gleichgewicht zwischen den Muskelgruppen zu fördern und die Belastung auf das Schambein zu reduzieren.
  • Langfristige Ergebnisse und Prävention
    Individuell angepasste Übungen berücksichtigen auch langfristige Ziele wie die Vermeidung zukünftiger Beschwerden und die Aufrechterhaltung der allgemeinen Gesundheit des Bewegungsapparats. Sie sind darauf ausgelegt, nachhaltige Gesundheitsverbesserungen zu fördern und die Wahrscheinlichkeit von Rückfällen zu verringern.

Alle Übungen müssen immer auf 

  • die Ursache
  • das Ausmaß der Entzündung/Schmerzen
  • der Trainingszustand des Betroffenen

angepasst werden.
Gerne zeigen Ihnen die Spezialisten von Lumedis, welche Übungen in Ihrem Fall in Frage kommen.

Was ist ein Secondary cleft Syndrom?

Das Secondary Cleft Syndrom an der Symphyse ist eine schmerzhafte Entzündung und Spaltbildung im Bereich der Schambeinfuge, oft ausgelöst durch Überlastung bei Sportarten wie Laufen oder Fußball. Typische Symptome sind Schmerzen über dem Schambein, die in die Leiste ausstrahlen und sich bei Belastung verschlimmern.

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
Von Röntgenbildern / MRT´s / CT´s - wenn möglich die Originalbilder in großer Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) schicken.

Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unserer Hüftspezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Hüftssprechstunde!