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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
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Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main

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Tibiakopffraktur

Lumedis - Spezialisten für die Nachbehandlung einer Tibiakopffraktur

Ein Schienbeinbruch ist eine schwerwiegende und einschneidende Verletzung. Für die bestmögliche Heilung ist eine optimale Nachbehandlung besonders wichtig.
Unsere Frankfurter Praxis bietet eine umfassende Betreuung durch die Zusammenarbeit aller relevanten Fachrichtungen, um Spätfolgen und Komplikationen zu vermeiden.
Gerne beraten wir Sie persönlich und erstellen einen auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Behandlungsplan. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Wunschtermin.
 

Axel Lust hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und eine ausgewiesener Kniespezialist.
Er hat eine fundierte Ausbildung in der operativen und konservativen Kniechirurgie und sich auf dieser Basis als ausschließlich konservative Kniespezialist etabliert hat.
Durch unsere ausgezeichneten Möglichkeiten der funktionellen Diagnostik, also eine Diagnostik durch Bewegungen, bei denen die Schmerzen der Knie entstehen, kann er vielen Betroffenen durch zielgerichtete, auf das jeweilige Problem abgestimmte Übungen helfen.

Was ist eine Tibiakopffraktur?

Eine Tibiakopffraktur ist ein Bruch des oberen Endes des Schienbeinknochens (Schienbeinkopfbruch). Da dieses obere Ende flach geformt ist, um den Oberschenkelknochen mithilfe des verbindenden Kniegelenks zu tragen, wird diese anatomische Struktur Plateau genannt. Ein Bruch entsteht meist durch starke, auf den Knochen einwirkende Kräfte. Bei der Art des Bruches kann es zu unterschiedlichen Schweregraden kommen, beispielsweise zu einer kleinen Haarrissfraktur bis hin zu einer ausgeprägten Trümmerfraktur, bei der einzelne Knochenteile auch absplittern können. Es handelt sich um eine sehr schmerzhafte Erkrankung des Beines, die einen langwierigen Heilungsprozess hat.

Typisches Bild nach einer Knieverletzung.
Das rechte Kniegelenk (auf dem Bild links) ist stark geschwollen.
Die Kniegelenkskonturen sind verwaschen.
Das linke Knie dagegen ist gesund. Alle anatomischen Strukturen sind eindeutig zu erkennen.

Ursachen

  • Traumatische Ursachen (bspw. Autounfälle, Fahrradunfälle, Stürze)
  • Sportunfälle mit ruckartigen Bewegungen (Fußball, Basketball, Skifahren)
  • Durch degenerative (abbauende) Prozesse im Körper (zum Beispiel in Folge von Arthrose)
  • Stressfraktur durch andauernde (Fehl)Belastung

Sturz

Ein Sturz ist die häufigste Ursache für Tibiakopffrakturen und kann durch mehrere Faktoren entstehen:

  • Sturz aus großer Höhe, der versucht wird, mit den Beinen abgefedert zu werden, wirkt derart kraftvoll auf das Kniegelenk, dass das darunter liegende Schienbein bricht
  • Sturz und Landung auf den Knien
  • Bei Sportunfällen, zum Beispiel im Fußball, können bei Stürzen noch sogenannte Rotationskräfte (Verdrehungskräfte) hinzukommen, wenn Ober- und Unterschenkel mit gewaltiger Kraft in verschiedene Richtungen gedreht werden
  • Bruch durch Überstreckung (medizinisch: Hyperextension). Hier wird das betroffene Knie überstreckt, also in die entgegengesetzte Richtung gezwungen, und es wirken massive Kräfte auf das Tibiaplateau ein. 

Osteoporose

Osteoporose (Knochenbrüchigkeit) kann ein begünstigender Faktor für die Entstehung von Knochenbrüchen, wie der Tibiakopffraktur, sein. Ist der Knochen brüchiger als normal und mangelt es ihm an Stabilität, ist er anfälliger dafür zu brechen im Vergleich zu einem gesunden Knochen. Risikofaktoren für Osteoporose sind:

  • ältere Frauen, da hormonelle Faktoren nach der Menopause den Knochenstoffwechsel ungünstig beeinflussen.
  • Mangelernährung, durch die verminderte Einnahme von Calcium und Vitamin D.
  • Bettlägerigkeit, da die Knochenstruktur die alltägliche Belastung mit dem eigenen Körpergewicht braucht, um stabil aufgebaut zu sein

Lumedis - Ihre Kniespezialisten aus Frankfurt

Nach einem Sturz lässt sich Ihr Knie nicht mehr gut bewegen und Sie haben Schmerzen?
Zum Ausschluss einer schwerwiegenden Verletzung, müssen Sie unbedingt einen erfahrenen Orthopäden aufsuchen.
Unsere Praxis arbeitet mit den modernsten Diagnosemethoden und berät Sie gerne hinsichtlich der besten konservativen Therapie.

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Wie fühlen sich die Symptome bei einer Tibiakopffraktur an?

Eines der Hauptsymptome bei einer Tibiakopffraktur ist der im Knie lokalisierte Schmerz. Weitere Symptome können sein:

  • Schwellung des Knies
  • Blaue Flecken (Hämatome)
  • Abtasten des Knies und des blauen Fleckes ist meist ebenfalls sehr schmerzhaft
  • Durch die Schmerzen ist die Belastbarkeit des betroffenen Beins äußerst eingeschränkt, vor allem wenn man versucht, das Gewicht auf den gebrochenen Knochen zu verlagern
  • Allgemeine, schmerz- und schwellungsbedingten Einschränkung in den Bewegungen
  • Das komplette Strecken oder Beugen des Knies ist oft nicht möglich
  • Bei schweren Trümmerfrakturen kann es sein, dass das Knie von außen verformt wirkt oder sogar Knochensplitter aus der Haut herausragen
  • Taubheits- und Kribbelgefühlen, die auf eine Beeinträchtigung der Nerven hinweisen

Wie fühlen sich die Schmerzen bei einer Tibiakopffraktur an?

Wie sich die Schmerzen bei einer Tibiakopffraktur anfühlen, kann von Patient zu Patient variieren und wird durch verschiedene Umstände beeinflusst. Dazu zählen:

  • der Schweregrad der Fraktur
  • der Unfallhergang (oder die Ursache)
  • der allgemeine Gesundheitszustand
  • das subjektive Schmerzempfinden des Patienten

Von den meisten wird der Schmerz als stechend, scharf und sehr intensiv beschrieben. Charakteristisch ist, dass er bei Belastung und Bewegung verstärkt wird, sowie bei Entlastung (das heißt Ruhe und Hochlagern) erträglicher wird. Der Schmerz strahlt typischerweise nicht aus, sondern ist auf das Knie begrenzt.

Diagnose

Wenn sich ein Patient mit dem Verdacht auf eine Tibiaplateaufraktur vorstellt, wird der Arzt zunächst eine ausführliche körperliche Untersuchung durchführen. Dabei interessieren ihn besonders Vorerkrankungen des Knies, Zeitpunkt des Auftretens und Art der Schmerzen, sowie gegebenenfalls den genauen Unfallhergang. Anschließend werden bildgebende Verfahren (Röntgenbild) veranlasst, um einen Bruch festzustellen oder auszuschließen. Mit einem Ultraschall können Begleitverletzungen diagnostiziert werden. Im Verlauf ist eventuell auch ein MRT sinnvoll. Um den vorliegenden Befund genau benennen und einordnen zu können, wird der Bruch nach einer bestimmten Klassifikation namens „Schatzker“ oder der „AO-Klassifikation“ eingeteilt.

Ultraschall

Ein Ultraschall stellt vor allem gut weiches Körpergewebe dar, wie Sehnen, Bänder und Gelenkkapseln. Zur Diagnose einer Tibiakopffraktur ist es nicht Mittel der Wahl, um diese an sich festzustellen, wird aber je nach Unfallhergang dennoch als diagnostisches Mittel gern zusätzlich hinzu gezogen. Denn mit dem Ultraschall können eventuell vorliegende Begleitverletzungen wie Risse von Bändern, Sehnen und Gelenkkapseln dargestellt werden. Sollte eine starke Schwellung oder ein Gelenkerguss vorliegen, kann dies ebenfalls mit einem Ultraschallbild diagnostiziert werden.

Röntgenbild

Das Röntgenbild ist das Mittel der Wahl zur Diagnose einer Tibiakopffraktur. Je nachdem, bei welchem Arzt man sich mit den entsprechenden Beschwerden vorstellt, kann die Untersuchung auch sofort durchgeführt werden, zum Beispiel in einer Notaufnahme oder bei manchen niedergelassenenOrthopäden und Chirurgen. Es handelt sich um ein bildgebendes Verfahren, das besonders geeignet ist, um knöcherne, feste Strukturen des Körpers darzustellen. Manchmal kann es sich jedoch schwierig erweisen, die Tibiakopffraktur mit einem Röntgen darzustellen, die Bruchlinien können wie verdeckt erscheinen. Dann sollte ein CT oder MRT folgen.

MRT

Ein MRT ist ein geeignetes Mittel, um zusätzlich die weichen Strukturen des Körpers bildlich darzustellen. Für die Diagnose der Tibiakopffraktur ist es nicht die erste Wahl, kommt aber bei bestimmten Umständen zum Einsatz. Zum Beispiel, wenn der Verdacht nahelegt, dass Bänder, Sehnen und Gelenkkapseln geschädigt wurden. Auch wird eine MRT-Untersuchung empfohlen, wenn ein Röntgenbild zu ungenau war, um die Fraktur eindeutig darzustellen, nach erfolgter Therapie immernoch Beschwerden bestehen oder der Chirurg vor der OP eine detaillierte Übersicht über das Knie wünscht und das Röntgenbild nicht aussagekräftig genug ist.

Wie wird eine Tibiakopffraktur behandelt?

Hat ein Betroffener wenig andere Begleiterkrankungen und erfüllt die Tibiakopffraktur bestimmte Kriterien, kann sie konservativ (erhaltend) behandelt werden (siehe unten). In den meisten Fällen werden diese Brüche jedoch chirurgisch behandelt. Hierbei wird vor allem der offene Operationsweg gewählt; minimalinvasive Verfahren sind eher unüblich. Das offene Verfahren ist das sogenannte ORIF (englisch: "Open Reduction and Internal Fixation"), ein Verfahren, das mit Schrauben, Platten und Knochenmaterial den Tibiakopf wieder aufbaut.
Bei Trümmerfakturen muss ein mehrstufiges Operationsschema gewählt werden, mit einem sogenannten Fixateur externus, einer Art Miniatur-Baugerüst um das Bein herum, das die Knochenstücke über äußere Verbindungen stabilisiert.

Welche Tibiakopffraktur kann man ohne OP behandeln?

Eine Tibiakopffraktur kann unter bestimmten Kriterien auch ohne Operation, nämlich konservativ (erhaltend) behandelt werden. Diese Kriterien sind, dass

  • der Betroffene wenig andere Begleiterkrankungen hat.
  • die Tibiafraktur insgesamt nicht stark ausgeprägt ist. Dazu zählt eine geringe Verschiebung (weniger als 4 mm) der Knochenbruchstücke gegeneinander sowie, dass der Knochen nicht stärker als 5 mm eingedrückt ist.

Werden diese Punkte erfüllt, kann das Bein mithilfe eines Gipses für 4 Wochen ruhig gestellt und nach mehrwöchiger bis mehrmonatiger krankengymnastischer Behandlung auch wieder voll belastet werden. Da die Tibiakopffraktur meist durch starke Gewalteinwirkung entsteht, liegen diese Kriterien nicht immer vor. Bei älteren Menschen sowie Patienten mit Begleiterkrankungen, wie Osteoporose, ist sie nicht zu empfehlen.

Welche Orthese kann bei einer Tibiakopffraktur helfen?

Eine Orthese kann als Schiene oder Stütze verstanden werden, die verletzten Körperteilen durch Ruhigstellung bei der Heilung helfen soll. Für die Tibiakopffraktur kommen verschiedene Arten von Orthesen infrage. Die klassische Orthese besteht aus verstellbaren und teils beweglichen Plastikschienen, die mit Klettverschlussgurten eng am Bein fixiert werden können. Sie können das Knie gänzlich ruhig stellen (immobilisieren) oder einen geringen Grad an Mindestbewegung gewährleisten.
Später im Heilungsverlauf können hier auch Schienen mit Scharnieren zum Einsatz kommen. Diese ermöglichen dann eine kontrollierte, geführte Bewegung.
Eine andere Variante, die noch mehr Beweglichkeit zulässt, ist eine Unterstützung durch feste Bandagen, die man auch funktionelle Orthese nennen kann. Diese müssen individuell angepasst werden und kommen häufig nach Operationen zum Einsatz.

Welche Tibiakopffraktur braucht eine OP?

Nicht alle Tibiakopffrakturen müssen operiert werden. Um abzuschätzen, ob ein Bruch des Tibiaplateaus operationswürdig ist, muss man folgende Faktoren bedenken:

  • Alle Frakturen, bei denen die Bruchstücke gegeneinander verschoben sind, müssen operiert werden, da ein eigenständiges gerades Zusammenheilen nicht möglich ist.
  • Eine weitere strenge OP-Indikation liegt vor, wenn die Gelenkfläche von dem Bruch betroffen ist. Das Abrollen der beiden Knochen, Femur (Oberschenkelknochen) und Tibia (Schienbeinknochen) ist dann nicht mehr reibungslos möglich und könnte auf lange Sicht zu starken Gelenkschädigungen führen.
  • Außerdem sollte auch dann operiert werden, wenn durch den Bruch eine größere Instabilität des Knies vorliegt. Grund hierfür kann sein, dass bei den Begleitverletzungen auch gerissene Sehnen und Bänder zu finden sind. Da diese nicht konservativ behandelt werden können, liegt hier auch eine Indikation für eine chirurgische Versorgung vor. Am häufigsten sind Risse des Kreuzbandes sowie der Menisken.
  • Zuletzt muss natürlich auch eine vorliegende Trümmerfraktur operativ behandelt werden. Denn hier besteht der Knochen buchstäblich aus kleinen Trümmerstücken und benötigt meist eine aufwändige Operation, einen Fixateur externus, sowie Folgeoperationen, um wieder zusammenzuwachsen.

Was sind die Spätfolgen einer Tibiakopffraktur?

Auch wenn die Tibiafraktur zunächst wie ein kurzfristiger und vorübergehender Zustand erscheint, ist es wichtig zu wissen, dass sie einige ernste Spätfolgen mit sich bringen kann.

  • Posttraumatische Arthrose
    Die Verletzung der Gelenkflächen führt im Laufe der Zeit zu einer stärkeren Abnutzung dieser, die dann in akuten Entzündungen schmerzhaft aufflammen kann. Die Folge sind Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und verminderte Flexibilität bis hin zur Versteifung des Knies.
  • Fehlerhafte Therapie
    Nicht nur durch die Arthrose kann es zu dauerhaften (chronischen) Schmerzen kommen. In diesem Fall sind diese darauf zurückzuführen, dass entweder Nerven geschädigt wurden, die Gelenkflächen falsch zusammengewachsen sind, oder eine verbleibende Instabilität im Knie zu wiederholten Reibungen und Schmerzen führt. Diese Spätfolge ist unbedingt zu vermeiden, da die Behandlung chronischer Schmerzen umfangreich und aufwändig ist.
  • Instabilität des Knies
    Dadurch kann es zu relevanten Fehlstellungen des Beines kommen. Im schlimmsten Fall entstehen sogar Abweichungen der Beinachse, also sogenannte O-Beine (lateinisch Genu varum) oder X-Beine (Genu valgum).
    Auch das kann erneut zu Bewegungs- und Funktionseinschränkungen führen. Wie stark diese ausgeprägt sind, hängt jedoch von der Art der Fraktur und den möglichen Begleitverletzungen ab. Oft sind Gehen, Treppensteigen und sportliche Aktivitäten stark eingeschränkt.
  • Kompartmentsyndrom, eine Knochennekrose oder eine Thrombose mit anschließender Lungenembolie sind bei jeder traumatischen Knochenverletzung möglich. Diese treten aber nur sehr selten auf.
  • Psychische Belastung
    Da die Betroffenen erst den Umgang mit starken Schmerzen, längerer Bewegungseinschränkung und der Annahme von Hilfsmitteln (z.B. Krücken) erlernen müssen.

Weiter Informationen zu den Spätfolgen einer Tibiakopffraktur finden Sie in dem Artikel: „Spätfolgen einer Tibiakopffraktur

Lumedis - Ihre Kniespezialisten aus Frankfurt

Sie suchen eine zweite Meinung oder sind mit dem Therapiefortschritt nicht ausreichend zufrieden?
Wir arbeiten mit modernsten Diagnosemethoden wie einer 3D druckmessplattengestützten Ganganalyse oder moderner Muskelfunktionsdiagnostik.
Gerne schauen sich die konservativen Kniespezialisten von Lumedis Ihren Fall an und beraten Sie umfänglich mit Ihrer ganzen Erfahrung!

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Was macht Lumedis einzigartig in der Nachbehandlung einer Tibiakopffraktur, um Spätfolgen zu vermeiden?: Wie kann eine Ganganalyse hier helfen?

Da nach einer Tibiakopffraktur biomechanische Veränderungen im Knie auftreten, kann eine Ganganalyse durch die Ärzte und Ärztinnen von Lumedis dabei helfen, Veränderungen in der Kniefunktion frühzeitig zu entdecken und zu behandeln.
Beobachtet werden hier unter anderem das Abrollverhalten, die Länge der Schritte und die Winkel der Gelenke zueinander. Dies ist derart detailliert möglich, dass die Ganganalyse einer herkömmlichen körperlichen Untersuchung deutlich überlegen ist, um fehlerhafte Gelenkabläufe zu entdecken. Auch können Schonhaltungen, Fehlstellungen und ungesunde Bewegungsabläufe gezielt ins Visier genommen werden.
Auf Basis dieser Erkenntnisse können anschließend individuelle Behandlungspläne und Trainingseinheiten erstellt werden, die dem Patienten bei einer schnelleren Heilung helfen. Zusätzlich bietet die Ganganalyse den Vorteil, dass mit ihrer Hilfe Behandlungsfortschritte durch Krankengymnastik und eben jene Übungen verfolgt werden können.

Den genauen Ablauf einer Ganganalyse finden sie in hier.

Übungen

Geeignete Übungen nach einer Tibiakopffraktur sollten eine Steigerung von Kraft, Flexibilität und aktiver Rehabilitation als Ziel haben. Im Folgenden nennen wir einige Beispiele:

  • Zur Verbesserung der Beweglichkeit: Bicycles, also imaginäres Fahrradfahren in Rückenlage.
  • Zur Kraftsteigerung eignen sich Übungen, die die Pomuskulatur stärken, zum Beispiel durch Kniebeugen / Squats mit anfänglicher Gewichtsentlastung und gradueller Gewichtssteigerung (da nicht sofort mit vollem Körpergewicht trainiert werden sollte).
  • Für einen stabilen Gang: Stärkung der Wadenmuskulatur, da sie für das Gangbild essenziell ist. Im Fitnessstudio kann dies an einem Gerät gegen Gewichtswiderstand gemacht werden; alternativ eignen sich Übungen wie der Zehenstand oder -gang.
  • Zur Verbesserung des Gleichgewichtssinns und der kleinen Muskeln können Standversuche auf einer runden Balancescheibe gemacht werden.

Radfahren

Übung Kniebeuge

Übung: Zehenstand (Äpfelpflücken)

Zehenkräftigung Stand mit dem Pad

Dehnungsübungen/Faszientraining

Dehnungsübungen sind für die Heilung nach Tibiakopffrakturen ebenso essenziell wie Kräftigungsübungen. Hierbei sollte allerdings auf etwaige Begleitverletzungen wie Bänderschäden Rücksicht genommen werden, damit diese durch häufiges Dehnen nicht erneut reißen oder generell an Festigkeit einbüßen. Prinzipiell gilt, dass man dieselben Muskelgruppen dehnen oder einem Faszientraining unterziehen sollte, die auch trainiert werden, das heißt zusammengefasst Oberschenkelmuskulatur und Wadenmuskulatur. Diese können entweder aktiv gedehnt oder mit einer Faszienrolle ausgewalzt werden. 

Kann man nach einer Tibiakopffraktur wieder laufen?

Die kurze Antwort für diese Frage lautet: Ja, in den allermeisten Fällen kann man nach einer Tibiakopffraktur davon ausgehen, langfristig wieder normal gehen zu können. Dies gilt jedoch nur unter der Annahme, dass nach fachgerechter Diagnosestellung zeitnah eine entsprechende Therapie eingeleitet wurde, die dann unter voller Mitarbeit des Patienten bis zur endgültigen Heilung durchgeführt wird. Hierzu zählen auch langwierige Rehabilitationsprogramme mit viel Krankengymnastik und Eigenarbeit der Patienten. Wie lange es dauert, bis man wieder beschwerdefrei laufen kann, istvon Patient zu Patient unterschiedlich und hängt von der Schwere des Bruchs, der gewählten Therapie und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen ab.

Lumedis hilft Ihnen wieder Laufen zu lernen!

Wie lange ist die Dauer einer Arbeitsunfähigkeit nach einer Tibiakopffraktur?

Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit nach einer Tibiakopffraktur hängt von mehreren Faktoren ab, darunter

  • die Schwere und Art der Fraktur
  • das gewählte Behandlungsverfahren (konservativ oder operativ)
  • der individuelle Heilungsverlauf
    sowie
  • die Art der beruflichen Tätigkeit des Patienten.

Insgesamt kann die Genesungszeit recht lang sein, da die Heilung des Schienbeinplateaus sehr viel Zeit und eine sorgfältige Rehabilitation benötigt.

Im Durchschnitt dauert die Arbeitsunfähigkeit bei einer Tibiakopffraktur wie folgt:

  • Konservative Behandlung
    Bei stabilen Frakturen ohne Gelenkverschiebung, die konservativ behandelt werden können, beträgt die Arbeitsunfähigkeit in der Regel etwa 6 bis 12 Wochen. Hierbei wird oft eine längere Phase ohne Belastung des betroffenen Beins empfohlen, sodass sich der Patient an Gehhilfen orientieren muss.
  • Operative Behandlung
    Bei komplexen, verschobenen oder offenen Frakturen, die eine operative Versorgung mit Schrauben, Platten oder anderen Fixierungen erfordern, dauert die Arbeitsunfähigkeit oft länger, meist 3 bis 6 Monate.
    Hier muss das Knie nach der Operation zunächst für einige Wochen entlastet und schrittweise wieder belastet werden, um das Knochengewebe stabil zu halten und das Risiko von Fehlheilungen zu minimieren.
  • Berufliche Anforderungen
    Die Art der beruflichen Tätigkeit spielt ebenfalls eine große Rolle:
    • Bürotätigkeiten
      Bei Tätigkeiten, die nur geringe körperliche Anstrengungen erfordern, können Patienten oft früher an den Arbeitsplatz zurückkehren, teilweise schon nach etwa 6 bis 8 Wochen, sofern das Bein im Sitzen hochgelagert werden kann und die Belastung kontrolliert bleibt.
    • Körperlich anstrengende Berufe
      Personen, die körperliche Arbeit verrichten oder Berufe mit viel Stehen, Gehen, Heben oder Klettern ausüben, benötigen eine deutlich längere Erholungszeit, oft 3 bis 6 Monate oder sogar länger. Hier ist es besonders wichtig, die volle Belastbarkeit des Knies abzuwarten, um ein erhöhtes Verletzungsrisiko zu vermeiden.
  • Rehabilitation und Trainingstherapie
    Ein gezieltes Rehabilitationsprogramm und eine Trainingstherapie sind notwendig, um die Muskulatur um das Knie zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern. Je besser die Rehabilitation verläuft, desto schneller kann die Rückkehr an den Arbeitsplatz ermöglicht werden. Sportwissenschaftliche Betreuung und regelmäßige Kontrollen beim Orthopäden sind hierbei entscheidend.

Heilungsdauer

Wie lange die Heilung einer Tibiakopffraktur andauert, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu zählen:

  • Unfall- bzw. Verletzungshergang
  • Art und Ausmaß der Verletzung
  • Gewählte Therapie
  • Dauer der Nachsorge.

Durchschnittlich muss von sechs bis zwölf Wochen ausgegangen werden, die Rehabilitationsmaßnahmen dauern meist noch mehrere Monate bis zu einem halben oder in schweren Fällen einem ganzen Jahr an. 

Wie kann man nach einer erlittenen Tibiakopffraktur Treppensteigen?

Das Treppensteigen nach einer Tibiakopffraktur erfordert eine sehr achtsame und gezielte Herangehensweise, da der Heilungsprozess des Schienbeinplateaus langsam ist und eine zu frühe oder falsche Belastung zu erneuten Verletzungen oder Fehlstellungen führen kann.
Der Zeitpunkt, zu dem Treppensteigen wieder möglich wird, hängt von

  • der Art der Fraktur
  • dem Heilungsverlauf
    und
  • den Empfehlungen des Orthopäden ab.

Folgende Tipps und Techniken helfen dabei, sicher und schonend Treppen zu steigen:

  • Gehhilfen verwenden
    Zu Beginn, oft in den ersten Wochen bis Monaten nach der Operation, ist das Treppensteigen nur mit Gehhilfen wie Krücken empfehlenswert. Diese sollten eingesetzt werden, um die Belastung kontrolliert aufzunehmen und die Kraft gleichmäßig auf die gesunde Seite zu verteilen.
  • „Gesundes Bein zuerst“-Technik
    Beim Hinaufsteigen sollte zunächst das gesunde Bein auf die nächste Stufe gesetzt werden, da dies die stabilere Seite ist. Danach folgt das operierte Bein, das durch die Gehhilfen entlastet wird. Dies minimiert den Druck auf das operierte Schienbeinplateau und ermöglicht eine gleichmäßige Belastung.
  • „Operiertes Bein zuerst“-Technik beim Abstieg
    Beim Heruntersteigen wird das operierte Bein als erstes abgesenkt, da das gesunde Bein oben mehr Stabilität und Unterstützung geben kann. Die Gehhilfen sollten so platziert werden, dass das operierte Bein dabei immer entlastet bleibt und der Bewegungsablauf kontrolliert erfolgen kann.
  • Gezielte Trainingstherapie
    Im Verlauf der Rehabilitation ist ein strukturiertes Muskelaufbautraining unerlässlich, insbesondere für den Quadrizeps, die ischiokrurale Muskulatur und die stabilisierenden Hüftmuskeln. Ein starker Muskelapparat stabilisiert das Knie und fördert das sichere Treppensteigen. Ein Sportwissenschaftler kann dabei helfen, ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm zu entwickeln.
    Gerne helfen wir Ihnen mit einem gezielten Trainingsplan mit Übungen.
  • Propriozeptives Training
    Um das Gleichgewicht und die Kontrolle beim Treppensteigen zu verbessern, ist ein propriozeptives Training sinnvoll. Übungen auf instabilen Unterlagen, wie Wackelbrettern oder Schaumstoffmatten, schulen die Stabilität des Kniegelenks und die Koordination. Solche Übungen helfen, beim Treppensteigen sicherer zu werden und das Risiko eines erneuten Unfalls zu senken.
  • Schritt für Schritt steigern
    Zunächst sollte man sich auf wenige Treppenstufen beschränken, ohne sich zu überanstrengen. Erst wenn die Muskulatur wieder genügend Stabilität und Kraft aufweist, sollte das Treppensteigen intensiver geübt werden. Es kann hilfreich sein, in der Anfangszeit Übungen wie das simulierte Treppensteigen an einer niedrigen Stufe zu machen, um den Bewegungsablauf zu trainieren.
  • Schmerz- und Belastungsgrenzen beachten
    Schmerzen und Schwellungen sind Warnsignale, dass das Knie möglicherweise überlastet wird. Es ist wichtig, sich während des Heilungsprozesses nicht zu übernehmen und die Belastung langsam und schrittweise zu steigern.

Wann darf ich wieder Autofahren nach einer Tibiakopffraktur?

Hat man eine Tibiakopffraktur erlitten und möchte danach wieder Autofahren, muss das Bein angemessen beweglich und funktionstüchtig sein. So ist es zum Beispiel prinzipiell erlaubt, mit einer Orthese Auto zu fahren, im Fall von einem Unfall drohen aber Geldstrafen und nicht alle Versicherungen übernehmen den Schadensfall. Denn beim Tragen von Orthesen, die nur eine Teilbeweglichkeit zulassen, ist die Gefahr gegeben, zum Beispiel nicht rechtzeitig oder stark genug bremsen zu können. Im Zweifelsfall sollte vorher immer ein Arzt konsultiert werden oder auf das Auto verzichtet werden.

Wann darf ich wieder Radfahren nach einer Tibiakopffraktur?

Ab wann eine sportliche Aktivität wie Radfahren nach einer Tibiakopffraktur wieder aufgenommen werden sollte, hängt von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel der Schwere des Bruchs, der gewählten Behandlung und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen. Bei leichteren Formen der Fraktur, wenn eine konservative Behandlung gewählt wurde und mittels einer teil flexiblen Orthese flüssige Bewegungen wie Radfahren möglich sind, kann dies schon drei bis vier Wochen eine denkbare Art der Fortbewegung sein. Nach Trümmerfrakturen, Operationen und Begleitverletzungen kann es sich um Monate handeln. Es gilt also prinzipiell die Art der eigenen Verletzung zu berücksichtigen und das Radfahren nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt wieder aufzunehmen.

Wann kann man ohne Krücken laufen?

Es lässt sich pauschal schwer sagen, wie lange eine Gehunterstützung durch Unterarmkrücken notwendig ist. Die Dauer des Krückentragens hängt davon ab, wie schwer der Bruch ist, welche Therapie gewählt wurde und wie gut der Patient bei dieser mitarbeitet.
Ein frühes Vernachlässigen vom Krücken tragen kann zum Beispiel ein heilungsschädigendes Verhalten sein und sollte nicht ohne das grüne Licht von Arzt oder Krankengymnasten selbstständig umgesetzt werden.
Durchschnittlich ist grob gesagt von einer Tragezeit von circa sechs bis zwölf Wochen auszugehen.

Welchen Grad der Schwerbehinderung (GdB) macht eine Tibiakopffraktur?

Ob eine Schwerbehinderung nach einer Tibiakopffraktur vorliegt, hängt vom Ausmaß der Verletzung und den Folgeschäden ab. In der Regel entspricht ein entsprechend schweres Ausmaß des Knieschadens einem Grad der Behinderung zwischen 10% und maximal 30%.
Ein erfahrener Orthopäde kann dies in der Regel meist gut einschätzen und Sie über die Beantragung eines Behindertenausweises beraten. 

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
Von Röntgenbildern / MRT´s / CT´s - wenn möglich die Originalbilder in großer Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) schicken.

Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere Kniespezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Kniesprechstunde!