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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main

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Innenbandriss im Knie

Lumedis - Ihre Kniespezialisten

Ein Innenbandriss ist eine schwere Erkrankung und kann zu einer dauerhaften Instabilität des Kniegelenks führen.
Nur durch eine optimale Therapie können langfristige Schäden am Kniegelenk verhindert werden.
Gerne behandeln Sie die Kniespezialisten von Lumedis, um eine dauerhafte Instabilität des Kniegelenks zu verhindern.
Hier finden Sie unsere Terminvereinbarung.

Axel Lust hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und eine ausgewiesener Kniespezialist.
Er hat eine fundierte Ausbildung in der operativen und konservativen Kniechirurgie und sich auf dieser Basis als ausschließlich konservative Kniespezialist etabliert hat.
Durch unsere ausgezeichneten Möglichkeiten der funktionellen Diagnostik, also eine Diagnostik durch Bewegungen, bei denen die Schmerzen der Knie entstehen, kann er vielen Betroffenen durch zielgerichtete, auf das jeweilige Problem abgestimmte Übungen helfen.

Was ist ein Innenbandriss im Knie?

Ein Innenbandriss im Knie ist ein Riss des sogenannten Ligamentum collaterale mediale, welches den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia) verbindet.
Es ist verwachsen mit der Gelenkkapsel des Kniegelenks und dem Innenmeniskus, welcher eine Gleitfläche des Gelenks darstellt.
Deshalb kann ein häufiges Begleitsymptom auch ein Kapselriss im Knie sein.

Beansprucht wird das Innenband des Knies, wenn das Bein gestreckt und das Knie nach außen rotiert wird.
Somit begrenzt es die Außenrotation und sorgt zusätzlich im Zusammenspiel mit dem Außenband dafür, dass das Kniegelenk in der Sagittalebene stabilisiert wird.

Das rechte Kniegelenk ist häufiger als das linke Kniegelenk von einer Innenbandriss betroffen, beide Knie gleichzeitig sind selten.
Eine Kombination von Innenbandriss, Innenmeniskusriss und vorderem Kreuzband ist eine häufige Kombination (sogenannte unhappy triade) und kommt rechts und links vor.

Abbildung eines Innenbandrisses am Kniegelenk

  1. Außenband Knie (Ligamentum collaterale laterale)
  2. Kniescheibe (Patella)
  3. Ansatz der Patellasehne (Tuberositas tibiae)
  4. kompletter Riss des Innenbandes (Ruptur des Ligamentum collaterale mediale)

Ursachen

Ein Innenbandriss tritt normalerweise nie spontan auf.

Die häufigste Ursache einer Innenbandruptur ist eine Sportverletzung. In der Regel kommt es zu dieser Art des Traumas, wenn zwei Spieler zum Beispiel beim Fußball gegeneinander prallen und dabei ein Sportler über sein Standbein hinaus nach innen in eine „X-Bein“-Stellung gedrückt wird.
Alternativ kann auch eine zu schnelle Körperrotation nach außen, also bei linkem Standbein nach links, eine solche Verletzung verursachen- die typische Sportart dafür ist Handball.

Die häufigste Ursache für einen Innenbandriss am Knie ist eine Verletzung beim Skifahren.

MRT eines Innenbandrisses am Kniegelenk (T2 ap)

  1. Einblutung (Hämatom) am Innenband
  2. gesundes Innenband vom Kniegelenk
  3. gerissenes Innenband

Unfall

Auch Unfälle können einen Innenbandriss im Knie verursachen. Klassischerweise tritt diese Art der Verletzung bei Skiunfällen auf, entweder bei Stürzen oder beim Zusammenprall zweier Fahrer.
Prädestiniert ist das Skifahren deshalb dafür, weil es sich durch schnelle, das Kniegelenk belastende Richtungswechsel auszeichnet.
Zusätzlich wird durch das Gewicht der Ski, falls sie sich beim Sturz nicht vom Skischuh lösen, oder das Gewicht der Skischuhe selbst eine übermäßige Außenrotation des Knies begünstigt und somit auch die Gefahr eines Innenbandrisses.

Häufig tritt dabei keine isolierte Innenbandruptur auf, sondern die sogenannte „Unhappy Triad“, die eine gleichzeitige Verletzung

beschreibt.

An welchen Symptomen erkennen Sie einen Innenbandriss im Knie?

Der Innenbandriss im Knie ist durch verschiedene Symptome gekennzeichnet.  Die Symptome eines Innenbandrisses sind in der Regel deutlicher und umfassen stärkere Schmerzen, Schwellung und Instabilität. Symptome, due auf einen Innenbandrisses hindeuten (einschließlich der Unfähigkeit, das Knie zu beugen) sind:

  • Plötzlicher, starker Schmerz an der Innenseite des Knies
    Bei einem Innenbandriss tritt ein plötzlicher, stechender Schmerz auf der Innenseite des Knies auf, oft unmittelbar nach einem Unfall oder einer Krafteinwirkung auf das Knie. Der Schmerz ist meist sehr intensiv und hält an. Besonders bei Bewegungen wie Beugen, Strecken oder seitlichem Druck auf das Knie wird der Schmerz verschlimmert.
    Der Schmerz auf der Knieinnenseite kann auch durch Druck auf das Innenband ausgelöst werden.
  • Schwellung
    Innerhalb von Minuten bis Stunden nach der Verletzung tritt häufig eine Schwellung an der Innenseite des Knies auf. Diese Schwellung entsteht durch eine Entzündungsreaktion und mögliche Blutungen im betroffenen Bereich. Die Schwellung kann das gesamte Knie betreffen und die Beweglichkeit erheblich einschränken.
  • Bewegungseinschränkung – Knie kann nicht gebeugt werden
    Sofort nach dem Unfall treten Schmerzen auf, die eine deutliche Bewegungseinschränkung des Kniegelenks verursachen.
    Bei einem Innenbandriss ist das Knie oft stark in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Besonders das Beugen des Knies kann schmerzhaft und teilweise unmöglich sein. Dies liegt an der Schwellung und den Schmerzen sowie an der Instabilität des Gelenks. Auch das vollständige Strecken kann unangenehm oder unmöglich sein.
  • Instabilitätsgefühl
    Ein häufiges Symptom eines Innenbandrisses ist ein Gefühl der Instabilität im Kniegelenk. Das Knie fühlt sich "wackelig" oder unsicher an, insbesondere bei Bewegungen wie Gehen oder Treppensteigen. Die Instabilität kann dazu führen, dass das Knie leicht nach innen "wegknickt", besonders wenn seitlicher Druck auf das Gelenk ausgeübt wird.
    Häufig kann der Betroffene danach das Knie auf der Innenseite nicht mehr belasten oder muss humpeln.
  • Druckempfindlichkeit an der Innenseite des Knies
    Die Innenseite des Knies ist bei einem Innenbandriss sehr druckempfindlich. Selbst leichter Druck oder Berührung entlang des gerissenen Bandes verursacht Schmerzen. Diese Druckempfindlichkeit kann helfen, die genaue Stelle der Verletzung zu lokalisieren.
  • Bluterguss (Hämatom)
    Bei einem vollständigen Riss des Innenbands kann es zu einem Bluterguss im Knie oder an der Innenseite des Knies kommen. Der Bluterguss entwickelt sich oft innerhalb von ein bis zwei Tagen nach der Verletzung und kann eine Verfärbung der Haut verursachen, die von bläulich bis gelblich reicht.
    Nach einer kurzen Latenzzeit kann eine Schwellung im Bereich des verletzten Innenbandes auftreten, entweder durch einen Gelenkerguss oder einen Bluterguss.
  • Schmerzen bei seitlichem Druck auf das Knie (Valgusstress)
    Bei einem Innenbandriss sind Bewegungen oder Belastungen, bei denen seitlicher Druck auf das Knie ausgeübt wird (z. B. bei einer Valgusbelastung, bei der das Knie nach innen gedrückt wird), extrem schmerzhaft. Dieser seitliche Druck dehnt das verletzte Band weiter, was starke Schmerzen auslöst.
  • Kniesteifigkeit und Muskelspannung
    Aufgrund der Verletzung und der Schmerzen kommt es oft zu einer Versteifung des Knies. Auch die umliegenden Muskeln, insbesondere die Oberschenkelmuskulatur, können sich anspannen, um das Knie zu stabilisieren. Diese Spannung kann die Beweglichkeit weiter einschränken und das Beugen des Knies erschweren.
  • Einschränkung der sportlichen oder alltäglichen Aktivität
    Nach einem Innenbandriss ist es in der Regel unmöglich, Sport zu treiben oder körperlich belastende Aktivitäten auszuführen. Selbst einfache Bewegungen wie Gehen oder Stehen können aufgrund der Schmerzen und Instabilität erschwert sein. Jede Bewegung, die das Knie stark beansprucht, verstärkt die Schmerzen.
  • Knirschendes oder reißendes Gefühl zum Zeitpunkt der Verletzung
    Viele Patienten berichten, dass sie während der Verletzung ein "Knirschgefühl" oder "Reißen" in der Innenseite des Knies gespürt haben, als das Band gerissen ist. Dieses Gefühl wird oft als beunruhigend beschrieben und tritt bei plötzlichen seitlichen Belastungen oder Verdrehungen des Knies auf.
    Ein Rissgefühl beim Unfall untermauert die Verdachtsdiagnose

Schematische Abbildung der anatomischen Strukturen eines Kniegelenks von vorne.
Anhand des Volumes des M. quadrizeps femoris kann man sich die Kraft vorstellen, der die Quadrizepssehne standhalten muss.

  1. Musculus rectus femoris
  2. Musculus vastus medialis
  3. Quadrizepssehne
  4. Patellasehne
  5. Musculus vastus lateralis

Knieschmerzen auf der Innenseite

Die Schmerzen sind typischerweise an der Innenseite des Knies über dem verlaufenden Innenband lokalisiert,
zu Beginn wird jedoch im Akutstadium auch ein diffuser Knieschmerz beschrieben,
im Besonderen, wenn die Schmerzen mit einer Schwellung des Kniegelenks aud der Innenseite einhergehen.

  • Verstärkt werden können diese durch die Beugung des Kniegelenks
    oder
  • sobald in gestreckter Haltung das Innenband belastet wird.

Alle alternativen Ursachen finden Sie in unserem Artikel Knieschmerzen auf der Innenseite.

Das Maximum des Knieschmerzes befindet sich meist an der Innenseite des Kniegelenk am inneren Oberschenkelknochen.

Instabilität

Durch den Riss des Innenbandes wird im gesamten Kniegelenk eine Instabilität hervorgerufen.

Das Innenband hat physiologischerweise die Aufgabe,

  • einer X-Bein-Stellung vorzubeugen und
  • das gestreckte Bein in der Sagittalebene zu stabilisieren.
  • Außerdem verhindert es eine übermäßige Außenrotation des Kniegelenks in gebeugter Beinhaltung.

Durch die Innenbandruptur fühlt sich die Beinbewegung unsicher und das Gelenk instabil an, weshalb das Auftreten typischerweise auch nach Rückbildung der Schmerzen vermieden werden möchte.

Innenbandriss und Kreuzbandriss

Der Innenbandriss und Kreuzbandriss des Kniegelenks sind Verletzungen, die bei Sportlern typisch sind.

  • Während bei dem Innenbandriss häufig noch eine zweite Person in das Trauma involviert ist,
  • so entsteht ein Kreuzbandriss häufig auch ohne Beteiligung Weiterer.

Jedoch ist es nicht außergewöhnlich, dass bei einer Knieverletzung beide Bänder simultan verletzt werden.
Aufgrund ihres anatomischen Verlaufes überschneiden sich ihre Stabilisierungswirkungen für das Kniegelenk, weswegen sie bei einer Überbeanspruchung der Bewegungsfreiheit des Knies auch zugleich traumatisiert werden.

Abbildung einer unhappy Triade durch eine Gewalteinwirkung auf das äußere Knie

  1. Oberschenkelknochen (Femur)
  2. Kniescheibe (Patella)
  3. Riss des vorderen Kreuzbandes durch die Gewalteinwirkung
  4. wer findet die 4 ;-)
  5. Schwellung an der Knieinnenseite (rot)
  6. vollständiger Innenbandriss (Ruptur des Lig. collaterale mediale (tibiale) genu)

Ein isolierte Innenbandriss ist deutlich häufiger als kombinierte Verletzungen mit einem vorderen Kreuzbandriss oder Innenmeniskusriss.

Diagnose

Die Diagnose kann durch einen Hausarzt, wird aber meistens durch einen Orthopäden oder Sportmediziner gestellt beziehungsweise nach entsprechender Bildgebung von einem Radiologen.

Da der Verletzunghergang häufig bereits richtungsweisend ist, kann meistens nach der Anamnese eine Verdachtsdiagnose gestellt werden.

  • Bei der körperlichen Untersuchung achtet der Arzt auf Schwellungen, Schmerzlokalisationen und
    überprüft die Sensibilität, Motorik und Durchblutung des Unterschenkels, um weitere Verletzungen auszuschließen.
  • Die spezifische Untersuchung des Innenbandrisses ist der sogenannte „Aufklapp-„ oder „Valgusstresstest“, bei dem beim liegenden Patienten
    zuerst am gestreckten, dann am gebeugten Bein der Unterschenkel passiv nach innen gedrückt wird, wobei bei einer Bandruptur eine Überbeweglichkeit und ein Aufklappen des Kniegelenkspalts festzustellen ist.
    Am Grad des Aufklappbarkeit (0-3° gradig) kann einer guter Sportorthopäde das Ausmaß der Verletzung gut abschätzen.

Wie kann man eine Überdehnung von einem Innenbandriss unterscheiden?

Bei einer Innenbandüberdehnung sind ebenso wie bei einem Riss Schmerzen, vor allem bei Belastung, zu verspüren und manchmal eine Schwellung sichtbar, jedoch ist beim Valgusstresstest eine deutlich verminderte Instabilität und Aufklappbarkeit feststellbar.

Erst ab einer Aufklappbarkeit von mehr als zehn Millimetern spricht man von einem vollständigen Innenbandriss.

Die Untersuchungsergebnisse sind abhängig von der sportmedizinischen Erfahrung des Orthopäden. 
Bei einem unsicheren Untersuchsergebnis oder bei dem V.a. auf weitere Begleitverletzungen sollte ein MRT vom Knie gefahren werden.

Wie wird ein Innenbandriss diagnostiziert?

Ultraschall

Die Sonographie, also die bildgebende Untersuchung mit Ultraschall, kann Gewebeweichteile und Flüssigkeiten darstellen.
Ein geübter Sportorthopäde kann sich also mit Hilfe dieser Art der Bildgebung schnell und kostengünstig einen Überblick über das Ausmaß der Verletzung verschaffen, indem er

  • die Bänder,
  • Muskeln
    und
  • eventuelle Flüssigkeitsansammlungen

darstellt.

Lesen Sie auch mehr zu dieser Untersuchungsmethode unter Ultraschall.

Röntgenbild

Das Röntgenbild stellt sehr detailliert Knochenelemente darstellen.
Mithilfe dessen kann überprüft werden, ob nicht nur eine isolierte Bandverletzung vorliegt, sondern zusätzlich auch der Knochen beziehungsweise Band- und Sehnenansätze in Mitleidenschaft gezogen worden sind.

Bei Verletzungen des Bandapparats kommt es nicht selten vor, dass bei massiven Traumata Knochen- oder Knorpelstücke abbrechen, die gegebenenfalls operativ wieder in die richtige Position gebracht werden müssen.
Besonders beim Innenbandriss kann diese Komplikation auftreten, da dieses fest mit der Gelenkkapsel und den Innenmenisken verwachsen ist.
Nach einem Innenbandriss kann man häufig eine Verkalkung des Bandes im Röntgenbild (Stida pellegrini Schatten) nachweisen. 

Weitere Informationen zum Thema Röntgen finden Sie hier.

Wann braucht man ein MRT vom Knie?

Eine MRT (Magnetresonanztomographie) lässt eine genaue Darstellung des Gelenkinneren zu sowie dessen umgebenden Weichteile.
Da diese Form der Bildgebung zeitaufwändiger und teurer ist, gehört sie nicht zu der standardmäßigen Diagnostik eines Innenbandrisses dazu, da eine guter Orthopäde, diese Verletzung durch gründliche Untersuchung diagnostizieren kann.

Unverzichtbar wird sie jedoch,

  1. wenn der Verdacht besteht, dass eine operative Intervention nötig sein könnte und deren exakte Planung verlangt wird.
  2. Besonders bei Verdacht auf Mitverletzung der Menisken ist eine MRT vom Knie indiziert..
  3. wenn der Verdacht auf eine vordere Kreuzbandruptur.

Lesen Sie auch den Artikel MRT vom Knie.

Behandlung / Therapie

Unmittelbar nach der Verletzung ist wie bei den meisten Verletzungen des Bewegungsapparats die Befolgung derPECH-Regel angezeigt.
Dabei steht

  • P für Pause,
  • E für Eis beziehungsweise Kühlung,
  • C für Kompression mithilfe eines Verbandes und
  • H für Hochlagern.
  1. Durch Anwendung dieser Regel kann die Schwellung des Gelenks vermindert werden und damit auch die Bewegungseinschränkung und Heilungsdauer.
  2. Anschließend sollte das Kniegelenk kurzzeitig zum Beispiel durch eine Schiene (Knieorthese) ruhig gestellt werden, um den instabilen Bandapparat nicht zusätzlich zu belasten.
    Allerdings muss darauf geachtet werden, dass das Kniegelenk nicht vollständig immobilisiert wird.
    Dies würde zwar die Bänder schonen, jedoch auch dazu führen, dass die Muskeln, die physiologischerweise das Gelenk stabilisieren, abgebaut würden und die Instabilität noch weiter verstärkt würde. Gerne wird deshalb eine Schiene verwendet, mit denen das Gelenk zwar stabilisiert wird, jedoch eine mäßige Bewegungsfreiheit bestehen bleibt. Meist limitiert man die Beugung auf maximal 60°.
  3. Da Knieschmerzen zu einer Schonhaltung und Fehlbelastung führen, sollte weiterhin auf eine adäquate Schmerzmedikation geachtet werden.
    Dafür empfehlen sich NSAIDs (z.B. Diclofenac / Voltaren) unter Hinzunahme eines Magenschutzes, da diese magenschleimhautreizend wirken.
    Diese haben auch den Vorteil, dass sich Verkalkungen im Innenband weniger häufig bilden.

Wichtig ist, dass das Knie in der Anfangsphase der Heilung nicht zu stark gebeut wird (>90°) da ansonsten sich die Heilungsdauer verzögert.
In der ersten Woche sollte ein Beugewinkel von 60° nicht Überschritten werden.
Durch eine Knieorthese kann sichergestellt werden, dass die Beugewinkel eingehalten werden.
Eine Knieorthese sollte am Anfang tags und nachts getragen werden.
Welche Orthese verwendet werden sollte, ist egal, da alle großen Hersteller gute Orthesen bauen.

Übungen

Übungen sind für die langfristige Stabilisierung des Kniegelenks und eine vollständige Belastbarkeit unabdingbar.
Zusätzlich sorgt eine trainierte Muskulatur dafür, dass eine erneute Verletzung des Bandapparates weniger wahrscheinlich wieder auftreten wird.

Bei allen Übungen ist dringend darauf zu achten, dass die Beinachse des belasteten Beines gerade gehalten wird, das Knie also beim Beugen nicht nach innen oder außen abweicht oder über die Fußspitze hinausreicht.

  • Eine Übung wäre, auf einem Bein zu balancieren und damit das Standbein zu kräftigen.
    Als Trainingssteigerung kann das Standbein dann vorsichtig gebeugt und wieder gestreckt werden.
  • Eine weitere Übung besteht darin, sich hockend an die Wand zu lehnen und die Position zu halten,
    wobei die nächste Stufe der Übung darin bestünde, sich währenddessen immer wieder auf die Zehenspitzen zu stellen.
  • Weitere Übungen gegen schlechtes Beugen und Strecken nach einem Innenbandriss sollten immer in den Trainingsplan einefügt werden.

Zu starkes Beugen sollte am Anfang vermieden werden, da es die Heilungsdauer unnötig verlängert.

Übungen sind die wertvollste Therapiemaßnahmen nach einem erlittenen Innenbandriss im Knie.

Leider können wir immer nur allgemeine Empfehlungen zum Training und Übungen abgeben.
Gerne erarbeiten die Frankfurter Kniespezialisten von Lumedis für Sie einen individuellen Trainingsplan mit Übungen auch an.
Hier finden Sie unsere Terminvereinbarung.

Orthese / Schiene

Eine Schiene / Knieorthese ist im Anfangsstadium der Heilung fast immer nötig, um ein enges aneinanderwachsen der Rissenden zu gewährleisten.

Sie stabilisiert und stützt das Kniegelenk, indem es seinen Bewegungsradius einschränkt und somit einer übermäßigen Beanspruchung vorbeugt.
Die für diese Art der Verletzung passende Schiene kann in ihrer Beweglichkeit dem jeweiligen Grad der Heilung angepasst werden und ermöglicht so eine angemessene Bewegung, ohne dass eine übermäßige Belastung oder Schonung stattfindet.

In der Regel wird eine Orthese sechs Wochen lang getragen, wobei in dieser Zeit bereits sportmedizinische Trainingsmaßnahmen durchgeführt werden können und sollten.
Volle rehabilitative Übungen sollten allerdings erst nach 6 Wochen durchgeführt werden.

Kinesiotape

Auch Kinesiotape wird in der Therapie eines Innenbandrisses angewandt.

Die Tapes sind selbstklebende, elastische Bänder, die das Knie stabilisieren, ohne eine vollständige Bewegungseinschränkung zu veranlassen, und zusätzlich den Schmerz vermindern können.
Als alleinige Therapie ist Kinesiotape meist nicht ausreichend, weshalb vorher ärztlich untersucht werden sollte, wie schwerwiegend die Verletzung tatsächlich ist, und den Beginn der Therapie eine Schienung darstellen sollte.
Langfristig sollte darauf geachtet werden, dass Kinesiotapes durch ihre unterstützende Wirkung die notwendige Muskelarbeit verringern und somit den Muskelabbau fördern können, wodurch anstelle eines stabilisierenden ein destabilisierender Effekt eintreten kann.

Weitere Informationen zu dieser Behandlungsmethode erhalten Sie unter Kinesiotape.

Nachbehandlungsschema nach einem Innenbandriss im Knie nach Lumedis

Bei Lumedis wird die Nachbehandlung eines Innenbandrisses am Knie individuell an den Schweregrad der Verletzung und die Bedürfnisse des Patienten angepasst.
Die Behandlung folgt in der Regel einem strukturierten, konservativen Ansatz, der auf eine vollständige Genesung abzielt und auf den Erfahrungen der Kniespezialisten von Lumedis in Frankfurt beruht.
Hier ist ein beispeilhaftes Nachbehandlungsschema nach einem Innenbandriss, wie es bei Lumedis durchgeführt wird:

Akutphase (erste 1-2 Wochen)

Ziel
Entzündung und Schmerzen reduzieren, Stabilität sichern

Ruhigstellung und Schonung
In den ersten Tagen nach der Verletzung wird das Knie geschont und weitestgehend ruhiggestellt. Eine Knieorthese oder Schiene wird in der Regel eingesetzt, um das Gelenk zu stabilisieren und unkontrollierte Bewegungen zu verhindern.
Vollständige Entlastung des Beins (kein Gehen ohne Krücken).

Kühlung und Entzündungshemmung
Das Knie wird regelmäßig gekühlt, um Schwellungen und Schmerzen zu minimieren.
Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac können eingenommen werden, um Entzündungen und Schmerzen zu lindern.

Kompression und Hochlagerung
Das Knie wird mit einem Kompressionsverband umwickelt, um Schwellungen zu reduzieren.
Das Bein sollte hochgelagert werden, insbesondere in den ersten Tagen nach der Verletzung.

Frühphase der Rehabilitation (Woche 2-6)

Ziel
Beweglichkeit wiederherstellen, Schmerzen lindern, muskuläre Stabilität aufbauen

Schonende Mobilisation
Die Frühmobilisation wird ab etwa der zweiten Woche eingeleitet. Unter Anleitung eines Physiotherapeuten wird das Knie passiv bewegt (sanftes Beugen und Strecken), um die Beweglichkeit zu fördern und Verklebungen im Gewebe zu verhindern.
Schmerzfreie Bewegungen sind entscheidend, um den Heilungsprozess nicht zu behindern.

Physiotherapie und Trainingstherapie
Die Physiotherapie beginnt bereits in dieser Phase mit gezielten Dehn- und Kräftigungsübungen. Der Fokus liegt auf der Stärkung der umliegenden Muskulatur (insbesondere Quadrizeps und ischiocrurale Muskulatur), um das Kniegelenk zu stabilisieren.
Trainingstherapie unter Anleitung von Sportwissenschaftlern oder Physiotherapeuten, um die Muskulatur des Beins schrittweise zu kräftigen. Übungen wie isometrisches Training ohne Belastung des Kniegelenks werden in dieser Phase häufig eingesetzt.

Balance- und Propriozeptionstraining
Frühzeitig werden auch Gleichgewichtsübungen integriert, um die Propriozeption (Wahrnehmung der Gelenkstellung) zu verbessern. Dies kann zum Beispiel durch Einbeinstand-Übungen oder instabile Untergründe (z. B. Balancekissen) erfolgen.

Gehtraining
Krücken können allmählich abgesetzt werden, wenn die Belastbarkeit zunimmt und die Schwellung abnimmt. Ziel ist ein normaler Gang ohne Schonhaltung.

Fortgeschrittene Rehabilitationsphase (Woche 6-12)

Ziel
Volle Beweglichkeit, Kraft und Stabilität wiedererlangen

Progressive Kräftigungsübungen
In dieser Phase wird die Belastung allmählich gesteigert. Krafttraining für die Oberschenkelmuskulatur, das Hüftgelenk und den Rumpf wird intensiviert, um die Stabilität im Knie zu gewährleisten.
Übungen wie Kniebeugen, Beinpresse oder Step-ups auf einer erhöhten Stufe werden schrittweise eingeführt, um die Muskeln funktionell zu trainieren.

Gelenkmobilisation
Die Beweglichkeit des Knies wird weiter verbessert, wobei der Fokus auf dem vollen Bewegungsumfang liegt. Passive und aktive Dehnübungen werden regelmäßig durchgeführt, um das Knie sowohl im Beugen als auch im Strecken zu mobilisieren.

Sportartspezifisches Training
Je nach dem individuellen Aktivitätsniveau und den sportlichen Anforderungen des Patienten wird gegen Ende dieser Phase ein sportartspezifisches Rehabilitationsprogramm eingeführt. Sportler können mit leichtem Lauftraining oder Radfahren beginnen, um das Knie auf sportliche Belastungen vorzubereiten.

Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten (ab Woche 12)

Ziel
Funktionelle Stabilität und Rückkehr zur normalen Aktivität

Sportliche Belastung
Ab etwa der 12. Woche wird eine schrittweise Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten unter strenger Kontrolle des Physiotherapeuten oder Sportwissenschaftlers eingeleitet. Dies hängt von der Stabilität und den Fortschritten des Patienten ab.
Lauftraining, Sprungübungen und schnelle Richtungswechsel werden stufenweise in das Programm integriert.

Vermeidung von erneuten Verletzungen
Stabilisierungsübungen für die Muskulatur, insbesondere Koordinations- und Balanceübungen, bleiben integraler Bestandteil der Therapie, um zukünftige Verletzungen zu vermeiden.
Präventive Maßnahmen, wie das Tragen einer Kniebandage oder Orthese während intensiver sportlicher Aktivitäten, können empfohlen werden, um die langfristige Stabilität des Kniegelenks zu sichern.

Langfristige Nachsorge und Prävention

Regelmäßige Kontrollen
Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu überwachen und sicherzustellen, dass keine Komplikationen auftreten. Gegebenenfalls werden Anpassungen im Rehabilitationsprogramm vorgenommen.

Prävention durch Muskelaufbau
Um eine erneute Verletzung zu vermeiden, wird der Patient langfristig mit einem individuellen Trainingsplan betreut, der auf Muskelaufbau und die Stabilisierung des Kniegelenks fokussiert ist.
Regelmäßige Dehnungsübungen und Stabilitätstraining sind notwendig, um das Kniegelenk gesund zu halten.

Rehabilitation und Prävention

Wie kann eine Laufbandanalyse nach einem Innenbandriss helfen?

Die Laufbandanalyse kann Fuß- und Knie- und Hüftfehlstellungen detektieren, indem der Bewegungsablauf mit mehreren Videokameras aufgezeichnet.
Durch eine intergirerte Kraftmessplatte im Laufband können die Belastungen für das Innenband visualisiert werden und anschließend von einem  Sportwissenschaftlern und guten Sportorthopäden mithilfe spezieller Software analysiert wird.

Anschließend können bei pathologischen Befunden sowohl

  • passende Kräftigungsübungen als auch
  • Dehnübungen
  • passendes Schuhwerk und,
  • falls notwendig,

Diese sollen die Dauer der Heilung verkürzen und präventiv gegenüber Langzeitfolgen/Spätfolgen wirken, indem sie etwaige Fehlbelastungen durch Fehlstellungen ausgleichen und einen optimierten Bewegungsablauf erlernen lassen. 

Alles rund um die Laufbandanalyse erfahren Sie in dem Artikel "Laufanalyse".

Wann braucht man eine OP?

Eine Operation ist bei einem Innenbandriss weitaus seltener indiziert als bei einem Außenbandriss.
In den meisten Fällen heilt eine Innenbandruptur mithilfe einer konservativen Therapie wie

  • Schienen / Orthesen,
  • Schmerztherapie
  • Trainingsmaßnahmen
  • Faszientherapie
    und 
  • begleitende Physiotherapie

komplikationslos oder mit geringer Instabilität aus.

Sind jedoch neben dem Innenband noch weitere Strukturen des Kniegelenks wie ein Meniskus, ein Kreuzband oder Knochenin Mitleidenschaft gezogen worden, muss häufig durch eine Operation die Strukturen in ihre Ausgangslage zurückbringen, bevor sich eine oft lange Rehabilitationsphase anschließen kann.

Ein isolierter Innenbandriss wird heute praktisch nicht mehr operativ versorgt.

Dauer

Heilungsdauer

Die Heilungsdauer variiert sehr stark und hängt von unterschiedlichsten Faktoren ab.

  • Zunächst benötigen jüngere Menschen häufig weniger Zeit zur Rehabilitation als ältere.
  • Außerdem hängt die Heilungsdauer davon ab, wie gut die therapeutischen Maßnahmen wie Kühlen, Schonen und Hochlagern eingehalten worden sind und welche Qualität die Sportreha / Physiotherapie hat, die neben der Schmerztherapie und einer konsequenten Schienung durchgeführt werden sollte.
    Dabei sollten die Trainingsübungen nicht nur während des Physiotherapietermins ausgeführt werden, sondern auch zuhause nach genauer Instruktion durch den Therapeuten.
  • Zusätzlich ist natürlich der Schweregrad der Verletzung ein maßgeblicher Faktor, der die Genesung beeinflusst.
    Leichte Rupturen können bereits nach zwei bis drei Wochen verheilen,
    wohingegen schwerwiegende Rupturen zwei bis drei Monate dafür benötigen.
    Wenn eine Operation notwendig ist, können sogar bis zu neun Monate notwendig sein, bis das Kniegelenk wieder vollständig belastet werden kann.

Wichtig ist, dass das Knie in der Anfangsphase der Heilung nicht zu stark gebeut wird (>90°) da ansonsten sich die Heilungsdauer verzögert.

Wann darf ich wieder Sport machen?

Die Zeit, die das Innenband benötigt, um wieder sportlichen Aktivitäten Stand zu halten, ist interindividuell sehr unterschiedlich.

  • Bei nur leichtgradigen Rissen kann nach 4 Wochen bereits wieder eine leichte sportliche Belastung möglich sein,
  • wohingegen schwere Traumata Sport erst nach 3 Monaten wieder eingeschränkt zulassen wird.

Und auch wenn der Sport wieder aufgenommen werden kann, so muss in jedem Fall eine langsam Steigerung der Belastung stattfinden, da ansonsten eine erneute Verletzung begünstigt wird.

Wie lange wird man krank geschrieben?

Eine allgemeingültige Aussage über die Dauer der Krankschreibung / Arbeitsunfähigkeit bei einem Innenbandriss kann nicht getroffen.

  • Letztendlich sind der ausgeführte Beruf
    und
  • das Heilungsprocedere die den Arbeitsbeginn beeinflussenden Faktoren.

Eine Woche sollte allerdings jede Krankschreibung mindestens abdecken, damit das Knie in der Akutphase keinerlei Belastung erfährt.
Bei einem Bürojob kann die Arbeit eventuell bereits danach wieder aufgenommen werden, jedoch vergehen mehrere Wochen, bevor ein körperlich belastender Beruf wie in der Handwerks- oder Pflegebranche erneut ausgeübt werden darf.

Dauer der Krankschreibung bei einer Innenbanddehnung

Orientierend kann man sagen, dass Betroffen 

  • die im Büro arbeiten für 7 Tagen krank geschrieben werden 
    (wenn der Gehweg zur Arbeit einfach ist - kann auch auf eine Krankschreibung bei einer Innenbanddehnung verzichtet werden)
  • mit mäßiger körperlicher Arbeit für 14 -28 Tagen krank geschrieben werden
    und 
  • körperlich schwer arbeitende Menschen ein bis zwei Monate krank geschrieben werden. 

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
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Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere Kniespezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Kniesprechstunde!