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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main

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Hinterer Kreuzbandriss

Lumedis - Ihre konservativen Kreuzbandspezialisten in Frankfurt

Ein hinterer Kreuzbandriss ist leider mit eine der schwersten und am schwierigsten zu behandelnde Verletzung des Kniegelenks.
Wenn möglich behandelt Lumedis einen hinteren Kreuzbandriss auf konservative Weise, also ohne OP.  Hier haben die Frankfurter Spezialisten für das hintere Kreuzband eine große Erfahrung!
Leider ist dieses vorgehen nicht immer möglich.
Gerne beraten Sie die Kniespezialisten von Lumedis. Hier finden Sie unsere Terminvereinbarung.

Axel Lust hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und eine ausgewiesener Kniespezialist.
Er hat eine fundierte Ausbildung in der operativen und konservativen Kniechirurgie und sich auf dieser Basis als ausschließlich konservative Kniespezialist etabliert hat.
Durch unsere ausgezeichneten Möglichkeiten der funktionellen Diagnostik, also eine Diagnostik durch Bewegungen, bei denen die Schmerzen der Knie entstehen, kann er vielen Betroffenen durch zielgerichtete, auf das jeweilige Problem abgestimmte Übungen helfen.

Was ist ein hinterer Kreuzbandriss?

Zu den Kreuzbändern des Knies zählen das vordere und das hintere Kreuzband.
Sie dienen gemeinsam mit den Seitenbändern der Stabilität des Kniegelenks in der Bewegung.

Bei einem Rissdes hinteren Kreuzbandes reißen die Fasern des Bandes entweder in Teilen oder komplett, wobei es häufiger zu Rissen des vorderen Kreuzbandes kommt.
Neben

  • Schmerzen und
  • Schwellung resultiert daraus
  • vor allem eine Bewegungsinstabilität im Gelenk.

Es sind konservative und operative Behandlungen möglich.

Lesen Sie auch unser Thema: Vorderer Kreuzbandriss.

Anatomie des Kniegelenks und der Kreuzbänder

  1. Oberschenkelknochen (Femur)
  2. Tractus iliotibialis (TITB)
  3. vordere Kreuzband (ACL)
  4. Wadenbeinköpfchen (Caput fibulae)
  5. hinteres Kreuzband
  6. Schienbein (Tibia)

Ursachen

Risse des hinteren Kreuzbandes entstehen viel seltener als Risse des vorderen Kreuzbandes und sind in der Regel Folge von Unfällen oder Sportverletzungen.

Meist kommt es zum Riss des hinteren Kreuzbandes, wenn der Unterschenkel bei gebeugtem Knie plötzlich gegen den Oberschenkel nach hinten bewegt wird.
Vor allem bei Autounfällen kann es so zu Verletzungen des hinteren Kreuzbandes kommen.
In der Regel entstehen Risse des hinteren Kreuzbandes nicht allein, sondern sind aufgrund der erforderlichen Krafteinwirkung, die zur Schädigung des hinteren Kreuzbandes benötigt wird eher Teil komplexerer Verletzungen des Kniegelenks.

Fußball

Neben Autounfällen können auch Stürze auf das gebeugte Knie, wie sie bei schnellen Ballsportarten wie Hand- oder Fußball, vorkommen.
Beim Fußball kommt es vor allem im Rahmen von Fouls zu Krafteinwirkungen, die zu Rissen des hinteren Kreuzbandes führen können.
Fußball ist in Deutschland mit der häufigste Grund für einen hinteren Kreuzbandriss.

MRT einer Teilruptur des hinteren Kreuzbandes

  1. Oberschenkelknochen (Femur)
  2. Teilriss des hinteren Kreuzbandes
    Grün = gesunder / nicht gerissener Anteil des hinteren Kreuzbandes
    Rot = gerissener und vernarbter Anteil des hinteren Kreuzbandes
  3. Unterschenkelknochen (Tibia)
  4. Kniescheibe (Patella)

Wie fühlt sich ein hinterer Kreuzbandriss an?

An diesen Symptomen erkennen Sie einen hinteren Kreuzbandriss!

Oftmals entsteht beim Riss eines Kreuzbandes ein

  • spür- und teilweise auch hörbares Knacken oder Knallen im Kniegelenk.
  • Diesem Folgen in der Regel sofort unterschiedlich starke Schmerzen, die auch von der Verletzung weiterer Strukturen des Knies abhängen.
  • Innerhalb weniger Minuten kommt es zur starken Schwellung des Kniegelenks,
    unter anderem durch Verletzung von Blutgefäßen und daraus resultierender Einblutung ins Innere der Gelenkkapsel.
  • Belastung wird in der Regel vermieden und
  • es besteht vor allem beim Beugen ein Instabilitätsgefühl. Dies kann an einer Verdrehung des Knies liegen.

Schmerzen

Meist treten infolge eines Kreuzbandrisses Schmerzen direkt nach dem Unfallereignis ein.
Da es oft zu begleitenden Verletzungen weiterer Knieweichteile kommt, variieren sowohl

  • Ausprägung, als auch
  • Lokalisierung und
  • Charakter der Schmerzen deutlich.

Besteht erst einmal eine deutliche Kniegelenksschwellung sind die Schmerzen schwellungsbedingt meist dumpf und diffus.

Das Fehlen von Schmerzen oder Wasser / Blut im Knie spricht gegen einen hinteren Kreuzbandriss.

Kann man einen Kreuzbandriss auch ohne Schmerzen haben?

Kreuzbandrisse entstehen in der Regel im Rahmen eines Unfalls oder einer Sportverletzung und sind schmerzhaft.
Vor allem im Rahmen eines Unfalls kann es jedoch vorkommen, dass die Schmerzen im Rahmen des Schocks und der Aufregung nicht wahrgenommen werden,
sondern erst auffallen, wenn schon eine ausgeprägte Schwellung besteht und die Schmerzen schwellungsbedingt dumpfer und diffuser geworden sind.

Wenn Vorschädigungen am hinteren Kreuzbandbestehen, kann eine eine Ruptur schmerzarm stattfinden.

Typisches Bild nach einer Knieverletzung.
Das rechte Kniegelenk (auf dem Bild links) ist stark geschwollen.
Die Kniegelenkskonturen sind verwaschen.
Das linke Knie dagegen ist gesund. Alle anatomischen Strukturen sind eindeutig zu erkennen.

Schwellung

Beim Riss des hinteren Kreuzbandes kommt es oftmals zu Begleitverletzungen und zu Verletzungen von Blutgefäßen.
Dadurch kommt es dann innerhalb weniger Minuten zu Einblutungen in die Gelenkkapsel mit daraus resultierender Schwellung des gesamten Kniegelenks.
In einigen Fällen ist es sogar notwendig, die Gelenkkapsel mit einer Spritze zu punktieren und die gesammelte Flüssigkeit ab zu ziehen, um Folgeschäden an Gefäßen und Nerven durch den Druck der massiv vergrößerten und prallen Gelenkkapsel zu vermeiden.
Schwellungsbedingte Schmerzen bessern sich nach der Punktion meist sofort.

Das Schwellungsausmaß bei einem hinteren Kreuzbandriss ist meist erheblich.

Instabilität im Knie

Das hintere Kreuzband verbindet in der Kniekehle Ober- und Unterschenkel miteinander und soll den Unterschenkel während einer Beugebewegung daran hindern, nach hinten zu rutschen.
Sind Teile des hinteren Kreuzbandes verletzt oder vollständig gerissen kommt es vor allem bei der Beugebewegung zum Gefühl von Instabilität, da sich der Unterschenkel gegen den Oberschenkel verschieben kann.
Aus dieser vermehrten Instabilität resultiert langfristig zudem eine gesteigerte Belastung anderer Kniebinnenstrukturen, die mit einem erhöhten Risiko der Ausbildung einer Kniearthrose und Meniskusriss einhergehen.

Weitere Informationen finden Sie im Artikel Kniearthrose.

Kann man mit einem hinteren Kreuzbandriss noch laufen?

Ja, es ist grundsätzlich möglich, mit einem hinteren Kreuzbandriss noch zu laufen.
Allerdings kann die Verletzung zu Schmerzen, Wasser und Instabilität im Kniegelenk führen, was die Beweglichkeit und die Fähigkeit, Aktivitäten auszuführen, einschränken kann.
Wie gut man nach einem hinteren Kreuzbandriss noch laufen kann, hängt auch entscheidend von den Begleitverletzungen ab.

Diagnose

Um die Diagnose eines hinteren Kreuzbandrisses stellen zu können, beginnt der Arzt seine Untersuchung mit einer Krankenbefragung (Anamnese), in der die aktuellen Beschwerden und der Unfallhergang genauestens geschildert werden sollten.

Anschließend erfolgt die klinische Untersuchung des Knies im Vergleich zur Gegenseite.

Verschiedene klinische Tests können auf einen Kreuzbandriss hindeuten.
Mit einer Ultraschalluntersuchung können Ergüsse im Kniegelenk als Hinweis auf Verletzungen oder Reizungen des Gelenks erkannt werden.

Gerade in der Frühphase der Verletzung - wenn Schmerzen und Schwellung - noch sehr ausgeprägt sind, ist nur durch reine Untersuchung - auch bei einem erfahrenen Sportorthopäden - schwierig eine hintere Kreuzbandverletzung zu diagnostizieren.

Röntgenbild

Häufig wird nach der klinischen Untersuchung ein Röntgenbild des Kniegelenks in mehreren Ebenen angefertigt.
Es dient vor allem dazu

  • knöcherne Verletzungsfolgen auszuschließen und
  • die Integrität des Kniegelenks zu beurteilen.

Die Kreuzbänder selbst sind auf einer Röntgenaufnahme ebenso, wie Menisken und Seitenbänder nicht zu beurteilen.
Indirekt können über Knochenabsplitterungen auf eine Verletzung am hinteren Kreuzband geschlossen werden.

Wann braucht man ein MRT der Kreuzbänder?

Sollte der Verdacht auf eine Verletzung der weichgewebigen Kniebinnenstruktur bestehen, gehört die MRT (Magnetresonanztomografie) mittlerweile zur Standard Diagnostik.
Es entstehen hochauflösende Bilder mit starkem Weichteilkontrast.

  • Kleinste Wassereinlagerungen (Bone bruise im Kniegelenk) als Verletzungshinweis können erkannt werden.
  • Neben den Kreuzbändern können auch alle anderen weichgewebigen Strukturen wie
  • Menisken,
  • Seitenbänder und
  • Knorpel beurteilt werden.

So können auch Mehrfachverletzungen zweifelsfrei erkannt werden.

Bei einem hinteren Kreuzbandverletzung ist das MRT vom Knie die wertvollste Untersuchung.

Lesen Sie auch unser Thema MRT vom Knie.

Wie wird ein hinterer Kreuzbandriss behandelt?

Zur Behandlung eines Risses des hinteren Kreuzbandes kommen sowohl operative, als auch konservative Maßnahmen in Betracht.

Die Entscheidung über die bestmögliche Therapie hängt von vielerlei Faktoren, wie

  • Alter und
  • Aktivitätsgrad des Patienten,
  • Begleitverletzungen,
  • bereits bestehender Verschleiß und
  • allgemeiner Zustand des Kniegelenks ab und
  • ist stets eine individuelle Einzelfallentscheidung.

Die konservative Therapie besteht aus einer Kombination von

  • Schmerzbekämpfung mittels NSAR (Nichtsteroidalen Antirheumatika) wie Ibuprofen oder Diclofenac,
  • Orthesen (PTS Schiene),
  • Schonung
    und
  • Physiotherapie.

Alle konservativen Maßnahmen zielen darauf ab, den Schaden durch den Riss des hinteren Kreuzbandes auf ein möglichst geringes Maß zu reduzieren.

Konservative Behandlung ohne OP

Die konservative Behandlung eines hinteren Kreuzbandrisses kann in einigen Fällen eine wirksame Alternative zur Operation sein.
Die Frankfurter Spezialisten von Lumedis schaffen es durch eine optimierte Nachbehandlung in ca. 20% der Bahandlungsfälle eine gute Stabilität des Knies zu erreichen, sodass auf eine hintere  Kreuzbandplastik verzichtet werden kann.

  1. Knieorthese
    Eine spezielle Knieorthese kann dazu beitragen, das Kniegelenk zu stabilisieren und die Belastung zu reduzieren.
    Es gibt verschiedene Arten von Knieorthesen, die je nach individueller Situation des Patienten eingesetzt werden können.
    Bei einem vorderen Kreuzbandriss kann z.B. eine PTS Orthese eingesetzt werden.
  2. Trainingstherapie
    Eine speziell auf den Patienten abgestimmte Übungen kann helfen, die Stabilität des Kniegelenks zu verbessern, die Beweglichkeit zu erhöhen und die Muskulatur zu stärken.
    Eine regelmäßige Trainingstherapie mit abgestimmten Übungen kann auch dazu beitragen, das Risiko von Folgeverletzungen und Spätfolgen zu verringern.
    Welche Übungen in Ihrem Fall die besten sind, können Ihnen die Frankfurter Spezialisten für das Kreuzband verraten.
  3. Medikamente
    Schmerzmedikamente und entzündungshemmende Medikamente können dazu beitragen, Schmerzen und Schwellungen im Kniegelenk zu reduzieren.
  4. Ruhe und Schonung
    In den ersten Wochen nach der Verletzung kann eine Ruhepause und Schonung des betroffenen Beins empfohlen werden, um die Heilung zu fördern.

Hinteres Kreuzband gerissen - OP ja oder nein?

Ob eine Operation bei einem hinteren Kreuzbandriss (HKB-Ruptur) notwendig ist oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Ausmaß der Verletzung, den Symptomen, den individuellen Bedürfnissen des Patienten und der Stabilität des Kniegelenks.
In vielen Fällen kann eine konservative Behandlung erfolgreich sein, während in anderen eine Operation erforderlich sein kann.

Ob eine Operation bei einem hinteren Kreuzbandriss notwendig ist, hängt von der Schwere der Verletzung, der Knieinstabilität, den individuellen Anforderungen des Patienten und den begleitenden Verletzungen ab. Während eine konservative Behandlung bei Teilrissen, leichter Instabilität und weniger aktiven Patienten oft ausreichend ist, kann bei einem vollständigen Riss oder bei Patienten mit hohen sportlichen Anforderungen eine operative Rekonstruktion notwendig sein.

Die Spezialisten von Lumedis haben aufgrund Ihrer Erfahrung folgende Überlegungen zur Entscheidung „OP ja oder nein?“ bei einem hinteren Kreuzbandriss zusammengetragen.
Eine seriöse Empfehlung kann leider nur auf Basis einer umfangreichen Untersuchung und Analyse aller zu Verfügung stehenden Informationen getroffen werden.
Eine individuelle Beratung durch einen erfahrenen Orthopäden ist unerlässlich, um die beste Entscheidung zu treffen.

Wer braucht keine OP (nein)?

Eine konservative Therapie (OP-nein) kann immer dann erwogen werden, wenn

  • Teilruptur
    Wenn das hintere Kreuzband nur teilweise gerissen ist und das Knie weitgehend stabil bleibt, kann oft auf eine Operation verzichtet werden.
    Mit physiotherapeutischer Behandlung zur Kräftigung der Muskulatur und zur Stabilisierung des Kniegelenks können viele Patienten wieder zu einem schmerzfreien und stabilen Zustand gelangen.
  • Geringe Instabilität
    Wenn der Riss des hinteren Kreuzbands nur zu einer geringen Instabilität im Knie führt und der Patient keine schwerwiegenden Bewegungseinschränkungen oder funktionelle Defizite verspürt, kann eine konservative Therapie ausreichend sein. Dies gilt insbesondere für Patienten, die keine intensiven sportlichen Aktivitäten ausüben.
  • Alter und Aktivitätsniveau
    Bei älteren oder weniger aktiven Patienten, die keine sportlichen Höchstleistungen erbringen, kann eine nicht-operative Behandlung oft ausreichend sein. Durch gezielte Trainingstherapie und physiotherapeutische Übungen zur Stabilisierung des Kniegelenks kann die Funktionalität erhalten oder wiederhergestellt werden.
  • Individuelle Vorlieben
    Einige Patienten bevorzugen eine konservative Behandlung ohne Operation, insbesondere wenn die Beschwerden gering sind und keine erheblichen Einschränkungen bestehen.
    Hier kann der Fokus auf Muskelaufbau und die Anpassung des Aktivitätsniveaus gelegt werden.

Zur Behandlung erfolgt dann die Anlage einer Kniegelenksorthese, die das Kniegelenk stabilisiert und eine Heilung durch erneutes Aneinanderwachsen der Fasern unter Narbenbildung ermöglicht.

Wer braucht eine OP (ja)?

Eine Operation wird vor allem nötig wenn:

  • Vollständiger Riss des hinteren Kreuzbands
    Bei einem vollständigen Riss des hinteren Kreuzbands (HKB) kann es zu einer erheblichen Instabilität des Kniegelenks kommen. Besonders bei Patienten, die eine starke Knieinstabilität spüren und eine normale Funktionalität des Knies nicht wiedererlangen, kann eine Operation notwendig sein.
  • Schwere Instabilität
    Wenn das Knie durch den Riss des hinteren Kreuzbands instabil bleibt und der Patient wiederholt das Gefühl hat, dass das Knie "wegknickt" oder "nachgibt", spricht dies oft für eine operative Versorgung. Eine anhaltende Instabilität kann das Risiko für sekundäre Schäden wie Meniskusverletzungen oder Arthrose erhöhen.
  • Begleitverletzungen
    Wenn zusätzlich zum hinteren Kreuzband andere Strukturen des Knies verletzt sind, wie etwa Meniskus, Seitenbänder (mediales oder laterales Seitenband) oder andere wichtige Bandstrukturen, kann eine Operation die beste Option sein. Kombinationsverletzungen führen häufig zu einer deutlich höheren Instabilität des Knies, die konservativ schwer zu beheben ist.
  • Anspruchsvolle sportliche oder berufliche Aktivität
    Sportler, die auf hohe Stabilität und Belastbarkeit des Knies angewiesen sind, etwa in Sportarten wie Fußball, Skifahren, Handball oder anderen Sportarten mit schnellen Richtungswechseln und Belastungen des Knies, profitieren in der Regel von einer operativen Rekonstruktion des hinteren Kreuzbands.
    Auch Patienten, deren berufliche Tätigkeit eine hohe Kniebelastung erfordert, sollten eine Operation in Erwägung ziehen, um langfristige Folgeschäden und Instabilität zu vermeiden.
  • Chronische Beschwerden oder Folgeschäden
    Wenn eine konservative Therapie nicht erfolgreich ist und der Patient weiterhin unter Schmerzen, Instabilität oder funktionellen Einschränkungen leidet, kann eine nachträgliche operative Kreuzbandrekonstruktion sinnvoll sein. Auch degenerative Veränderungen wie Arthrose können durch eine andauernde Instabilität entstehen, die eine Operation erforderlich macht.
  • bei knöchernen Ausrissen des hinteren Kreuzbandes

Dann sollte eine Operation nach einer kurzen Phase der Schonung des Kniegelenks zur Abschwellung in den nächsten 2 bis 6 Wochen nach dem Riss durchgeführt werden.

Wie wird eine Kreuzband OP durchgeführt?

Es kann prinzipiell zwischen zwei operativen Verfahren zur Therapie eines Risses des hinteren Kreuzbandes unterschieden werden.

  • Die Kreuzbandnaht, bei der die gerissenen Enden des Kreuzbandes einfach wieder zusammengefügt und mit einer Naht aneinander gehalten werden, um zu heilen.
    Die Kreuzbandnaht kann nur bei einem frisch gerissenen Kreuzband erfolgen, da eine Heilung nur bei vitalem Kreuzbandgewebe möglich ist.
  • Zum Anderen eine Kreuzbandplastik oder Kreuzbandrekonstruktion, bei der ein Kreuzbandersatz aus körpereigenem Sehnenmaterial an ursprünglicher Stelle verankert wird, der dann die Funktion des hinteren Kreuzband übernehmen soll.
    Für die Kreuzbandplastik werden in der Regel Sehnenteilstücke der Gracilis- oder Semitendinosus-Sehne von der Schienbeinkante entnommen.
    Diese werden dann über Bohrkanäle an Oberschenkelknochen und Schienbein mit Platten und Schrauben so befestigt, dass sie die Funktion des ursprünglichen Kreuzbandes übernehmen können.

Beide operative Verfahren werden in der Regel durch eine Kniespiegelung minimalinvasiv, also durch eine Schlüsselloch-Technik durchgeführt, um eine möglichst kleine Wundfläche zu provozieren.

Im Anschluss an die OP erfolgt die Fixierung des Kniegelenks in einer Orthese, die über die nächsten Wochen schrittweise Bewegungsspielraum frei gibt.
Die ersten Tage nach der Operation erfolgt

  • die Lagerung in einer Schiene und
  • das Knie sollte mehrmals täglich gekühlt werden.
  • Meist wird während der OP eine Drainage eingelegt, die nach 1-2 Tagen entfernt werden kann.

Probleme / Komplikationen nach einer OP

Auch bei einer minimalinvasiven Operation des hinteren Kreuzbandes durch eine Kniespiegelung (Arthroskopie), gelten die allgemeinen Operationsrisiken jeder OP, zu denen

  • Blutungen,
  • Wundheilungsstörungen,
  • Infektion des Gelenkes oder
  • eine Beinvenenthrombose gehören.

Komplikationen, die speziell mit Operationen des hinteren Kreuzbandes verbunden sind, sind

  • Gefäß-Nerven-Verletzungen (besonders der Nerven und Gefäße die in der Kniekehle laufen) und
  • eine verbleibende Instabilität des Kniegelenkes oder
  • eine Bewegungseinschränkung, im Sinne einer fehlenden vollen Streck- oder Beugefähigkeit des Kniegelenkes.
  • Im Rahmen von Kniegelenksspiegelungen kommt es häufiger zu Verletzungen von kleinen Hautnerven, woraus ein Taubheitsgefühl oder Missempfindungen am Schienbein resultieren können.
    Diese klingen in der Regel von selbst wieder ab, wenn der Nerv sich erholt hat, was allerdings einige Wochen bis Monate dauern kann.

Aufgrund der Standardisierung solcher Eingriffe wie Operationen der Kreuzbänder in darauf spezialisierten Zentren und aufgrund des medizinischen Fortschritts der letzten Jahre sind die Risiken ernsthafter Komplikationen aber letztendlich als gering anzusehen.
Langfristig ist jedoch auch trotz minimalinvasiver Verfahren mit möglichst geringer Wundfläche und dementsprechend geringer Narbenbildung das Risiko für die Entwicklung einer Kniearthrose (Gonarthrose) erhöht.

Trainingsübungen nach einem Kreuzbandriss

Der Trainingsaufbau nach einem Kreuzbandriss ist unabhängig von der gewählten Behandlungsmethode langwierig und sollte sorgfältig durchgeführt werden, um das Ergebnis nicht negativ zu beeinflussen.

Je nach Behandler gibt es verschiedene Möglichkeiten den Trainingsaufbau zu gestalten. In der Regel ähneln sie sich aber überwiegend und werden lediglich durch individuelle Faktoren variiert.
Vor allem nach einer Operation erfolgt zunächst

  • eine Entlastung des Beines durch das Nutzen von Gehstöcken (ca. 20 kg Teilbelastung) für etwa vier Wochen.
  • Zudem erfolgt das Tragen einer PTS-Schiene (posterior tibial support = hintere Schienbein-Unterstützung) zum Schutz des operierten Kniegelenkes Tag und Nacht für sechs Wochen.
    Hierbei handelt es sich um eine Unterschenkelschiene mit einem Wadenkissen, welches als Polster das Zurückrutschen des Unterschenkels verhindern soll.
  • In direktem Anschluss an die Operation kann mit isometrischen Anspannungsübungen, in denen die Muskulatur so angespannt wird, dass keine Bewegung erfolgt zum Muskeltraining und Physiotherapie zur Lymphdrainage und leichten Krankengymnastik begonnen werden.
    Die ersten Bewegungsübungen erfolgen zum Schutz des hinteren Kreuzbandes in der Regel in Bauchlage.
    Aktive Beugung im Kniegelenk gegen Widerstand sollte für sechs Wochen vermieden werden.

Lumedis unterstützt Sie gerne, einen optimalen Rehabilitaionsplan auf Ihre individuelle Situation abgestimmt, zu entwickeln.

Laufbandanalyse - auch zur Prävention

Eine Laufbandanalyse des individuellen Laufstils vor und nach einer stattgehabten Knieverletzung dient dazu, die Kniebelastung in Zukunft möglichst ausgeglichen zu gestalten.
Hierzu können während der Laufbandanalyse

  • Verbesserungsvorschläge zur Optimierung des Laufstils ausgesprochen und
  • das bestmögliche Schuhwerk ausgewählt werden.

Dies geschieht durch Analyse des Laufverhaltens barfuß und mit Schuhen bei verschiedenen Geschwindigkeiten.
Videokameras zeichnen aus verschiedenen Perspektiven auf und in der Bodenplatte befinden sich Drucksensoren.
Die Auswertung erfolgt durch den Untersucher und eine Software.

Auf Basis der Laufbandanalyse kann der Reha-Trainingsplan individualisiert werden.

Lesen Sie auch mehr in unserem Artikel Laufbandanalyse.

Wie lange dauert Heilung hinteres Kreuzband?

Heilungsdauer

Die Heilungsdauer nach einem Riss des hinteren Kreuzbandes kann nicht pauschal vorhergesagt werden.

Im Verlauf können jedoch Belastung und Bewegung im Kniegelenk schrittweise aufgebaut werden.
Ziel ist ein

  • stabiles Kniegelenk,
  • optimaler Muskelaufbau und
  • eine sichere Koordination, um das vernarbte Kreuzband oder das Transplantat nach einer Operation vor weiteren Schädigungen zu schützen.

Bei konservativer Therapie eines unkomplizierten Teilrisses bei jungen, gesunden Patienten ist mit einer Heilung innerhalb von drei Monate zu rechnen.

Nach operativer Behandlung gestaltet sich der Heilungsverlauf in der Regel zeitaufwendiger.
Es ist mit einer Nachbehandlung und Rehabilitation abhängig vom operativen Verfahren von 6 -12 Monaten zu rechnen.

Selbst Leistungssportler erreichen trotz optimaler Betreuung durch Physiotherapeuten, Ärzte und Trainer in der Regel erst nach 12 Monaten ihr ursprüngliches Leistungsniveau.
Da es sich bei Rissen des hinteren Kreuzbandes aber generell um eher schwerwiegendere Verletzungen handelt, ist nicht sicher vorherzusagen, ob eine Rückkehr zur Vollbelastung erreichbar ist.

Leider erreicht ein nicht unerheblicher Teil der hinteren Kreuzbandverletzten nicht mehr das ursprüngliche Leistungsniveau.

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

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Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere Kniespezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Kniesprechstunde!