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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
Dr. Carmen Heinz
Dr. Franziska Zwecker
Dr. Bela Braag
Axel Lust

Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

direkt am Kaiserplatz
Kaiserstraße 14/Eingang Kirchnerstraße 2
60311 Frankfurt am Main

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Knie verdreht - So gefährlich ist das!

Lumedis - Ihre Kniespezialisten aus Frankfurt - Wir begleiten Sie bei der Heilung!

Ein verdrehtes Knie (med. Kniedistorsion) kann sehr ernste Folgen für die Funktionsfähigkeit Ihres Kniegelenks haben.
Gerne klären die Frankfurter Kniespezialisten von Lumedis mit Ihrer ganzen Erfahrung ab, wie schwer der Schaden ist und was man optimalerweise tun kann, um keinen Folgeschaden zu erleiden.
Hier finden Sie unsere Terminvereinbarung.

Axel Lust hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und eine ausgewiesener Kniespezialist.
Er hat eine fundierte Ausbildung in der operativen und konservativen Kniechirurgie und sich auf dieser Basis als ausschließlich konservative Kniespezialist etabliert hat.
Durch unsere ausgezeichneten Möglichkeiten der funktionellen Diagnostik, also eine Diagnostik durch Bewegungen, bei denen die Schmerzen der Knie entstehen, kann er vielen Betroffenen durch zielgerichtete, auf das jeweilige Problem abgestimmte Übungen helfen.

Was ist ein verdrehtes Knie?

Bei einem verdrehten Knie handelt es sich um eine Verletzung des Kniegelenks.
Das Kniegelenk ist ein Gelenk zwischen Oberschenkel- und Unterschenkelknochen und Kniescheibe.

Normalerweise kann man das Kniegelenk beugen und strecken und sehr geringfügig auch drehen.
Das Drehen des Knies ist allerdings nur bei gebeugtem Kniegelenk möglich.
Das gebeugte Knie kann man etwa um 40 Grad nach außen und um 10 Grad nach innen drehen.

Erfolgt eine Drehung über diesen normalen Bewegungsspielraum hinaus entsteht eine Verdrehung (Kniedistorsion).
Die Gelenkfläche wird dabei kurz aus ihrer ursprünglichen Position gedrückt.
Dabei können Strukturen des Gelenks, wie zum Beispiel Knorpel, Bänder oder sogar Knochen verletzt werden.
Bei einer Kniedistorsion kommt es aber nicht zu einer Ausrenkung des Kniegelenks.

Ursachen

Die Ursache für ein verdrehtes Knie ist meistens die abrupte Krafteinwirkung und Richtungsänderung im gebeugten Knie.

  • Diese Konstellation tritt sehr häufig beim Sport auf.
    Besonders bei Sportarten wie Fußball, Skifahren oder Snowboarden sind Distorsionen des Kniegelenks häufig.
    Beim Ski- und Snowboardfahren ist der Unterschenkel im Schuh fixiert und es gibt häufig abrupte Richtungsänderungen.
    Zum Beispiel bei unvorhersehbaren Hindernissen auf der Skipiste kann es dann leicht zu Knieverdrehungen kommen.
    Auch beim Fußball sind diese abrupten Richtungsänderungen im Lauf typisch. Weiterhin wird dem Knie sehr hohe Gewalten ausgesetzt wenn der Fuß sicher steht und der Oberkörper - im Rahmen eines Fouls - gewaltsam gedreht wird. 
  • Es kann allerdings nicht nur beim Sport zu Verdrehungen des Knies kommen, sondern auch beim Stürzen, Laufen oder Umknicken.
    In diesen Fällen ist die Verdrehung aber meist nicht so schlimm, da eine geringere Krafteinwirkung auf das Kniegelenk erfolgt.

Meist korreliert die Gewalteinwirkung und der Schaden am Kniegelenk.

Schematische Abbildung der anatomischen Strukturen eines Kniegelenks von vorne.
Anhand des Volumes des M. quadrizeps femoris kann man sich die Kraft vorstellen, der die Quadrizepssehne standhalten muss.

  1. Musculus rectus femoris
  2. Musculus vastus medialis
  3. Quadrizepssehne
  4. Patellasehne
  5. Musculus vastus lateralis

An welchen Symptomen erkennen Sie eine schwerere Verletzung nach einer Kniedistorsion?

Wenn das Knie verdreht wurde, können verschiedene Symptome auf eine schwerere Verletzung hindeuten.

  • Starke Schmerzen
    Wenn die Schmerzen im Kniegelenk sehr intensiv sind und nicht nachlassen oder sogar schlimmer werden, könnte dies auf eine schwerere Verletzung hinweisen.
  • Deutliche Schwellung
    Eine deutliche Schwellung des Knies, die innerhalb der ersten Stunden nach der Verletzung auftritt, kann ein Zeichen für eine ernstere Verletzung sein. Die Schwellung kann auch mit Blutergüssen (Hämatomen) einhergehen.
    Allerdings weist die Schwellung nicht immer auf die Schwere der Verletzung hin. In einiegen Fällen besteht keien Schwellung im Knie und trotzdem ist eine schwere Verletzung eingetreten.
  • Knacken im Knie nach der Verletzung
  • Unfähigkeit, das Bein zu belasten oder zu bewegen
    Wenn es Ihnen nicht möglich ist, das Bein zu belasten oder zu bewegen, kann dies auf eine ernsthafte Knieverletzung hindeuten. Schwierigkeiten beim Gehen oder Stehen treten möglicherweise auf.
  • Instabilität des Kniegelenks
    Wenn das Kniegelenk instabil oder "wackelig" ist und Sie das Gefühl haben, dass es nachgibt oder sich nicht richtig unterstützt anfühlt, könnte dies ein Hinweis auf eine schwerwiegendere Verletzung, wie beispielsweise einen Kreuzbandriss, sein.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit
    Wenn Sie Schwierigkeiten haben, das Knie zu beugen oder zu strecken, und dies von Schmerzen begleitet wird, könnte dies auf eine schwerere Verletzung hinweisen.

Wasser im Knie / Schwellung nach einem verdrehten Knie

Wasser im Knie ist oft ein Zeichen für eine stärkere Gewebeschädigung, man spricht von einem Kniegelenkserguss.
Dabei handelt es sich um eine Flüssigkeitsansammlung in der Kapsel des Kniegelenks. Der Erguss kann aus Gelenkflüssigkeit oder Blut bestehen.

  • Das Kniegelenk schwillt dann an, im Vergleich zum gesunden Knie ist das verletzte Knie viel dicker.
  • Durch den Erguss entsteht eine erhöhte Spannung im Kniegelenk.
  • Diese Spannung verursacht Schmerzen und
  • man kann das Knie nicht mehr in vollem Umfang bewegen.

Ein Erguss entsteht besonders häufig, wenn die Kniescheibe herausgesprungen oder verdreht ist, bei Kreuzbandrissen oder bei Knochenbrüchen.
Aber auch bei Meniskusschaden kann es zu Wasser im Knie (Schwellung) kommen.

Alle Erkrankungen die zu einem Kniegelenkserguß führen, haben wir unter unserem Thema Wasser im Knie und Übungen gegen Wasser im Knie zusammengefasst.
Für mehr Informationen bezüglich Knieerkrankungen lesen Sie häufige Erkrankungen des Kniegelenks.

Typisches Bild nach einer Knieverletzung.
Das rechte Kniegelenk (auf dem Bild links) ist stark geschwollen.
Die Kniegelenkskonturen sind verwaschen.
Das linke Knie dagegen ist gesund. Alle anatomischen Strukturen sind eindeutig zu erkennen.

Keine Schwellung nach einer Knieverdrehung ist ein guten Zeichen, da schwerere Verletzung fast immer mit einer Schwellung des Kniegelenks eingehergehen!

Instabilität

Instabilität im Kniegelenk nach einer Verdrehung ist oft ein Zeichen für Schädigungen des Bandapparates.
Die wichtigsten Bänder des Kniegelenks sind die Außenbänder und die Kreuzbänder.

  • Die Außenbänder geben dem Kniegelenk zu beiden Seiten hin Stabilität.
    Beim Strecken des Beins werden sie gespannt und verhindern dadurch ein Aufklappen des Kniegelenks zur Seite.
  • Die Kreuzbänder sind bei jeder Bewegung gespannt und stabilisieren so alle Kniebewegungen.

Ist eines der Kreuz- oder Seitenbänder gerissen, kann die Instabilität in der körperlichen Untersuchung wichtige Hinweise über die Verletzung geben.
So kann der Arzt zum Beispiel die Aufklappbarkeit testen. Ist das Kniegelenk nach außen oder innen aufklappbar ist entweder das Außen- oder Innenband gerissen.

Außerdem kann der Arzt mit dem Schubladentest die Kreuzbänder beurteilen. Lässt sich der Unterschenkel bei gebeugtem Bein unnatürlich weit nach vorne verschieben ist das vordere Kreuzband gerissen. Kann man den Unterschenkel nach hinten verschieben ist dagegen das hintere Kreuzband verletzt.

Abbildung einer unhappy Triade durch eine Gewalteinwirkung auf das äußere Knie

  1. Oberschenkelknochen (Femur)
  2. Kniescheibe (Patella)
  3. Riss des vorderen Kreuzbandes durch die Gewalteinwirkung
  4. wer findet die 4 ;-)
  5. Schwellung an der Knieinnenseite (rot)
  6. vollständiger Innenbandriss (Ruptur des Lig. collaterale mediale (tibiale) genu)

Knie verdreht, danach Knacken im Knie

Hört man nach einer Verdrehung des Kniegelenks (Kniedistorsion) bei Kniebewegungen ein Knacken oder Reiben, dann kann das ein Zeichen für einen Knorpelschaden sein.

  • Durch die Verletzung können kleine Stückchen aus dem Knorpel abreißen.
  • Diese schwimmen dann in der Gelenkflüssigkeit und können auch in den Gelenkspalt gelangen.
  • Bei Bewegung im Kniegelenk reiben sie dann im Gelenkspalt und verursachen dadurch ein Knacken.
    Dies kann zum Beispiel bei Meniskusrissen auftreten.
  • Die Knorpelstücke können sogar das Gelenk blockieren und Bewegung unmöglich machen.
    Solche Meniskusrisse müssen unbedingt behandelt werden, da sie sonst schwerwiegende Folgen am Kniegelenk verursachen können.
    Ohne Therapie kommt es zu Verschleißerscheinungen und letztendlich zur Arthrose des Kniegelenks.
  • Schwellung des Kniegelenks ist häufig die Folge.
  • bei chronischen Grunderkrankungen wie einer Kniearthrose kommt es häufig zum Knacken ohne Schwellung im Knie.

Wenn man bei der Kniedistorsion ein Kacken hört deutet dies auf einen Bandriss (Kreuzbandriss, Innenbandriss, Außenbandriss) hin, aber auch eine Meniskusverletzung ist möglich.

Weitere Informationen finden Sie unter unserem Thema freie Gelenkkörper im Kniegelenk.

Weitere Ursachen für ein Knacken im Kniegelenk können

sein.
Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem gesonderten Artikel Knacken im Knie.

Knacken im Kniegelenk ohne Schwellung kann besonders auf einen Meniskusriss oder Schleimhautfalte (Plica mediopatellaris) hindeuten.
Auch wenn keine Schwellung (Wasser im Knie) vorliegt, sollte jedes Knacken im Knie von einem guten und erfahrenen Orthopäden abgeklärt werden.

Weitere Informationen finden Sie in unseren Artikeln Knacken im Knie und Knacken im Knie beim Treppensteigen

Abbildung eines Innenbandrisses am Kniegelenk

  1. Außenband Knie (Ligamentum collaterale laterale)
  2. Kniescheibe (Patella)
  3. Ansatz der Patellasehne (Tuberositas tibiae)
  4. kompletter Riss des Innenbandes (Ruptur des Ligamentum collaterale mediale)

Knieschmerzen

Wenn man sich bei einem Unfall oder Sturz das Knie verdreht verursacht das unmittelbar Schmerzen.
Die Schmerzen sind dann so stark, dass das verletzte Knie gar nicht oder kaum noch belastet werden kann.

  • Wie stark die Knieschmerzen sind und
  • wie lange sie anhalten
  • ist ein Hinweis für die Schwere der Verletzung.

Die Schmerzen bei einer Dehnung halten viel kürzer an als bei einer Zerrung.
Ein Erguss (Wasser im Knie) kann ebenfalls Schmerzen verursachen, da die vermehrte Flüssigkeit in der Gelenkkapsel Druck ausübt. Ein verdrehtes Knie, das Schmerzen verursacht, muss aber nicht immer mit einem Erguss einhergehen.
Typisch für Knieverletzungen nach einer Verdrehung sind insbesondere Schmerzen bei Bewegung und Belastung des Kniegelenks.
Je nach Lokalisation der Schmerzen kann man vermuten welche Strukturen verletzt sind.

Wenn die Schmerzen sehr stark sind und lange anhalten sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Bestimmte Verletzungen des Kniegelenks können das Gelenk und den Knorpel im weiteren Verlauf schädigen oder ohne Therapie große Beeinträchtigungen für den Verletzten verursachen. Daher sollte die Therapiebedürftigkeit von einem Arzt beurteilt werden.

Gefährlich ist eine Verdrehung im Kniegelenk bei leichter Beugung unter Anspannen der Oberschenkelmuskulatur, da es häufiger zur Verschiebung/Auskugelung der Kniescheibe kommt. Dies wird durch Stürze, Tritte oder Anpralltraumen begünstigt.

Alle Ursachen, die zu Schmerzen im Kniegelenk führen, haben wir unter unseren Themen Knieschmerzen und häufige Erkrankungen des Kniegelenks zusammengefasst.

Schmerzen an der Innenseite nach einem verdrehten Knie

Die Lokalisation der Schmerzen kann bei einem verdrehten Knie viel Aufschluss darüber geben welche Strukturen genau verletzt sind. Schmerzen auf der Innenseite sprechen für eine Verletzung des inneren Seitenbandes oder des Innenmeniskus.

  • Ist das Innenband gerissen spürt man die Schmerzen an der Innenseite des Knies über dem Band. Da bei einer solchen Verletzung das gesamte Knie durch die Instabilität mehr Belastet wird, können die Schmerzen aber auch am ganzen Knie auftreten. Vor Allem bei Druck auf das Innenband können die Schmerzen verstärkt werden. Ein Riss des Innenbandes verursacht nach der Verletzung schnell eine Schwellung des Knies und einen Bluterguss.
    Weiter Informationen erhalten Sie unter unserem Thema Innenbandriss.
  • Die kleinere Form ist die Innenbanddehnung.
    Bei einer Innenbanddehnung kommt es meist zu keiner Schwellung im Kniegelenk und auch die Schmerzen an der Knieinnenseite sind meist geringer.
    Weiter Informationen erhalten Sie unter unserem Thema Innenbanddehnung.
  • Bei einer Innenmeniskusverletzung spürt man die stärksten Schmerzen im inneren Gelenkspalt. Auch hier kann der Schmerz durch äußeren Druck auf den Gelenkspalt verstärkt werden. Außerdem verursachen Bewegungen wie die Drehung des Knies nach außen und die Beugung des Knies Schmerzen an der Innenseite. Der Innenmeniskus ist stärker als der Außenmeniskus im Kniegelenk fixiert und mit dem inneren Seitenband verwachsen. Daher ist er weniger beweglich und dreimal häufiger von Verletzungen betroffen als der Außenmeniskus. 
    Weiter Informationen erhalten Sie unter unserem Thema Innenmeniskusriss.
  • Eine Sonderform dieser Verletzung ist die Unhappy Triad.
    Sie ist insbesondere bei Skiunfällen häufig. Dabei handelt es sich um eine Verletzung vom vorderen Kreuzband, dem inneren Seitenband und des inneren Meniskus, die alle miteinander verwachsen sind. Zu einer solchen Verletzung kommt es, wenn das gebeugte Knie nach außen hin stark verdreht wird und dabei noch in der X-Bein-Stellung ist.

Alle möglichen Ursachen für innenseitige Knieschmerzen haben wir in unserem Thema Schmerzen an der Knieinnenseite zusammengefasst. Mehr über Schmerzen am Meniskus erfahren Sie hier.

MRT Knie seitlich (T2):

  1. Oberschenkelknochen (Femur)
  2. Innenmeniskushinterhornriss
  3. Schienbein (Tibia)
  4. Knorpelglatze des medialen Kniegelenks (fehlender Knorpel/Knorpelschaden 4°)
  5. Innenmeniskusvorderhon ohne Schaden

Knieschmerzen an der Außenseite

Schmerzen an der Außenseite des Kniegelenks können ein Zeichen für die Verletzung des äußeren Seitenbandes oder des Außenmeniskus sein.

  • Bei einer Verletzung des Außenbandes ist vor Allem der Bereich über dem Außenband schmerzhaft und kann durch äußeren Druck verstärkt werden. Hinzu kommen eine Schwellung und ein Bluterguss.
  • Eine Verletzung des Außenmeniskus verursacht Schmerzen im äußeren Gelenkspalt, die auch durch äußeren Druck verstärkt werden können.
    Außerdem verursachen eine Drehung des Knies nach Innen und Streck- und Beugebewegungen im Kniegelenk Schmerzen.

Alle möglichen Ursachen für außenseitigen Knieschmerzen haben wir in unserem Thema Schmerzen an der Knieaußenseite zusammengefasst.

Weitere Informationen zu Außenbandverletzungen finden Sie in folgenden Artikeln:

Abblidung eines Läuferknies / Iliotibiales Bandsyndrom (ITBS)

  • Tractus iliotibialis (TITB)
  • Schleimbeutelentzündung und Sehnenentzündung des Tractus iliotibialis
    =  Läuferknies / Iliotibiales Bandsyndrom (ITBS)

Diagnose

Der behandelnde Arzt kann oft schon anhand der Symptome und der körperlichen Untersuchung eine Verdachtsdiagnose aufstellen.
Die Lokalisation und Ausprägung der Schmerzen und Begleiterscheinungen wie Schwellungen und Ergüsse lassen oft schon auf die geschädigte Struktur schließen. Da der Arzt aber nicht in das Knie hinein schauen kann, lässt sich aber nicht immer sicher sagen, um was für eine Verletzung es sich handelt. Je nach Schwere der Verletzung wird unterschiedlich diagnostiziert.

Treten lediglich leichte Schmerzen und keine Instabilität auf, sind weitere Diagnosemethoden nicht unbedingt nötig.

Werden die Beschwerden aber nicht besser oder hat der Arzt von Anfang an den Verdacht auf einen Knorpelschaden oder Bänderriss muss weitere Diagnostik betrieben werden.
Insbesondere wenn eine mögliche Operation im Raum steht, sollte im Vorfeld immer eine maximale Diagnostik betrieben werden.

Ultraschall

Eine Ultraschalluntersuchung kann bei einem verdrehten Knie Aufschluss über Flüssigkeitsansammlungen geben.

  • Einerseits kann man beim Ultraschall am Knie Zysten (z.B. eine Bakerzyste) oder Entzündungen erkennen,
  • aber es kann auch der Erguss bei einer Knieverletzung beurteilt werden.

Bei einer unklaren Schwellung im Knie sollte deswegen auf jeden Fall ein Ultraschall gemacht werden.

Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ist unschädlich für den Patienten, da es keine radioaktive Strahlenbelastung gibt.
Bei der Untersuchung wird Gel auf das Knie aufgetragen und dann ein kleiner Ultraschallkopf darauf gehalten.
Dieser Schallkopf sendet Schallwellen aus, die wiederum von dem Schallkopf aufgenommen und dann von einem Computer umgerechnet werden.

  • Ein Vorteil vom  Ultraschall ist, dass das Knie auch in Bewegung beurteilt werden kann.
    Man erkennt gut Weichteilverletzungen, zum Beispiel von Muskeln, Sehnen oder manchmal auch vom Gelenkknorpel.
  • Ein Nachteil ist, dass der Knochen wegen seiner hohen Dichte nicht beurteilen ist und hinter dem Knochen liegende Strukturen verdeckt.

Lesen Sie auch hier mehr zum Thema Ultraschall.

Röntgenbild

Ein Röntgenbild vom Knie ist hilfreich zur Beurteilung der knöchernen Anteile des Kniegelenks.

Röntgenstrahlen können zwar das Gewebe schädigen, die Strahlenbelastung bei einer Aufnahme vom Knie ist aber nicht so hoch, da das Bild weit genug vom Körperstamm entfernt aufgenommen wird.

Vor Allem bei starken Schmerzen oder Schwellungen nach einem Unfall sollte in jedem Fall ein Röntgenbild gemacht werden, um einen Bruch vom Kniegelenk auszuschließen.
Um besonders die Fortpflanzungsorgane vor den Strahlen zu schützen wird vor der Untersuchung ein Bleischutz um das Becken gelegt.
Das Knie wird dann zwischen die Röntgenröhre und die Filmplatte gelegt.
Bei der Aufnahme ist es wichtig sich nicht zu bewegen, ansonsten verwackelt das Bild und kann nicht beurteilt werden.
Oft werden mehrere Bilder aus verschiedenen Richtungen gemacht um die verschiedenen Ebenen des Kniegelenks beurteilen zu können.

Leider lassen sich keine Weichteilschäden wie

  • Meniskusriss
  • Kreuzbandriss
    oder
  • Seitenbandriss

im Röntgenbild vom Kniegelenk beurteilen.

Lesen Sie auch mehr zum Thema im Artikel Röntgen.

Wann braucht man ein MRT vom Knie?

Ein MRT vom Knie ist dann erforderlich, wenn man feinere Strukturen wie Knorpel, Menisken und Bänderbeurteilen möchte.

  • Ein MRT-Bild ist technisch gesehen eine andere Untersuchungsform.
    Ein MRT ist nicht wie von vielen angenommen die beste Untersuchungsform bei einem verdrehten Kniegelenk, sondern nur bei Weichteilverletzungen dem Röntgenbild überlegen. 
    Außerdem besteht die Möglichkeit die Bilder je nach Fragestellung unterschiedlich auszurichten.
  • So gibt es zum Beispiel spezielle Knochen- oder Weichteilfenster.

Ein MRT ist also dann erforderlich, wenn der Verdacht auf Meniskus-, Knorpel- oder Bandverletzungen besteht.

Das MRT (Magnetresonanztomographie) funktioniert über ein Magnetfeld. Bei dieser Untersuchung gibt es also keine Strahlenbelastung, allerdings ist es wichtig keine magnetischen Gegenstände am Körper zu tragen.

Lesen Sie auch hier mehr zum Thema MRT vom Knie.

Es ist wichtig diese Verletzungen mittels MRT auszuschließen. Bessere Informationen über die Verletzung helfen dem Orthopäden die Verletzung besser zu behandeln.

Was macht man wenn man das Knie verdreht hat?

Behandlung - Was ist nun zu tun?

In der akuten Verletzungssituation bei einer Knieverdrehung sollte nach der PECH-Regel vorgegangen werden.
PECH steht für

  • Pause
    Die Bewegung, die die Verletzung ausgelöst hat, sollte direkt unterbrochen werden.
  • Eis
    Das Knie muss gekühlt werden.
  • Compression 
    Es sollte eine Kompression des Kniegelenks mittels Verband oder Bandage erfolgen.
  • Hochlagerung
    Ebenfalls sollte das Bein hochgelagert werden.

Diese Maßnahmen sollen die Schwellung und einen Bluterguss verhindern und in der nächsten Zeit sollte das Gelenk weiter geschont werden. Dazu können zum Beispiel Krücken angewandt werden.

Die weitere Behandlung von einer Knieverdrehung hängt immer von der Schwere der Verletzung ab. Meist werden Verletzungen am Knie konservativ behandelt (also ohne Operation).
Konservative Therapien beinhalten unter anderem

  • Entlastung durch
  • ggf. Punktion des Kniegelenks
  • Akupunktur
  • Lasertherapie
  • Krankengymnastik,
  • Ruhe,
  • Medikamente
    und
  • Stabilisierung des Gelenks durch Verbände und Schienen.

Ist durch die Verletzung das Kniegelenk sehr instabil oder wenn der Patient das Knie im Alltag besonders viel belastet (bei der Arbeit oder als Sportler) kann jedoch eine Operation erforderlich sein.
Außerdem müssen innere Verletzungen des Kniegelenks wie Meniskus- oder Kreuzbandrisse auch teilweise operiert werden.

Kinesiotape

Das Kinesiotape oder auch „kinesiologisches Tape“ ist ein elastisches, selbstklebendes Tape.
Ein Vorteil des Kinesiotapes ist die Dehnbarkeit der Tapestreifen, sodass das verletzte Gelenk so gut wie uneingeschränkt weiter bewegt werden kann.
Je nach Art der Verletzung kann das Kinesiotape mit verschiedenen Techniken auf der Haut angebracht werden.

Am Kniegelenk soll es

  • die Gelenkfunktion unterstützen,
  • Schmerzen reduzieren und
  • das verletzte Gewebe entlasten und
  • somit zur schnelleren Heilung verhelfen.
  • Außerdem soll es neben dem Gelenk auch auf Muskulatur und Haut wirken.

Wissenschaftlich belegt ist die Wirksamkeit des Kinesiotapes allerdings nicht.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Wann man bei einem verdrehten Knie einen Arzt/Orthopäden aufsuchen sollte, hängt von den Beschwerden ab.

Hat man sich das Knie nur leicht verdreht und kann es schon schnell wieder belasten, ist es nicht unbedingt notwendig zum Arzt zu gehen.
Allerdings kann auch bei leichteren Verletzungen der Orthopäde den Heilungsprozess verbessern, zum Beispiel mit Schienen oder Tapes.

Hat man aber nach der Verletzung

  • starke Schmerzen,
  • ist das Gelenk instabil oder
  • angeschwollen (Wasser im Knie),

sollte man in jedem Fall einen Notfallarzt/Orthopäden aufsuchen.
In diesen Fällen sollten unbedingt Verletzungen der Kreuzbänder und Menisken ausgeschlossen werden. Diese Verletzungen können langfristig schwere Belastungen des Gelenks verursachen und Arthrosen auslösen.

Der Arzt/Orthopäde kann oft schon nach der körperlichen Untersuchung Verdachtsdiagnosen aufstellen.
Zur Absicherung der Diagnose kann der Arzt/Orthopäde noch ein Röntgenbild, eine Ultraschalluntersuchung oder eine MRT vom Kniegelenk machen.

Für mehr Informationen bezüglich Knieerkrankungen lesen Sie häufige Erkrankungen des Kniegelenks.

Heilungsdauer

Die Heilungsdauer bei einem verdrehten Knie kann man nicht pauschal vorhersagen.

Eine wichtige Rolle spielen

  • die Stärke der Verletzung,
  • das Alter des Patienten und
  • wie früh die Behandlung begonnen wurde.
  • Das Gelenk sollte in jedem Fall die ersten ein bis zwei Wochen nach der Verletzung geschont werden.
  • Wurde direkt nach der Verletzung die PECH-Regelangewandt (Pause, Eis, Compression, Hochlagern), kann das die Heilungsdauer deutlich beschleunigen.

Es ist aber in jedem Fall Geduld gefragt, das Gelenk und die Bänder brauchen viel Zeit um wieder die ursprüngliche Stabilität und Elastizität zu erreichen. Daher sollte man das Gelenk möglichst erst nach bis zu drei Monaten wieder voll belasten.
Sportler sollten sehr behutsam wieder mit dem Training einsteigen und die Intensität nur langsam steigern.

Wenn Bänder oder die Menisken (z.B. bei einem Meniskusriss) verletzt sind und wenn eine Operation erforderlich ist, ist die Heilungsdauer viel länger.

Lesen Sie bitte bei der jeweiligen Verletzung die genaue Heilungsdauer nach.

Dauer der Krankschreibung nach einer Kniedistorsion

Die Dauer der Krankschreibung kann sehr unterschiedlich lang sein und hängt im wesentlichen von der Ursache und den Begleitsymptomen (Schwellung, Schmerzen, ohne Schmerzen, etc.) ab.

Sie hängt auch

  • von der Schwere der Verletzung ab,
  • aber vor Allem die Art der beruflichen Tätigkeit ist entscheidend.

Sitzt man nur am Schreibtisch, braucht man nur für einige Tage (0-7 Tage) eine Krankschreibung/Arbeitsunfähigkeit.
Die notwendige Stabilität für das Kniegelenk kann bei der Arbeit durch Schienen erreicht werden.

Bei körperlicher Belastung im Rahmen der Arbeit muss ein Patient aber deutlich länger krank geschrieben (häufig mehrere Wochen) werden.
Kehrt ein Patient zur Arbeit zurück obwohl das Knie noch nicht ganz verheilt ist, sollte er bei wieder auftretenden Beschwerden seine körperlich belastende Arbeit immer unterbrechen können.

Wie hilft Lumedis eine Gang- und Laufanalyse das verdrehte Knie wieder herzustellen?

Eine Laufbandanalyse kann zur Ursachenfindung genutzt werden oder zur Rehabilitation von Beschwerden und Fehlbelastungen des Kniegelenks.

Bei einer Laufbandanalyse geht und läuft der Patient auf einem Laufband. Dabei werden seine Bewegungen auf Video aufgenommen und von 3D Druck-Sensoren vermessen. So können anschließend die Bewegungsabläufe analysiert werden.

  • Wenn Bewegungsanomalien oder Fehlbelastungen / Fehlstatiken entdeckt werden, können diese behandelt werden.
  • Außerdem kann ermittelt werden, welche Laufschuhe für den Patienten am besten geeignet sind.
    Dadurch können spätere Verletzungen des Kniegelenks verhindert werden.

Auf Basis der Daten können die besten Übungen für den Betroffenen zusammengestellt werden.

Hier geht es zur Terminvereinbarung und zu weiteren Informationen in unserem Artikel Laufanalyse.

Eine Laufbandanalyse zum richtigen Zeitpunkt in der Behandlung verkürzt die Zeit der Rehabilitation, da "gestresste Muskelgruppen" idenifiziert und behandelt werden können.

Übungen

Um sein Knie vor Verletzungen zu schützen gibt es verschiedene Übungen. Der Sinn hinter diesen Übungen ist in erster Linie die Oberschenkelmuskulatur zu stärken, um das Knie zu entlasten und generell eine bessere Bewegungskontrolle zu erhalten.

Beispiele für solche Übungen sind:

  • Knieausfallschritte
  • Kniebeugen
  • Balanceübungen
  • Lauf- und Sprungübungen

Übung Ausfallschritt - zur Dehnung der Oberschenkelmuskulatur

Wann mit den Übungen begonnen werden sollte und welche Übungen die "Besten" sind, können Ihnen die Kniespezialisten von Lumedis sagen.
Alle Übungen müssen auf

  • die Schwere der Verletzung
  • weitere Begleitverletzungen
  • allgemeiner Zustand des Kniegelenks
  • Alter des Betroffenen
  • und vielen weiteren Faktoren

angepasst werden.

Diese und weitere Übungen zeigt Ihnen unser Diplom-Sportwissenschaftler gerne vor Ort, vereinbaren Sie hier einen Termin.

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
Von Röntgenbildern / MRT´s / CT´s - wenn möglich die Originalbilder in großer Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) schicken.

Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere Kniespezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Kniesprechstunde!