Knieschmerzen nach dem Joggen

Knieschmerzen nach dem Joggen können aufgrund vieler Knieerkrankungen auftreten. Oftmals handelt es sich nur um eine Fehl- oder Überlastung. Dennoch sollten Schmerzen im Knie rasch abgeklärt werden, damit es nicht zur Chronifizierung kommt. Die Orthopäden von Lumedis in Frankfurt helfen Ihnen gerne mit ihrer großen Erfahrung in der Diagnostik und konservativen Behandlung von Knieschmerzen weiter. Hier kommen Sie zu Ihrem Wunschtermin!

Knieschmerzen nach dem Joggen treten häufig auf. Gerade bei Anfängern sind diese keine Seltenheit und sind häufig durch Überlastung und falsches Schuhwerk begründet. Knieschmerzen nach dem Joggen können Symptome einer Erkrankung oder Verletzung der anatomischen Strukturen des Knies sein.

Je nach Bereich, in dem Knieschmerzen auftreten, kann es sich um verschiedene Erkrankungen handeln. Die Einteilung erfolgt nach:

• Vordere Knieschmerzen
• Äußere Knieschmerzen 
• Hintere Knieschmerzen 
• Innere Knieschmerzen

1. Vordere Knieschmerzen / unter der Kniescheibe 

Schmerzen unterhalb der Kniescheibe werden auch als Patellaspitzensyndrom bezeichnet. Dabei ist die Sehne unterhalb der Kniescheibe entzündet. 

2. Äußere Knieschmerzen 

Ursachen für äußere Knieschmerzen sind besonders häufig das ITBS oder auch „Läuferknie“ genannt. Weiterhin auch Außenmeniskus-Verletzungen, Schleimbeutelentzündungen und Verletzungen des äußeren Kollateralbandes. Beim ITBS kommen die äußeren Knieschmerzen daher, dass der Tractus iliotibialis seitlich über die Außenseite des Knies zieht und dort Reibung erzeugt. 

3. Hintere Knieschmerzen 

Hintere Knieschmerzen können durch verschiedene Probleme verursacht werden. Darunter fallen:

• Verletzungen der hinteren Kreuzbänder
• eine Bakerzyste
• Kniearthrose
• Popliteussehnenentzündungen

Verletzungen der hinteren Kreuzbänder entstehen besonders bei Sportarten wie dem Skifahren oder Fußballspielen und äußern sich in Rissen oder Teilrissen. Die Bakerzyste ist eine Ausbuchtung im Kniegelenk und kann Schmerzen und Schwellungen im hinteren Kniebereich verursachen. Entzündungen der Popliteussehne, einer kleinen Sehne im hinteren Kniebereich, können Schmerzen und Steifheit verursachen.

4. Innere Knieschmerzen

Auch innere Knieschmerzen können auftreten. Ursachen können folgende sein:

• Innenmeniskusriss
• Innenbandverletzung
• Patellaluxation
• Bakerzyste

Eine Verletzung des Innenmeniskus, einem knorpeligen Gewebe im Knie, kann zu Schmerzen im inneren Kniebereich führen. Diese Verletzung kann durch plötzliche Bewegungen oder Überbeanspruchung verursacht werden. Eine Verletzung des Innenbandes, das das Knie stabilisiert und das Bein mit dem Oberschenkel verbindet, kann zu Schmerzen im inneren Kniebereich führen. Diese Verletzung kann durch ein Trauma oder durch Überbeanspruchung verursacht werden. Eine Patellaluxation tritt auf, wenn die Kniescheibe nach medial verrutscht. Auch degenerative Erkrankungen wie Arthrose können innere Knieschmerzen nach dem Joggen verursachen.

Ursachen für Knieschmerzen nach dem Joggen

• Überlastung 
• Fehlhaltung 
• Muskelungleichgewicht
• Ungeeignete Schuhe 
• ITBS 
• Kniearthrose 
• Patellasehnenentzündung / Patellaspitzensyndrom

Das Iliotibialband-Syndrom (ITBS) (auch "Läuferknie" genannt) ist eine Überlastungsverletzung, die durch Reibung des Iliotibialbands, einem dicken Band aus Bindegewebe, das vom Beckenknochen bis zum Knie verläuft, verursacht wird. ITBS tritt häufig bei Läufern und anderen Ausdauersportlern auf.

Kniearthrose, auch als Gonarthrose bezeichnet, ist eine degenerative Erkrankung des Kniegelenks, bei der der Gelenkknorpel allmählich abgebaut wird. Die Knorpelschicht, die normalerweise die Knochen des Kniegelenks schützt und reibungsloses Bewegen ermöglicht, wird dünner und brüchiger. Infolgedessen können sich Knochensporne (auch Osteophyten genannt) bilden, und das Gelenk wird steif und schmerzhaft.

Das Patellaspitzensyndrom, auch als Jumper's Knee bekannt, ist eine Überlastungsverletzung des Knies, die durch wiederholte Belastung der Patellarsehne am unteren Ende der Kniescheibe verursacht wird. Es tritt häufig bei sportlichen Aktivitäten auf, bei denen es zu wiederholten Sprüngen oder schnellen Stopps kommt, wie zum Beispiel beim Basketball, Tennis oder Volleyball.

Der Meniskus ist eine knorpelige Struktur im Kniegelenk, welche der Stoßdämpfung und Stabilisierung dient. Eine häufige Ursache für Schmerzen am Meniskus nach dem Joggen ist eine Meniskusverletzung, die durch plötzliche Dreh- oder Beugungsbewegungen des Kniegelenks verursacht wird. Die Schmerzen können dabei unterschiedlich stark sein und entweder an der Innenseite oder Außenseite des Kniegelenks auftreten.

Eine weitere mögliche Ursache für Schmerzen am Meniskus nach dem Joggen ist eine Überlastung durch eine falsche Lauftechnik oder eine unzureichende Stabilität der Oberschenkel- und Hüftmuskulatur. Durch eine Überlastung des Meniskus kann es zu Schmerzen und Entzündungen kommen.

Eine Quadrizepssehnenentzündung ist eine Entzündung der Sehne des Quadriceps-Muskels, der sich an der Vorderseite des Oberschenkels befindet und für die Streckung des Kniegelenks verantwortlich ist. Diese Art von Sehnenentzündung kann durch Überbeanspruchung, Verletzungen oder eine schlechte Körperhaltung verursacht werden.

Knieschmerzen nach dem Joggen bei Anfängern können verursacht werden durch: 

• Überbeanspruchung
•  zu schwache Muskulatur
•  schlechte Lauftechnik
•  falsches Schuhwerk

Lassen Sie sich bei der Schuhauswahl daher gerne gut beraten. Die Lauftechnik kann mittels Ganganalyse aufgedeckt und verbessert werden. Überbeanspruchung tritt gerade zu Beginn auf, wenn man zu oft joggt, ohne dem Körper die notwendigen Ruhephasen zu bieten. Hinzu sind zu Beginn die Muskeln noch schwach und brauchen Training, um sich aufzubauen. 

Knieschmerzen beim Treppensteigen nach dem Joggen können verschiedene Ursachen haben.

• Überbeanspruchung: Wenn Knieschmerzen nach dem Joggen auftreten, können sie durch Überbeanspruchung des Knies verursacht werden. Dies kann auf eine zu schnelle Zunahme der Laufintensität, unzureichendes Aufwärmen oder eine unangemessene Schuhwahl zurückzuführen sein.
• Runner's Knee: Runner's Knee, auch als Patellofemorales Schmerzsyndrom bekannt, ist eine häufige Ursache für Knieschmerzen bei Läufern. Es tritt auf, wenn sich die Kniescheibe (Patella) nicht richtig auf der Kniescheibenführung bewegt und Reibung und Schmerzen verursacht.

Mehr dazu: Knieschmerzen beim Treppensteigen.

Begleitende Symptome bei den Knieschmerzen nach dem Joggen sind Gelenkknacken, Schwellung und Überwärmung.

1. Gelenkknacken:

Gelenkknacken spricht für Gasblasenbildung in der Gelenkflüssigkeit. Wenn die Blasen platzen, erzeugt dies ein knackendes Geräusch.

2. Schwellung:

Eine Schwellung im Kniegelenk deutet auf Verletzungen oder entzündliche Erkrankungen wie eine Arthritis oder Infektionen so wie auch eine Bakerzyste oder einen akuten Gichtanfall hin. 

3. Überwärmung:

Überwärmung des Kniegelenks ist ein Entzündungszeichen und spricht somit häufig für eine Entzündung.

4. Wasser im Knie:

"Wasser im Knie" ist eine informelle Bezeichnung für eine Ansammlung von Flüssigkeit im Kniegelenk, die medizinisch als Kniegelenkerguss bezeichnet wird. Ein Kniegelenkerguss kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, darunter Verletzungen, Überbeanspruchung, Entzündungen, Infektionen oder degenerative Erkrankungen wie Arthrose. Die Beschwerden eines Kniegelenkergusses können Schmerzen, Schwellungen, Steifheit, eingeschränkte Beweglichkeit und ein Gefühl von "Wasser im Knie" sein. In einigen Fällen kann sich die Flüssigkeit so stark ansammeln, dass sie das Kniegelenk stark vergrößert und das Gehen erschwert.

Die Diagnosestellung der Knieschmerzen nach dem Joggen erfordert eine gute Anamnese und eine körperliche Untersuchung, welche das Knie auf Instabilität und Schwellungen und Rötungen prüft. Gegebenenfalls kann man dann noch bildgebende Verfahren und Bluttests auf bspw. Entzündungszeichen testen.

Ein Ultraschall ist eine schnell verfügbare und einfach durchzuführende Diagnosemaßnahme. Damit kann man zum Beispiel Zysten und Flüssigkeitsansammlungen im Knie in Größe und Ausbreitung darzustellen. Allerdings kann ein Ultraschallbild nicht zwischen Wasser- oder Eiteransammlungen differenzieren.

Ein Röntgenbild wird dann gemacht, wenn man sich auch die knöchernen Strukturen des Knies genauer anschauen möchte, zum Beispiel um Frakturen oder Arthrose des Knies auszuschließen. Dies funktioniert mit dem Röntgenbild besonders schnell und gut. Die Strahlenbelastung eines Röntgen ist auch nicht sehr hoch. 

Ein MRT vom Knie sollte dann in Betracht gezogen werden, wenn man Weichteilverletzungen des Knies vermutet. Beispielsweise wenn vermutet wird, dass ein Bänderriss oder eine Meniskusverletzung vorliegt. Bei einem MRT gilt allerdings zu beachten, dass es häufig zu langen Wartezeiten kommen kann und dass es eine kostspielige Untersuchung ist.

EMG steht für Elektromyographie und ist eine diagnostische Untersuchungsmethode, die verwendet wird, um die elektrische Aktivität der Muskeln zu messen. Bei Knieschmerzen kann EMG eingesetzt werden, um festzustellen, ob es eine Funktionsstörung der Muskeln oder Nerven im Bereich des Knies gibt, die zu den Schmerzen beitragen könnten. EMG kann helfen, die genaue Ursache von Knieschmerzen zu identifizieren und kann bei der Entwicklung eines individuellen Behandlungsplans hilfreich sein.

Die Therapie der Knieschmerzen nach dem Joggen beinhalten die Schonung und Ruhepausen des Knies und der Muskulatur. Um die Schmerzen zu lindern, können Schmerzsalben und Schmerzmittel verwendet werden. Um das Knie wieder zu stabilisieren, kann Kinesiotape verwendet werden. Je nach Ursache und Schweregrad der Knieschmerzen kann eine Operation notwendig werden. Eine Operation kann häufig dann helfen, wenn der Meniskus oder die Kniebänder gerissen sind. 

Kinesiotape nutzt man zum Tapen des Knies. Das Kinesiotape gibt es in verschiedenen Farben. Laut der kinesiologischen Farbenlehre wirkt das blaue Tape kühlend, es wird besonders bei Prellungen oder Überwärmung verwendet. Rote Kinesio-Tapes wirken hingegen wärmend und anregend. Die Farben Beige und Schwarz wirken eher neutral. 

Je nach Ursache kommen kühlende Salben in Frage oder Wärmecremes zur Linderung von Arthroseschmerzen zum Beispiel. Kälte sollte besonders bei Überwärmung und Verletzungen angewendet werden. Salben mit Wirkstoffen wie Ibuprofen und Diclofenac sind frei verkäuflich und helfen gegen Schmerzen. 

Gegen die Knieschmerzen nach dem Joggen können frei verkäufliche Schmerzmittel und Entzündungshemmer wie Ibuprofen oder Diclofenac angewendet werden. Jedoch sollte eine Behandlung in Eigenregie auf maximal eine Woche begrenzt sein, denn wie alle Medikamente haben diese Schmerzmittel Nebenwirkungen, wenn sie zu oft oder zu lange eingenommen werden.

Wie lange man pausieren sollte, hängt von der Schwere der Knieschmerzen und der zugrunde liegenden Ursache ab. Wenn die Schmerzen mild sind und keine offensichtliche Verletzung vorliegt, kann es ausreichen, für ein paar Tage zu pausieren und das Knie zu schonen.

Wenn die Schmerzen jedoch schwerwiegender sind oder länger als ein paar Tage anhalten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten. In einigen Fällen kann es notwendig sein, das Joggen für mehrere Wochen oder sogar Monate zu unterlassen, um dem Knie Zeit zur Erholung zu geben.

Zur Prävention von Knieschmerzen nach dem Joggen kann gerade bei Beginnern eine Laufbandanalyse hilfreich sein. Die Laufbandanalyse ist eine Untersuchung, bei der ein Laufband genutzt wird, um die Lauftechnik und das Bewegungsmuster eines Läufers zu bewerten. Dabei können Fehler in der Technik aufgedeckt werden, die zu Verletzungen oder ineffizienter Laufleistung führen können.

• Quadriceps-Dehnung: Stehen Sie aufrecht, halten Sie sich an einem Gegenstand fest und ziehen Sie ein Bein mit der Hand zum Gesäß. Halten Sie die Position für 30 Sekunden und wechseln Sie dann das Bein.
• Hamstring-Dehnung: Legen Sie sich auf den Rücken und legen Sie ein gerades Bein auf einer erhöhten Fläche ab, wie z.B. einer erhöhten Matte. Beugen Sie das andere Bein und ziehen Sie es in Richtung Brust. Halten Sie die Position für 30 Sekunden und wechseln Sie dann das Bein.
• Wandsitzen: Stellen Sie Ihre Füße leicht nach außen gedreht und hüftbreit auf. Jetzt lehnen Sie sich mit geradem Rücken zurück an die Wand und rutschen so weit nach unten, bis die Beine im Knie einen rechten Winkel bilden (Oberschenkel parallel zum Boden). Die Füße bleiben während der gesamten Übung fest am Boden.
• Kniebeugen: Halten Sie die Kniebeuge für 10-15 Sekunden.