Verspannungen am Brustbein

Verspannungen am Brustbein entstehen dann, wenn die Muskeln und Faszien im Brustbereich, insbesondere jene, die mit dem Brustbein verbunden sind, verhärten oder sich verkrampfen. Dies kann zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen und tritt oft durch Überlastung, Fehlhaltungen oder Stress auf.

• Fehlhaltungen, beispielsweise durch ständiges Sitzen am Schreibtisch.
• Überbeanspruchung der Brustmuskulatur, etwa beim Sport.
• Psychische Belastungen wie Stress, die zu muskulären Anspannungen führen.
• Bewegungsmangel oder einseitige Belastungen.
• Nach Verletzungen oder Operationen in der Brustregion.

Im Gegensatz zu einem Herzinfarkt sind Verspannungen am Brustbein meist bewegungsabhängig und werden durch Druck oder bestimmte Haltungen verstärkt. Herzinfarktsymptome hingegen äußern sich oft durch einen plötzlich auftretenden, drückenden Schmerz, der in Arme oder Kiefer ausstrahlen kann, begleitet von Symptomen wie Atemnot oder Übelkeit. Eine ärztliche Abklärung ist bei Unsicherheit jedoch unbedingt erforderlich.

Typische Begleiterscheinungen sind lokale Schmerzen im Brustbeinbereich, Druckempfindlichkeit und ein Ziehen oder Stechen, das sich bei Bewegung verstärken kann. Gelegentlich treten auch Muskelverhärtungen im Bereich des Brustkorbs oder des oberen Rückens auf.

Schmerzen am Brustbein durch Verspannungen äußern sich häufig als dumpfes Druckgefühl oder als punktuelles Stechen. Manche Patienten beschreiben es auch unangenehmes Ziehen. Diese Beschwerden sind oft bewegungs- oder haltungsabhängig und können durch körperliche Aktivität verstärkt werden.

Ein Brennen hinter dem Brustbein kann durch gastrointestinale Ursachen wie Sodbrennen oder eine Refluxerkrankung ausgelöst werden. Dabei gelangt Magensäure in die Speiseröhre, was ein brennendes Gefühl im Brustbereich verursacht. Dies unterscheidet sich deutlich von muskulären Verspannungen, da die Beschwerden meist mit Mahlzeiten oder Liegepositionen zusammenhängen.

Die Diagnose beginnt mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung während der Vorstellung beim Arzt. Der Arzt überprüft die Beweglichkeit des Brustkorbs, sucht nach Druckschmerzpunkten und beurteilt die Haltung. Bei Bedarf können bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall eingesetzt werden, um andere Ursachen auszuschließen. Zur Abgrenzung zu einem Herzinfarkt werden auch ein Elektrokardiogramm und Blutuntersuchungen angefertigt. 

Ein MRT wird in Betracht gezogen, wenn die Symptome trotz Behandlung anhalten oder unklare Beschwerden vorliegen. Dieses Verfahren liefert detaillierte Bilder von Muskeln, Bändern und Knorpel und kann Entzündungen oder strukturelle Veränderungen erkennen.

Verspannungen am Brustbein sollten je nach Ursache behandelt werden. Um muskuläre Verpsannungen und Verkrampfungen zu lösen, können Physiotherapie und gezielte Dehnübungen helfen. Hinzukommend spielen Wärmeanwendungen und Massagen für die Durchblutung eine Rolle und lösen Verkrampfungen. Auch Entspannungstechniken wie Yoga oder Atemübungen wirken unterstützend. Um Verspannungen zu lösen ist es auch wichtig an seiner Körperhaltung zu arbeiten und diese langfristig zu verbessern. 

In der Regel lassen sich Verspannungen am Brustbein mit der richtigen Therapie innerhalb weniger Wochen lösen. Bei anhaltenden Belastungen oder wiederholtem Auftreten sollte jedoch ein langfristiger Ansatz, etwa durch regelmäßige Übungen, verfolgt werden.

Bei Lumedis nutzen wir Muskelfunktionsdiagnostik des Brustkorbs. Mit Hilfe von Elektromyographie (EMG) analysieren wir muskuläre Dysbalancen im Brust- und Rückenbereich, um gezielt die Ursachen der Verspannungen zu identifizieren. Die Durchführung eines EMGs ist eine Untersuchung, bei der die elektrische Aktivität der Muskeln gemessen wird. Dafür werden kleine Elektroden auf die Haut über dem zu untersuchenden Muskel geklebt oder in manchen Fällen dünne Nadelelektroden in den Muskel eingeführt. Während der Untersuchung wird der Muskel in Ruhe und bei Anspannung beobachtet, um zu prüfen, wie gut die Nerven die Muskeln steuern. Das EMG hilft, Muskel- oder Nervenprobleme zu erkennen und liefert wichtige Informationen über die Funktion und mögliche Störungen der Muskulatur. Die Untersuchung ist meist wenig schmerzhaft und dauert nur wenige Minuten.

Basierend auf den gewonnenen Daten erstellen wir ein maßgeschneidertes Übungsprogramm, das sowohl Dehn- als auch Kräftigungsübungen umfasst, um muskuläre Ungleichgewichte auszugleichen und die Beschwerden langfristig zu lindern.

Beginnen Sie beispielsweise mit einer Brustdehnung an der Wand. Stellen Sie sich seitlich zu einer Wand und legen Sie Ihre Handfläche auf Schulterhöhe an die Wand. Drehen Sie Ihren Oberkörper langsam von der Wand weg, bis Sie eine sanfte Dehnung im Brustbereich spüren. Halten Sie die Dehnung für etwa 20 bis 30 Sekunden und wechseln Sie anschließend die Seite.

Eine weitere effektive Übung ist die Rückendehnung im Vierfüßlerstand. Gehen Sie in den Vierfüßlerstand, wobei Ihre Hände unter den Schultern und die Knie unter der Hüfte positioniert sind. Lassen Sie Ihren Rücken wie eine Katze nach oben rund werden, ziehen Sie das Kinn leicht zur Brust, und atmen Sie dabei tief aus. Anschließend gehen Sie in die entgegengesetzte Bewegung, indem Sie den Rücken durchdrücken und den Kopf leicht anheben. Wiederholen Sie diesen Ablauf langsam 8-10 Mal.

Für eine tiefergehende Entspannung eignet sich die Thoraxmobilisation mit einem Handtuch. Rollen Sie ein Handtuch zusammen und legen Sie es längs auf den Boden. Legen Sie sich so darauf, dass die Rolle entlang Ihrer Wirbelsäule verläuft. Breiten Sie die Arme seitlich aus, sodass Ihre Brust geöffnet wird, und atmen Sie tief ein und aus. Verweilen Sie in dieser Position für etwa 1-2 Minuten und lassen Sie dabei die Spannung im Brustkorb nach und nach los.

Die Dehnung im Türrahmen ist ebenfalls sehr hilfreich. Stellen Sie sich in einen Türrahmen und legen Sie beide Unterarme auf Schulterhöhe an die Rahmenkanten. Treten Sie mit einem Bein leicht nach vorne und lehnen Sie sich vorsichtig in den Türrahmen hinein, bis Sie die Dehnung in der Brustmuskulatur spüren. Halten Sie diese Position für etwa 20 Sekunden, bevor Sie langsam wieder zurückgehen.

Zum Abschluss können Sie eine Übung für die Atmung durchführen, wie die tiefe Zwerchfellatmung. Legen Sie sich flach auf den Rücken und platzieren Sie Ihre Hände auf Ihren unteren Rippen. Atmen Sie langsam durch die Nase ein, sodass sich Ihre Rippen seitlich ausdehnen. Atmen Sie anschließend vollständig durch den Mund aus, während Sie sanft Druck auf Ihre Rippen ausüben. Diese Übung hilft, die Atmung zu vertiefen und Spannung im Brustkorb zu reduzieren.

Indem Sie diese Übungen regelmäßig durchführen, können Sie Verspannungen effektiv lösen und langfristig für mehr Beweglichkeit und Wohlbefinden im Brustbereich sorgen.