Schmerzen in der Wade können verschiedene Ursachen habe. Von vollständig harmlos bis zur lebensbedrohlichen Erkrankung kann sich dahinter alles verbergen. Gerne beraten Sie die Orthopäden von Lumedis mit Ihrer umfangreichen Erfahrung. Hier finden Sie unsere Terminvereinbarung.
Axel Lust hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert. Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und eine ausgewiesener Kniespezialist. Er hat eine fundierte Ausbildung in der operativen und konservativen Kniechirurgie und sich auf dieser Basis als ausschließlich konservative Kniespezialist etabliert hat. Durch unsere ausgezeichneten Möglichkeiten der funktionellen Diagnostik, also eine Diagnostik durch Bewegungen, bei denen die Schmerzen der Knie entstehen, kann er vielen Betroffenen durch zielgerichtete, auf das jeweilige Problem abgestimmte Übungen helfen.
verschiedenen Muskeln, von denen die meisten eineBeugung im Kniegelenk und ein Strecken der Fußsohle nach unten (zum Beispiel wichtig beim Zehenspitzenstand) ermöglichen.
Außerdem verlaufen Gefäße und Nervenbahnen durch die Wade.
Von jeder dieser verschiedenen Strukturen können Schmerzen in der Wade ausgehen.
Die Schmerzen können je nach Ursache ganz unterschiedlich ausfallen, sie können zum Beispiel
Auch der Schmerzcharakter kann unterschiedlich sein, zum Beispiel dumpf oder stechend.
Es kann sich um ganz einfache Ursachen wie einen simplen Muskelkater oder Muskelzerrungen handeln aber auch schwere Erkrankungen wie eine Thrombose oder Durchblutungsstörungen des Unterschenkels oder ein Bandscheibenvorfall können hinter den Schmerzen in der Wade stecken.
Daher ist es wichtig, die Ursache der Schmerzen abzuklären um eventuelle Folgeschäden zu vermeiden.
Wadenschmerzen können einseitig (rechts oder links) oder beidseitig auftreten und liefern wertvolle Hinweise auf die Ursache der Wadenschmerzen.
Was kann Schmerzen in der Wade verursachen?
Schmerzen in der Wade können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Mögliche Ursachen können sein:
Muskelkrampf Auch bekannt als Wadenkrampf, tritt oft plötzlich auf, besonders während der Nacht oder körperlichen Aktivitäten. Es fühlt sich an wie eine harte, schmerzhafte Kontraktion des Muskels.
Muskuläre Belastung / Muskelverletzungen (Muskelfaserriss, Zerrung, Prellung) Überdehnung oder Mikrorisse in den Wadenmuskeln können zu Schmerzen und Steifheit führen. Dies kann durch Überanstrengung oder ungewohnte körperliche Aktivitäten verursacht werden.
Achillessehnenentzündung Reizung oder Entzündung der Achillessehne, die den Wadenmuskel mit dem Fersenbein verbindet, kann Schmerzen im unteren Bereich der Wade verursachen.
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) / Durchblutungsstörungen (durch Arteriosklerose = pAVK) Verengung der Blutgefäße, die zu reduziertem Blutfluss in die Beine führen, kann Schmerzen in der Wade während des Gehens verursachen.
Tiefe Venenthrombose (TVT) / Beinvenenthrombose Ein Blutgerinnsel in den tiefen Venen des Beins kann zu plötzlichen, ernsthaften Schmerzen führen. Dies ist ein medizinischer Notfall, der sofortige Behandlung erfordert.
Baker-Zyste Eine mit Flüssigkeit gefüllte Zyste in der Kniekehle kann Druck auf die Wadenmuskulatur ausüben und Schmerzen verursachen. Insbesondere eine geplatze Bakerzyste kann Schmerzen in der Wade verursachen.
Ischias Manchmal kann eine Reizung des Ischiasnervs Schmerzen in der Wade verursachen. Besonders das sogenannter S1 Syndrom ist für Schmerzen in der Wade verantwortlich.
Bandscheibenvorfall der LWS Bei einem Bandscheibenvorfall der LWS berichten die Betroffen häufig, dass die Wade krampft.
Medikamente Bestimmte Medikamente können Muskelkrämpfe oder Schmerzen in der Wade als Nebenwirkung haben. Zu nennen sind z.B. Cholesterinsenker wie Atrovastatin oder Rosuvastatin.
Kompartmentsyndrom Dies ist ein ernsthafter Zustand, bei dem erhöhter Druck innerhalb eines der Muskelkompartimente des Beins zu Schmerzen und anderen Symptomen führt.
Dehydratation und Elektrolytungleichgewicht Diese können zu Muskelkrämpfen und Schmerzen in der Wade führen.
Überbeanspruchung Zu intensives Training oder das Tragen ungeeigneter Schuhe kann zu Überbeanspruchung der Wadenmuskulatur führen.
Ihr Beschwerden in der Wade haben sich chronifiziert oder wird nicht besser? Gerne schauen sich die Muskel- und Wadenspezialisten von Lumedis aus Frankfurt Ihren Fall an und beraten Sie mit Ihrer großen Erfahrung!
Nur wenn
Ursache
Ausmaß
weitere begleitende Verletzungen
Ihrer Probleme an der Wade berücksichtigt werden, ist eine zielgerichtete Behandlung möglich.
Lumedis Privatpraxis für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin
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Eine Achillessehnenentzündung kann die Ursache für Schmerzen in der Wade sein, wobei die Schmerzen vor allem
im unteren Bereich der Wade und
an und oberhalb der Ferse lokalisiert sind.
Zusätzlich zu den Schmerzen kann eine Schwellung der entsprechenden Bereiche auftreten.
Die Entzündung entstehtdurch
eine Überlastung oder Fehlbelastung der Achillessehne. Dies kann zum Beispiel durch zu viel Training und durch Muskelverkürzungen entstehen. Dadurch entsteht eine vermehrte Belastung der Achillessehne und sie entzündet sich.
einen Erreger, der zum Beispiel über eine Hautverletzung in den Körper eingedrungen ist. Dies ist aber als Ursache eher selten.
Ermüdung der Muskulatur bei zu starker Belastung oder
einen gestörten Elektrolythaushalt mit Mangel an Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium.
Aber auch Störungen vom Hormonhaushalt und des Stoffwechsels sowie
Muskelerkrankungen können die Ursache für Wadenkrämpfe sein
und sollten daher beim Arzt abgeklärt werden.
Bei einem Wadenkrampf kontrahiert sich die Wadenmuskulatur unkontrolliert. Diese starken Kontraktionen verursachen während des Krampfes Schmerzen. Aber je nachdem wie lange der Krampf gedauert hat und dadurch die Muskulatur gereizt hat, können die Schmerzen auch nach dem Krampf noch länger bestehen bleiben.
Mehr Informationen finden Sie in unserem gesonderten Artikel Wadenkrampf.
Muskelzerrung
Eine Ursache für Schmerzen in der Wade kann auch eine Muskelzerrung sein.
Diese entsteht, wenn die Wadenmuskulatur zu stark gedehnt wird, das passiert häufig bei plötzlicher zu starker Belastung, meist beim Sport.
Häufig ist ein nicht ausreichendes Aufwärmen vor dem Sport der Grund für eine Zerrung. Aber nicht nur beim Sport, sondern auch in anderen Lebenssituationen können unnatürliche Bewegungen der Wadenmuskulatur zu einer Zerrung führen.
Diese äußert sich mit Schmerzen, die eher langsam entstehen und dann stärker werden.
Eine Zerrung ist eine Überdehnung der Muskulatur und noch kein Muskelfaserriss, daher heilt sie mit ausreichender Schonung meist innerhalb von wenigen Tagen gut aus.
Die Wadenzerrung ist die kleiner Verletzungsform gegenüber dem Muskelfaserriss der Wade. Mehr Informationen finden Sie in unseren Artikeln Ziehen in der WadeundWadenzerrung.
Abbildung der Anatomie einer Muskelfaser
Muskelbündel
Muskelfaser
Muskelfaserriss der Wade
Unsere Muskeln bestehen aus mehreren Fasern, die nebeneinander liegen.
Bei zu starker Belastung, etwa bei
abrupten Bewegungen, wie sie oft beim Fußball oder Tennis vorkommen,
aber auch wenn man untrainiert ist und dann die Muskulatur plötzlich zu extrem belastet
können diese Fasern einzeln oder auch zu mehreren reißen, es entsteht ein Muskelfaserriss. Dieser äußert sich durch
Eine Muskelprellung in der Wade entsteht durch Krafteinwirkung auf die Muskulatur von außen, etwa durch Schläge oder Stürze auf die Wade, und wird häufig auch als Pferdekuss bezeichnet.
Die Prellung ist eine sehr häufige Sportverletzung und wird besonders oft in Mannschafts- oder Zweikampfsport durch Tritte oder Schläge verursacht.
Durch den Schlag wird das Muskelgewebe beschädigt und
es entsteht ein Bluterguss in der Muskulatur.
Es kommt zu Schmerzen und einer Schwellung in der Wade.
Mehr dazu finden Sie in unserem Artikel Wadenprellung.
Wadenschmerzen als Hinweis auf einen Bandscheibenvorfall der LWS
Wadenschmerzen können ein Hinweis auf einen Bandscheibenvorfall der LWS (L5/S1) sein. Die Bandscheiben sitzen zwischen den Wirbelkörpern der Wirbelsäule.
Bei einem Bandscheibenvorfall kommt es durch Degeneration oder Überlastung der Wirbelsäule zu einer Vorwölbung der Bandscheibe, die dann auf die Nervenwurzeln drücken kann.
Es kann dann zu Sensibilitätsstörungen und Schmerzen in den Bereichen kommen, die durch die komprimierten Nervenwurzeln sensibel versorgt werden (Dermatome).
Außerdem kann es zu Lähmungen der durch die Nervenwurzeln versorgten Muskeln kommen.
Eine häufige Lokalisation für einen Bandscheibenvorfall ist zwischen dem Lendenwirbel 5 (der letzte Lendenwirbel) und dem Sakralwirbel 1 (also sehr weit unten an der Wirbelsäule). Ein Eindrücken der Nervenwurzeln in diesem Bereich kann zu
Sensibilitätsstörungen und Schmerzen an der Wade führen.
Aber auch auf dem Fußrücken und
der Fußaußenkante sowie
an der Vorderseite des Unterschenkels und
am Oberschenkel
kann sich ein Bandscheibenvorfall von L5/S1 (Bandscheibenvorfall LWS) bemerkbar machen. Je nachdem ob der Bandscheibenvorfall eher nach rechts oder links verlagert ist oder sogar beide Nervenwurzeln eindrückt kann auch die Symptomatik entweder einseitig oder beidseitig auftreten. Viele Betroffen berichten bei einem Bandscheibenvorfall der LWS über Wadenschmerzen, die teilweise wie ein Muskelkater beschrieben werden. Diese Wadenschmerzen werden in der Regel auch durch Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule (LWS) begleitet.
MRT der LWS (seitlich, T2) mit einem Bandscheibenvorfall L5/S1:
Wirbelkanal (Spinalkanal)
Dornfortsatz
Bandscheiben L3
Bandscheibenvorwölbung L 4/5
Wirbelkörper L5
Bandscheibenvorfall L5/S1
Thrombose
Eine Beinvenenthrombose ist ein Blutgerinnsel, das sich an einer Vene festsetzt und diese verschließt oder schlechter durchgängig für den Blutfluss macht.
Ein solches Gerinnsel entsteht häufig
nach langem Sitzen zum Beispiel nach langen Busfahrten oder Flügen.
Weitere Risikofaktoren sind zu wenig Flüssigkeitszufuhr,
Außerdem kommt es zu einer rot-bläulichen Verfärbung und
Überwärmung des betroffenen Bereichs.
Da sich ein Thrombus von der Venenwand lösen und mit dem Blutstrom zum Gehirn oder zur Lunge getragen werden kann, kann er dort wichtige Gefäße verschließen. Dies führt dann zu einer Lungenembolie oder zu einem Hirninfarkt.
Daher ist es sehr wichtig bei Zeichen einer Thrombose einen Arzt aufzusuchen um die potentiell lebensbedrohlichen Folgen zu vermeiden.
Falls Sie oben genannte Symptome aufweisen, sollten Sie sich sofort einen Arzt aufsuchen! Eine tiefe Venenthrombose ist ein medizinischer Notfall, da sie das Risiko einer Lungenembolie birgt, wenn sich das Blutgerinnsel löst und in die Lunge wandert. Ein Arzt kann durch eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall eine Thrombose diagnostizieren und entsprechende Behandlungen einleiten. Eine Thrombose mit Venenschmerzen stellt einen Notfall dar und muss sofort von einem Venenspezialisten untersucht werden. Dieses machen die Phlebologen und Internisten, für den Notfall kann aber auch der Hausarzt der richtige Ansprechpartner sein. Bei sehr ausgeprägten Symptomen bekommen Sie unter 112 (Notfall) oder 116117 (dringliche Symptome) Hilfe.
Wadenschmerzen
Schmerzen in der Wade können sich je nach Ursache sehr unterschiedlich äußern.
So kann es bei kleineren Verletzungen wie einer Zerrung eher an ganz spezifischen, genau begrenzten Stellen zu Schmerzen kommen,
bei einem Bandscheibenvorfall dagegen ist das Schmerzgebiet großflächiger und kann sich auf weitere Teile des Beins erstrecken.
Auch der Schmerzcharakter kann unterschiedlich ausfallen.
So spricht ein stechender Schmerz eher für eine akute Verletzung,
ein dumpfer Schmerz eher für eine Thrombose.
Außerdem ist es wichtig zu unterscheiden, ob die Schmerzen nur bei Belastung oder auch inRuhe auftreten.
Leichtere Muskelverletzungen wie Muskelkater oder Zerrungen schmerzen meist nur unter Belastung.
Sind die Schmerzen auch schon in Ruhe vorhanden, dann handelt es sich eher um eine Thrombose, einen Bandscheibenvorfall oder eine schwerwiegende Verletzung der Muskulatur.
Zudem hilft die Lokalisazion bei der Ursachen suche:
Schmerzen in der Wade, die zusammen mit Schmerzen in der Kniekehle auftreten können viele verschiedene Ursachen haben.
Am häufigsten sind orthopädische Probleme die Ursache für diese kombinierten Schmerzen. Es kann sich um Verletzungen des Kniegelenks handeln, wie zum Beispiel Bänderrisse und Meniskusverletzungen, die bis in die Wade ausstrahlen.
Auch eine Bakerzyste (Ausstülpung der Kniegelenkkapsel in die Kniekehle),
eine Beinvenenthrombose oder
eine Arthrose des Kniegelenks können die Ursache für Schmerzen in der Kniekehle und der Wade sein.
Außerdem kann eine Sehnenentzündung von Sehnen der Kniekehle, die in der Nähe des Kniegelenks ansetzen, zu diesen Beschwerden führen. Zu einer solchen Entzündung kommt es oft im Rahmen von einer Überlastung der Muskulatur und Sehnen durch zu viel Training. Hierbei kann es dazu kommen, dass die Sehnen wiederholt über andere Strukturen, wie zum Beispiel Knochenvorsprünge, reiben und dadurch gereizt werden.
Schmerzen, die sowohl die Wade als auch die Kniekehle betreffen können auch von dem großem Wadenmuskel, dem Gastrocnemiusmuskel ausgehen. Er verläuft vom unteren Ende des Oberschenkelknochens durch die Kniekehle, erstreckt sich über die Wade und setzt mit der Achillessehne an der Ferse an. Wenn dieser Muskel durch zu hohe Belastung verspannt oder verkrampft ist, dann erstrecken sich die Schmerzen von der Wade bis in die Kniekehle.
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Treten die Schmerzen in der Wade vor allem beim Gehen auf, sind meist muskuläre Verletzungen die Ursache. Die Schmerzen können entweder nur beim Gehen auftreten, sie können aber auch schon in Ruhebestehen und sich beim Gehen dann verstärken.
Bei Zerrungen handelt es sich um eine Überdehnung der Muskulatur, die Verletzung ist nicht so stark wie bei einem Muskelfaserriss.
Bei einem Muskelfaserriss kommt es zu einer Zerstörung des Muskelgewebes und daher kann zusätzlich zu den Schmerzen auch ein Bluterguss und eine Bewegungseinschränkung auftreten.
Auch eine Prellung der Wadenmuskulatur kann vor allem bei Bewegung Schmerzen verursachen.
Eine weitere wichtige Ursache für Schmerzen in der Wade beim Gehen ist die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Hier kommt es zu einer Verengung der Gefäße, die die Wade versorgen. In den meisten Fällen entsteht diese Verengung durch eine Arteriosklerose, bei der sich Kalk an den Gefäßwänden ablagert. Je nach Ausprägung der Verengung kann die Krankheit verschiedene Symptome verursachen. So kann bei starken Verengungen der Unterschenkel durch den Mangel an Sauerstoff, der zur Muskulatur gelangt, schon in Ruhe schmerzen (sogenannter Hypoxieschmerz). Meist kommt es aber zur Claudicatio intermittens, das sind belastungsabhängige, krampfartige Muskelschmerzen, die sich durch Pausen verbessern. Bei Bewegung steigt nämlich der Sauerstoffbedarf der Muskulatur, eine ausreichende Versorgung kann aber durch die Verengung der Blutgefäße nicht mehr gewährleistet werden.
Die häufigsten Muskelverletzungen, die zu Schmerzen in der Wade beim Gehen führen, sind Muskelzerrungen und Muskelfaserrisse. Interessant hierzu ist auch unserer Artikel zu Ziehen in der Wade.
Schmerzen in der Wade beim Joggen
Schmerzen in der Wade beim Joggen sind meist ein Zeichen für eine Überlastung oder Fehlbelastung der Muskulatur. Beim Joggen findet eine hohe Dauerbeanspruchung der Wadenmuskulatur statt.
Dadurch kann es zur Ermüdung der Wadenmuskulatur und zu Verspannungen kommen, beides äußert sich durch Schmerzen und Ziehen in der Wade beim Joggen.
Aber auch Fehlstellungen der Beine (zum Beispiel O- oder X-Beine) oder Füße und
unpassende Laufschuhe können die Muskulatur falsch beanspruchen und dadurch Schmerzen auslösen. Ein Ausgleich dieser Fehlstellungen mit Schuheinlagen kann oft schon die Schmerzen beim Joggen verhindern.
Muskelverletzungen wie Zerrungen oder Muskelfaserrisse treten oft schon beim Gehen auf und verstärken sich beim Joggen. In solchen Fällen sollte das Joggen auf jeden Fall pausiert werden und die Muskulatur ausreichend geschont werden.
Welche Symptome können Wadenschmerzen noch begleiten?
Je nach Ursache für die Schmerzen in der Wade, können sie von verschiedenen Symptomen begleitet werden.
Geht die Ursache der Schmerzen mit einer Verletzung von Gewebe einher, zum Beispiel bei einem Muskelfaserriss oder einer Prellung, dann kommt es zusätzlich zu einer Schwellung und einem Bluterguss. Das dadurch erhöhte Volumen kann Druck auf das Muskelgewebe, das von Faszien umhüllt ist, ausüben und dadurch ein Spannungsgefühl in der Wade verursachen.
Im Falle einer Entzündung ist die Haut über der betroffenen Stelle erwärmt und gerötet und besonders schmerzempfindlich.
Auch eine Beinvenenthrombose in der Wade geht mit einer Erwärmung und Rötung des betroffenen Bereichs einher.
Im Gegensatz dazu ist bei einer arteriellen Verschlusskrankheit (zum Beispiel durch Arteriosklerose) die Wade zu schlecht mit Blut versorgt, daher ist sie eher kalt und blass. Die mangelnde Blutversorgung der Muskulatur kann starke Schmerzen auslösen.
Ist die Ursache für die Schmerzen in der Wade ein Bandscheibenvorfall L5/S1, dann können die Schmerzen mit Sensibilitätsstörungen und Kribbeln an der Wade und an weiteren Stellen wie Oberschenkel oder Fuß einhergehen. Außerdem kann es zu Schwächen und Lähmungen der Muskulatur kommen.
Welche Test zur Klärung von Schmerzen in der Wade gibt es?
Für die Stellung einer Diagnose erfolgt zunächst die Anamnese.
Hierbei erfragt der Arzt das genaue Beschwerdebild,
den Schmerzcharakter,
die Ausstrahlung der Schmerzen und
ob es einen Sportunfall oder ähnliches gab.
Danach folgt die körperliche Untersuchung und spezifische Tests auf Schmerzen in der Wade,
hier tastet der Arzt die Wade nach Dellen, Überwärmungen oder Schwellungen ab und
testet die Beweglichkeit des Unterschenkels.
Um die Diagnose zu sichern, kann der Arzt zusätzlich bildgebende Verfahren wie den Ultraschall oder eine MRT-Untersuchung nutzen.
Bei dem Verdacht auf eine Thrombose können nach einer Blutentnahme mit Test auf die D-Dimere im Blut bestimmt werden, die bei einer Thrombose erhöht sind.
Ultraschall
Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) eignet sich besonders zur Darstellung von Flüssigkeiten. Bei Schmerzen in der Wade kann sie genutzt werden um Schwellungen und Blutergüsse zu beurteilen. Auch das Ausmaß einer Muskelverletzung, wie zum Beispiel bei einem Muskelfaserriss, kann mit dem Ultraschall beurteilt werden.
Aber auch eine Beinvenenthrombose kann mit dem Ultraschall dargestellt werden (allerdings nicht beim Orthopäden!). Mit einer speziellen Form, der Doppler-Sonographie, können Blutströme in Gefäßen dargestellt werden und oft kann man auch direkt das Blutgerinnsel im Gefäß sehen. Diese Untersuchungen können Sie bei einem Internisten oder Pflebologen durchführen lassen.
EMG
Die EMG (Elektromyographie) ist eine Untersuchungsmethode, welche die elektrische Aktivität von Muskeln misst. Mithilfe der EMG kann die Aktivität der Wadenmuskulatur gemessen und verglichen werden. Überbelastungen können somit diagnostiziert werden.
In Verbindung mit der Laufanalyse kann dann der Grund für diese Überbelastung analysiert werden und Therapiemethoden eingeleitet werden. Diese können aktiv als auch passiv sein.
Wenn die genaue Ursache für die Schmerzen durch die vorherige Diagnostik nicht gefunden wurde, dann kann ein MRT (Magnetresonanztomographie) weiterhelfen.
Die MRT-Aufnahme ermöglicht eine sehr genaue Darstellung von sämtlichen Gewebearten. So können sowohl Flüssigkeiten als auch Weichteile wie Muskeln aber auch Knochen beurteilt werden.
Mit einem MRT kann man das Ausmaß einer Wadenschädigung beurteilen.
Auch eine Thrombose würde man im MRT teilweise erkennen.
Eine besondere Bedeutung bekommt die MRT-Untersuchung bei dem Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall. Mit dieser Bildgebung lässt sich die genaue Lokalisation, sowie die Größe und das Ausmaß des Bandscheibenvorfalls beurteilen.
Wann muss man mit Schmerzen in der Wade zum Arzt?
Wadenschmerzen können harmlos und vorübergehend sein, wie im Fall eines Muskelkrampfs: Aber es gibt Situationen, in denen es ratsam ist, einen Arzt aufzusuchen, insbesondere wenn sogannte Warnsignale (red flags) vorhanden sind:
Anhaltende Schmerzen Wenn die Schmerzen länger als eine Woche anhalten und keine Besserung trotz Selbstpflege (wie Ruhe, Eis, Kompression und Hochlegen) eintritt.
Schwere Schmerzen Intensive oder scharfe Schmerzen, die nicht auf Selbstpflege ansprechen, sollten von einem Arzt überprüft werden.
Schwellung, Rötung oder Wärme Diese könnten Anzeichen einer Entzündung oder Infektion sein.
Plötzlicher Beginn Plötzliche Schmerzen ohne ersichtlichen Grund, besonders wenn sie mit Schwellungen einhergehen, könnten auf eine tiefe Venenthrombose (TVT) hindeuten, die ein medizinischer Notfall ist.
Begleitende Symptome Wenn die Schmerzen von anderen Symptomen wie Taubheitsgefühl, Kribbeln, Fieber oder Kurzatmigkeit begleitet werden, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.
Bewegungseinschränkungen Wenn Sie Schwierigkeiten haben, das Bein oder den Fuß zu bewegen.
Vorhandene Gesundheitszustände Wenn Sie an einer chronischen Erkrankung leiden oder Medikamente einnehmen, die die Symptome beeinflussen könnten.
Trauma oder Verletzung Wenn die Schmerzen auf eine Verletzung oder einen Unfall zurückzuführen sind, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um innere Verletzungen auszuschließen.
Nach einer Operation Wenn die Schmerzen nach einer chirurgischen Prozedur auftreten, informieren Sie Ihren Arzt, da dies auf Komplikationen hinweisen könnte.
Es ist immer besser, auf Nummer sicher zu gehen und einen Spezialisten für die Wade zu konsultieren, wenn Sie Bedenken hinsichtlich Ihrer Gesundheit haben. Der Arzt kann eine Untersuchung durchführen und ggf. diagnostische Tests anordnen, um die Ursache der Schmerzen zu ermitteln und einen entsprechenden Behandlungsplan zu entwickeln.
Was kann man gegen Schmerzen in der Wade tun?
Je nach Ursache können Schmerzen in der Wade unterschiedlich behandelt werden.
Bei akuten Verletzungen ist das PECH-Schema anzuwenden P=Pause E=Eis, also Kühlen C=Compression und H=Hochlagern
Bei Zerrungen und Muskelfaserrissen sollte die betroffene Muskulatur ausreichend geschont werden um eine Heilung zu gewährleisten. In den meisten Fällen heilen solche Verletzungen durch ausreichende Schonung problemlos ab.
Bei einem Wadenkrampf sollte die krampfende Unterschenkelmuskulatur gedehnt werden, dies kann den Krampf unterbrechen. Um die Beschwerden nach dem Krampf zu lindern, kann die Muskulatur leicht massiert werden. Um weiteren Krämpfen vorzubeugen muss eine Therapie der Grunderkrankung erfolgen.
Eine Thrombose wird mittels Thrombolyse behandelt. Dabei handelt es sich um Medikamente, die das Gerinnsel auflösen. Anschließend bekommt der Patient Blutverdünner um eine erneute Entstehung eines Gerinnsels zu vermeiden.
Ein Bandscheibenvorfall kann je nach Ausmaß konservativ oder operativ behandelt werden.
Bei Muskelverletzungen sind Kinesiotapes eine sinnvolle Unterstützung für die Therapie. Ein Kinesiotape ist ein elastisches, selbstklebendes Tape, das auf der Haut über dem betroffenen Bereich angebracht wird. Sie unterstützen und stabilisieren die Muskulatur, ermöglichen aber durch ihre Elastizität immer noch ein großes Bewegungsausmaß.
Kinesiotapes können Heilungsprozesse beschleunigen und wohltuend auf die Haut und das Gewebe wirken.
Welcher Mangel kann bei Wadenschmerzen vorliegen?
Wadenschmerzen können manchmal mit einem Mangel an bestimmten Nährstoffen in Verbindung gebracht werden. Hier sind einige Mängel, die zu Wadenschmerzen beitragen könnten:
Magnesiummangel Magnesium spielt eine entscheidende Rolle bei der Muskelkontraktion und -entspannung. Ein Mangel kann Muskelkrämpfe und Schmerzen in der Wade verursachen.
Kaliummangel Kalium ist ebenfalls wichtig für die Muskelfunktion. Ein Mangel kann zu Muskelschwäche, Krämpfen und Schmerzen führen.
Calciummangel Calcium ist notwendig für die Muskelfunktion, und ein Mangel kann ebenfalls Krämpfe und Schmerzen hervorrufen.
Vitamin D-Mangel Vitamin D unterstützt die Kalziumaufnahme und die Muskelgesundheit. Ein Mangel an Vitamin D kann indirekt Schmerzen und Schwäche in den Muskeln, einschließlich der Wade, verursachen.
Dehydratation Auch wenn dies kein Nährstoffmangel im eigentlichen Sinne ist, kann ein Mangel an Flüssigkeiten und Elektrolyten im Körper Muskelkrämpfe und Schmerzen auslösen.
B-Vitamine Ein Mangel an bestimmten B-Vitaminen könnte theoretisch die Nervenfunktion beeinflussen und somit Schmerzen in der Wade verursachen, obwohl dies weniger häufig ist.
Gegebenenfalls können Bluttests durchgeführt werden, um das Vorhandensein eines Nährstoffmangels zu bestätigen, und eine entsprechende Behandlung kann eingeleitet werden.
Dauer
Die Dauer von Schmerzen in der Wade kann sehr unterschiedlich ausfallen.
Ist eine Zerrung der Wadenmuskulatur die Ursache, dann können die Schmerzen mit ausreichender Schonung schon nach ein paar Tagen wieder abklingen.
Die Heilung eines Muskelfaserrisses kann schon länger dauern, heilt aber auch oft komplikationslos aus.
Ein Wadenkrampf kann Sekunden bis Minuten dauern, wobei die Dauer durch Dehnung und Massage der Wade verkürzt werden kann.
Die Heildauer von einem Bandscheibenvorfall hängt stark vom Ausmaß des Vorfalls und der Therapie ab. Unter konservativer Therapie braucht ein Bandscheibenvorfall meist vier bis sechs Wochen zur Heilung, tritt nach dieser Zeit keine Besserung der Symptomatik ein, kann über eine Operation nachgedacht werden.
Eine Thrombose muss über längere Zeit behandelt werden, meist wird eine Blutverdünnung über mehrere Monate nötig, wenn es schon häufiger zu Thrombosen kam, dann kann auch eine längerfristigen Blutverdünnung nötig werden.
Prävention
Ganganalyse
Eine Laufbandanalyse dient zur Ursachenfindung und Prävention, damit Sie nach Ausheilung der Wadenschmerzen unter gleiche Belastung nicht wieder gleiche Symptome bekommen.
Da sich Fehlbelastungen vor allem schlecht auf die Gelenke auswirken, aber auch die Muskulatur und Muskelansatzsehnen falsch belastet werden, ist eine Laufbandanalyse auch bei Schmerzen in der Wade sinnvoll.
Bei der Laufbandanalyse geht und läuft der Patient auf einem Laufband und dabei werden seine Bewegungsmuster aufgezeichnet. So können sein Laufstil und Fehler im Bewegungsablauf ermittelt werden. Die Fehler im Bewegungsablauf können entstehen durch:
Beinfehlstellungen,
aber auch durch Muskelverkürzungen,
unpassende Laufschuhe oder
einfach aus Gewohnheit
Mithilfe der Laufbandanalyse kann ermittelt werden, was die Ursachen für falsche Bewegungsabläufe sind und diese dann dementsprechend behandelt werden.
Manchmal reicht schon
ein Wechsel des Schuhwerks oder Schuheinlagen.
Muskelverkürzungen können durch gezielte Dehnungs- und Trainingsübungen ausgeglichen werden.
Lesen Sie mehr dazu in dem gesonderten Artikel Laufanalyse.
In der Regel könenn wir auf Basis der Laufbandanalyse die Ursache klar identifizieren und abstellen.
Übungen
Muskelverletzungen, die zu Schmerzen in der Wade führen, entstehen oft durch eine plötzliche zu starke Belastung von zu schwach trainierter Muskulatur. Daher kann vielen Verletzungen durch ein ausreichendes Training der Wadenmuskulatur vorgebeugt werden.
Um eine Verletzung zu verhindern ist immer ein ausreichendes Aufwärmen der Muskulatur wichtig.
Eine einfache Übung für Zuhause zur Stärkung der Wadenmuskulatur ist das Wadenheben, also das Aufstehen auf die Zehenspitzen mit mehreren Wiederholungen.
Wir zeigen Ihnen die besten Übungen
Die Übungen sollten am besten unter Anleitung erfolgen und individuell auf die Überlastung der Wadenmuskulatur abgestimmt sein, um die Dauer der Heilung zu verkürzen und eine Folgeverletzung zu vermeiden. Gerne zeigen Ihnen die Muskelspezialisten von Lumedis welche Übungen Sie mit welcher Intensität machen dürfen, um das bestmögliche Ergebnis zu erhalten.
Bitte vereinbaren Sie hier einen Termin, wir demonstrieren Ihnen gerne die passenden Übungen: Terminvereinbarung.
Dehnübungen
Um einer Verkürzung und Verletzungen der Wadenmuskulatur vorzubeugen ist ein ausreichendes Dehnen von zentraler Bedeutung.
Für eine einfache Dehnübung für die Wadenmuskulatur
stellt man sich etwa einen Meter vor eine Wand oder ähnliches zum Abstützen.
Dann lehnt man sich nach vorne und stellt das eine Bein leicht angewinkelt etwas weiter nach vorne, das andere Bein bleibt gestreckt.
Wenn man nun seinen Körper nach vorne drückt und die Ferse des gestreckten Beines dabei die ganze Zeit den Boden berührt, sollte eine Dehnung der Wadenmuskulatur gespürt werden.
Diese Übung sollte man pro Seite etwa 2 x 15 Sekunden durchführen.
Wichtig ist beim Dehnen, nicht zu starke Schmerzen zu provozieren, da zu starkes Dehnen auch zu Verletzungen der Muskulatur führen kann.
Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?
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Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.