Weber B Fraktur

Die Weber B Fraktur ist ein Bruch des Wadenbeins auf Höhe der sogenannten Syndesmose, die oftmals nach Unfällen und Überlastung auftreten. Die Behandlung sollte in enger Zusammenarbeit mit einem Experten durchgefürht werden, um die Heilungschancen zu optimieren und Spätfolgen zu minimieren. 

Wir von Lumedis stehen Ihnen mit unserer Erfahrung jederzeit zu Seite, sollte Ihre Weber B Fraktur konservativ behandelt werden können.
Vereinbaren Sie für eine Beratung einen Termin bei uns. 

Unter einer Weber B Fraktur versteht man eine Fraktur des Wadenbeins, das nach einer bestimmten Klassifikation eingeteilt wird. Je nach Lokalisation werden die Frakturen in A,B und C eingeteilt. Als Referenzpunkt wird die sogenannte Syndesmose, eine Verbindung der Knochen die zur Stabilisierung des Sprunggelenks fungiert, genommen. Bei einer Weber B Fraktur kommt es zu einer Fraktur auf Höhe der Syndesmose.

Die Ursachen für eine Weber-B-Fraktur können ähnlich wie bei einer Weber-A-Fraktur sein, aber oft sind höhere Kräfte erforderlich, um die beiden Knochen zu brechen.
Mögliche Ursachen können sein:

• Unfall
  Das gewaltsame Umknicken im Sprunggelenk nach außen, kann zu einer Weber B Fraktur führen.
• Direktes Trauma
  Ein schwerer Schlag oder Stoß auf das Sprunggelenk kann zu einer Weber-B-Fraktur führen.
• Verrenkung
  Eine starke Drehbewegung oder eine Verrenkung des Sprunggelenks kann ebenfalls zu einer Weber-B-Fraktur führen.
• Stürze
  Ein Sturz aus großer Höhe oder auf eine harte Oberfläche kann ebenfalls zu einer Weber-B-Fraktur führen.
• Knochenerkrankungen
  Knochenerkrankungen wie Osteoporose können das Risiko für eine Weber-B-Fraktur erhöhen, da die Knochen brüchiger werden.

Ein Unfall sind nach aller Erfahrung einer der häufigsten Gründe, weshalb es zu einer Weber B Fraktur kommt. Vor allem das Umknicken am Bordstein oder das sich Vertreten sorgt unter Umständen dafür, dass es zu einer Verletzung des Wadenbeins kommt und entsprechende Beschwerden daraus resultieren.

Auch während des Sports kann es zu schweren Verletzungen des Sprunggelenks und des Wadenbeins kommen. Hier sind vor allem Sportarten zu nennen bei denen gesprungen, abgestoppt oder gesprintet werden muss. Zu nennen wären Ballsportarten wie Volleyball, Basketball oder Fußball. Aber auch Turnen und Leichtathletik kann mitunter manchmal ein Grund für eine Weber B Fraktur sein.

Wer immer wieder über sein Limit trainiert oder Bewegungen durchführt, wird seine Knochen und Gelenke so stark belasten, dass sie irgendwann dem hohen Druck und der Kraft nachgeben und es somit zu Verletzungen im Sinne einer Fraktur kommen kann. Zu langes Laufen, Wandern oder Tragen schwerer Lasten kann zu einem sogenannten Ermüdungsbruch im Bereich des Wadenbeins mit daraus resultierenden Beschwerden führen.

Auch Erkrankungen der Knochen erhöhen erfahrungsgemäß das Risiko einer Fraktur und die Entstehung einer Weber B Fraktur. Bei der sogenannten Osteoporose wird der Knochen weicher und poröser und neigt dann zum schnelleren brechen.

Gründe für eine Osteoporose können genetisch bedingt sein oder auch aus einer Stoffwechselerkrankung entstanden sein. Zu nennen wäre Diabetes Mellitus, aber auch das Übergewicht, der Bewegungsmangel oder auch die chronische Cortisoneinnahme können dazu beitragen, dass es zu Frakturen des Wadenbeins kommt.

Neben der Osteoporose können auch sogenannte pathologische Frakturen entstehen. Unter pathologischen Frakturen versteht man Frakturen, die aufgrund einer Knochenerkrankung ausgelöst werden. Hier wären vor allem Krebserkrankungen zu nennen, die bereits in die Knochen Tochtergeschwulste abgesiedelt haben und hierdurch den Knochen instabiler machen.

Das Hauptsymptom einer Weber B Fraktur ist erfahrungsgemäss der starke Schmerz am Sprungelenk außen, der sich meistens direkt nach dem Trauma oder Unfall einstellt und vor allem durch Bewegung zu verstärken ist. Meistens ist er aber in Ruhe vorhanden und verhindert, dass der Patient die gewohnten Bewegungen durchführen kann.

Des Weiteren werden die meisten Patienten mit einer Weber B Fraktur eine Schwellung des Sprunggelenks angeben. Auch eine entsprechende verminderte Mobilität und auch eine Bewegungsbeeinträchtigung sind meistens Folgen einer Weber B Fraktur.

Schmerzen im Bereich des Außenknöchels sind nach aller Erfahrung eines der Hauptsymptome bei einer Weber B Fraktur. Durch die gute Versorgung des Knochens über die Knochenhaut mit Nerven würde eine Fraktur zu deutlichen Reizungen der Nerven mit verbundenen Schmerzen des Sprunggelenks führen.

Die Schmerzen sind durch Bewegung verstärkbar. Sie werden als ziehend und sehr unangenehm beschrieben. Manchmal kann es bereits auch in Ruhe zu klopfenden Beschwerden kommen. Die meisten Patienten gehen meistens direkt nach dem Unfall in eine Schonhaltung und können den Fuß zunächst gar nicht mehr bewegen.

Schwellungen des Außenknöchels treten als weitere Symptomatik an die Seite von Schmerz und Bewegungsbeeinträchtigung. Der Grund liegt darin, weil durch die Fraktur entzündliche Flüssigkeit in den Bereich des Knöchels einströmt und diesen anschwellen lässt. Die Schwellung des Knöchels kann mitunter so stark sein, dass eine deutliche Bewegungsbeeinträchtigung daraus resultiert.

Die Diagnose einer Weber B Fraktur wird meistens durch eine Bildgebung gestellt und gesichert. Zwar weisen bereits vorausgegangene Unfälle und Traumata sowie eine direkt danach begonnene Schwellung des Knöchels auf eine Verletzung des Sprunggelenks hin, jedoch kann eine beweisbringende Diagnostik ausschließlich die Bildgebung liefern.

Die körperliche Untersuchung gestaltet sich bei Patienten mit einer Weber B Fraktur schwierig, da man den Knöchel aufgrund der starken Schmerzen erfahrungsgemäß kaum berühren, geschweige denn bewegen kann.

Der Ultraschall kann dazu verwendet werden um dicht unter der Haut liegende Strukturen wie Muskeln, Flüssigkeit, Sehnen und auch Knochen darzustellen. In manchen Fällen kann auch ein Hinweis auf eine Fraktur erfolgen. Oftmals kann man aber auch Flüssigkeiten im Bereich des Sprunggelenks finden, die Hinweis auf eine stattgehabte Fraktur zeigen könnte.

Röntgenbilder stellen den Standard dar, um eine Fraktur darzustellen. Auch bei der Diagnostik einer Weber B Fraktur sollte in jedem Fall ein Röntgenbild durchgeführt werden. Röntgenbilder sollte man immer in zwei Ebenen durchführen, um eine entsprechende bessere Beurteilbarkeit zu erreichen. Eine Unterbrechung der knöchernen Struktur des Wadenbeins im Röntgen gibt immer deutliche Hinweise auf das Vorhandensein einer Werber B Fraktur, wenn diese auf Höhe der sogenannten Syndesmose ist.

Eine MRT Untersuchung kommt immer dann zum Einsatz, wenn man bei der durchgeführten Bildgebung wie dem Röntgen, keinen Hinweis bekommen hat, dass eine Fraktur der Knochen stattgefunden hat, die Klinik und die Beschwerden aber dafür sprechen. Auch wenn man eine Bänder-, Sehnen- oder Muskelverletzung im Bereich des Sprunggelenks vermutet, sollte man eine MRT Aufnahme durchführen. Das MRT stellt somit die Zweitliniendiagnostik dar, nachdem Röntgen und unter Umständen auch ein Ultraschall durchgeführt wurden.

Die Therapie einer Weber B Fraktur ist in der Regel operativ. In Vollnarkose wird die Stelle des Bruchs eröffnet, die Bruchränder gerichtet und diese meistens durch Schrauben oder Platten fixiert, bevor die Haut wieder verschlossen wird.

In einigen seltenen Fällen kann man sich für ein konservatives Vorgehen entscheiden, das durch eine konsequente Ruhigstellung des Fußes durchgeführt wird. Voraussetzung für ein konservatives Vorgehen ist aber, dass der Bruch nicht verschoben ist und die sogenannte Syndesmose unverletzt ist.

Eine operative Behandlung einer Weber B Fraktur ist immer dann notwendig, wenn es sich um eine verschobene Fraktur handelt und wenn die stabilisierende Syndesmosen verschoben ist. In diesem Fall könnte eine konservative Behandlung keine spätere Stabilität der Fraktur garantieren.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel: Syndesmosebandriss

Mittlerweile hat sich der Vakupedschuh als geeignete Orthese durchgesetzt. Beim Vakupedschuh handelt es sich um ein durch Kunststoff ummantelter Schuh, in den man den verletzten Fuß für mehrere Wochen einstellen sollte. Der Winkel, in dem der Fuß in dem Schuh steht kann verändert werden. Der Vakupedschuh löst den Unterschenkelgips als bevorzugte ruhigstellende Behandlungsmethode ab.

Wichtig ist, dass der gebrochene Knochen wieder stabil zusammengewachsen ist und dies auch in einem Röntgenbild gezeigt werden konnte, bis man wieder voll auf den Fuß auftreten und mit einer Vollbelastung starten kann. Dies ist nach aller Erfahrung nach 6-8 Wochen der Fall, kann aber individuell variieren. Einen langsamen Kraftaufbau kann und sollte man auch schon früher durchführen und so die Muskeln des Fuß wieder kräftigen und mobilisieren. Der Kraftaufbau sollte unter einer physiotherapeutischen Beübung stattfinden.

Wenn eine Weber B Fraktur zu früh belastet wird und die Knochenenden noch nicht stabil genug zusammengewachsen sind besteht die Gefahr, dass sich die Fraktur wieder verschiebt und instabil wird. Dies würde der Patient dann durch erneut einsetzenden Schmerzen merken. Auch eine entsprechende Bewegungsbeeinträchtigung würde sich demnach schnell wieder einstellen.

Es ist aus diesem Grund besonders wichtig so lange mit der Belastung zu warten, bis ein entsprechendes Röntgenbild eine Stabilität der Fraktur nachgewiesen hat.

Wenn eine Weber B Fraktur zu früh belastet wird kein ein erneuter Bruch im Bruchspalt entstehen. 
Wenn danach weiter belastet wird, wird der Knochen nicht heilen und die Nachbehandlung wird kompliziert. Teilweise muss dann durch eine fokussierte Stoßwellentherapie der Knochenbruch zur Heilung gebracht werden. Die Heilungsdauer verzögert sich extrem. Im schlimmsten Fall heilt die Weber B Fraktur nicht und ein Falschgelenk (Pseudarthrose) bildet sich.

In manchen Fällen kann es vorkommen, dass eine Weber B Fraktur nicht oder zu spät zusammenwächst. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben. Entweder der Vakupedschuh ist nicht passend oder wurde nicht konsequent getragen oder aber das eingebrachte Material zur Stabilisierung der Fraktur hat sich gelöst oder gelockert.

In diesem Fall müsste eine erneute Operation durchgeführt werden, in der das Platten- oder Schraubenmaterial erneut in die Fraktur eingebracht wird. Auch kann der Einsatz einer sogenannten Stellschraube in diesem Fall zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich um eine Schraube, die den Abstand der Knochen nach einer Weber B Fraktur gewährleisten soll. Diese Maßnahme würde zusätzlich stabilisierend wirken.
Teilweise muss gesunder Knochen aus dem Becken oder dem Handgelenk "geborkt" werden, um eine Heilung zu ermöglichen.

Bevor eine erneute OP diskutiert werden sollte, muss sichergestellt werden, dass durch konservative Maßnahmen - wie z.B. eine fokussierte Stoßwellentherapie - nicht doch noch zur Heilung gebracht werden kann.

Da der Knochen zum guten Verwachsen und heilen Calcium und auch Vitamin D benötigt, sollte auf eine entsprechende Zufuhr durch den Patienten geachtet werden.

Sportliche Aktivitäten wie Joggen oder Laufen sollten erst wieder begonnen werden, wenn die Fraktur komplett verheilt ist, ein entsprechender Beweis durch ein Röntgenbild gestellt wurde und zuvor auch ein entsprechender Kraftaufbau erfolgt ist. Bevor es mit Sport wieder losgehen kann, sollten intensive und regelmäßige physiotherapeutische Übungen durchgeführt worden sein.

Auch mit dem Auto fahren sollte so lange gewartet werden, bis man zumindest eine so starke Stabilität der Fraktur erreicht hat, dass der Vakupedschuh nicht mehr getragen werden muss. Zwar hat man beim Autofahren nicht große Kraft im Fuß aufzuwenden, allerdings ist eine entsprechende Beweglichkeit dringend notwendig, die in einem Vakupedschuh einfach so nicht gewährleistet werden kann.

Die Dauer, bis eine Weber B Fraktur abgeheilt ist, variiert vom Ausmaß der Verletzung, ist aber auch abhängig davon, ob eine entsprechende Schonung und eine Therapie strikt umgesetzt wurde und auch ob eine operative oder konservative Behandlungsmaßnahme durchgeführt wurde. Man sollte aber mit einer Genesungszeit zwischen 6 und 8 Wochen rechnen, bis eine Weber B Fraktur soweit verheilt ist, dass man den Fuß und das Bein wieder so einsetzen kann wie vorher.

Die Länge der Arbeitsunfähigkeit variiert ebenfalls stark und ist davon abhängig, ob die Schonung konsequent durchgeführt wurde und auch, welche Art von Arbeit durchgeführt wird. So ist eine hauptsächlich sitzende Tätigkeit in aller Regel auch schon nach ca. 3-4 Wochen wieder anzutreten, während eine körperliche Tätigkeit erst nach völliger Abheilung der Fraktur und nach Entfernung des Vakupedschuhs wieder angetreten werden sollte.

Die Spätfolgen einer Weber B Fraktur können von Patient zu Patient unterschiedlich sein und hängen von verschiedenen Faktoren wie der Schwere der Fraktur und der Art der Behandlung ab
Mögliche Spätfolgen können sein:

• Chronische Schmerzen im Sprunggelenk
  Eine Weber B Fraktur kann zu chronischen Schmerzen im betroffenen Sprunggelenk führen, insbesondere wenn die Fraktur nicht optimal nachbehandelt wurde.
• Steifigkeit (Arthrofibrose im Sprunggelenk)
  Wenn das betroffene Sprunggelenk während der Heilung zu lange immobilisiert bleibt oder nicht richtig therapiert wird, kann es zu einer Steifigkeit kommen, die die Beweglichkeit des Gelenks einschränkt und der natürliche Abrollvorgang beim Gehen wird nachhaltig gestört.
• Instabilität im Sprunggelenk
  Eine Weber B Fraktur kann zu einer Instabilität des Sprunggelenks führen, was zu wiederholten Verletzungen führen kann.
• Arthrose im Sprunggelenk
  Eine Weber B Fraktur kann das Risiko für Arthrose im Sprunggelenk erhöhen, insbesondere wenn die Fraktur nicht richtig behandelt wird oder sich die Gelenkflächen während der Heilung nicht richtig ausrichten.
• Muskel- und Sehnenverletzungen
  Eine Weber-B-Fraktur kann auch zu Verletzungen der umliegenden Muskeln und Sehnen führen, insbesondere wenn die Fraktur schwerwiegend ist und eine Operation erforderlich ist.
  Besonders sind bei einer Weber B Fraktur die Peronealsehnen gefährdet.
• Beinlängendifferenz
  Meistens zunächst unbemerkt kann z.B. durch eine minimale Beinlängendifferenz eine ungleichmäßige Belastung resultieren, die früher oder später dann auch in den Knien oder in der Hüfte zu Schmerzen führen kann.
• Irritationen von Nerven
  Auch kann es durch die Fraktur zu lang anhaltenden Irritationen von Nerven kommen, die dann auch Wochen oder Monate noch Schmerzen auslösen können.
• Fehlstellungen oder Fehlbelastungen
  Spätfolgen einer Weber B Fraktur können Fehlstellungen oder Fehlbelastungen sein, die aus einem minimal schief zusammengewachsenen Bruch herrühren.

Die Laufanalyse ist eine diagnostische Maßnahme von Fehlbelastungen. Sie sollte immer dann durchgeführt werden, wenn man nach der Heilung einer Weber B Fraktur die Ausbildung einer Fehlbelastung vermutet. Hierbei wird dann der Patient barfuß auf ein Laufband gestellt, während eine Kamera dann den Stand des Patienten aufnimmt. Danach wird er gebeten zu gehen, dann zu laufen.

Die von der Kamera aufgezeichneten Daten werden über einen Computer berechnet und eine entsprechende Fehlbelastung ermittelt. Sobald dies geschehen ist sollten ausgleichende orthopädische Schuheinlagen angefertigt werden, die dann regelmäßig getragen werden sollten, um eine Fehlbelastung zu reduzieren.

Nach der Abheilung einer Weber B Fraktur kann man auch einige Übungen durchführen, die den Muskelaufbau und auch die Beweglichkeit der Gelenke verbessern sollen. Wichtig ist, dass bei allen Übungen nicht viel Kraft aufgewendet werden und das Schmerzlimit in keinem Fall überschritten werden sollte.

Eine Übung wäre, das man auf einem Stuhl sitzend ein Kissen unter den Oberschenkel legen sollte, bis der Fuß frei schwingt. Danach sollte man zunächst mit kreisenden Bewegungen im Fuß beginnen, dann mit einer Hand den Fuß nach rechts ziehen, nach links, dann die Zehen Richtung Schienbein und anschließend Richtung Ferse. Alle Positionen sollten einige Sekunden gehalten und der Fuß dann wieder gelockert werden.