Schränkt eine Trichterbrust meine Lebenserwartung ein?

Unter einer Trichterbrust versteht man ein angeborenes oder sich entwickelndesFehIwachstum des knöchernen Brutskorbes mit teils mehr oder weniger starken Beeinträchtigungen.

In vielen Fällen verursacht eine Trichterbrustkeine Beschwerden, in einigen Fällen klagen die Patienten über Beschwerden, die vor allem bei der Bewegung ausgelöst muskulärer Natur sind. In sehr extremen Fällen einer Trichterbrust aber kann es durch das Fehlwachstum des Brustkorbes zu so einer Verschiebungen im Bereich der Brustorgane kommen, dass diese in Ihrer Funktion beeinträchtigt sind, was dann unter Umständen auch in einer verkürzten Lebenserwartung gipfeln kann.

Die Gründe weshalb die Lebenserwartung bei einer Trichterbrustverkürzt sein kann sind sehr übersichtlich. Vor allem wenn es durch ein Fehlwachstum zu einer so starken Trichterbrust kommt, kann es passieren, dass Organe des Brustkorbes verschoben und in ihrer Funktion eingeschränkt werden. Diese Beeinträchtigung kann so stark sein, dass es schlussendlich zu einer Lebenszeitverkürzung kommen kann.

Das grösste Organ im Brustkorb ist die Lunge, die schützend von den Rippen und des Brustkorbes umfasst wird. Kommt es zu einem kielartigenWachstums des Brustbeins und der Rippen kann es zu einer Verschiebung der Lunge kommen, die dann zu deutlichen Beschwerden führt. Dies reicht von Beatmungs-, und Belüftungsstörungen, bis hin zu akuten Atem Nöten.

Die Verschiebung der Brustorgane kann auch neben der Lunge das Herz betreffen. In diesem Fall kann die Herzleistung deutlich eingeschränkt, bzw auch der Herzrhythmus beeinträchtigt werden, was die Patienten dann in einer deutlichen Einschränkung im Alltag merken. Oftmals werden die Beschwerden wahrgenommen und vielleicht ist auch die Ursache der Trichterbrust klar, es wird dann aber nicht selten eine konservativeBehandlung versucht, die dann ggfs nicht ausreichen kann und schlussendlich ein Kreislaufversagen durch einen massiven Einfluss der Trichterbrust auf das Herz bedeuten kann.

In den meisten Fällen wird die Lebenserwartung durch eine Trichterbrust nicht beeinträchtigt. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Organverschiebung durch die Trichterbrust nicht in dem Maße vorhanden ist, dass es zu einer Lebenszeitverkürzung kommt. 

Ist eine Trichterbrust diagnostiziert worden, die aber keine Beschwerden verursacht, ist auch keine Therapie notwendig. Die Patienten merken meistens an einem unangenehmen Druck im Bereich des Brustkorbes und der Brust, dass die sichtbare Trichterbrust der Auslöser ist. In diesem Fall sollte überlegt werden entweder mit einer gezielten Physiotherapie das Voranschreiten der Trichterbrust zu stoppen oder aber bei starken Veränderungen und Fehlbildungen muss auch ein operatives Vorgehen überlegt werden, das dann ein Richten der Rippen des Brustkorbes bedeutet und es somit zu keiner weiteren Beeinträchtigung der Brustorgane kommen kann.

Es allgemeine Übungen, die man durchführen kann, um ein Fortschreiten der Trichterbrustbildung zu verhindern. Da man nicht weiss, ob sich generell eine Trichterbrust bildet, kann man vorbeugend diese Übungen zwar nicht durchführen, wohl aber wenn es zu den ersten Anzeichen einer Trichterbrustentwicklung kommt. Die zur Verfügung stehenden Übungen sind in der Regel Dehnübungen, die dazu führen, den Brustkorb zu weiten. Eine Übung wäre sich gerade hinzustellen. Die Arme sind im 90 Grad Winkel vom Oberkörper gestreckt und die Arme in der Ellenbeuge um 90 Grad gebeugt. Nun sollten die Arme parallel leicht nach hinten geführt werden. Man wird schnell ein Ziehen im Bereich des Brustkorbes spüren. Diese Position sollte man dann einige Sekunden halten und dann die Arme wieder in die Neutralposition zurückführen. Von dieser Übung sollte man dann 4-5 Wiederholungen machen. Eine weitere Übung wäre sich an einen Stuhl auf den Boden zu setzen, die Hände berühren die Sitzfläche. Dann sollte der Rand der Sitzfläche links und rechts gegriffen werden und sich langsam nach oben gedrückt werden. Auch bei dieser Übung wird man ein leichtes Ziehen im Bereich der Brust und des Brustbeins spüren. Von dieser Übung sollten 4-5 Wiederholungen erfolgen.

Weiterhin gibt es Maßnahmen, die man ganz allgemein in sein Leben einbauen sollte, die zuträglich für die sogenannte Lungen und Herzgesundheit sind. Auf Rauchen sollte unbedingt verzichtet werden. Ein regelmässiges Sportpensum von 150min in der Woche wird von der WHO empfohlen und sollte vorbeugend gegen Erkrankung durchgeführt werden. Auf Alkohol sollte ebenfalls weitestgehend verzichten und eine mediterrane Kost zu sich genommen werden. Vor allem vitaminreich, ballaststoffreich und faserarm sollte  eine gesunde Ernährung für Herz und Lunge sein. Regelmäßige Check Ups sollten beim Hausarzt erfolgen, um ggfs auf Erkrankungen im Allgemeinen und auch Erkrankungen von Herz und Lunge reagieren zu können.