Vitamin K gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und hat einen bedeutenden Einfluss auf die Produktion von Blutgerinnungsaktoren und dem Knochenstoffwechsel durch die Regulation von Calcium.
PD Dr. Elke Maurer hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Maurer ist Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialistin für die Osteoporose.
Sie hat eine fundierte Ausbildung an der BG Klinik in Tübingen durchlauf und sich auf dieser Basis Ihrer wissenschaftlichen Arbeit als Spezialistin für Osteoporose etabliert.
Inzwischen gibt es viele Möglichkeiten eine drohenden oder manifeste Osteoporose zu behandeln.
Gerne berät Sie unsere Spezialistin in Ihrer Osteoporose-Sprechstunde.
Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin (u.a. A,D und E), welches durch Lebensmittel aufgenommen und im Körper gespeichert wird.
Es gibt zwei Formen des Vitamin K: K1 (Phyllochinon) und K2 (Menachinon).
Es bildet eine wichtige Grundlage der Bildung von Gerinnungsfaktoren, hilft aber unteranderem auch bei Kalkablagerungen in Blutgefäßen und hemmt den Knochenabbau.
Dementsprechend kann es bei einem Vitamin K Mangel zu einer deutlichen Beeinträchtigungen des Körpers führen.
Vitamin K wirkt an Ansatzstellen der sogenannten Blutgerinnungskaskade. Es wird benötigt um aus inaktiven Vorstufen aktive Gerinnungsfaktoren zu bilden, die nötig sind um akute Blutungen zu stoppen.
Ohne ausreichend Vitamin K ist eine Blutgerinnung nicht oder nur unzureichend möglich.
Ein weiteren Effekt hat Vitamin K auf den Stoffwechsel von Osteocalcin und hemmt den Knochenabbau und wird demenstsprechend gegen Osteoporose eingesetzt.
Zusätzlich hemmt Vitamin K die kalzifikation der arteriellen Gefäßwände.
Welche Symptome deuten auf einen Vitamin K-Mangel hin?
Ein Vitamin-K-Mangel kann sich durch unterschiedliche Symptome äußern, die hauptsächlich auf die gestörte Blutgerinnung und die verminderte Funktion von Vitamin-K-abhängigen Proteinen zurückzuführen sind. Diese Symptome können je nach Schweregrad des Mangels variieren.
- Blutungsneigung
Die auffäligsten Zeichen eines Vitamin K Mangels ist die erhöhte Blutungsneigung. Diese präsentiert sich unter anderem durch häufig auftretende blaue Flecken nach minimaler Krafteinwirkung, wie auch Nasenbluten oder viele kleine rote Flecken auf der Haut ("Petechien") die durch kleine Blutungen in der Haut entstehen.
Die häufigsten und auffälligsten Symptome eines Vitamin-K-Mangels resultieren aus einer gestörten Blutgerinnung: - Erhöhte Blutungsneigung
Verstärkte Blutungen bei kleinen Verletzungen. - Hämatomneigung
Spontane blaue Flecken ohne äußere Ursache. - Nasenbluten
Häufiges oder schwer stillbares Nasenbluten. - Zahnfleischbluten
Verstärktes Bluten beim Zähneputzen oder spontan. - Starke Menstruationsblutungen
Verlängerte oder intensivere Regelblutungen (bei Frauen). - Blutungen im Magen-Darm-Trakt
Sichtbar durch schwarzen Stuhl (Teerstuhl) oder Blut im Stuhl. - Hämaturie
Blut im Urin, das auf kleinere Blutungen in den Nieren oder Harnwegen hinweist.
- Verzögerte Wundheilung
- Eine längere Blutungszeit bei Wunden kann auf die gestörte Gerinnung hinweisen.
- Auch kleinere Verletzungen können auffällig lange nachbluten.
- Osteoporose und Knochenschmerzen
Vitamin K ist entscheidend für die Aktivierung von Osteocalcin, einem Protein, das die Knochengesundheit unterstützt: - Schwache Knochen
Erhöhtes Risiko für Knochenbrüche durch eine gestörte Mineralisation. - Knochenschmerzen
Bei schwerem Mangel durch mangelnden Knochenaufbau.
- 4. Kalziumablagerungen (Gefäßverkalkungen
Ein chronischer Vitamin-K-Mangel kann zu einer unzureichenden Aktivierung von Matrix-Gla-Protein führen, das normalerweise Kalziumablagerungen in den Gefäßen verhindert.
Gefäßverkalkungen
Kann langfristig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. - 5. Neugeborene: Vitamin-K-Mangel-Blutung (VKMB)
Neugeborene sind besonders anfällig für Vitamin-K-Mangel aufgrund unzureichender Speicher und einer unreifen Darmflora: - Spontane Blutungen
Z. B. im Nabelbereich, in der Haut oder intrakranial. - Schwere Blutungen
Können lebensbedrohlich sein.
- 6. Unspezifische Symptome bei schwerem Mangel
- Müdigkeit und Schwäche
Selten, aber möglich bei starkem Blutverlust. - Blasse Haut
Durch chronischen Blutverlust oder Anämie.
Falls diese Symptome bestehen, ist es ratsam beim Hausarzt eine umfassende Blutgerinnungs- / Vitamin K Untersuchung durchführen zu lassen. Dort wird Ihnen Blut abgenommen um den Vitamin K Gehalt im Blut zu messen.
Gründe für zu wenig Vitamin K2
- Verminderte Aufnahme im Körper
Eine ausreichende Menge an Vitamin K wird über Lebensmittel zu sich genommen, kann aber vom Körper nichtaufgenommen oder verarbeitet werden. Es resultiert über Monate bis Jahre entstehender chronischer Vitamin K Mangel.
Dies kann bei reduzierter Gallensäure, Lebererkrankungen oder bei Darmerkrankungen (chronische Diarrhö, Morbus Crohn ...) vorkommen.
- Verminderte Zufuhr
Die unzureichende Zufuhr von Vitamin K aus der Nahrung ist eines der Hauptursachen, die zu einem Vitamin K Mangel führen können. Wer Lebensmittel zu sich nimmt, die wenig Vitamin K enthalten, erhöht langfristig das Risiko von einem Vitamin K Mangel.
- Erhöhter Verbrauch
Ein erhöhter Stoffwechsel von Vitamin K kann dazu führen, dass die Zufuhr von Vitamin K nicht ausreicht, um den Mangel zu decken.
Mögliche Gründe für einen erhöhten Vitamin K Verbrauch sind: Stress, sportliche Aktivität, Infektionen oder Erkrankungen mit starker Immunsystem Beanspruchung.
- Medikamente
Gerinnungshemmende Medikamente (Cumarine, Salycilsäure), Antiobiotika, Anti-Epileptika oder auch Gallensäurebinder können zu einem Vitamin K Mangel führen.
In welchen Lebensmitteln ist viel Vitamin K enthalten?
- Lebensmittel reich an Vitamin K1
Alles grünes Gemüse, vorallem in Spinat, Kohl, Brokkoli, Salat.
- Lebensmittel reich an Vitamin K2
Ei (Eidotter), Fleisch (besonders Leber), Milch und fermentierte Lebensmittel wie Käse, Joghurt und Sauerkraut.
Indikationen für die Gabe von Vitamin K
- Starker Mangel
Ein starker Vitamin K Mangel, nachgewiesen durch eine Blutuntersuchungen, sollte durch eine Vitamin K Substitution behandelt werden. Ein dauerhafter Vitamin K Mangel kann zu einem erhötem Risiko von Komplikationen führen.
- Blutungen
Als Ursachenbekämpfung ist bei einer Vitamin K Mangel induzierten Blutung das Beheben des Mangels durch Vitamin K gabe unerlässlich.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig besonderen Fokus auf Krafteinwirkungen auf den Kopf zu legen, der bei Patienten mit Vitamin K Mangel zu einer Hirnblutung kommen kann, die man auf den ersten Blick nicht direkt erkennt.
- Überdosierung von Marcumar
Marcumar ist ein Medikament, dass häufig als Blutverdünner bei künstlichen Herzklappen, Vorhofflimmern oder Venenthrombosen eingesetzt wird. Dieses Medikament birgt das Risiko von unkontrollierten Blutungen. Vitamin K gilt als direktes Gegenmittel zu Marcumar und findet Verwendung bei Komplikationen oder Überdosierungen um die Blutung zu kontrollieren.
Die Knochenspezialisten von Lumedis behandeln die Osteoporose auf allen Ebenen.
Wir führen Knochendichtemessungen (DXA Messung/DEXA-Scan) in unserer Praxis in Frankfurt.
Neben der medikamentösen Therapie helfen die Frankfurter Osteoporose-Spezialisten über ein gezieltes Trainingsprogramm mit Übungen, was Stürze minimiert und die Knochendichte verbessert.
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Welche Dosierung sollte ich täglich einnehmen?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Dosis Vitamin K bei
- Männer
15-51 Jahren = ca. 70µg
>51 Jahren = ca. 80µg
und - Frauen
15-51 Jahren = 60µg
>51 Jahren = 65µg.
Bei Kindern unter 15 Jahren ändern sich die Werte alle 3 Jahre.
Welchen Menge Vitamin K sollte man im Blut haben?
Im Labor kann man die sogenannte Vitamin K Serum Konzentration messen. Diese sollte zwischen 0,2-1 ng/ml.
Wie kann man eine Verbesserung im Blut nach Vitamin K Einnahme feststellen?
Nach der Einnahme von zusätzlichem Vitamin K sollte man 1-2 Wochen warten, bis die Vitamin K Speicher gefüllt sind und man einen entsprechenden Anstieg des Vitamin K im Serumspiegel (Blut) nachweisen kann.
Es empfiehlt sich bei Vitamin K Aufnahme durch Lebensmittel diese mit Fetten zu kombinieren, da diese die Aufnahme durch den Magen Darm Trakt verbessern.
Welcher Behandlungserfolg ist zu erwarten?
Der Vitamin K Mangel wird zeitnah nach Einnahme ausgeglichen, entstandene Nebenwirkungen wie Blutungsneigung bleibt jedoch noch für mehrere Stunden bestehen.
Fehlende Gerinnungsfaktoren müssen erst mit dem neuen Vitamin K aktiviert bzw. produziert werden bevor eine Gerinnung wieder eintreten kann.
Dies kann zwischen 12-24 Stunden dauern und daher ist Vitamin K nicht als Mittel gegen akute Blutungen zu benutzen.
Was können Nebenwirkungen von Vitamin K sein?
Direkte Nebenwirkungen von Vitamin K gibt es abgesehen von der allergischen Reaktion meistens nicht. Einer Überdosierung wird durch die körpereigene Ausscheidung entgegengewirkt.
Während es in normalen Dosierungen als sicher gilt, können bei übermäßiger Einnahme oder bei spezifischen Konstellationen Nebenwirkungen auftreten.
- Allergische Reaktionen
Selten, aber möglich: - Hautausschlag
- Juckreiz
- Schwellungen (z. B. im Gesicht oder an den Händen)
- Atembeschwerden bei schwereren Fällen (z. B. Anaphylaxie)
- Magen-Darm-Beschwerden
Seltene Nebenwirkungen bei hoher Dosierung: - Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Wechselwirkungen mit Medikamenten
In seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass dieser Abwehrmechanismus aussetzt oder eine große Menge in kurzer Zeit eingenommen wird. Dies führt zu einem Anstieg des Vitamin K Spiegels im Blut und zu einer erhöhten Gerinnungsneigung, die das Risiko einer Thrombose erhöht.
Blutgerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulanzien=Blutverdünner): - Vitamin K kann die Wirkung von Cumarin-basierten Antikoagulanzien (z. B. Warfarin, Phenprocoumon) reduzieren, da es die Gerinnung fördert.
- Kann zu einer verminderten Blutungsneigung und einer erhöhten Thrombosegefahr führen.
- Andere Antikoagulanzien (z. B. Heparin, DOAKs):
Weniger direkt betroffen, dennoch sollte Vitamin K immer ärztlich überwacht werden.
- Erhöhtes Risiko von Thrombosen
Eine zu hohe Aufnahme von Vitamin K kann die Gerinnung fördern und bei Patienten mit einer Neigung zu Thrombosen oder vorbestehenden Gefäßveränderungen problematisch sein. - Lebertoxizität (selten)
Bei sehr hohen Dosen (übermäßige Einnahme von synthetischem Vitamin K3, Menadion): - Risiko für Leberschäden und Gelbsucht.
- Bei Vitamin K1 und K2 ist dies jedoch äußerst selten.
- Hautveränderungen (bei Injektionen)
Intramuskuläre oder intravenöse Gabe von Vitamin K: - Schmerzen oder Rötungen an der Injektionsstelle.
- Selten: Hautverfärbungen, Reizungen oder ein „Vitamine-K-Syndrom“, das Hautnekrosen hervorrufen kann.
- Sonstige mögliche Nebenwirkungen
- Geschmacksveränderungen
Seltenes Auftreten, z. B. bitterer oder metallischer Geschmack. - Hypervitaminose K (theoretisch möglich, aber extrem selten bei natürlicher Aufnahme)
Kann die Balance anderer fettlöslicher Vitamine wie Vitamin D oder A beeinträchtigen. - Besondere Vorsicht bei Risikogruppen
Personen mit Gerinnungsstörungen:
Patienten mit Hämophilie oder anderen Gerinnungsstörungen sollten Vitamin K nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen. - Lebererkrankungen
Eingeschränkte Leberfunktion kann den Abbau von Vitamin K beeinträchtigen. - Schwangere und Stillende
Vitamin K ist in normalen Mengen sicher, aber hohe Dosierungen sollten vermieden werden.
Wie schnell wirkt Vitamin K?
Wie schnell Vitamin K wirkt, hängt zum einen davon ab, wie leer die Vitamin K Speicher des Körpers sind, wie auch wie viel Vitamin K man dem Körper zuführt.
Bei einer Marcumar-Überdosierung (Blutverdünner) muss Vitamin K in hoher Dosis dem Körper venös zugeführt werden, sodass eine entsprechende Wirkung innerhalb von 1-2 Stunden eintreten kann.
Bei lebensbedrohlichen Blutungen sollten daher zusätzliche Gerinnungsfaktoren substituiert werden.
Zeitnahe Kontrollen des Vitamin K Blutwertes, wie auch weitere Vitamin K Substitutionen sind vonnöten.
Was kann ich tun, wenn die Einnahme von Vitamin K nicht wirkt?
Wenn auch nach Substitution von Vitamin K die entsprechenden Mangelerscheinungen nicht verschwinden, sollte zunächst der Vitamin K Spiegel von Ihrem Hausarzt kontrolliert werden.
Da zuvor Vitamin K substituiert wurde, muss überprüft werden, aus welchem Grund der Körper die zugeführte Vitamin K Menge nicht annimmt, bzw wo das Vitamin K verloren geht.
In aller Regel sollte aus dem Grund auch eine Magen-Darmspiegelung durchgeführt werden, um ggfs. chronische Entzündungen nachzuweisen. Diese können die Aufnahme von Vitamin K erschweren oder gar unmöglich machen.
Zusätzlich kann man auch ein Blutbild durchführen lassen, um körpereigene Antikörper nachzuweisen, die chronische Entzünden, vorallem im Magen-Darm Trakt, verursachen können.
Eine Untersuchung der Leber kann auch in betracht gezogen werden, da Vitamin K vor allem in der Leber verstoffwechselt wird. Chronische Lebererkrankungen können diese Verstoffwechselung reduzieren und somit zu einem pathologischen Vitamin K Mangel führen.
Was sind Alternativen zu Vitamin K?
Aufgrund seiner mannigfaltigen Aufgaben im Stoffwechsel gibt es keine Alternativen zu Vitamin K.
Zum Glück kann man Vitamin K sehr gut durch Nahrung oder durch Vitamin K Präperate substituieren, sodass es keinen Grund für einen Vitamin K Mangel geben sollte.
Darf ich Vitamin K in der Schwangerschaft einnehmen?
Ja, aber Vitamin K sollte in der Schwangerschaft nur genommen werden, wenn auch ein entsprechender Mangel im Blut nachgewiesen wurde.
Eine prophylaktische Behandlung mit Vitamin K in der Schwangerschaft ist nicht ratsam, da eine Vitamin K Überdosierung zu einer erhöhten Thromboseneigung der Schwangeren, wie auch des ungeborenen Kindes kommen.
Vitamin K gehört nicht zum Routinescreening in der Schwangerschaft, kann aber auf eigenen Wunsch abgenommen werden.
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Ihr
Nicolas Gumpert
Unsere orthopädischen Spezialisten