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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
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Dr. Bela Braag
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Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Kallus und Kallusbildung

Lumedis - Ihre Spezialisten für nicht heilende Brüche

Unter Kallus versteht man ein Knochenneubildung. Diese Neubildungen können Aussagen über den Heilungsprozess des Knochenbruches geben. Ob Ihre Kallusbildung im physiologischen Rahmen liegen oder nicht, kann ein angefertigtes Röntgenbild beantworten. Wichitg ist dies von einem Orthopäden abklären zu lassen.
Unser frankfurter Spezialisten haben sich auf die Therapie von Knochenbrüchen spezialisiert und können Ihnen so eine optimale konservative Therapie anbieten. Gerne beraten Sie unsere Fachärzt in ihren Sprechstunden persönlich. Zu Ihrem Wunschtermin gelangen Sie hier.

Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.

Was ist Kallus?

Als Kallus bezeichnet man eine Neuknochenbildung, die relativ schnell nach einem Knochenbruch entsteht und die dazu beiträgt, dass der Knochen möglichst schnell wieder seine Stabilität zurückgewinnt und wieder eingesetzt werden kann.
Die Kallusbildung stellt aber lediglich die anfängliche Knochenneubildung dar. Bis daraufhin dann stabiler Knochen gewachsen ist und sich verbunden hat, vergehen in der Regel noch einige Wochen.

Mehr zur Heilungsdauer bei Knochenbrüchen erfahren Sie im Artikel: "Dauer der Heilung von Knochenbrüchen"

Röntgenbild der Elle (a.p.):

  1. Elle
  2. Speiche
  3. Fraktur der Elle mit Kallus (beim Ausbleiben einer Bruchheilung spricht man von einer Pseudarthrose)

Wie lange dauert es bis man Kallus nach der Fraktur sehen kann?

Ab wann ist die Kallusbildung sichtbar?

Wann es zu einer sichtbaren Kallusbildung kommt (Dauer), hängt davon ab:

  • wie groß die Fraktur ist (Zweifragment Fraktur/Mehrfragmentbruch)
  • ob es sich um eine stabile oder instabile bzw. dislozierte Fraktur handelt
  • ob eine entsprechende Schonung  bzw. Ruhigstellung eingehalten wird
  • wo die Fraktur zu finden ist
  • welche Begleitverletzungen vorhanden sind

Sichtbar ist eine Kallusbildung in der Regel nach 3-6 Wochen.

Stadien der Heilung eines Knochenbruchs

  1. Stadium (bis 2. Woche)
    A: Compacta (harter Anteil des Knochens)
    B: Spongiosa (weicher Anteil des Knochens)
    C: äußerer Kallus mit Bluterguß
  2. Stadium (3. - 6 Woche)
    A: innerer Kallus
    B: äußerer Kallus
    C: neuer spongiöser Knochen
    D: viele neue Blutgefäße (Neoangiogenese)
  3. Stadium (7.-24. Woche)
    A: zunehmende Verknöcherung des Kallus (Kalkeinlagerung)
  4. Stadium (nach 25 Wochen)
    A: geheilter Bruch 

Wie kommt es zu Kallusbildung

Nach eine Fraktur entsteht an der Bruchstelle in aller Regel ein Hämatom. Dieses wird daraufhin von bindegewebigen Zellen ersetzt. Hierzu zählen:

  • Mastzellen
  • Monozyten
  • Granolyzten, die zu den weissen Blutkörperchen gezählt werden

Fibrin und Fibroblasten stabilisieren nun das zunächst sehr weiche Netz, es kommt zur Ausbildung eines weichen Kallus, der dann nach weiteren Wochen immer fester wird und schlussendlich verknöchert.

Wie kann man Kallus sichtbar machen?

Kallus kann man im Röntgenbild sehen. Er zeichnet sich als feiner und im Verlauf immer dicker und dichter werdender Randsaum im Bereich der Fraktur ab. Man kann sehen, dass die Bruchrille, die meistens kurz nach der Fraktur noch breit und gut sichtbar war, durch den Kallus aufgefüllt und immer enger wird.
Die Kallusbildung ist ein guter Indikator dafür, dass die Fraktur zu heilen beginnt. Aus diesem Grund bietet es sich auch an, im Verlauf einer Frakturheilung eine Verlaufskontrolle durch ein Röntgenbild durchzuführen.
Solange sich noch kein Kallus gebildet hat, kann man theoretisch noch die Knochenenden verschieben, sollte man feststellen, dass doch noch eine Dislokation des Knochen stattgefunden hat.
Fehlt die Kallusbildung und man sieht auch nach Wochen nach einer Fraktur die Bruchrinne sehr deutlich, muss man ergänzende therapeutische Schritte in Erwägung ziehen, da die normale zeitliche Knochenheilung offensichtlich gestört ist. 

Ab wann ist Kallus sichtbar?

In den ersten Tagen nach der Verletzung beginnt sich der Kallus zu bilden, aber er ist noch nicht sichtbar. Mit der Zeit wird der Kallus stärker (verkalkt mehr) und dadurch sichtbarer, da er den gebrochenen Knochen stabilisiert und die Heilung unterstützt.

In der Regel wird der Kallus am Knochen durch medizinische Bildgebungstechnologien wie Röntgenaufnahmen oder CT-Scans sichtbar gemacht.
Bei einer Röntgenaufnahme ist der Kallus normalerweise innerhalb von 2-3 Wochen nach der Fraktur sichtbar, und er wird mit der Zeit immer stärker und dichter.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Bildgebungstechnologie und die Sichtbarkeit des Kallus von verschiedenen Faktoren abhängen können, wie z.B. der Schwere der Fraktur und der individuellen Heilungsrate des Patienten.

An welchen Knochen dauert es besonders lange bis Kallus kommt?

In der Regel kommt es bei größeren Frakturen, die starke und voluminöse Knochen betreffen zu einer schnelleren Kallusbildung als bei der Fraktur von kleineren Frakturen bei denen ein entsprechend kleines Hämatom vorausgegangen ist. Der Grund warum z.B. bei einer Oberschenkelfraktur schneller Kallus gebildet wird liegt meistens daran, dass durch die Fraktur das Hämatom das sozusagen der Ausgangspunkt der Kallusbildung ist auch größer ist.
Wenn größere Fläche an Knochen verletzt ist, so kommt es auch zu einer schnelleren und stabileren bindegewebigen Vernetzung der Bruchstücke und somit zu einer Beschleunigung der Kallusbildung.

Besonders lange Heilungsdauer haben die Mittel der Röhrenknochen, also die Mitte des Schiebeinknochens, die Mitte des Oberarmknochens oder die Mitte des Ellen- oder Speichenknochens.

Was kann man tun, wenn kein Kallus gebildet wird?

Wie kann man die Kallusbildung beschleunigen?

Sollte es zu einer verzögerten Kallusbildung kommen gibt es einige Maßnahmen, die man ergreifen kann.
Zur Kallusbildung ist besonders wichtige, dass der Knochen gut durchblutet wird. Alle Maßnahmen, die die Durchblutung hemmen sollten also aus diesem Grund vermieden werden. Zu nennen wären vor allem das Rauchen, das eingestellt werden sollte, um den Knochen besser zu durchbluten.
Weiterhin sollten knochenbildende Mineralien und Vitamine eingenommen werden, um die Knochenheilung zu beschleunigen. Zu nennen wären hier Calcium sowie auch das Vitamin D, das vor allem in der Zeit der Knochenbildung und Frakturheilung eingenommen werden sollte.
Sollte eine Kallusbildung komplett ausbleiben, sollte noch einmal überprüft werden, ob evtl. die Frakturränder doch zu weit oder verdreht zueinander stehen. Manchmal kann es notwendig werden bei fehlender Kallusbildung die Fraktur noch einmal neu zu gipsen um eine entsprechende Kallusbildung zu fördern.

Wenn der Frakturspalt nicht heilt und die Kallusbildung ausbleibt, kann über eine fokussierte Stoßwellentherapie nachgedacht werden.

Fokussierte Stoßwellentherapie

Die Stoßwellenbehandlung ist vor allem bei der Behandlung von Nierensteinen bekannt und wird hierbei oft eingesetzt. Man hat aber auch festgestellt, dass die erzeugte Stoßwellen nicht nur angelagerter Substanzen durch minimale schnelle Schwingungen lösen können, sondern auch den Entzündungsprozess reduzieren und den Abheilungsprozess verstärken können.
Nach einer Fraktur und einer ggf verzögerten Kallusbildung kann man einen Behandlungsversuch mit der Stoßwellenbehandlung durchführen.
Hierfür werden Stoßwellen außerhalb des Körpers erzeugt und auf den zu behandelnden frakturierten Bereich eingeleitet. Die Gewebe, auf die die Stoßwellen treffen beginnen daraufhin an zu schwingen, was nicht nur Entzündungen abklingen lässt, sondern auch als Kallus anregend beschrieben wird.
Die Stoßwellentherapie kann man auch wiederholend durchführen

Falls Ihre Kallusbildung ausbleibt, lesen Sie unseren Artikel "Mein Knochenbruch heilt nicht - Was tun?".

Ab wann kann ich Kallus belasten?

Nach Kallusbildung kann ein Knochen wieder nach ca. 6-12 Wochen belastet werden.
Es ist zwingend notwendig, dass zuvor ein Röntgenbild angefertigt wurde, um eine entsprechende Knochenstabilisierung zu dokumentieren.

Wiederaufnahme von sportlichen Tätigkeiten

Wichtig ist außerdem, dass der Zeitpunkt für die Wiederaufnahme von sportlichen Tätigkeiten mit dem behandelnden Orthopäden abgesprochen wird.

Wann bildet sich Kallus wieder zurück?

Wie lange Kallus noch sichtbar ist, variiert stark und kann Monate bis Jahre dauern.
Teile des Kallus:

  • werden vom Körper abgebaut
  • verknöchern
  • wachsen tief in den Knochen ein

Manchmal kann es sein, dass man auch einige Jahre nach der Fraktur sogar noch Überreste von Kallus sehen kann. Meistens ist aber Kallus nach ca. 5 Jahren komplett verschwunden

Verursacht die Kallusbildung Schmerzen?

Die Kallusbildung ist ein schmerzfreier Prozess.

Während der Kallusbildung kann es jedoch zu Schmerzen kommen, wenn der Bruch noch nicht ausreichend stabilisiert ist oder wenn der Kallus Druck auf umliegendes Gewebe oder Nerven ausübt.
In diesem Fall kann der Patient Schmerzen oder Unannehmlichkeiten spüren.
Wenn im Frakturspalt nach dem Bruch weiterhin Schmerzen bestehen, kann dieses auf eine verzögerte oder ausbleibende Heilung des Knochenbruchspaltes hinweisen.
Nach einer Operation ist auch beispielsweise an eine Infektion des Frakturspaltes zu denken.

Wenn Schmerzen im Bereich der Kallusbildung bestehen, sollte dieses immer ärztlich abgeklärt werden.

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Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere orthopädischen Spezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Sprechstunde!