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Lumedis Frankfurt

PD Dr. Elke Maurer
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Dr. Nicolas Gumpert
Fachärzte für Orthopädie


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für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Guillain-Barré-Syndrom

Ihre Wirbelsäulenspezialisten aus Frankfurt

Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine lebensbedrohliche Entzündung der Spinalnerven, so wie der peripheren Nerven.
Bei ersten Anzeichen eines Guillain-Barré-Syndrom ist eine Vorstellung in der Notaufnahme notwendig, so wie ein schneller Start der Therapie.
Erfahren Sie hier mehr über die Ursachen, die Symptome und die Prognose.

Unsere Wirbelsäulenspezialisten von Lumedis Orthopäden beraten Sie gerne bei weiteren Fragen bezüglich des Guillain-Barré-Syndroms.
Hier kommen Sie zu der Terminvereinbarung.

Dieser Artikel wurde zuletzt durch Axel Lust überarbeitet.
Axel Lust ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unser Spezialist für die Wirbelsäule.
Er hat sich auf die Behandlung der verschiedenen Erkrankungen der Wirbelsäule ohne OP spezialisiert.

Gerne berät Sie unser Spezialist in seiner Wirbelsäulen-Sprechstunde.

Was ist ein Guillain-Barré-Syndrom?

Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) ist eine seltene, aber ernsthafte neurologische Erkrankung, bei der das Immunsystem die eigenen Spinalnerven, wie auch die peripheren Nerven angreift.
Dies führt zu Muskelschwäche, Taubheitsgefühlen und in schweren Fällen sogar zu (Atem-)Lähmungen.

Das Syndrom entwickelt sich meist innerhalb weniger Tage oder Wochen und kann unterschiedlich schwer verlaufen.
Obwohl GBS eine ernsthafte Erkrankung ist, haben viele Betroffene mit der richtigen Therapie eine gute Prognose.

Was sind die Ursachen für ein Guillain-Barré-Syndrom?

Die genaue Ursache von GBS ist noch nicht vollständig geklärt, doch es wird angenommen, dass eine Fehlreaktion des Immunsystems auf eine vorausgegangene Infektion oder andere auslösende Faktoren die Erkrankung verursacht.

  • Autoimmunreaktion – Das Immunsystem greift fälschlicherweise die Myelinscheiden der peripheren Nerven an.
  • Infektionen – Viele Fälle treten nach einer bakteriellen oder viralen Infektion auf.
  • Impfungen oder Operationen – In seltenen Fällen kann GBS als Folge einer Impfung oder eines chirurgischen Eingriffs auftreten.

Welche Bakterien und Viren können ein Guillain-Barré-Syndrom auslösen?

Oft tritt GBS nach einer Infektion auf, die das Immunsystem fehlleitet.
Zu den häufigsten Erregern gehören Bakterien und Viren.
Der häufigste bekannte Auslöser ist ein Durchfallerreger namens Campylobacter jejuni.
Auch Mycoplasma pneumoniae, welche Lungenentzündungen auslösen kann, ist ein bekannter Auslöser.
Ein GBS auftretend nach einem  , welcher Borrelien überträgt, wird diskutiert.
Bekannte auslösende Viren sind ...

  • Epstein-Barr-Virus (EBV), Zytomegalievirus (CMV), Hepatitis-Viren, HIV, Influenza-Viren, SARS-CoV-2.

EBV löst das im Volksmund bekannte Pfeiffersche Drüsenfieber aus.

Guillain-Barré-Syndrom nach einer Impfung

Obwohl Impfungen in seltenen Fällen mit GBS in Verbindung gebracht wurden, ist das Risiko minimal.
Untersuchungen zeigen, dass das Risiko, GBS nach einer Infektion zu entwickeln, deutlich höher ist als nach einer Impfung.

  • Besonders die Grippeimpfung und COVID-19-Impfstoffe wurden untersucht, wobei ein äußerst geringes Risiko für GBS festgestellt wurde.

An welchen Symptomen erkennen Sie ein Guillain-Barré-Syndrom?

Die ersten Anzeichen von GBS sind meist unspezifisch, entwickeln sich aber innerhalb weniger Tage oder Wochen zu ausgeprägten neurologischen Beschwerden.
Zu den bekannten Symptomen gehören ...

  • Muskelschwäche; diese beginnt oft in den Beinen und breitet sich auf Arme und Oberkörper aus.
  • Zudem kommt es zu Kribbeln und Taubheitsgefühlen meist in den Händen, Füße und Zehen.
  • Es kann auch zu Verlust oder Verminderung der Muskelreflexe kommen.
  • Auch Schmerzen treten beim GBS häufig auf.
    Die Schmerzen werden als neuropathische Schmerzen beschrieben und befinden sich in Muskeln oder Nerven. 
    Besonders Nachts werden diese schlimmer.

In schweren Fällen kann die Atemmuskulatur betroffen sein, was eine künstliche Beatmung erforderlich macht.

Muskelschwäche

Eines der Hauptsymptome ist eine zunehmende Muskelschwäche, die oft in den Beinen beginnt und sich auf die Arme und den Oberkörper ausbreitet.
In schweren Fällen kann es zu einer vollständigen Lähmung kommen.

Kribbeln und Taubheit

Viele Betroffene verspüren zunächst ein unangenehmes Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Händen und Füßen.
Diese Missempfindungen können sich langsam verstärken und ausbreiten.

Wie kann man ein Guillain-Barré-Syndrom diagnostizieren?

Die Diagnose stützt sich auf eine Kombination aus klinischen Untersuchungen, neurologischen Tests und Laboranalysen.
Durch den Arzt werden Reflexe, Muskelkraft und Sensibilität getestet.
Zudem wird eine Elektromyografie und Lumbalpunktion zur Testung der Nervenfunktion und Gewinnung von Material zur Laboranalyse durchgeführt.

Nervenwasseruntersuchung (Lumbalpunktion)

Die Lumbalpunktion ist ein wichtiger diagnostischer Test bei Verdacht auf GBS.
Dabei wird eine kleine Menge Liquor, also Nervenwasser, aus dem Rückenmarkskanal entnommen und im Labor untersucht.

  • Der Eingriff erfolgt in der Regel in sitzender oder liegender Position, wobei der Patient den Rücken krümmt, um den Zugang zur Lendenwirbelsäule zu erleichtern.
    Eine dünne Nadel wird vorsichtig zwischen zwei Lendenwirbel eingeführt, um den Liquor zu entnehmen.

Typisch für GBS ist eine sogenannte zytoalbuminäre Dissoziation, die sich durch einen deutlich erhöhten Eiweißgehalt im Liquor bei gleichzeitig normaler Zellzahl auszeichnet.
Dies weist auf eine Schädigung der Nervenwurzeln hin, die durch eine entzündliche Immunreaktion verursacht wird.
Im Gegensatz zu bakteriellen oder viralen Infektionen bleibt die Anzahl der weißen Blutkörperchen im Nervenwasser jedoch meist unauffällig.
Der Liquordruck kann normal oder leicht erhöht sein, und es lassen sich keine Krankheitserreger nachweisen, was eine Abgrenzung zu anderen Erkrankungen wie einer Hirnhautentzündung erleichtert.
In einigen Fällen können auch spezifische Antikörper nachgewiesen werden.

Was zeigen die Blutwerte?

Blutuntersuchungen dienen vor allem dazu, andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.
Spezifische Antikörper oder Entzündungswerte können auch Hinweise auf vorausgegangene Infektionen geben, welche Auslöser für GBS sein könnten.
So kann man beispielsweise Serologien für EBV, Borrelien, CMV abnehmen.

Was kann man gegen ein Guillain-Barré-Syndrom tun?

Da GBS durch eine fehlgeleitete Immunreaktion verursacht wird, zielt die Behandlung darauf ab, das Immunsystem zu regulieren und Symptome zu lindern.

  • Damit die schädlichen Antikörper aus dem Blut entfernt werden kann man eine Blutwäsche, auch Plasmapherese genannt vornehmen.
  • Zudem kann man auch über die Vene Immunglobuline geben, die helfen die Immunreaktion zu modulieren.
  • Viele Patienten benötigen Physiotherapie für den Muskelwiederaufbau und die Wiedererlangung der Beweglichkeit.

Wichtig ist auch eine gute Schmerztherapie.
Diese geht dabei über herkömmliche Schmerzmedikamente hinaus, sondern bezieht auch Schmerzmittel gegen neuropathische Schmerzen mit ein.

Dauer eines Guillain-Barré-Syndroms

Der Krankheitsverlauf variiert stark.
In der Regel erreichen die Symptome innerhalb von 2–4 Wochen ihren Höhepunkt.
Die Genesung kann Wochen bis Monate dauern, in schweren Fällen auch bis zu einem Jahr.

Ist ein Guillain-Barré-Syndrom heilbar?

Die meisten Patienten erholen sich vollständig, doch bei einigen bleiben leichte Einschränkungen zurück.
Eine frühzeitige Behandlung verbessert die Prognose erheblich.

Was machen wir bei Lumedis in der Nachbehandlung eines Guillain-Barré-Syndroms?

Die Nachbehandlung bei Guillain-Barré-Syndrom spielt eine wichtige Rolle für die vollständige Genesung.
Dazu nutzen wir bei Lumedis unterschiedliche medizinische Tools.
Im Rahmen dessen sind die Muskelfunktionsanalyse, sowie individuelle Übungen besonders wichtig.

Muskelfunktionsanalyse

Die Muskelfunktionsanalyse ist ein diagnostisches Verfahren, das dazu dient, die Kraft, Ausdauer und Koordination der Muskulatur zu bewerten.
Sie wird häufig eingesetzt, um muskuläre Schwächen, Dysbalancen oder Bewegungseinschränkungen zu identifizieren.

Während der Untersuchung beurteilt der Arzt oder Therapeut gezielt verschiedene Muskelgruppen.
Dies geschieht durch spezielle Bewegungs- und Krafttests, bei denen der Patient aktiv gegen einen Widerstand arbeitet oder bestimmte Bewegungsabläufe ausführt.
Die Ergebnisse der Muskelfunktionsanalyse helfen uns dabei, gezielte Therapiepläne für Sie zu erstellen, die Ihre individuellen Bedürfnisse abdecken.
Besonders bei neurologischen Erkrankungen wie dem Guillain-Barré-Syndrom oder nach längerer Immobilisation ist sie ein wichtiges Instrument, um den Funktionszustand der Muskulatur zu überwachen und den Rehabilitationsprozess optimal zu gestalten.

Gezielte, maßgeschneiderte Übungen

Nach einem Guillain-Barré-Syndrom sind gezielte, maßgeschneiderte Übungen entscheidend, um die Muskulatur wieder aufzubauen und die Beweglichkeit zu verbessern.
Da die Muskelkraft nach der Erkrankung oft stark eingeschränkt ist, beginnt das Training meist mit sanften, kontrollierten Bewegungen, die schrittweise gesteigert werden.  

Eine effektive Übung zur Wiederherstellung der Beinmuskulatur ist das aktive Anheben des Beins aus der Rückenlage.

  • Dabei liegt der Patient flach auf dem Rücken und hebt ein Bein langsam an, während das andere gestreckt bleibt.
    Diese Bewegung hilft, die Hüft- und Oberschenkelmuskulatur zu stärken und verbessert die Kontrolle über das Bein.  

Zur Förderung der Handkraft eignet sich das Greiftraining mit einem Softball.

  • Der Patient drückt wiederholt einen weichen Ball in der Hand zusammen und entspannt anschließend die Finger.
    Diese Übung kräftigt die Hand- und Unterarmmuskulatur und unterstützt die Wiederherstellung feinmotorischer Fähigkeiten, die nach GBS oft beeinträchtigt sind.

Was können die Spätfolgen eines Guillain-Barré-Syndroms sein?

Nach einem Guillain-Barré-Syndrom kann es trotz erfolgreicher Behandlung in einigen Fällen zu Spätfolgen kommen, die die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen.

  • Relativ häufig treten anhaltende Muskelschwäche und reduzierte Ausdauer auf, insbesondere in den Beinen.
    Dies kann dazu führen, dass Betroffene schneller ermüden und alltägliche Aktivitäten wie Treppensteigen oder längeres Gehen erschwert sind.
  • Auch feinmotorische Einschränkungen, etwa in den Händen, können persistieren und Tätigkeiten wie das Schreiben oder Greifen erschweren. 
  • Ein weiteres mögliches Problem sind anhaltende neuropathische Schmerzen und Sensibilitätsstörungen.
    Manche Patienten berichten über anhaltendes Kribbeln, Taubheitsgefühle oder brennende Schmerzen in Händen und Füßen.
    Diese Beschwerden entstehen durch die Schädigung der Nerven und können in ihrer Intensität variieren. 
  • In einigen Fällen bleibt eine eingeschränkte Reflexaktivität bestehen, was die Bewegungskoordination beeinträchtigen kann.
  • Besonders in der Anfangsphase der Genesung treten oft Gleichgewichtsstörungen auf, die das Sturzrisiko erhöhen. 
  • Zusätzlich kann es zu autonomen Funktionsstörungen kommen, da das Guillain-Barré-Syndrom auch das vegetative Nervensystem betreffen kann.
    Dies kann sich in Form von Kreislaufproblemen, Blutdruckschwankungen oder Störungen der Blasen- und Darmfunktion äußern. 
  • Psychische Folgen wie Ängste oder depressive Verstimmungen sind ebenfalls nicht selten, insbesondere wenn die Erkrankung mit einem langen Krankenhausaufenthalt oder intensivmedizinischer Behandlung verbunden war.
    Die Unsicherheit über den Heilungsverlauf und die Sorge vor einem Rückfall können die psychische Belastung zusätzlich verstärken.

Verkürzt ein Guillain-Barré-Syndrom die Lebenserwartung?

In den meisten Fällen hat GBS keinen Einfluss auf die Lebenserwartung.
Komplikationen wie Atemversagen oder schwere Infektionen können jedoch lebensbedrohlich sein, weshalb eine engmaschige medizinische Betreuung wichtig ist.

Ist ein Guillain-Barré-Syndrom ansteckend?

Nein, GBS ist nicht ansteckend.
Da es sich um eine Autoimmunreaktion handelt, kann die Erkrankung nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen würden, was wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen.
Bitte räumen Sie uns in der Mail ein Nutzungsrecht ein, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können.
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Damit helfen Sie anderen Ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen.

Bild bitte an info@lumedis.de.

Danke und viele Grüße
Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere Wirbelsäulenspezialisten

Wir beraten Sie gerne in unserer Wirbelsäulensprechstunde!