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Lumedis Frankfurt

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Fachärzte für Orthopädie


Privatpraxis
für Orthopädie, Sportmedizin, ärztliche Osteopathie, Akupunktur und manuelle Medizin

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Sehnenentzündung/Sehnenriss nach Antibiotika

Lumedis - Ihre Muskelspezialisten

Bestimmte Antibiotika können zu Entzündungen und Rissen der Muskelsehnen führen. Ein unbehandelter Sehnenriss kann zu chronischen Schmerzen und dauerhaften Bewegungseinschränkungen führen. Deshalb ist eine rasche Behandlung essentiell. Die orthopädischen Spezialisten von Lumedis beraten Sie gerne mit Ihrer großen Expertise in der Diagnostik und konservativen Therapie von Sehnenrissen. Hier kommen Sie direkt zu Ihrem Wunschtermin!

Dr. Bela Braag hat diesen Artikel für Sie zuletzt aktualisiert.
Dr. Braag ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ist bei Lumedis unsere Spezialist für die kniffeligen orthopädischen Erkrankungen.
Der in Darmstadt geborene Orthopäde hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert und eine fundierte orthopädische Ausbildung durchlaufen.
Gerne berät Sie unsere Spezialist in seine Spezial-Sprechstunde.

Was ist eine Sehnenentzündung/Sehnenriss durch Antibiotika?

  • Unter einer Sehnenentzündung versteht man eine entzündliche Veränderung von Sehnen des Körpers durch die Einnahme eines bestimmten Antibiotikums mit daraus resultierenden Beschwerden und auch Beeinträchtigungen, die meistens auch behandelt werden müssen.
  • Sehnenrisse resultieren manchmal aus einer nicht behandelten Sehnenentzündung, können aber auch ohne Sehnenentzündungen durch die Einnahme bestimmter Antibiotika entstehen.

Welche Sehnen sind am häufigsten betroffen?

Vor allem mechanisch sehr beanspruchte Sehnen sind oft betroffen von einer Schädigung durch Antibiotika. Die häufigsten Sehnen sind:

Kleinere Sehnen von kleineren Muskeln, z.B. die Finger- oder die Handsehnen sind seltener betroffen, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass diese sich auch entzünden und reißen.

Abbildung eines Achillessehnenrisses

rot = Achillessehne

  1. Achillessehnenriss

Welche Antibiotika können eine Sehnenentzündung/Sehnenriss auslösen?

Vor allem Antibiotika aus der Gruppe der Fluorchinolone bergen das Risiko, dass sie Sehnenentzündungen und auch Sehnenrisse verursachen. Zu dieser Medikamentengruppe gehört Ciprofloxacin, der wohl bekannteste Vertreter,  der vor allem bei der Behandlung von Harnwegsinfekten eingesetzt wird. Weitere Medikamente dieser Wirkgruppe wären:

  • Enoxacin
  • Levofloxacin
  • Moxifloxacin
  • Norfloxacin
  • Ofloxacin

Man sollte bei Sehnenentzündungen oder -rissen in der Vorgeschichte lieber Medikamente aus anderen Gruppen der Antibiotika bevorzugen.

 

An diesen Symptomen erkennen Sie eine Sehnenentzündung/Sehnenriss

Das wohl häufigste Symptom einer Sehnenentzündung ist sicherlich der bewegungsabhängige Schmerz. Neben den Schmerzen kann es aber auch zu deutlichen Einschränkungen der Beweglichkeit im Bereich des Versorgungsgebiet der Sehnen kommen. So klagen die Patienten oftmals darunter, dass sie gewohnte, einfache Bewegungen nicht mehr wie zuvor durchführen können.

Manchmal kann es auch im Bereich der betroffenen Sehnen zu Schwellungen kommen. Der Grund liegt darin, dass Entzündungen in dem Bereich der Sehnen zum Einstrom von Flüssigkeit führen können und es somit zu einer Schwellung der Sehne kommen kann. Dies führt dann wiederum ebenso zu Bewegungsbeeinträchtigungen.

So fühlen sich die Schmerzen bei einem Sehnenriss/Sehnenentzündung an

Die Schmerzen durch eine Sehnenentzündung, welche durch die Einnahme von Antibiotika ausgelöst wurde, fühlen sich eher schneidend und ziehend an. In der Regel sind sie durch Bewegungen zu provozieren und verstärken sich dadurch. Die Entzündung kann aber auch so stark sein, dass bereits in Ruhe Schmerzen im Bereich der Sehnen ausgelöst werden. Beim Betasten der Sehne kommt es in der Regel zu einem deutlichen Druckschmerz und einer Empfindlichkeit im Bereich der Sehnen.

Diagnose

Neben der Krankenbefragung, die klären soll, seit wann die Beschwerden bestehen, ob ein Unfall vorausgegangen ist und bei welchen Bewegungen die Schmerzen wo vorhanden sind, kommt der körperlichen Untersuchung eine tragende Rolle zu. Der Behandler betastet die betroffene Sehne und führt aktive und passive Bewegungen im dazugehörigen Muskel durchführen.

Hierbei überprüft er auch, ob die verletzte Sehne - so wie es sein sollte - unter Spannung steht oder aber eher schlaff ist, was für einen Anriss oder Abriss sprechen würde. Desweiteren stehen noch einige bildgebende Verfahren zur Verfügung, wodurch die Ärzte die Sehne noch besser beurteilen können. 

Ultraschall

Der Ultraschall kann besonders gut dicht unter der Haut liegende Strukturen, wie Muskeln und Sehnen, darstellen. Beim Verdacht einer Entzündung einer Sehne oder auch eines Anrisses oder Durchrisses, kommt ein Ultraschall oft zur Anwendung. Hierbei würde der Untersucher mit dem Ultraschallkopf über die betroffene Sehne fahren und die darunter liegende Struktur beurteilen. Bei einer Entzündung einer Sehne könnte man eine aufgetriebene Struktur erkennen, die aufgrund von einströmender Flüssigkeit zustande gekommen ist. Bei einer angerissenen oder durchgerissenen Sehne kommt es zu einer Unterbrechung der Sehnenstruktur.

Wann braucht man ein MRT der betroffenen Sehne?

Mit einem MRT kann man mit hoher Zuverlässigkeit einen Sehnenriss oder Entzündung diagnostizieren. Ein MRT würde immer dann zum Einsatz kommen, wenn der zuvor durchgeführte Ultraschall keine eindeutigen Ergebnisse zeigen konnte. Auch wenn die Sehnen im Ultraschall völlig unauffällig wirken, die Beschwerden aber weiterhin noch vorhanden sind, sollte in jedem Fall eine MRT-Untersuchung der betroffenen Sehne stattfinden.

MRT Fuß seitlich T2

  1. Schienbein (Tibia)
  2. oberes Sprunggelenk (OSG = Articulatio talocruralis)
  3. Sprungbein (Talus)
  4. schwere Achillessehnenentzündung mit Teilriss der Achillessehne
  5. gesunder Anteil der Achillessehne
  6. Fersenbein (Calcaneus)
  7. gesunde Plantarfaszie ohne Fersensporn

Behandlung/Therapie

Der erste Schritt in der Behandlung ist, dass das auslösende Antibiotikum sofort abgesetzt und wenn nötig durhch ein anderes, das keine Entzündungen/Risse verursacht, ersetzt werden.

Die Behandlung einer Sehnenentzündung ist ausschließlich konservativ, sie besteht in einer Ruhigstellung des entsprechenden Körperteils, es kann auch eine Bandagierung erfolgen, die erreichen soll, dass eine eventuell vorhandene Schwellung zurückgeht.

Die Behandlung eines Sehnenrisses kann sowohl operativ - wenn die Sehnenstümpfe zu weit auseinander stehen oder eine rasche Genesung gewünscht wird - oder konservativ erfolgen. Bei beispielsweise einem Achillessehnenriss muss der Fuss in einen sogenannten Verbandschuh gehalten werden. In diesem Fall muss eine Ruhigstellung des Fußes für 6-8 Wochen erfolgen. Danach erfolgt das Auftrainieren der Muskeln durch eine regelmäßig durchgeführte Physiotherapie

  • Weiterhin können zur Schmerzbekämpfung entzündungshemmende Medikamente, wie Ibuprofen 400-600 mg oder Diclofenac 25-75 mg angewendet werden.
  • Kühlende Maßnahmen können desweiteren eine deutliche Symptomlinderung bringen. Hierfür würde man ein Eispack in ein Handtuch wickeln und dieses dann für einige Minuten auf den schmerzenden Bereich und die Sehne legen. Diese Behandlung sollte man mehrmals am Tag wiederholen.
  • Auch gibt es einige Salben, die man auf eine schmerzende Sehne bei einer Entzündung auftragen kann. Zu nennen wären Kytta Salbe, Ibuprofen Salbe oder Diclo Gel. Die Salben sollten ein- bis dreimal am Tag aufgetragen werden.
  • OP: Bei einem Durchriss einer sehr großen Sehne kann unter Umständen auch eine operative Maßnahme notwendig werden. Vor allem wenn die Sehnenenden sehr weit auseinanderliegen und ein Aneinanderwachsen durch eine Ruhigstellung nicht möglich ist, müssen in einer minimalinvasiver Operation beide Sehnenenden aneinander geführt und verankert werden. 

Laufbandanalyse

Die Laufbandanalyse ist eine diagnostische Maßnahme, die zeigen soll, ob eine entsprechende Fehlbelastung im Körper vorhanden ist. Besonders nach einem Sehnenriss und der Abheilung sollte eine solche Laufbandanalyse durchgeführt werden, um darstellen zu können, ob durch die Sehnenverletzungen eine entsprechende Fehlstellung oder Fehlbelastung entstanden ist.

Für diese Untersuchung stellt sich der Patient auf ein Laufband, eine Kamera zeichnet dann seinen Stand auf. Der Patient wird gebeten, zu gehen und anschließend zu laufen. Die durch die Kamera aufgenommenen Bilder werden über einen Rechner verarbeitet und eine entsprechende Fehlbelastung errechnet. Daraufhin sollte eine entsprechende ausgleichende Behandlung mit orthopädischen Schuheinlagen, die regelmäßig getragen werden sollten, erfolgen

Übungen

Auch gibt es einige Übungen, die man bei einer Sehnenentzündung nach Antibiotika-Einnahme durchführen kann. Bei einem Sehnenriss sollte man mit entsprechenden Übungen vorsichtig sein, beziehungsweise erst nach einer Ruhigstellung von 6-8 Wochen damit beginnen.

Man unterscheidet muskelaufbauende Übungen von muskeldehnenden Übungen. Die muskelaufbauenden Übungen dienen dazu, dass die Sehne von umliegenden und gut trainierten Muskeln entlastet wird. Je nach betroffener Sehne, können andere muskelaufbauende Übungen notwendig werden.

Am Beispiel einer Sehnenentzündung der Achillessehne kann man zeigen, dass zum Beispiel die Übung "Fuß kreisen" im Uhrzeigersinn für etwa 2 Minuten und anschließend 2 Minuten gegen den Uhrzeigersinn helfen kann, die Muskeln um die Achillessehne aufzutrainieren. Eine weitere muskelaufbauende Übung bei einer Achillessehnenentzündung wäre der Zehengang durch die Wohnung. Dabei würde man sich auf die Zehenspitzen stellen und etwa 4-5 Minuten durch die Wohnung laufen. Ein Ziehen in der Wade gibt an, dass die Muskeln im Bereich der Sehne trainiert werden, und die Sehne dadurch entlasten. Diese Übung kann mehrmals am Tag durchgeführt werden.

Lumedis - Ihre Sehnenspezialisten aus Frankfurt

Übungen sind die wertvollste Therapie und Prävention bei Ihrer Tendinose.
Allerdings kann man nicht pauschal sagen, welche Übungen die "Besten" sind.
Die Übungen müssen muskuläre Dysbalancen beheben und die Sehnen schützen.
Leider sind die Ursachen und Dysbalancen in jedem individuellen Fall einzigartig.
Auch die betroffene Sehne spielt bei der Therapie- und Trainingsplanung eine entscheidende Rolle.
Lastsehnen - wie z.B. die Achillessehne - benötigen komplett andere Übungen wie ein chronischer Tennisarm.
In vielen Fällen ist nicht nur eine Sehne, sondern gleich mehrere Sehnen von der Tendopathie betroffen.
Gerne planen die Spezialisten für die Tendopathie von Lumedis, nach einer ausführlichen Diagnostik, mit Ihnen zusammen ihren Trainingsplan mit auf Ihre Beschwerden abgestimmte besten Übungen für Ihre Tendopathie.

Zehengang

Dehnungsübungen/Faszientraining

Durch eine Sehnenentzündung oder einen Sehnenriss verkürzen sich die umliegenden Muskeln, was zu Verhärtungen und Schmerzen führt. Auch hier gilt: Dehnungs- und Faszienübungen sollten nicht bei einer angerissen oder komplett gerissenen Sehne durchgeführt werden. Erst nach der vollständigen Heilung sind sie sinnvoll. Für eine Sehnenentzündung sind die Übungen aber bestens geeignet.

  • Eine Dehnungsübung wäre sich gerade hinzustellen und ein Fuß nach vorne zu stellen. Das vordere Bein sollte jetzt gebeugt werden, das hintere gestreckt bleiben. Man wird ein Ziehen im Bereich der Achillessehne feststellen, die durch die Dehnung der Sehnen umgebenden Muskeln zustande kommt. Diese Position sollte einige Sekunden gehalten werden, danach sollte ein Seitenwechsel erfolgen.
  • Die Muskeln umgebenen Faszien können verkleben, weshalb es auch notwendig werden kann diese Muskeln mit einer Faszienrolle ("blackroll")zu bearbeiten. Hierfür sollten man mit der Rolle mehrmals über den betroffenen Muskel hin und herfahren und so die verklebten Faszien lockern.

Man kann auch muskeldehnende, muskelaufbauende sowie Faszienübungen miteinander kombinieren. Eine Besserung der Beschwerden sollte bei regelmäßig durchgeführten Übungen bereits nach mehreren Tagen bemerkt werden.

Dauer

Die Dauer, bis ein Patient nach einer Sehnenentzündung oder einem Sehnenriss wieder beschwerdefrei ist, hängt davon ab, ob es sich ausschließlich um eine Entzündung handelt, oder um einen Riss und wie stark die Verletzung ist. Auch welche Sehne von der Verletzung betroffen ist, ist maßgeblich dafür, wie schnell eine Heilung erfolgen kann. Ein Achillessehnenriss hat sicherlich die längste Behandlungsdauer von 6-8 Wochen mit anschließendem Training der Muskeln. Hier kann es 3-4 Monate dauern, bis die Muskeln in dem Bereich wieder wie gewohnt eingesetzt werden können

Spätfolgen

Die häufigste Spätfolge einer Sehnenentzündung oder eines Sehnenrisses ist eine Sehnenverkürzung. Dies hat dann zur Folge, dass gewohnte Bewegungen trotz intensivem Training nicht mehr so reibungslos durchgeführt werden können. Patienten können je nach betroffenem Muskel dann zu hinken beginnen oder auch die Arme nicht mehr wie gewohnt in eine bestimmte Höhe bringen. Um diese Spätfolgen zu vermeiden, sollte man so schnell wie möglich mit der physiotherapeutischen Beübung der entsprechenden Muskeln und Sehnen beginnen.

 

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Ihr
Nicolas Gumpert

Unsere orthopädischen Spezialisten

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